eBook164 Seiten2 Stunden
Ein Kuss wie ein Versprechen
Von Kate Hardy
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Über dieses E-Book
Ein Ehemann, vielleicht sogar Kinder - für Ally ein Albtraum! Bis die Hebamme ihren Kollegen Dr. Flynn Reynolds kennenlernt. Er weckt eine bittersüße Sehnsucht in ihr: Flynn wäre der eine, mit dem sie glücklich werden könnte. Wenn er keinen Ehering tragen würde ...
Autor
Kate Hardy
Kate Hardy wuchs in einem viktorianischen Haus in Norfolk, England, auf und ist bis heute fest davon überzeugt, dass es darin gespukt hat. Vielleicht ist das der Grund, dass sie am liebsten Liebesromane schreibt, in denen es vor Leidenschaft, Dramatik und Gefahr knistert? Bereits vor ihrem ersten Schultag konnte Kate Hardy fließend lesen. Mit blühender Fantasie dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf einer Schreibmaschine nieder, die sie zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hatte. Ihren ersten Liebesroman, der niemals veröffentlicht wurde, schrieb sie mit dreizehn Jahren. Kate Hardy studierte englische Literatur des Mittelalters, heiratete und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete freiberuflich als Journalistin im Gesundheitsbereich, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie ihr Interesse für Medizin mit Romantik verband und ihren ersten Arztroman schrieb, der auf Anhieb das Lesepublikum begeisterte. Seitdem hat sie weitere 33 Arztromane, einige erotische Liebesromane und mehrere Sachbücher zum Thema Gesundheit geschrieben.
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Buchvorschau
Ein Kuss wie ein Versprechen - Kate Hardy
IMPRESSUM
Ein Kuss wie ein Versprechen erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2010 by Pamela Brooks
Originaltitel: „Neurosurgeon … and Mum!"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 65 - 2014 by HARLEQUIN ENTERPRISES GmbH, Hamburg
Übersetzung: Jutta Ploessner
Umschlagsmotive: GettyImages_LightFieldStudios
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733746117
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Tom fand Perdy in einem Sessel, in den sie sich mit ihrem Buch gekauert hatte. Der ängstliche Ausdruck auf ihrem Gesicht verriet ihm, dass sie wieder einmal versuchte, ihn nicht zu stören. Ihm tat es in der Seele weh, seine kleine Tochter so zu sehen.
Er wollte, Eloise wäre hier. Ohne sie war die Familie nicht vollständig. Und er wünschte, Perdy würde sich wie ein ganz normales Kind verhalten, das lachte und Unordnung anrichtete und in jeder Ecke einen Regenbogen sah statt Schatten.
Tom schluckte den aufsteigenden Ärger wieder hinunter. Es war nicht fair, Eloise Vorwürfe zu machen, weil sie an diesem Tropenfieber gestorben war. Er musste aufhören, ihr die Schuld daran zu geben.
Aber er konnte es nicht.
Eloise war weit davon entfernt gewesen, eine perfekte Mutter zu sein. Doch zumindest hatte er mit ihr über Erziehungsfragen reden können, und gemeinsam waren sie dann zu einer Lösung gekommen. Nun musste er alle Entscheidungen allein treffen und niemand sagte ihm, ob sie richtig waren oder falsch. Wahrscheinlich war er als Vater völlig unfähig.
Er lächelte seiner Tochter zu, doch sie lächelte nicht zurück. War es ein Fehler gewesen, von London wegzuziehen und Perdy aus ihrem gewohnten Leben zu reißen? Hätte er lieber durchhalten sollen, statt mit seiner Tochter mitten im Schuljahr in eine fremde Stadt zu ziehen, um neu anzufangen?
Aber auch London war kein guter Ort für sie gewesen. Das Mitleid, das man seiner Tochter von allen Seiten entgegenbrachte, hatte sie nur noch verschlossener gemacht. Er konnte einfach nicht mehr zu ihr durchdringen.
Dann hatte er das Zeitungsinserat gelesen, wo man eine Vertretung für einen Allgemeinarzt in einem Küstenort in Norfolk suchte. Tom war es wie die Lösung aller Probleme erschienen. Drei Monate würden genügen, um einen Neuanfang zu machen. Sein Terrassenhaus in London hatte er für diese Zeit vermietet, und wenn die Dinge in Norfolk gut liefen, konnte er hier vielleicht einen unbefristeten Job bekommen und sein Haus verkaufen. Sollte Perdy die Großstadt zu sehr vermissen, konnten sie immer noch zurückziehen.
Joe und Cassie Rivers waren wundervoll gewesen. Sie hatten ihm angeboten, mit seiner Tochter bei ihnen zu wohnen, während sie in Australien waren. So konnte er gleichzeitig auf ihr Haus und den Hund aufpassen.
