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Kjar - Warrior Lover 18: Die Warrior Lover Serie
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eBook282 Seiten3 Stunden

Kjar - Warrior Lover 18: Die Warrior Lover Serie

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Über dieses E-Book

 Der Foltermeister und die  Einsiedlerin
 
Kjartan lebte jahrelang als der grausamste Vollstrecker der Hohen in der Bergfestung, zu einem Dasein als fremdgesteuerter Sklave verdammt. Erst am Tag seiner Befreiung gelingt ihm die Flucht aus dem verhassten Bunker, und er kehrt seinem Albtraumleben für immer den Rücken.
Allein schlägt sich der traumatisierte Warrior durch menschenleere Täler und Ruinenstädte, bis er auf die Einsiedlerin Naila trifft. Sie fasziniert ihn vom ersten Augenblick an, denn sie ist komplett anders als alle Frauen, die er bisher kannte.
Woher kommt sie und was sucht sie ganz allein in den Outlands, fernab jeglicher Zivilisation?
Als sie sich nach und nach annähern und dabei auch Nailas schreckliches Schicksal zutage tritt, weiß Kjartan, dass sie solch ein Monster wie ihn niemals lieben könnte.
Schafft er es trotzdem, bei ihr ein bisschen Glück und Geborgenheit zu finden?
 
 Es gibt ein Wiedersehen mit Runja, Dex und Byron sowie ganz alten Bekannten! 
 
 Spannend, herzlich und voll prickelnder Leidenschaft. Natürlich mit Happy-End-Garantie! 
 
Hinweis: Die Geschichte beginnt inhaltlich direkt nach dem Warrior Lover Roman DEX und führt Kjartans Story fort. Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
 
Teaser
 
Er sah aus wie ein Barbar mit seinen langen, verfilzten Haaren und dem Zottelbart. Den wollte ihm Naila am liebsten abschneiden, um sein ganzes Gesicht mustern zu können. Seine gütigen Augen mussten ihr für den Moment reichen, wobei Naila manchmal auch andere Emotionen in seinen dunklen Pupillen erkannte: Wut, Qualen, Kummer und ein wenig Unsicherheit.
Ein Warrior und unsicher?
Niemals! Sie musste sich täuschen.
Oder aber … Hatten die Hohen ihn gebrochen? Versteckte er sich deshalb hinter dem ganzen Gestrüpp in seinem Gesicht? Damit niemand sehen konnte, wie sehr seine Seele verletzt worden war?
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum5. Okt. 2022
ISBN9783963705304
Kjar - Warrior Lover 18: Die Warrior Lover Serie

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    Buchvorschau

    Kjar - Warrior Lover 18 - Inka Loreen Minden

    INKA LOREEN MINDEN

    KJAR

    Warrior Lover 18

    Inhaltsverzeichnis

    Inhalt

    Kapitel 1 – Endlich frei

    Kapitel 2 – Aufbruch in ein neues Leben

    Kapitel 3 – Gedankenqualen

    Kapitel 4 – Spuren

    Kapitel 5 – Schöner, gefährlicher Fremder

    Kapitel 6 – Erledigungen

    Kapitel 7 – Zu zweit

    Kapitel 8 – Blut

    Kapitel 9 – Grübeleien

    Kapitel 10 – Wahre Albträume

    Kapitel 11 – Auf das Leben

    Kapitel 12 – Heiße Küsse

    Kapitel 13 – Nailas Überlebenskampf

    Kapitel 14 – Scheiß auf die Angst

    Kapitel 15 – Das beste Mal

    Kapitel 16 – Ideen

    Kapitel 17 – Heiße Nacht

    Kapitel 18 – Ein paar Monate später

    Kapitel 19 – Unerwarteter Besuch

    Kapitel 20 – Auf Leben folgt Tod

    Kapitel 21 – In der Bergfestung

    Kapitel 22 – Unendlich viele Neuigkeiten

    Kapitel 23 – Die schwerste Entscheidung seines Lebens

    Kapitel 24 – Unkraut vergeht nicht

    Kapitel 25 – Zu Besuch in Resur

    Kapitel 26 – Ende gut, alles gut

    Kapitel 27 – Nachwort

    Newsletter

    Buchvorstellung »Pension Meerblick«

    Über die Autorin

    Impressum

    Inhalt

    Der Foltermeister und die Einsiedlerin

    Kjartan lebte jahrelang als der grausamste Vollstrecker der Hohen in der Bergfestung, zu einem Dasein als fremdgesteuerter Sklave verdammt. Erst am Tag seiner Befreiung gelingt ihm die Flucht aus dem verhassten Bunker, und er kehrt seinem Albtraumleben für immer den Rücken.

