Julia Extra Band 380 - Titel 2: Liebe gesucht - Familie gefunden
Von Michelle Douglas
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Jetzt oder nie! Meg wünscht sich ein Baby - und wer käme eher für die Rolle als Vater ohne Pflichten in Frage, als ihr bester Freund Ben? Sie konnte ja nicht ahnen, dass der attraktive Weltenbummler sich plötzlich nach dem größten aller Abenteuer sehnt: einer Familie.
Michelle Douglas
Das Erfinden von Geschichten war schon immer eine Leidenschaft von Michelle Douglas. Obwohl sie in ihrer Heimat Australien bereits mit acht Jahren das erste Mal die Enttäuschung eines abgelehnten Manuskripts verkraften musste, hörte sie nie auf, daran zu arbeiten, Schriftstellerin zu werden. Ihr Literaturstudium war der erste Schritt dahin, der zweite, ihr Entschluss, ein eigenes Abenteuer zu wagen und gemeinsam mit ihrem zukünftigen Ehemann nach England zu gehen. Damit ein weiterer Kleinmädchentraum wahr werden konnte, ernährten sich die Verlobten zwei Wochen nur von Dosensuppen, um sich für ihre Hochzeitsnacht eine Suite in einem Luxushotel leisten zu können. Seine Flitterwochen verbrachte das junge Paar in der Stadt der Liebe: Paris! Dieses Erlebnis weckte in Michelle den Wunsch, auch andere ein solches Glück erleben zu lassen. So war ihr eigenes romantisches Abenteuer für sie der Auslöser, romantische Geschichten auf Papier zu bannen und ihre Leser für eine kurze Zeit in eine rosarote Welt zu entführen. Heute ist sie am glücklichsten, wenn sie sich in ihre Fantasie vertiefen und mit einem Stift in der Hand ihre modernen Heldinnen und humorvollen Helden zum Leben erwecken und ihnen Happy Ends schenken kann.
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Julia Extra Band 380 - Titel 2 - Michelle Douglas
Michelle Douglas
Liebe gesucht – Familie gefunden
IMPRESSUM
JULIA EXTRA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2013 by Michelle Douglas
Originaltitel: „First Comes Baby …"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 380 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Katharina Illmer
Abbildungen: Sunny studio-Igor Yaruta / Shutterstock, satori13 / Thinkstock, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733706326
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Ben, könntest du dir vorstellen, für mich Samen zu spenden?"
Bei dieser Frage seiner besten Freundin verschluckte sich Ben Sullivan und stellte schnell sein Weinglas auf den Couchtisch, bevor er den Inhalt verschüttete. Dann drehte er sich zu ihr um. Meg hob eine Hand, damit er sie ausreden ließ.
Dachte sie, er würde sie unterbrechen? So, wie er hustete, bekam er nicht einmal Luft, wie sollte er sie da unterbrechen?
Erschöpft ließ er sich auf die Couch fallen. Für einen kurzen, feigen Moment wünschte er sich, er wäre noch in Mexiko statt hier in Fingal Bay, Australien.
Samenspender? Ich? In seinen Ohren begann es zu klingeln, als ihm klar wurde, was Meg ihn gerade gefragt hatte. Fassungslos sprang er auf. „Warum brauchst du einen Samenspender? Warum willst du überhaupt eine künstliche Befruchtung? Du bist doch noch nicht einmal 30 Jahre alt! Meg war 28, so wie er. „Du hast doch noch so viel Zeit.
„Nein, habe ich nicht."
Ben erstarrte. Ihr angestrengtes Lächeln tat ihm weh.
„Mein Arzt hat gesagt, dass ich wegen meiner Endometriose Gefahr laufe, unfruchtbar zu werden."
Diese verdammte Krankheit! Er setzte sich wieder, weil ihm plötzlich ganz übel wurde. Meg hatte schon immer Kinder gewollt. Himmel, sie leitete sogar eine Kindertagesstätte. Sie wäre eine fantastische Mutter. Mit großer Mühe riss er sich zusammen. Gegen das Schicksal zu wettern, würde ihr nicht helfen.
„Ich bin dabei, einen Termin für eine künstliche Befruchtung auszumachen, damit ich so schnell wie möglich schwanger werden kann."
Deshalb fragte sie ihn also, ob er ihr Samenspender sein würde. Ihn? Er konnte es noch immer nicht fassen. Aber … „Du wärst eine fantastische Mum, Meg."
„Danke. Ihr schüchternes Lächeln konnte einem Mann die Daumenschrauben anlegen. „Nicht alle werden so verständnisvoll sein, fürchte ich, aber …
Als sie sich zu ihm beugte, fiel das blonde Haar ihr über die Schultern. „Ich habe keine Angst davor, eine alleinerziehende Mutter zu sein, und finanziell geht es mir wirklich gut. Ich kann mich problemlos um mich selbst und um ein Kind kümmern."