Fast zwei Wochen war es her, dass sie hier eingezogen waren, doch Perdy war immer noch so still und in sich gekehrt. Sie war höflich zu allen Leuten, aber es schien auch, als hätte sie eine riesige Mauer um sich errichtet.
Und Tom hatte niemanden, der ihm helfen konnte, sie niederzureißen.
Seine Eltern waren alt und gebrechlich, an sie konnte er sich nicht wenden. Und seine Schwiegereltern … Sie waren schuld daran, dass Eloise sich zu dem Menschen entwickelt hatte, der sie gewesen war. Einem Menschen, der nie mit dem zufrieden war, was er erreicht hatte, und immer nach Höherem strebte. Auf keinen Fall würde er es zulassen, dass sie denselben Druck auf ihre Enkeltochter ausübten.
„Hey. Tom setzte sich auf die Sessellehne und wuschelte seiner Tochter das Haar. „Alles in Ordnung?
Perdy hob den Blick von ihrem Buch. „Ja, Daddy."
„Gefällt dir das Buch?"
„Ja, Daddy."
Er ließ sich von ihren einsilbigen Antworten nicht entmutigen. „Wovon handelt es?"
Sie zuckte mit den Schultern. „Von einem Jungen, der Löcher graben muss."
Das hätte er sich anhand des Titels selbst zusammenreimen können. Es war offensichtlich, dass sie keine Lust hatte, ihm die Geschichte zu erklären. Sie wollte nicht unhöflich sein, schielte jedoch immer wieder auf ihr Buch, als würde sie es nicht erwarten können, weiterzulesen.
Zum Teufel, er wollte keine Höflichkeiten, sondern Liebe und Zuneigung! Er wollte ein normales Kind, das lebhaft und unordentlich und auch manchmal etwas frech war … und behütet.
Tom umarmte sie kurz und drückte sein Gesicht in ihr Haar. Sein kleines Mädchen! Seit acht Jahren war sie der Sonnenschein in seinem Leben. „Dann lasse ich dich mal weiterlesen, Süße."
Das sollte nicht heißen, dass er aufgeben würde, zu ihr durchzudringen. Er wollte versuchen, jeden Tag einen kleinen Schritt weiterzukommen, sie wissen lassen, dass er jederzeit für sie da war, wenn sie mit ihm reden wollte. „Du weißt, dass ich dich sehr, sehr lieb habe, nicht wahr?"
„Ja, Daddy. Ich hab dich auch lieb."
Das waren die Worte, die er hören wollte. Doch Perdys Stimme war völlig emotionslos, und es fiel ihm schwer, ihr zu glauben. Der Tod ihrer Mutter war ein großer Schock für sie gewesen und es schien, als wären alle Gefühle in ihrem Herzen erloschen. Wenn er nur wüsste, wie er ihre Liebe wieder zurückgewinnen konnte!
Ob er sich nach einer neuen Mutter für sie umsehen sollte?
Nein, damit wäre weder Perdy noch ihm geholfen. Eloise hatte auch ihm das Herz gebrochen, und er hatte nicht vor, jemals wieder eine neue Beziehung einzugehen. Nicht, weil er seine Frau für den Rest seines Lebens lieben würde. Manchmal hasste er sie geradezu. Dann wieder fühlte er sich schuldig, weil er ihr immer grollte, und der quälende Kreislauf begann aufs Neue.
„Lies nicht mehr zu lange. Morgen musst du wieder zur Schule. Schlafanzug, Zähneputzen und im Bett in zwanzig Minuten, ja?"
„Ja, Daddy."
Ein erschreckender Gedanke kam ihm. Perdy war ein stilles Kind und eine Leseratte, das perfekte Angriffsziel für Schultyrannen. „Ist in der Schule alles in Ordnung?" Er hoffte von Herzen, dass sie inzwischen Freunde gefunden hatte. Kinder, die sie besser vor der Welt beschützen konnten als er.
Sie nickte. Tom nahm sich vor, morgen ihre Lehrerin anzurufen, um zu hören, wie Perdy sich in der Schule eingelebt hatte. „Gut, dann lasse ich dich mit deinem Buch allein. In einer halben Stunde komme ich nach oben und sage Gute Nacht."
Diesmal drückte ihr Lächeln sichtliche Erleichterung aus und das schmerzte ihn noch mehr.
Amy umfasste mit beiden Händen ihre Tasse. Aber auch die heiße Milch konnte sie nicht wärmen. Sie wirkte weder beruhigend noch konnte sie den Albtraum vertreiben.