    Allein schlägt sich der traumatisierte Warrior durch menschenleere Täler und Ruinenstädte, bis er auf die Einsiedlerin Naila trifft. Sie fasziniert ihn vom ersten Augenblick an, denn sie ist komplett anders als alle Frauen, die er bisher kannte.

    Woher kommt sie und was sucht sie ganz allein in den Outlands, fernab jeglicher Zivilisation?

    Als sie sich nach und nach annähern und dabei auch Nailas schreckliches Schicksal zutage tritt, weiß Kjartan, dass sie solch ein Monster wie ihn niemals lieben könnte.

    Schafft er es trotzdem, bei ihr ein bisschen Glück und Geborgenheit zu finden?

    Es gibt ein Wiedersehen mit Runja, Dex und Byron sowie ganz alten Bekannten!

    Spannend, herzlich und voll prickelnder Leidenschaft. Natürlich mit Happy-End-Garantie!

    ca. 269 Seiten

    Hinweis: Die Geschichte beginnt inhaltlich direkt nach dem Warrior Lover Roman DEX und führt Kjartans Story fort. Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

    Die korrekte Reihenfolge der Warrior Lover Serie:

    Warrior Lover Romane und Snacks:

    Jax, Crome, Ice, Storm, Nitro, Andrew,

    Steel, Fury, Tay, Shadow, Flame, Verox,

    Anka & Chaz,

    Maia & Onyx,

    Slayer, Xadist,

    Tyr & Nuka,

    Titain,

    Zayn & Sila,

    Dex, Vega,

    Kjar

    Warrior Lover Hörbücher:

    Jax, Crome, Ice, Storm, Nitro, Andrew

    (weitere in Planung)

    Über die Serie

    Die »Warrior Lover Reihe« ist eine heiße Liebesromanserie mit Action, Tortured Heroes, taffen Heldinnen und Helden, Romantik und Happy Ends. Sie spielt in unserer Welt, die durch einen globalen Krieg in ihren Grundfesten erschüttert wurde und sich stark verändert hat. Genmanipulierte Supersoldaten, brutale Herrscher und grausame Volksbelustigungen prägen nun ihr Erscheinungsbild. Doch eines ist gleich geblieben: die unendliche Macht der Liebe. Sie vermag es, auch in den finstersten Zeiten ein Licht zu entzünden, das Hoffnung auf eine bessere Zukunft spendet.

    Teaser

    Er sah aus wie ein Barbar mit seinen langen, verfilzten Haaren und dem Zottelbart. Den wollte ihm Naila am liebsten abschneiden, um sein ganzes Gesicht mustern zu können. Seine gütigen Augen mussten ihr für den Moment reichen, wobei Naila manchmal auch andere Emotionen in seinen dunklen Pupillen erkannte: Wut, Qualen, Kummer und ein wenig Unsicherheit.

    Ein Warrior und unsicher?

    Niemals! Sie musste sich täuschen.

    Oder aber … Hatten die Hohen ihn gebrochen? Versteckte er sich deshalb hinter dem ganzen Gestrüpp in seinem Gesicht? Damit niemand sehen konnte, wie sehr seine Seele verletzt worden war?

    ACHTUNG: Dieser Teil enthält Spoiler zu »Dex – Warrior Lover 16«

    Kapitel 1 – Endlich frei

    Kjartan konnte kaum begreifen, dass sein Körper wieder allein seinem Geist gehorchte und er tun und lassen konnte, was er wollte. Nach unzähligen Jahren der vollständigen Unterwerfung war er frei!

    Dex, einer seiner Waffenbrüder, hatte mit einem kleinen runden Gerät das Implantat in seinem Nacken zerstört und ihn von der totalen Versklavung erlöst. Endlich konnte er an seinen Peinigern Rache nehmen und den widerlichsten von allen in die Hölle schicken: Mortimer Price.

    Der Alte kauerte blutüberströmt und jämmerlich heulend vor ihm in der großen Arena, genau dort, wo Kjartan im Auftrag der Hohen so viele arme Seelen hatte quälen und töten müssen. Hier in der Felsenkuppel, tief unter der Bergfestung, stand Kjartan heute ein letztes Mal, lediglich gekleidet in einen Lendenschurz – wie er dieses Henkers-Outfit hasste! –, und alle Scheinwerfer waren auf seine drahtige, von Narben übersäte Gestalt gerichtet.

