Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Babalon: Erzählungen
Babalon: Erzählungen
Babalon: Erzählungen
eBook57 Seiten48 Minuten

Babalon: Erzählungen

Bewertung: 3.5 von 5 Sternen

3.5/5

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die Frau, die an einer lesbischen Urlaubsliebe zerbricht - die Witwe, die in der Wohnung eines Malers erkennt, was das Leben ihr bieten hätte können - die Blinde, die selbst die Bilder noch nie gesehen hat, die ihr Freund von ihr macht - die gealterte Hure, die auf die Träume ihres Lebens zurückblickt. Geschichten von Begegnungen und Trennungen, von Liebe, Sehnsucht, Trauer und Einsamkeit, aus denen Bernhard Aichner die Essenz herausdestilliert hat: Er verdichtet sie zu knappen, dafür umso präziseren Texten, in denen jedes Wort richtig gesetzt ist, in denen jeder Satz klingt. Aus intensiven Sprachbildern entwickeln sich Atmosphären und Emotionen, tun sich Blicke weit unter die Oberflächen der Menschen auf, die Aichner in seinen Texten umkreist.
Die neun Prosaskizzen in "Babalon", dem literarischen Debüt Bernhard Aichners, verraten den Fotografen hinter dem Schriftsteller: Wie Bilder kann man sich diese Szenerien des Zusammenlebens vorstellen, stille und eindringliche Fotografien, die ohne viel Beschreibungen, ohne unnötige Worte auskommen, Skizzen, die Ruhe ausstrahlen und aus denen gleichzeitig eine unwiderstehliche Energie strömt.
SpracheDeutsch
HerausgeberHaymon Verlag
Erscheinungsdatum19. Juni 2013
ISBN9783709974346
Babalon: Erzählungen

Mehr von Bernhard Aichner lesen

Ähnlich wie Babalon

Ähnliche E-Books

Fiktion für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Babalon

Bewertung: 3.5 von 5 Sternen
3.5/5

2 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Babalon - Bernhard Aichner

    www.skarabaeus.at.

    Es ist warm in der

    Via Mazzini

    Er in seinem Auto auf einer Landstraße kurz vor Verona allein und trotzdem nicht schnell und Musik die er nicht kennt. Kurz nach Mittag.

    Langsam. Er sieht bald den Wein auf den Feldern die blauen Schilder und Roma. Es ist Nachmittag irgendwie.

    Auf dem Rücksitz liegen Kleider eine Kamera und Wasser. Er hält weil er im Auto nicht raucht und er setzt sich am Boden sein Rücken an der Tür und er raucht so schnell fahren Autos vorbei und er genießt den Rauch und Landschaft und keine Eile weil er jetzt Zeit hat.

    Er fährt seit fünf Stunden. Immer wieder eine Pause. Weil er sich die Zeit nimmt. Früher hat er im Auto geraucht. Es war ihm nicht wichtig wenn er jetzt hält und es ist leise auf der Autobahn. Nichts tut weh.

    Seit fünf Stunden fährt er. Er hat sich verabschiedet setzte sich in sein Auto und fuhr seine Sachen auf den Rücksitz und dann fuhr er. Er umarmte sie zum Abschied. Sie schaute nur.

    Früher war es oft wie wenn es kalt ist im Winter in kurzen Hosen. Alles hat seine Zeit denkt er.

    Kurz nach der Mautstation steht eine Anhalterin. Eine junge Frau und er hält. Sie steigt ein er legt die Straßenkarte auf den Rücksitz zu den Kleidern und dem Wasser und fährt weiter sie neben ihm. Er kennt sie nicht. Eine junge Frau.

    Seit fünf Stunden fährt er. Vorher

    war alles in Ordnung beim Frühstück gemeinsam sie schaute nur. Er hat gegessen dann fuhr er. Vorher gab er ihr die Schlüssel dann fuhr er.

    Sie schaute nur. Sie sagte nichts mehr nur wie sie ihm nachschaut wenn er die Tür zumacht.

    Die Wohnung behält sie. Er hatte es ihr freigestellt seine Sachen sollte ein Freund in den nächsten Tagen. Er sollte sie abholen die Möbel ließ er an ihrem Platz. Alles blieb wie es war.

    Wenig Verkehr. Er und die Musik. Die junge Frau schläft langsam und immer wieder hält er um zu rauchen und wenn sie wach ist sprechen sie wenig. Und er fährt seit fünf Stunden. Er kennt sie nicht. Noch nicht.

    Die Wohnung ist leer ohne ihn. Seit fünf Stunden schaut sie nur. Wie er sie umarmt hat. Sie weiß nicht was ist. Und sie schaut zur Tür und hört auf jedes Auto jeder Schritt im Stiegenhaus jeder Laut und jedes Zittern in ihrer Hand.

    Sie hat es nie geglaubt. In keiner Minute hat sie es geglaubt. Bis heute.

    Die Autobahn. Er überholt selten die junge Frau fragt ob sie rauchen darf und er hält. Sie rauchen aber reden wenig nur wohin sie fährt und was sie tut und er daß er jetzt Zeit hat und ein Monat mit dem Auto nach Italien. Sie sitzen am Boden. Der Pannenstreifen. Sie schauen den Autos nach wie sie schnell sind.

    Nicht zurück. Er denkt jetzt nicht zurück. Er fährt in Richtung Rom er denkt nicht an seine Wohnung an sie was sie jetzt tut wie es ihr geht weil sie wußte daß er geht sie wußte es und er denkt nicht. Nicht daran.

    Vor sieben Monaten. Zwei Wochen vor seinem Geburtstag spricht er es aus daß er sie liebt er begehrt sie

    und er will es noch lange tun aber er glaubt nicht daß immer. Und er kann es nicht.

    Er sprach es aus. Und sie hörte wie

    er sagte daß er in sieben Monaten daß er sie verläßt sie hörte wie er sagte daß er geht und daß er sie wirklich liebt und daß sich nichts ändert bis dahin bis in sieben Monaten hörte sie ihn sagen. Einfach so weil Heute war.

    Er denkt nicht. Vier Wochen Italien. Vier Wochen mit dem Auto Florenz Siena Perugia und Rom und nichts denken und Wein bis er umfällt und es ist nicht wichtig wo.

    Sie wußte daß er geht sie wußte es. Er hat es ihr gesagt und wie oft haben sie darüber geredet wie oft hatte sie gefragt warum und warum und er erklärte

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1