Es war ein Albtraum, der seit Monaten immer wiederkehrte. Sie sah Ben vor sich auf dem Operationstisch liegen, während sie alles daransetzte, um die Nervenstränge in seiner Wirbelsäule zusammenzufügen und seinen Nackenwirbel zu fixieren. Dabei versuchte sie verzweifelt, alle persönlichen Gefühle in den Hintergrund zu drängen und sich ganz auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Ebenso versuchte sie, das wachsende Entsetzen zu ignorieren, als ihr bewusst wurde, dass sie Ben nicht helfen konnte. Und immer wieder hatte sie Lauras Stimme im Ohr, voller Schmerz und Anklage. Ich hatte dir vertraut …
Aus diesem Traum erwachte Amy jedes Mal schweißgebadet. Schlimmer noch war das Bewusstsein, dass es kein Traum gewesen war.
Alles war genau so in Wirklichkeit passiert.
Amy fröstelte. Im Moment konnte sie einfach keinen Weg sehen, um die Schatten der Vergangenheit zu vertreiben.
Fergus Keating hatte ihr angeboten, drei Monate Urlaub zu nehmen. Aber was in aller Welt sollte sie mit so viel freier Zeit anfangen?
Sie wusste aber auch, dass der Chef der Neurochirurgie recht hatte. Sie war tatsächlich kaum in der Lage, sorgfältig zu operieren. Sie brauchte eine Auszeit, um wieder zu sich selbst zu finden. Großzügigerweise hatte Fergus ihre Kündigung zurückgewiesen und ihr stattdessen geraten, unbezahlten Urlaub zu nehmen.
Er hatte auch vorgeschlagen, dass sie sich einer Therapie unterziehen sollte. Amy sah jedoch keinen Sinn darin. Psychotherapeutische Gespräche würden weder Bens Bewegungsfähigkeit zurückgeben noch ihre beste Freundin dazu bringen können, ihr zu verzeihen.
Amy holte tief Luft. Dass Laura nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, schmerzte sie am meisten. Gerade jetzt hätte sie für Laura da sein und ihr über diese schwere Zeit hinweghelfen sollen. Aber wie konnte man jemandem eine Stütze sein, wenn man selbst die Ursache aller Probleme war?
Fergus zweiter Vorschlag dagegen, London für eine Weile den Rücken zu kehren und Abstand zu gewinnen, gefiel ihr schon besser. Amy wusste auch schon, wohin sie gehen wollte. Am liebsten hätte sie ihre Lieblingstante sofort angerufen, aber vier Uhr morgens war nun wirklich etwas zu früh.
Irgendwie schaffte Amy es, den Tag herumzubekommen. Gegen Abend wählte sie die Nummer ihrer Tante.
„Cassie Rivers", tönte es ihr vom anderen Ende entgegen.
„Tante Cassie? Ich bin es, Amy. Ich wollte dich fragen … Kann ich am Wochenende zu euch rauskommen und eine Weile bei euch bleiben?"
Amys Tante seufzte bedauernd. „Du bist uns immer willkommen, das weißt du. Aber Joe und ich fliegen übermorgen nach Australien."
„Oh, richtig. Wie hatte sie das vergessen können? Beth, ihre Tochter und Amys Cousine, bekam ihr erstes Baby, und Cassie und Joe wollten einige Wochen mit ihr und dem neuen Enkelkind verbringen. „Tut mir leid, Cassie. Daran hatte ich im Moment gar nicht gedacht.
„Weil du nur immer deine Arbeit im Kopf hast. Du bist viel zu hart mit dir selbst."
Das stimmte allerdings. Seit Amy ihre Facharztausbildung zur Neurochirurgin absolviert hatte, war sie von dem Ehrgeiz besessen, eine der Besten in ihrem Fach zu sein. Das war ihr auch gelungen – bis sie bei Ben so kläglich versagt hatte. Seitdem war es mit ihr bergab gegangen. Doch darüber konnte sie mit niemandem reden. Mit diesem Dilemma musste sie ganz allein fertigwerden.
„Selbstverständlich kannst du trotzdem kommen, redete ihre Tante weiter. „Wie lange möchtest du bleiben?
„Ich … hm, ich habe unbezahlten Urlaub genommen. Zwei Wochen vielleicht, wenn es euch recht ist?"
„Was ist passiert?", fragte Cassie besorgt.
„Ich brauche eine gewisse Auszeit", erwiderte Amy ausweichend.
„Das ist verständlich. Du kannst bleiben, so lange du willst. In sechs Wochen sind wir wieder zurück. Es wäre schön, wenn wir dann noch ein wenig Zeit zusammen verbringen könnten. In der Zwischenzeit kannst du auf das Haus aufpassen, und wir müssen Buster nicht in die Hundepension geben."
Es war typisch für Cassie, die Dinge so zu drehen, dass man sich nützlich vorkam. „Danke, Cassie, das tue ich gern. Ich werde mit Buster auch jeden Tag spazieren gehen." Der braune Labrador war nicht mehr der Jüngste. Amy erinnerte sich noch daran, wie ihre Tante und ihr Onkel ihn
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