Küss mich, halt mich, liebe mich
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Über dieses E-Book
Das ist die Chance für Evan Hanson! Als er nach Chicago zurückkehrt, übernimmt er im Familienkonzern einen wichtigen Posten! Allerdings aus einem einzigen Grund: Meredith Waters, seine einstige große Liebe, arbeitet hier. Evan kennt nur ein Ziel: Er möchte die hinreißende Frau zurückgewinnen. Und sein sinnliches Werben hat Erfolg - wieder liegt Meredith in seinen Armen. Evan träumt von einem neuen Glück mit ihr, da erfährt er: Meredith soll Werksspionage betreiben ...
Elizabeth Harbison
Elizabeth Harbison kam erst auf Umwegen zum Schreiben von Romances. Nach ihrem Abschluss an der Universität von Maryland, ihrem amerikanischen Heimatstaat, arbeitete sie zunächst in Washington, D.C. als Gourmet-Köchin. 1993 schrieb sie ihr erstes Backbuch, danach ein Kochbuch, wie man besonders romantische Mahlzeiten zubereitet, dann ein zweites Backbuch und schließlich ein Buch für Kinder über die Geschichte des Brotes, für das sie mehrfach ausgezeichnet wurde. 1994 wandte sie sich Romances zu und schreibt seitdem wundervolle Liebesgeschichten, in denen den Heldinnen eines gemeinsam ist: Sie sind alle fabelhafte Köchinnen. Elizabeth Harbison lebt mit ihrem Mann John, einem Musiker, und ihren beiden Kindern Paige und Jack in Germantown, Maryland. www.ElizabethHarbison.com
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Buchvorschau
Küss mich, halt mich, liebe mich - Elizabeth Harbison
IMPRESSUM
BIANCA erscheint 14-täglich im CORA Verlag GmbH & Co. KG, 20354 Hamburg, Valentinskamp 24
© 2006 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Falling For The Boss"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
in der Reihe: SPECIAL EDITION
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe: BIANCA
Band 1599 (24/2) 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Stefanie Rudolph
Fotos: Bokelberg.com
Veröffentlicht als eBook in 07/2011 - die elektronische Version stimmt mit der Printversion überein.
ISBN: 978-3-86295-914-3
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
eBook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
www.readbox.net
Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
JULIA, ROMANA, BACCARA, MYSTERY, MYLADY, HISTORICAL
www.cora.de
PROLOG
„Bist du dir wirklich ganz sicher, dass du es auch willst?"
Das war einer der Gründe, warum Meredith Evan so liebte – immer dachte er zuerst an sie.
Welcher andere Achtzehnjährige mit einer normalen Libido wäre so rücksichtsvoll gewesen? Seit fünf Wochen planten sie nun schon diesen romantischen Abend, an dem „es" zum ersten Mal passieren sollte – und trotzdem wusste sie ganz sicher, dass Evan es verstanden und akzeptiert hätte, wenn sie es sich im letzten Moment doch noch anders überlegte.
Vielleicht hätte er eine ziemlich lange kalte Dusche gebraucht, aber er hätte sie nicht weiter bedrängt. Schon gar nicht mit Sprüchen wie denen, von denen ihre Freundinnen aus ähnlichen Situationen berichteten – dass es ernsthafte medizinische Konsequenzen hätte, wenn ein Mann im letzten Moment nicht zum Zug kam, oder dass man Versprechen unter keinen Umständen brechen dürfe.
Die meisten Jungs waren eben Idioten.
Evan dagegen bewies, dass es wirklich Traumprinzen gab, wenn auch nur ganz selten. Er war Meredith’ Seelengefährte, da gab es für sie keinen Zweifel. So unterschiedlich sie auch waren – er war unbekümmert und wild, sie konservativ und eher vorsichtig –, sie ergänzten sich perfekt. Und bei den wirklich wichtigen Dingen waren sie sich immer einig. Sie hatten sogar dieselben Lebensziele.
Vor allem wusste sie, dass sie sich auf Evan stets verlassen konnte. Auch wenn ihre Eltern und die Lehrer an der Schule behaupteten, Evan sei zügellos und unbeherrscht – sie wusste, er war immer für sie da.
Deshalb würde sie auch diesen Abend mit ihm niemals bereuen. Welch ein Glück, dass sie ihr erstes Mal mit einem Jungen wie Evan erleben durfte!
„Bist du wirklich sicher?", fragte er noch einmal und streichelte ihren Arm.
Sie lagen in Meredith’ Himmelbett nebeneinander, die Gesichter einander zugewandt. Ihre Eltern hatten die Stadt für vier Tage verlassen, es war also der ideale Zeitpunkt.
„Ich bin mir ganz sicher", erwiderte sie kokett lächelnd. „Aber so langsam glaube ich, dass du es dir anders überlegt hast."
„Nein, wie kommst du darauf?" Er schlang die Arme um sie und küsste sie leidenschaftlich, rollte sich dabei auf den Rücken, sodass sie auf ihm lag. Dabei drückte er sie so fest an sich, dass sie beinahe nicht mehr spürte, wo sein Körper aufhörte und ihrer begann. Dieses Gefühl liebte sie besonders.