Das bezweifelte er nicht. Es war ihm ernst gewesen, als er sagte, dass sie eine gute Mutter sein würde. Ihr Kind würde nie daran zweifeln, dass seine Mutter es liebte.
Seine Brust schmerzte, und seine Augen brannten. Meg würde ihrem Kind die Kindheit schenken, nach der sie beide sich so gesehnt hatten.
Meg richtete sich auf. „Hör zu, wenn dir meine Bitte auch nur ein kleines bisschen unangenehm ist, dann wechseln wir das Thema, okay?"
Das Blut rauschte immer noch in seinen Ohren.
„Ben?"
Ihr herrischer Tonfall ließ ihn beinahe schmunzeln. Stattdessen nickte er. „Gut."
„Okay." Sie verschränkte ihre Hände so fest miteinander, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten, und holte tief Luft. Bens Herz schlug schneller.
„Ben, du bist mein bester Freund, und ich vertraue dir vollkommen. Du bist gesund, fit und intelligent – alles, was ich für mein Kind möchte. Frech grinste sie ihn an. „Auch wenn ich das vor keiner anderen lebenden Seele jemals wiederholen werde, es gibt keinen Mann, dessen Gene ich mehr bewundere.
Trotz ihrer frechen Miene spürte er deutlich, wie ernst es ihr war.
„Ich möchte so gern ein Baby, dass es fast körperlich wehtut. Ihr Lächeln verblasste. „Ein Kind durch künstliche Befruchtung zu bekommen, mit einem anonymen Spender …
Sie strich sich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr. „Ich weiß nicht … Das scheint mir einfach so gefühllos zu sein. Aber wenn du der Spender wärst, zu wissen, dass du ein Teil davon bist …"
Meg sah ihn offen an, und er konnte in ihrem Gesicht lesen, wie viel ihr das bedeutete.
„Das wäre nicht so schlimm, weißt du?"
Ben zupfte am Kragen seines T-Shirts, der ihm plötzlich zu eng vorkam.
Meg atmete tief durch. „Schau, ich weiß, dass du absolut nicht häuslich werden möchtest und nie Kinder wolltest. Das erwarte ich auch gar nicht von dir, ich sehe dich eher in der Rolle des Lieblingsonkels."
Für einen kurzen Moment musterte sie ihn. „Ich kenne dich, Ben, und wenn du das nicht möchtest, wird dein Name nicht einmal auf der Geburtsurkunde erscheinen. Das Kind wird deine Identität nie erfahren. Außerdem, fügte sie hinzu, „würde ich sterben, wenn du mir finanzielle Unterstützung anbieten würdest.
Das brachte ihn zum Lächeln. Meg war verdammt unabhängig – das musste er ihr lassen. Unabhängig und sie kommandierte gern herum.
Sie schlug die Beine unter. „Du willst etwas loswerden. Bitte, halt dich nicht zurück."
Ihre Worte überraschten ihn nicht. Zwischen ihnen hatte es nie irgendwelche Spielchen gegeben. Ben mochte seine Familie nicht – weder seine Mutter noch seinen Vater und erst recht nicht seine Großmutter. Oh, er wusste sehr gut, was er seiner Großmutter schuldete. Meg hielt ihm deswegen jedes Mal eine Predigt, wenn er zu Hause war, und sie hatte recht. Elsie hatte ihm zu essen gegeben, ihn eingekleidet und bei sich aufgenommen, hatte dafür gesorgt, dass er zur Schule ging und zum Arzt, wenn er krank war, aber all das hatte sie ohne sichtbare Gefühlsregung getan. Und wenn er sie jetzt besuchte, schien sie das auch nicht wirklich zu kümmern. Es war lediglich eine Pflicht auf beiden Seiten.
Darum würde Ben dafür sorgen, dass es ihr im Alter an nichts mangelte, aber soweit es ihn betraf, endete damit seine Verpflichtung ihr gegenüber. Er besuchte sie nur, um Meg glücklich zu machen.
Was er schätzte, war Freundschaft – und Meg war seine beste Freundin. Megan Parrish hatte ihn gerettet. Sie hatte einen Blick auf den zehnjährigen Jungen geworfen, der auf Elsies Türschwelle ausgesetzt worden war, und hatte verkündet, dass sie ab jetzt und für immer beste Freunde sein würden. Sie hatte seinem ausgehungerten Herzen die Kameradschaft, Loyalität und Liebe gegeben, die er brauchte.
Mehr als einmal hatte er miterlebt, wie schmerzhaft eine Endometriose war. Niemals hatte er sich in seinem Leben so hilflos gefühlt, weil er nichts dagegen tun konnte. Er ballte die Hände zu Fäusten. Ihm war nicht klar gewesen, dass sie noch immer darunter litt.
