eBook159 Seiten2 Stunden
Julia Extra Band 375 - Titel 4: Eiskalte Tage, feurige Nächte
Von Barbara Wallace
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Über dieses E-Book
Die Gerüchteküche im Büro brodelt. Der Boss, von seinen Angestellten auch Eiskönig genannt, hat den Abend mit seiner Sekretärin verbracht! Was lief zwischen sexy Charles Bishop und der Single-Mutter Liz? Das wissen nur zwei - und die schweigen …
Autor
Barbara Wallace
Babara Wallace entdeckte ihre Liebe zum Schreiben, als eines Tages ihre beste Freundin Kim ihr einen Roman lieh, der von Katzen handelte. Einmal gelesen und sie war gefesselt. Sie ging nach Hause und schrieb ihre eigene Geschichte. Sinnlos zu erwähnen, dass es der Roman „Ginger the Cat“ (ihre eigene Katze) wurde. Dieser Roman kam leider nicht in die Bestsellerlisten, ebenso ihr zweiter Versuch nicht. Aber das hielt sie nicht vom Schreiben ab. Eine Autorin war geboren. Während andere Kinder in der High School Pac-Man spielten oder über neueste Sportergebnisse wetteiferten, blieb sie in ihrem Zimmer und schrieb mit ihrer manuellen Schreibmaschine Geschichten. Zurückblickend spielte „Romantik“ vom Beginn an eine zentrale Rolle in ihren Büchern. Egal für welches Genre sie schrieb (sie hatte alle versucht), immer hatten ihre Geschichten ein Happy End. Heute liegt ihr Fokus darauf, dass ihre Heldinnen und Helden ihre große Liebe finden. Ihr erster Harlequin Roman hatte sein Debut 2010. Ihr ganzes Leben lang lebt sie schon in Massachusetts mit ihrer großen Liebe und ihrem Sohn im Teenageralter. Sie können Babara Wallace auf Facebook folgen oder ihre Webseite im Internet besuchen.
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Buchvorschau
Julia Extra Band 375 - Titel 4 - Barbara Wallace
Barbara Wallace
Eiskalte Tage, feurige Nächte
IMPRESSUM
JULIA EXTRA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2012 by Barbara Wallace
Originaltitel: „Daring to Date the Boss"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 375 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Emily Grünberg
Fotos: Harlequin Books S.A., iStock / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733706210
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Mom! Hast du mein Geschichtsbuch irgendwo gesehen?"
Liz Strauss seufzte genervt. Sie war sich sicher, dass man den Bariton ihres Sohnes noch im Haus nebenan hören konnte. „Wo hast du es zuletzt gesehen?"
„Wenn ich das wüsste, würde ich dich ja nicht fragen."
Und ob! Schließlich ist es doch viel einfacher, erst mich zu fragen. „Schau mal neben dem Computer nach!" Wir sollten endlich anfangen, wie normale Menschen miteinander zu reden und uns nicht permanent von verschiedenen Zimmern aus anbrüllen.
„Ich hab es gefunden, rief er kurz darauf. „Es lag auf dem Küchenschrank.
Zwischen den Lebensmitteln. Natürlich. Die Gefahr war gebannt, vorerst zumindest, und somit konnte sie sich wieder der kleinen Rede zuwenden, die sie gerade einstudierte.
„Wie Sie wissen, Mr Bishop, ist das von mir zu bewältigende Arbeitspensum gestiegen, seit Sie bei uns sind …"
Zu weinerlich. Liz wollte wenigstens intelligent und gebildet klingen, wenn sie schon nicht so aussah. Ihr kinnlanger Pagenschnitt klebte wie ein unförmiger brauner Helm an ihrem Kopf. Bei dem Versuch, ihr elektrisch aufgeladenes Haar zu bändigen, hatte sie es mit dem Conditioner wieder einmal etwas zu gut gemeint.
Seufzend setzte sie die Vorbereitungen für das Gespräch mit ihrem Boss fort. „Angesichts der Tatsache, dass es zu einer Ausweitung meines Verantwortungsbereichs gekommen ist, hatte ich gehofft … Nein, bin ich der Meinung …" Das klingt viel besser. „Ich bin der Meinung, ich verdiene …"
Warum fällt es mir nur so schwer, die richtigen Worte zu finden?
Wenn Ron Bishop noch ihr Chef wäre, hätte sie einfach gesagt: „Hey Ron, Andrew hat die Möglichkeit, auf die Trenton Academy zu gehen. Um die Schulgebühren bezahlen zu können, bräuchte ich eine Gehaltserhöhung."
Doch leider arbeite ich nicht mehr für Ron, Gott hab ihn selig. Inzwischen arbeitete sie für seinen Sohn Charles, von dem sie noch vor drei Monaten nicht einmal gewusst hatte, dass es ihn gibt. Diesen Mann interessierten die Gebühren einer Privatschule oder einmalige Gelegenheiten im Leben eines Teenagers nicht im Geringsten. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, alles zunichtezumachen, was sein Vater aufgebaut hatte.