Sie küssten sich wieder und wieder, so wie immer, wenn sie zusammen waren. Küssen war sozusagen ihre Spezialität, und sie hatten es perfektioniert. Er berührte sanft ihre Lippen, sie kam ihm entgegen, ihre Zungen trafen sich und … wow! Die reinste Magie.
„Ich liebe dich, Mer", flüsterte Evan. Langsam rollte er sich mit ihr zusammen herum, sodass er schließlich auf ihr lag.
„Ich liebe dich auch, erwiderte sie, weil es die Wahrheit war. „Mehr, als du je ahnen wirst.
Er zeigte dieses wissende Lächeln, das sie immer ganz schwach machte, und knipste die Nachttischlampe aus.
Es dauerte einen Moment, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, doch dann bemerkte sie, dass Mondschein ins Zimmer fiel und die spitzenverzierte Bettwäsche, die sie extra für diese Nacht gekauft hatte, in sanftes Licht tauchte.
Perfekt.
Und so war es dann auch. Einfach wunderbar und genau richtig.
Hinterher lagen sie nebeneinander und beobachteten, wie der Mond am Himmel höher stieg. Meredith war glücklicher als je zuvor in ihrem Leben, und sie lächelte selig, während Evan ihr zuflüsterte, wie schön sie sei und dass er den Rest seines Lebens mit ihr verbringen wolle. Dann gestand er ihr, dass er einen Riesenhunger habe, und sie beschlossen, in ihr kleines Stammlokal zu gehen, um Blaubeerpfannkuchen zu essen.
So fühlte es sich also an, wenn man rundum glücklich war. In jenem Moment konnte Meredith sich nicht vorstellen, dass es jemals wieder anders sein würde.
Leider täuschte sie sich da. Denn schon zwei Monate später lebte Evan viele Tausend Meilen weit weg, und er hatte sich nicht einmal von ihr verabschiedet. Es sollte über zwölf Jahre dauern, bis sie ihn wiedersah.
1. KAPITEL
„Damit ist die Testamentseröffnung beendet."
Wie erstarrt saß Evan Hanson auf seinem Stuhl im Besprechungszimmer der Hanson Media Gruppe. Er bereute es zutiefst, dass er dem Drängen seines Bruders Jack und seines Onkels David gefolgt und überhaupt nach Chicago zurückgekehrt war.
Von Anfang an hatte er geahnt, dass er sich damit unnötigen Ärger einhandelte – aber mit einem so kompletten Reinfall hatte er, ehrlich gesagt, nicht gerechnet.
Warum musste er auch auf David hören? Sein Onkel hatte ihm eingeredet, dass er sich besser fühlen würde, wenn er zur Testamentseröffnung kam. Am Ende glaubte Evan schon fast selbst daran, dass im Testament seines verstorbenen Vaters irgendetwas enthalten sein würde, was ihren Streit auslöschte. Als ob sich zwölf Jahre Funkstille so einfach ungeschehen machen ließen!
„Wenn du schon nicht zu seinen Lebzeiten mit ihm Frieden schließen konntest, hatte David beharrt, „dann vielleicht jetzt.
Und nun das. Die Testamentseröffnung war tatsächlich sehr friedlich verlaufen, zumindest was Evan betraf. Sein Vater hatte ihn nämlich mit keiner Silbe erwähnt. Nicht einmal sein Name war gefallen. Während andere beleidigte Väter vielleicht schrieben: „Und meinem missratenen mittleren Sohn Evan hinterlasse ich nicht einen Penny", hatte George Hanson ihn einfach völlig ignoriert. So, als gäbe es ihn gar nicht.
Evan kannte seinen Vater gut genug, um zu wissen, dass das wahrscheinlich sogar zutraf. Für George Hanson hatte Evan in dem Moment aufgehört zu existieren, als er vor zwölf Jahren nach einem heftigen Streit Chicago und den Kontinent verließ. Seitdem hatten sie kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt.
Sicher, daran trug Evan ebenso die Schuld wie sein Vater. Aber schließlich war er damals erst achtzehn gewesen. Was George von ihm verlangt hatte, konnte er einfach nicht tun, aber sich seinem Vater offen zu widersetzen war auch so gut wie unmöglich. Deshalb sah Evan nur eine einzige Möglichkeit aus dieser Zwangslage: Er war einfach auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
Und George hatte nie etwas unternommen, um das zu ändern. Wahrscheinlich dachte er danach überhaupt nicht mehr an seinen mittleren Sohn. Aus den Augen, aus dem Sinn – das war für George Hanson eine leichte Übung.
Evan tat sich damit leider schwerer. Es war ihm nie richtig gelungen, seinen Vater zu vergessen, ganz zu schweigen von seiner Mutter, die viel zu früh gestorben war. Wenn sie noch gelebt hätte, wäre all das vielleicht nicht passiert, aber allein kam er gegen seinen Vater einfach nicht an.