„Ben?"
Wäre eine Schwangerschaft für sie nicht ein unnötiges Risiko?
Er drehte sich zu ihr, um sie besser ansehen zu können. Meg hielt ihm ihr Glas hin, und er schenkte ihr aus der Flasche Chardonnay nach, die sie zum Essen geöffnet hatten. Ihre Hand zitterte, und in ihm zog sich etwas zusammen. Er knallte die Flasche auf den Couchtisch. „Geht es dir gut?", platzte er heftig heraus.
Sie nippte scheinbar ganz ruhig an ihrem Wein. „Ja."
Seine Anspannung ließ nach. Sie würde ihn nicht anlügen. „Aber?"
„Es ist ein monatliches Problem. Sie zuckte die Schultern. „Das weißt du.
Aber er hatte gedacht, da wäre sie herausgewachsen!
Weil du das denken wolltest.
Er ballte die Hände zu Fäusten. „Kann ich irgendetwas tun?"
Im schummrigen Licht sah sie ihn liebevoll an, und er wollte sie am liebsten in seine Arme ziehen und einfach festhalten … ihren Duft einatmen, ihr von seiner Gesundheit und Vitalität abgeben, damit sie nie wieder krank werden würde. „Elsie hat dir bestimmt erzählt, dass ich in den letzten Monaten einige heftige Anfälle von Endometriose hatte?"
Sein Magen verkrampfte sich. Ben nickte. Als er vorhin auf seinem Motorrad in die Stadt gebraust war, hatte Meg ihn sofort nach nebenan geschickt, zum Pflichtbesuch bei seiner Großmutter. Auch wenn alle wussten, dass er nur nach Fingal Bay zurückkehrte, um Meg zu sehen. Elsies bevorzugte Gesprächsthemen waren Megs Gesundheit und die Gesundheit von Megs Vaters gewesen. Seitdem machten ihm die Neuigkeiten zu schaffen.
„Ist die Endometriose der Grund dafür, dass du unfruchtbar werden könntest?"
„Ja. Meg lehnte sich zurück. „Deswegen habe ich es auch auf deine Gene abgesehen.
Wie konnte das Schicksal das seiner besten Freundin antun?
Ben lehnte sich vor und schaute ihr ernst in die Augen. „Keine väterliche Verantwortung?"
„Himmel, nein! Sonst würde ich das Gespräch erst gar nicht mit dir führen."
Es gab einen sehr einfachen Grund, warum Meg sich an ihn wandte: Sie vertraute ihm. Genauso wie er ihr. Sie wusste genau, worum sie ihn bat. Und was sie bekam, wenn er bei ihrem Plan mitmachte.
Wenn er zustimmte, ihr Samenspender zu sein, würde er ihr nur helfen, Mutter zu werden. Punkt. Es wäre nicht sein Kind, sondern ihres.
Doch er würde ihr nicht dabei helfen, ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen, auch wenn der Gedanke, dass sie vielleicht nie Kinder haben würde, ihn traurig machte. Nervös fuhr er sich durch die Haare und suchte nach den richtigen Worten.
„Ich muss dir noch etwas beichten, das deutlich weniger nobel ist. Sie lehnte sich zurück und streckte die Beine aus, bis sie seine berührte. „Ich freue mich auch darauf, keine Endometriose mehr zu haben.
Es dauerte eine Weile, bis er verstand, was sie sagte. Er war zu sehr damit beschäftigt, ihre Beine zu bewundern. Und er fühlte sich in den Moment vor zehn Jahren zurückversetzt, als ihm bewusst wurde, wie schön Meg geworden war. Ein Moment, der mit Trost begonnen hatte und dann leidenschaftlich geworden war. Innerhalb einer Sekunde.
Ihm wurde kalt. Dabei hatte er gedacht, er hätte diese Erinnerung für immer aus seinem Gedächtnis verbannt. An diesem Abend hätte er beinahe den größten Fehler seines Lebens begangen und das Einzige zerstört, das ihm etwas bedeutete: Megs Freundschaft. Er schüttelte den Kopf, auf einmal raste sein Herz. Es war dumm, sich jetzt daran zu erinnern. Vergiss es!
Dann drangen ihre Worte zu ihm durch. Vorsichtig beugte er sich vor, um sie nicht zu berühren. „Was hast du gerade gesagt?"
„Während einer Schwangerschaft hat man Ruhe vor der Endometriose, außerdem könnte mich das auch heilen."
Wenn er auf ihre Bitte einging, ihr half, schwanger zu werden, würde sie vielleicht nie wieder diese Schmerzen erleiden.
Am liebsten hätte er sofort