Mit dem Mut der Verzweiflung: Dr. Norden Extra 150 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Ich lasse Ihnen gern einige Probepackungen unserer neuen Produkte da, damit Sie sie in aller Ruhe testen können.« Ohne eine Antwort von Dr. Drexler in ihre große Tasche und holte einige Schachteln und Tuben hervor. »Ihre Erklärungen haben mich durchaus überzeugt. Ich stehe den Heilmitteln, die uns die Natur bietet, sehr positiv gegenüber.« Interessiert griff Daniel nach einer Schachtel und entnahm ihr den Beipackzettel. »Leider sind viele Leute viel zu ungeduldig in der Behandlung ihrer Leiden. Die meisten bevorzugen ein schnell wirksames Medikament, ohne auf die oftmals nicht unbeträchtlichen Nebenwirkungen zu achten«, seufzte Luisa. »Dabei haben wir gerade bei chronischen Krankheiten sehr gute Erfahrungen auf dem Gebiet der Naturheilkunde gemacht.« »Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu. Es ist aber leider nicht immer möglich, sanfte Wege zu gehen. Besonders, wenn der Patient große Schmerzen hat.« »Dann bleibt immer noch die Möglichkeit, unterstützend mit alternativen Heilmitteln zu arbeiten.« Daniel musterte die Pharmareferentin freundlich. Im Gegensatz zu manch anderen Handelsvertretern, die ihn beinahe tagtäglich aufsuchten, schien sie sich wirklich intensiv mit der Medizin beschäftigt zu haben. Luise bemerkte den forschenden Blick des Arztes und lachte gutmütig. »Sie wundern sich sicherlich, woher ich meine Sachkenntnisse beziehe.« »Offenbar können Sie Gedanken lesen.« »Soweit bin ich noch nicht.
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Dr. Norden – Retro Edition
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Rezensionen für Mit dem Mut der Verzweiflung
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Buchvorschau
Mit dem Mut der Verzweiflung - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 150 –
Mit dem Mut der Verzweiflung
Unveröffentlichter Roman
Patricia Vandenberg
»Ich lasse Ihnen gern einige Probepackungen unserer neuen Produkte da, damit Sie sie in aller Ruhe testen können.« Ohne eine Antwort von Dr. Daniel Norden abzuwarten, griff die Pharmareferentin Luisa Drexler in ihre große Tasche und holte einige Schachteln und Tuben hervor.
»Ihre Erklärungen haben mich durchaus überzeugt. Ich stehe den Heilmitteln, die uns die Natur bietet, sehr positiv gegenüber.« Interessiert griff Daniel nach einer Schachtel und entnahm ihr den Beipackzettel.
»Leider sind viele Leute viel zu ungeduldig in der Behandlung ihrer Leiden. Die meisten bevorzugen ein schnell wirksames Medikament, ohne auf die oftmals nicht unbeträchtlichen Nebenwirkungen zu achten«, seufzte Luisa. »Dabei haben wir gerade bei chronischen Krankheiten sehr gute Erfahrungen auf dem Gebiet der Naturheilkunde gemacht.«
»Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu. Es ist aber leider nicht immer möglich, sanfte Wege zu gehen. Besonders, wenn der Patient große Schmerzen hat.«
»Dann bleibt immer noch die Möglichkeit, unterstützend mit alternativen Heilmitteln zu arbeiten.«
Daniel musterte die Pharmareferentin freundlich. Im Gegensatz zu manch anderen Handelsvertretern, die ihn beinahe tagtäglich aufsuchten, schien sie sich wirklich intensiv mit der Medizin beschäftigt zu haben.
Luise bemerkte den forschenden Blick des Arztes und lachte gutmütig. »Sie wundern sich sicherlich, woher ich meine Sachkenntnisse beziehe.«
»Offenbar können Sie Gedanken lesen.«
»Soweit bin ich noch nicht. Aber ich werde oft darauf angesprochen. Es ist so, daß ich bis zur Geburt unseres Sohnes vor vier Jahren ein paar Semester Medizin studiert habe. Es war nicht leicht für mich, meine Pläne an den Nagel zu hängen. Glücklicherweise fand ich in meiner jetzigen Firma eine Aufgabe, die mich ebenso ausfüllt, zumal mir die Produkte sehr am Herzen liegen«, erklärte Luisa.
