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Kummer für die Höll-Kathi: Heimat-Heidi 6 – Heimatroman
Kummer für die Höll-Kathi: Heimat-Heidi 6 – Heimatroman
Kummer für die Höll-Kathi: Heimat-Heidi 6 – Heimatroman
eBook107 Seiten1 Stunde

Kummer für die Höll-Kathi: Heimat-Heidi 6 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

»Hallo, ihr beiden Hübschen.« Franz Vorderegger betrat die Küche des alten Gasthauses am Geierstein und lächelte die Berger-Heidi und ihrer Schwiegermutter Luise verschmitzt an. »Was gibt's denn heut' Gutes zu essen bei euch?« Als er den großen Herd mit den verschiedenen Töpfen auf der Platte ansteuerte, nahm die Luise einen Kochlöffel zur Hand und sah ihm lächelnd entgegen. »Hallo, Herr Großgastronom«, sagte sie, »wenn du, wie sonst üblich, jetzt in jeden Topf schaust, kriegst einen mit dem Kochlöffel auf die Finger.« »Ja, was ist denn hier los?« Franz Vorderegger sah die Seniorchefin des Bergerhof-Gasthauses mit gespielter Entrüstung an. »Ich bin doch so was wie euer Vorkoster. Wie kannst mich nur so ablehnend empfangen?« »Vorkoster?« Luise lachte. »Du kostest hier und kostest da und wenn du genug hast, dann verschwindest wieder und stauchst deine eigenen Köch' zusammen, weil sie was derart Gutes wie bei uns net zusammenbringen.« Franz Vorderegger lachte. Ihm gehörten in der Gemeinde Alptal, Ortsteil Balding, die größten Fremdenverkehrsbetriebe. Er besuchte oft die Berger-Heidi, weil dort die Gastronomie noch ursprünglicher betrieben wurde und der Fremdenverkehr nicht das tägliche Leben so bestimmte wie bei ihm im Tal. »Wenn du möchtest, dann kannst zu mir zum Kochen kommen«, erwiderte Franz Vorderegger, »eine gute Köchin kann ich immer gebrauchen.« Die Luise lachte. »Das tät dir passen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Feb. 2019
ISBN9783740941420
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    Buchvorschau

    Kummer für die Höll-Kathi - Stefanie Valentin

    Heimat-Heidi

    – 6–

    Kummer für die Höll-Kathi

    Ist ihre Heimat für immer verloren?

    Stefanie Valentin

    »Hallo, ihr beiden Hübschen.« Franz Vorderegger betrat die Küche des alten Gasthauses am Geierstein und lächelte die Berger-Heidi und ihrer Schwiegermutter Luise verschmitzt an. »Was gibt’s denn heut’ Gutes zu essen bei euch?«

    Als er den großen Herd mit den verschiedenen Töpfen auf der Platte ansteuerte, nahm die Luise einen Kochlöffel zur Hand und sah ihm lächelnd entgegen.

    »Hallo, Herr Großgastronom«, sagte sie, »wenn du, wie sonst üblich, jetzt in jeden Topf schaust, kriegst einen mit dem Kochlöffel auf die Finger.«

    »Ja, was ist denn hier los?« Franz Vorderegger sah die Seniorchefin des Bergerhof-Gasthauses mit gespielter Entrüstung an. »Ich bin doch so was wie euer Vorkoster. Wie kannst mich nur so ablehnend empfangen?«

    »Vorkoster?« Luise lachte. »Du kostest hier und kostest da und wenn du genug hast, dann verschwindest wieder und stauchst deine eigenen Köch’ zusammen, weil sie was derart Gutes wie bei uns net zusammenbringen.«

    Franz Vorderegger lachte. Ihm gehörten in der Gemeinde Alptal, Ortsteil Balding, die größten Fremdenverkehrsbetriebe. Er besuchte oft die Berger-Heidi, weil dort die Gastronomie noch ursprünglicher betrieben wurde und der Fremdenverkehr nicht das tägliche Leben so bestimmte wie bei ihm im Tal.