Dabei hatte es Evan das Herz gebrochen, überhaupt zu gehen. Und so war er über die Jahre zu dem Mann geworden, der jetzt hier bei der Testamentseröffnung saß: einer, der nichts mit seiner Familie zu tun haben wollte und sich auch sonst hütete, andere zu nah an sich heranzulassen.
Während seine Verwandten das Testament besprachen, das sie alle wohl sehr schockierte, saß Evan wie betäubt auf seinem Stuhl. George Hanson hatte die Aktienmehrheit des Familienunternehmens seiner zweiten Frau Helen vermacht, sodass ab sofort sie diejenige war, die in der Hanson Media Gruppe die Entscheidungen traf – und zwar allein.
Weder seinem älteren Bruder Jack, der bis dahin die Firma geleitet hatte, noch seinem jüngeren Bruder Andrew schien das zu gefallen.
Evan dagegen war es völlig gleichgültig. Helen erzählte zwar etwas davon, dass er in der Firma eine Position übernehmen solle, aber er hörte gar nicht richtig hin. Die Firma war nicht sein Problem. Nicht einmal die Familie war sein Problem.
„Ich brauche frische Luft", verkündete er, stand auf und ging hinaus – fest entschlossen, niemals zurückzukehren.
Wozu auch? Genau wie für seinen Vater schien er für die anderen Familienmitglieder Luft zu sein. Sie waren völlig mit dem Testament beschäftigt, und er bezweifelte, dass sie seine Anwesenheit überhaupt bemerkten. Er rechnete nicht damit, dass es jemandem auffallen würde, wenn er fort war. Daher überraschte es ihn, als auf dem Flur hinter ihm jemand seinen Namen rief.
„Evan!" Es war eine weibliche Stimme, aber er erkannte sie nicht. Kein Wunder, wahrscheinlich hätte er nach all der Zeit nicht einmal die Stimmen seiner Brüder erkannt.
„Bitte warte, Evan, rief sie. „Ich muss mit dir reden.
Er blieb stehen und drehte sich um. Über den Flur eilte die zweite Frau seines Vaters auf ihn zu. Ihre makellosen Gesichtszüge wirkten besorgt.
Man erkannte auf den ersten Blick, dass George Helen geheiratet hatte, um sich mit ihr zu schmücken und anzugeben – ein lebendiges Statussymbol. Sie war wesentlich jünger als er und sah mit ihren blonden Haaren, den großen grünen Augen und ihrer perfekten Figur wie ein Model aus. Sonst wusste Evan nichts von ihr, denn sein Vater hatte Helen erst kurz nach seiner Abreise geheiratet. Seine Brüder mochten sie offensichtlich nicht, das war aus ihren bissigen Bemerkungen nach der Testamentseröffnung deutlich geworden.
Ihm selbst dagegen war Helen völlig gleichgültig.
„Du bist bestimmt wütend wegen des Testaments", sagte sie, als sie ihn eingeholt hatte.
„Nein, erwiderte er. Erschrocken stellte er fest, dass seine Stimme so kalt und gefühllos klang wie die seines Vaters früher. „Es war keine Überraschung. Im Gegenteil, für deinen verstorbenen Mann ist so was völlig typisch.
Sie nickte, offenbar schmerzlich berührt. „Ich kann verstehen, dass du so empfindest, aber er war dein Vater, Evan. Das darfst du nicht vergessen, auch wenn es dir so vorkommt, als hätte er dich verstoßen."
Ihre Worte schmerzten. „Es kommt mir nicht nur so vor, es ist eine Tatsache", erwiderte er. „Mein Vater hat mich verstoßen, immer und immer wieder. Und ich weiß, wie gehässig er sein konnte. Ich wäre nicht überrascht, wenn er noch mehr nette Überraschungen für mich hätte."
„Evan …", begann Helen, doch er ließ sie nicht ausreden.
„Er wusste immer, wie er seiner Familie sein Missfallen am deutlichsten zeigen konnte. Evan lachte trocken. „Du solltest dich auch in Acht nehmen. Aber vielleicht brauchst du dir als Einzige keine Sorgen zu machen, dir hat er immerhin die Firma vermacht.
Helen zuckte ein wenig zusammen. „Die Firma gehört der Familie Hanson. Euch allen, nicht mir. Daran wird sich nichts ändern."
Wieder lachte er bitter. „Hast du das schon den anderen erzählt?"
„Sie werden es früh genug herausfinden, sagte sie beiläufig. „Aber du hast anscheinend vor, Chicago sofort wieder zu verlassen. Und deshalb wollte ich dich bitten, noch eine Weile zu bleiben.
Überrascht blickte er sie an. Sie war unglaublich attraktiv, aber offenbar auch ganz schön dreist. „Du willst mich aufhalten? Die Mühe kannst du dir sparen. Es interessiert mich kein bisschen, was aus dieser dämlichen Firma wird."
„Aber das sollte es, beschwor ihn Helen. „Vergiss nicht, dass auch für deine Kinder zwanzig Prozent des Firmengewinns in einem Treuhänderkonto angelegt werden.
Evan zuckte die Achseln. „Mein