»Das merkt man sofort. Gern werde ich Ihre Proben testen.« Am liebsten hätte Daniel das Gespräch mit der sympathischen jungen Frau fortgesetzt, aber die festgesetzte Zeit war um, und er wollte seine Patienten im Wartezimmer nicht unnnötig warten lassen.
»Leider muß ich mich jetzt von Ihnen verabschieden. Die Pflicht ruft.« Er reichte Luisa, die sich ebenfalls erhoben hatte, die Hand.
»Darf ich in ein paar Wochen wieder einen Termin vereinbaren? Es interessiert mich sehr, ob Sie zufrieden waren.«
»Jederzeit. Eine so kompetente Gesprächspartnerin ist mir immer willkommen.«
Zufrieden verließ Luisa das Büro des Arztes. Nicht immer wurde sie so freundlich empfangen wie hier. So machte die Arbeit doppelt Spaß, und ihr Chef würde noch zufriedener mit ihr sein, als er es ohnehin schon war. Diese Aussicht zauberte ein vergnügtes Lächeln auf ihr Gesicht. Obschon sie einen sehr anstrengenden, mitunter nervenaufreibenden Beruf hatte, ließ sie sich die gute Laune an diesem Tag nicht mehr verderben.
Robert Drexler bediente gerade einen Kunden, als seine Frau das Optikergeschäft betrat, in dem er als stellvertretender Filialleiter arbeitete. Er nickte Luisa kurz zu, die die günstige Gelegenheit nutzte, um sich die neue Sonnenbrillen-Kollektion anzusehen.
»Es tut mir leid, daß Sie so lange auf das Modell warten mußten«, entschuldigte sich Rob bei seinem langjährigen Kunden Magnus Krause und reichte ihm eine topmodische Fassung.
»Kein Problem, junger Mann. Dafür habe ich jetzt eine wirklich außergewöhnliche Brille. Damit werde ich die Aufmerksamkeit der Damenwelt erregen«, freute sich Magnus und ließ sich bereitwillig das neue Gestell anpassen.
»Sie steht Ihnen fantastisch. Sitzt sie auch gut?«
»Perfekt. Wie immer bin ich mit Ihrer Arbeit sehr zufrieden, Herr Drexler. Wieviel bin ich Ihnen schuldig?«
»Hier ist die Rechnung. Sie können den Betrag aber auch gern überweisen«, klärte Robert den lebenslustigen älteren Herrn auf.
»Gut, dann kann ich gleich zum Tanztee gehen. Wundern Sie sich nicht, wenn meine Bekannten morgen früh Ihr Geschäft stürmen«, warnte Magnus ihn mit erhobenem Zeigefinger.
»So schlimm wird es schon nicht werden.« Robert Drexler lachte. »Auf Wiedersehen, Herr Krause. Viel Spaß beim Tanzen, bis zum nächsten Mal.« Er begleitete seinen Kunden zur Tür und blickte ihm noch einen Augenblick bewundernd nach. Trotz seines fortgeschrittenen Alters war Magnus Krause unternehmungslustig und lebensfroh, eine wahrhaft gesegnete Gabe. Dann erinnerte sich Robert an seine Frau im Laden und schloß die Tür. »Und Sie, gnädige Frau, was kann ich für Sie tun?« fragte er augenzwinkernd.
»Ach, wissen Sie, ich bin auf der Suche nach einer ausgefallenen Sonnenbrille«, ging sie auf seinen scherzhaften Ton ein. »Vielleicht könnten Sie mir ein paar Modelle vorführen.«
»Für Ihr hübsches Gesicht kommt nur ein Gestell in Frage.« Er beugte sich zu ihr und küßte sie zärtlich auf beide Augenlider.
»Sie haben recht. Haben Sie das schon oft verkauft?«
»Ich bitte Sie, das ist ein Unikat für eine einzigartige Frau«, beteuerte Robert geschäftig, und Luisa lachte vergnügt.