Andererseits verdiente sie tatsächlich eine Gehaltserhöhung, schließlich hatte Charles Bishop sie von Anfang an unablässig auf Trab gehalten. Und dann war da noch der anhaltende Strom von Beschwerden über seine neuen Maßnahmen. Also wenn man mich fragt, müsste ich eigentlich allein dafür eine Gefahrenzulage bekommen, weil ich hier die Tür bewache.
Es war schon spät. Die Vorbereitungen für ihre kleine Ansprache würden noch warten müssen.
Also ging sie die Treppe ins Erdgeschoss hinunter und erblickte wieder den alten Saftfleck auf der letzten Stufe. Sie versuchte die Frustration nicht hochkommen zu lassen. Eigentlich hatte sie in diesem Frühjahr den alten Berberteppich austauschen wollen. Doch damit würde sie noch warten müssen. Ich kann nicht gleichzeitig das Haus auf Vordermann bringen und die Schulgebühren bezahlen. Ohne diese verdammte Gehaltserhöhung kann ich ja nicht einmal das.
Ihr Sohn Andrew war in der Küche gerade dabei, einige Schulbücher in den Rucksack und gleichzeitig einen halben Bagel in seinen Mund zu stopfen. Mit seinen breiten Schultern, den zwei Metern Körpergröße und den langen Armen füllte er den Raum fast vollständig aus. Liz musste sich ducken, um nicht von einem seiner Arme oder einer Hand getroffen zu werden. Seine schlaksige Größe hatte er von ihr. Dass sie beide mit ihren zusammen genommen fast vier Metern Körpergröße tatsächlich in das enge Zimmer passten, grenzte an ein Wunder.
„Wenn du so weitermachst, wirst du mal an deinem Frühstück ersticken", sagte sie und holte sich einen Kaffeebecher aus dem Küchenschrank.
„Dann müsste ich wenigstens keine Matheklausur mehr schreiben", konterte er.
Unter den Mathestunden hatte er schon das ganze Jahr über gelitten. „Du bist doch vorbereitet, oder etwa nicht?"
Obwohl ihm die Haarsträhnen tief ins Gesicht hingen, sah Liz, wie er die Augen verdrehte. „Als würde das irgendetwas ändern. Mr Rueben hasst unsere ganze Klasse. Er will, dass wir alle durchfallen."
Warum müssen Teenager eigentlich immer so übertreiben? Liz hätte beinahe selbst die Augen verdreht. „Ich bin mir sicher, dass er euch nicht hasst. Wenn du dich vorbereiten würdest, wären auch deine Noten okay."
Andrew nahm ihr die Tasse aus der Hand und spülte mit dem Kaffee den restlichen Bagel hinunter. „Das sagst du jedes Mal."
„Und du sagst jedes Mal, dass du durchfallen wirst. Sie holte sich ihre Tasse zurück. „Soll ich dir einen eigenen Kaffee einschenken?
„Keine Zeit. Vic holt mich heute zeitiger ab, damit wir vor der Schule noch ein bisschen büffeln können."
„Büffeln, hm?" Sie spürte ein vertrautes Stechen in der Magengegend. Victoria ist ein intelligentes und sehr nettes Mädchen, sagte sie sich.
Ein sympathisches Mädchen mit einem eigenen Auto, und Andrew ist bis über beide Ohren in sie verliebt. Aus Liz’ Jugend stiegen Erinnerungen an Rücksitze und enttäuschte Gefühle auf.
Er ist nicht wie du, Liz. Und weil er nicht so verhungert nach Zuneigung ist, würde er niemals all seine Zukunftschancen schon bei den ersten süßen Liebesworten in den Wind schlagen.
Vor dem Haus hupte ein Auto.
„Das ist Vic, erklärte Andrew überflüssigerweise, während er nach seinem Rucksack griff. „Ich komme heute erst nach dem Training nach Hause.
„Sag Victoria, dass sie vorsichtig fahren soll."
„Wird gemacht." Noch einmal verdrehte er die Augen.
„Und viel Glück bei der Klau…"
Er war schon zur Tür hinaus, bevor sie den Satz beenden konnte.
Liz hielt den Kaffeebecher in den Händen und unterdrückte das Bedürfnis, aus dem Fenster zu schauen. Nur allzu gern hätte sie sich davon überzeugt, dass die beiden sicher aus der Einfahrt bogen. Andrew ist kein kleiner Junge mehr. Ich muss nicht mehr jeden seiner Schritte überwachen.
Aus dem Augenwinkel sah sie in der Mikrowelle ihr Spiegelbild. Ich habe meine Haare doch eben erst geföhnt. Wieso sieht meine Frisur jetzt schon wieder so schlaff aus?