    »Wenn du möchtest, dann kannst zu mir zum Kochen kommen«, erwiderte Franz Vorderegger, »eine gute Köchin kann ich immer gebrauchen.«

    Die Luise lachte. »Das tät dir passen. Ich unter deiner Knute. Nix da, hier oben hast du zu gehorchen. Und wenn du net die Händ von den Töpfen läßt, kriegst, wie schon gesagt, einen mit dem Kochlöffel auf die Finger.«

    »Bevor du gewalttätig wirst«, erwiderte Franz Vorderegger, »habt ihr schon gehört, daß der Höll-Hof versteigert werden soll?«

    »Was?« Die Nachricht schien ein Schock zu sein, denn sowohl die Berger-Heidi als auch ihre Schwiegermutter sahen den Franz mehr als erschrocken an.

    »Dann wißt ihr es also noch net?«

    »Nein.« Die Heidi schüttelte den Kopf. »Was ist denn los mit dem Höllbauern? Ist er finanziell etwa endgültig am Ende?«

    Franz Vorderegger zuckte mit den Schultern. »Das steht ja net in der Ausschreibung. Aber möglich ist es schon. Immerhin ist der Gustl seit Jahren nimmer gar so auf der Höhe, das heißt, sein Rücken macht ihm arg zu schaffen, so daß er net so arbeiten kann wie er gern möcht, und dementsprechend gering ist sein Viehbestand.«

    »Und sein Sohn?«

    »Der Werner?« Franz Vorderegger lachte. »Den Werner kannst für manches brauchen, aber er ist net der geborene Bauer. Die Gerti ist da anders, aber das Madel allein kann den Betrieb ja net schmeißen.«

    »Ja, aber der Höll-Hof ist einer der schönstgelegenen der gesamten Gegend«, murmelte die Berger-Heidi, »wenn der öffentlich versteigert wird, dann wird bestimmt wieder ein Stück Allgäu der alten Art an einen Nichteinheimischen gehen. Denn daß sich einer aus der Gegend den Hof leisten kann, das kann ich mir net vorstellen.«

    »Vielleicht will der Franz ja mitsteigern«, sagte Luise mehr aus Spaß, »dem geht der Trubel drunten in Balding doch gehörig auf den Nerv.«

    »Der Franz wird auf jeden Fall mitsteigern«, antwortete der Gastronom aus dem Tal.

    »Wirklich?« Wieder starrten die beiden Bergerfrauen Franz Vorderegger erschrocken an.

    Der nickte. »Ja, der Höll-Hof ist wirklich sehr schön gelegen. Und als der Höll-Gustl noch gut beieinand war, da hat er auch auf den Hof geschaut und alles sehr schön hergerichtet. Doch seit er es nimmer kann, ist nix mehr so, wie’s mal war.«

    »Und du wirst tatsächlich mitsteigern?« Luise schien es gar nicht glauben zu können.

    Der Vorderegger nickte. »Ja, ich möcht’ schon. Der Hof gefällt mir und ich hätt’ ihn schon gern. Aber net um jeden Preis.«

    »Und wovon hängt’s ab?«

    »Davon, was sonst geboten wird.«

    »Du rechnest also damit, daß es Mitbieter gibt.«

    »Sicher rechne ich damit«, antwortete Franz Vorderegger.

    »Als letztens der Hof vom Haninger-Seppl versteigert worden ist, da gab’s zuerst gar keinen Bieter«, erwiderte Luise.

    Da lächelte der Großgastronom aus dem Tal. »Die beiden Höfe kannst net miteinander vergleichen. Von der Lage her net und vom Zustand schon mal gar net. Also ich schätz schon, daß es einige Mitbieter geben wird.«

    »Wann ist denn die Versteigerung?« Die Luise sah den Franz fragend an.

    »In einer Woch’, um neun in der Früh«, antwortete der.