»Hoffentlich hört uns keiner zu! Am Ende werden wir glatt für verrückt erklärt.«
»Das sind wir doch auch ein bißchen! Aber keine Sorge, Herr Papke ist zur Zeit auf Geschäftsreise.«
»Immer auf der Suche nach neuen Gestellen, was? Hoffentlich bietet er dir nicht eines Tages seinen Posten an, sonst sehen wir uns gar nicht mehr.«
»So abwegig ist dein Gedanke gar nicht. Tatsächlich erwähnte er mir gegenüber schon einmal so etwas«, gab Rob unwillig zu. Gerade nach diesem erfolgreichen Tag hatte er überhaupt keine Lust auf eine Auseinandersetzung mit seiner Frau. »Aber mach dir darüber mal keine Sorgen. Gehst du schon nach Hause?« wechselte er schnell das Thema.
»Wo denkst du hin? Ich war nur gerade in der Gegend und dachte, ich besuch’ mal meinen Mann. Jetzt muß ich noch ins Büro zu Lutz und einen Tagesbericht abgeben. Allerdings ist es heute gut gelaufen. Es wird also nicht lange dauern.«
»Alles klar. Wir sehen uns dann zu Hause.« Robert küßte Luisa flüchtig auf die Wange, denn die Türglocke schellte hektisch, als eine neue Kundin mit mißmutigem Gesicht den Laden betrat.
Luisa lächelte wehmütig und zog sich seufzend zurück. Was war das nur für ein Eheleben, das sie da führten? Von Anfang an hatte der Beruf beide in Atem gehalten, und auch Söhnchen Melvin konnte nichts an der Tatsache ändern, daß es meist nur einen Tag in der Woche gab, an dem die Familie vereint war. Manchmal hatte Luisa ihre berechtigten Zweifel, ob sie mit diesem Zustand glücklich war, doch ihre Karriere lag ihr ebenso am Herzen wie das Familienleben. So mußte sie versuchen, beides so gut wie möglich unter einen Hut zu bekommen.
*
Obwohl es schon März war, herrschte immer noch der Winter mit eisiger Hand, und Sabrina Edel holte den Schneeanzug aus dem Schrank.
»Muß ich den anziehen?« maulte Melvin, dem die dicken Wintersachen gründlich zum Hals heraushingen. Er sehnte sich nach Sonne und Wärme.
»Keine Widerrede. Oder willst du, daß Mama mit mir schimpft, wenn du dich erkältest?«
»Mama schimpft nicht, sie gibt mir einen Hustensaft von Onkel Lutz. Dann ist alles wieder gut.«
»Trotzdem!« beharrte Sabrina und faßte Melvin am Handgelenk.
»Da bin ich ja eingepackt wie ein Geschenk!« wehrte sich der Bub ein letztes Mal, doch obwohl sie ein Lachen nicht unterdrücken konnte, blieb Ina hart.
»Wenn wir erst draußen sind, wirst du mir dankbar sein. So, fertig.« Zufrieden erhob sie sich vom Boden und zog sich selbst einen dicken Anorak, Handschuhe und Mütze an. In diesem Moment drehte sich ein Schlüssel im Schloß, und mit einem Aufschrei stürzte sich Melvin in die Arme seiner Mutter.
»Mama, Mama, wir wollten gerade rausgehen. Kommst du mit? Ach bitte!« bettelte er und ließ Luisa gar nicht zu Wort kommen. Endlich konnte sie sich aus der Umklammerung lösen und warf einen skeptischen Blick in Richtung Wanduhr.
»So spät noch? Es ist ja gleich fünf Uhr.«
Sabrina entging der vorwurfsvolle Ton in der Stimme ihrer Freundin nicht.
»Melvin war heute besonders ungeduldig. Er konnte es nicht abwarten, bis einer von euch nach Hause kommt. Da dachte ich, wir gehen noch mal an die frische Luft«, verteidigte sie sich eine Spur zu aggressiv.
»Schon gut, schon gut, der Vorwurf ist angekommen«, wehrte Luisa mit erhobenen Händen ab. Resigniert warf sie ihre Unterlagen auf den Tisch. »Also los, raus mit uns. Danach fühlen wir uns vielleicht alle besser.«
Bei dieser guten Nachricht stimmte Melvin ein wahres Indianergeheul an, und Sabrina lächelte versöhnlich. Kurz darauf marschierten die beiden Freundinnen nebeneinander durch die winterliche Landschaft, das Kind umsprang sie