Zum Glück hatte Liz nicht auf ihr Aussehen, sondern auf ihre effiziente Arbeitsweise gesetzt, um ihren Boss zu überzeugen. Als ob man diesen Mann überhaupt mit irgendetwas anderem als mit Kalkulationstabellen beeindrucken konnte.
Vielleicht sollte ich ihm meine Argumente einfach in einer Tabelle zusammenfassen und auf den Schreibtisch legen. Dann bräuchte ich mir auch keine Gedanken mehr über meine Frisur zu machen.
Liz kicherte in sich hinein und trank einen Schluck vom Kaffee. Ich sollte mir endlich überlegen, was ich Bishop sage, damit er mir die Gehaltserhöhung gibt. Andrew würde im nächsten Jahr auf jeden Fall auf die Trenton Academy gehen – koste es, was es wolle! Selbst wenn sie dafür betteln, borgen oder stehlen musste. Heute würde sie betteln.
Hoffentlich ist Charles Bishop in Geberlaune.
Liz hatte sich vorgenommen, heute besonders zeitig im Büro zu sein. Doch daraus wurde nichts. Auf dem Weg zur Arbeit war es ihr leider nicht gelungen, den Bus von der Mittelschule zu überholen, der in der Innenstadt von Gilmore alle fünf Minuten hielt. Sie kam gerade noch pünktlich im Büro an. Liz wollte gleich früh mit Bishop sprechen, bevor er sich allzu sehr in seine heiß geliebten Tabellen vertiefte.
Vielleicht hatte sie ja Glück und er war auch irgendwo aufgehalten worden.
„Guten Morgen, Elizabeth."
Verdammt. Er war pünktlich.
Sie setzte ihr professionellstes Lächeln auf. „Guten Morgen, ich wollte Ihnen gerade Ihre heutigen Termine vorlegen."
Wie immer sah der Geschäftsführer von Bishop Paper umwerfend aus. Mit seinem Cashmeremantel, dem Designer-Wollanzug und dem maßgeschneiderten Hemd machte er einen so wohlhabenden Eindruck, dass man ihn ohne Weiteres für einen Millionär halten konnte. Doch auf seinen markanten Gesichtszügen lag ein Schatten.
„Sind die Umsatzprognosen von der Buchhaltung schon da?", fragte er und überflog seine Termine.
Noch mehr Kalkulationstabellen. Der Mann ist definitiv besessen. „Noch nicht", antwortete Liz.
Er schaute auf und sah ihr direkt in die Augen. Obgleich sie sich selbst dafür hasste, stockte ihr der Atem. Die schwarzen Wimpern waren unerhört elegant geschwungen und umrahmten perfekt seine kobaltblauen Augen. Das ist nicht fair! Es ist einfach nicht fair, dass ein Mann, der so kalt und in jeglicher Hinsicht unausstehlich ist, solche Augen hat.
„Sagen Sie ihnen, dass sie mir die Zahlen bis spätestens zehn Uhr zumailen sollen", wies er Liz an.
„Selbstverständlich." Sie würde warten, bis er wieder in seinem Büro verschwunden war, um diese schlechte Nachricht zu überbringen. Die Sekretärin des stellvertretenden Geschäftsführers Leanne Kenny bekam mit Sicherheit einen Anfall und würde vielleicht sogar laut werden. Ein weiterer Grund für eine Gehaltserhöhung: die Kompensation möglicher Hörschäden.
„Ich erwarte zudem eine Expresslieferung von Xinhua Paper, fuhr Bishop fort. „Sobald das Paket da ist, bringen Sie es mir herein.
Da alles besprochen war, ging er zurück zu seiner Bürotür. Liz’ Handflächen wurden feucht. Jetzt oder nie. „Ich wollte Sie fragen …"
Er hatte die Hand bereits auf die Klinke gelegt und hielt inne. „Ja?"
„Hätten Sie einen kurzen Moment Zeit für mich? Ich würde gern etwas mit Ihnen besprechen."
Charles Bishop runzelte die Stirn. „Stimmt irgendetwas nicht?"
„Nein, es ist alles in bester Ordnung." Alles außer meinem Gehalt. „Ich möchte Sie nur etwas fragen – etwas Berufliches", beeilte sie sich hinzuzufügen.
„Gut, kommen Sie in mein Büro."
Sein Büro. Auch nach drei Monaten klang es in ihren Ohren noch immer eigenartig, wenn er das ehemalige Büro seines Vaters so nannte. Doch wenn sie den Raum betrat, wurde ihr jedes Mal nur allzu bewusst, dass Ron Bishop nie zurückkehren würde. Als der frühere Geschäftsführer noch am Leben war, standen überall Fotos von Firmenevents und Benefizveranstaltungen.
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