    »Und wo?«

    »In der Sparkass’ in Immenstadt.«

    »Aha«, sagte die Luise, »dann werden die ihr Geld haben wollen und deswegen haben s’ den Hof ausgeschrieben.«

    Franz Vorderegger nickte. »So sieht’s aus.«

    »Dann wünschen wir dir viel Glück«, sagte die Berger-Heidi, »es wär’ schön, wenn du den Hof kriegen würdest.«

    »Ja«, bestätigte der Gastronom, »das wär’ sogar sehr schön. Und tut mir bitt’ schön einen Gefallen.«

    »Welchen?«

    »Plappert es net überall heraus«, antwortete Franz Vorderegger, »denn je weniger Leut’ von der Versteigerung wissen, desto weniger Mitbieter hab’ ich…!«

    *

    »Weißt du, wer per Telefax fragt, ob er für ein paar Tage kommen kann?« In der Gaststätte war Ruhetag, als die Berger-Heidi die Privaträume ihrer Schwiegermutter betrat und sie fragend ansah.

    »Nein, sag’ schon!«

    »Peter Breining.«

    »Der Architekt?«

    Die Berger-Heidi nickte. »Genau der. Du erinnerst dich also an ihn?«

    »Sicher erinner’ ich mich an ihn«, antwortete Luise. »So lang’ ist’s schließlich noch net her, daß er dagewesen ist. Kommt er wieder mit Sohn Oliver? Für unsere Steffi wär’ das net das Schlechteste. Seit der Oli mit ihr ein bisserl Mathe geübt hat, kann sie mit dem Fach doch was anfangen.«

    »Das ist allerdings wahr«, erwiderte Heidi, »aber in dem Fax steht nicht, daß der Bub mitkommt. Peter Breining fragte nur nach einem Zimmer.«

    »Will er wieder eines im Altbau?«

    »Ja, das will er.«

    »Na ja, dann soll er kommen«, sagte Luise, »er war ein sehr angenehmer Gast.« Dann stutzte sie. »Ob er vielleicht zu der Versteigerung des Höll-Hofs kommt? Hat er net gesagt, daß er gerne einen alten Hof so umbauen würd’, wie er es sich vorstellt, daß ihm aber ein solcher Auftrag noch nie gegeben worden ist?«

    »Ja, das hat er gesagt«, antwortete Heidi, »und du meinst, um endlich einen solch alten Hof umbauen zu können, da ersteigert er einen?«

    Ihre Schwiegermutter nickte. »Es könnt’ doch zumindest so sein, oder?«

    »Tja, wir werden es sehen«, antwortete Heidi. »Ich werd’ ihm dann zurückfaxen, daß er kommen kann.«

    »Wann will er denn kommen?« wollte Luise wissen, bevor Heidi aus der Tür war.

    Heidi sah auf das Fax, dann auf den Kalender auf Luises Tisch. »Am Tag vor der Versteigerung…!«

    »Also, dann wett’ ich, daß er wegen den Höll-Hofs kommt.« Luise lächelte. »Der Vorderegger wird sich wundern, denn einen ernsthaft interessierten Mitbieter hat er zumindest schon.«

    *

    Gerti Höll war, als sie erfahren hatte, daß die Bank den Hof ihrer Eltern versteigern würde, blaß wie die Wand geworden. Sie hatte ihren Vater angesehen, als würde sie darauf warten, daß er ihr sagte, daß alles nicht stimme, doch der Höll-Gustl hatte sich rumgedreht und die Stube schweigend verlassen.

    »Es ist eine Schand’, Kind«, hatte ihre Mutter gesagt, »aber uns wachsen die Schulden einfach über den Kopf. Es hätt’ auch alles funktioniert, wenn dein Vater weiter hätt’ arbeiten können. Aber du weißt ja selbst, daß zwei Wirbel in seinem Rücken total deformiert sind, und daß er sich kaum bücken, geschweige denn hart arbeiten kann.«

    »Und… und was passiert, wenn

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