    Nach Jahren ohne freien Willen, in denen er für alle anderen lediglich eine Tötungsmaschine gewesen war, sah er aus wie ein Wilder: Das lange, verfilzte Haar hing ihm nicht nur wirr ins Gesicht, sondern auch über die Schultern. Sein ausgezehrter und dennoch muskulöser Körper glänzte vor Schweiß. Er hatte zuvor das dämliche Zirkusdirektor-Kostüm von Price in Stücke gerissen und dabei mit voller Absicht dessen Haut an einigen Stellen gleich mit abgeschält. Price hatte früher an diesem Tag mit den anderen Hohen eine seiner perversen Shows abziehen wollen, als es seinen Brüdern gelungen war, endlich die Spirale aus Unterdrückung, Einschüchterung und Gewalt zu durchbrechen.

    Kjartan war kein Mensch mehr gewesen, kein Warrior, sondern nur noch eine Nummer, die Befehle ausgeführt hatte. Leider war er dabei immer bei vollem Bewusstsein gewesen, hatte alles gespürt und mitbekommen. Besonders schlimm war es, sich nicht gegen die perversen Befehle zur Wehr setzen zu können, wenn die Hohen ihn als ihren Vollstrecker in die Arena geschickt hatten. Kjartan hatte es probiert, wirklich versucht! Doch nie hatte es richtig geklappt. Vielleicht war da mal ein Zögern gewesen, eine weniger brutale Umsetzung der Aufträge, mehr jedoch nicht.

    Öffentliche Screener, die sowohl in der Bunkeranlage als auch in der Felsenkuppel hingen, übertrugen in diesem Moment, was er in der Arena trieb. Und obwohl sich alle Bewohner in Aufruhr befanden und die meisten nur noch die Bergfestung verlassen wollten, hatten sich tatsächlich einige Zuschauer auf der Tribüne eingefunden.

    Diesen Schaulustigen wollte Kjartan ein letztes Spektakel bieten. Der Großteil der Bunkerbevölkerung hatte diese »Blut und Spiele Vorführung« geliebt, auch wenn jeder die Show im Grunde fürchtete. Deshalb hatten sich die meisten streng an die Gesetze und Regeln gehalten. Denn wer wollte schon auf diese Weise enden?

    Unbelehrbare Bürger waren in der Arena gelandet. Ungehorsame Warrior waren je nach Schwere ihres Regelbruches spätestens nach der dritten Verwarnung einer »Gehirnwäsche« unterzogen worden. Das hatten die Nicht-Gewandelten zumindest bis heute geglaubt. In Wahrheit hatten die Hohen ihn und die anderen »Gewandelten« – wie sie genannt worden waren – über das Implantat gesteuert wie Roboter. Diese ekelhaften Widerlinge hatten hier sämtliche Macht über alles und jeden innegehabt, vor allem Price. Der alte Bastard atmete schwer und Blut lief ihm aus der Nase. Kjartan konnte dessen sauren Angstschweiß riechen. Außerdem hatte sich der Wichser in die Hose gepisst.

    Wie der Hohe heulend und blutüberströmt vor ihm kauerte, sah er nur noch aus wie ein alter, jämmerlicher Mann. Der Drecksack fürchtete sich vor ihm, jetzt, da er keine Macht mehr über ihn besaß.

    Tja, so konnte sich das Blatt wenden.

    In Kjartan brannte solch immenser Hass, dass er diesen Mistkerl, der wimmernd vor ihm davon kroch, sofort bestialisch töten wollte, und danach würde er sich die anderen Hohen vornehmen. Aber keiner von diesen perversen Irren hatte einen schnellen Tod verdient, sondern unendliche Qualen, am besten viele Jahre lang.

    In all der langen Zeit, als Kjartan ein Gefangener in seinem eigenen Körper gewesen war, hatte er sich ausgemalt, was er tun würde, sobald er von der Knechtschaft befreit wäre. Er hatte sich die brutalsten Vergeltungsschläge überlegt, wollte Mortimer Price, seinen persönlich größten Albtraum, genauso lange leiden lassen, wie der ihn hatte leiden lassen. Doch dazu blieb ihm keine Zeit. Kjartan wollte schnellstmöglich mit diesem schrecklichen Leben abschließen.

    Talis, der bis vor Kurzem auch ein Gewandelter gewesen war, saß am anderen Ende der Arena in einer erhöhten gläsernen Kabine, in der sich der Übertragungsraum befand. Von dort konnte der Warrior, der mit dem dicken schwarzen Zopf beinahe wie ein Wikinger aussah, alles überblicken und steuern: die Kameraeinstellungen, die Soundeffekte und die Beleuchtung. Blutrote Lichtkegel huschten über den Kampfplatz, und ein greller Strahler war direkt auf Price gerichtet. Der Alte hatte es geschafft, auf die Beine zu kommen, und humpelte vor ihm davon.

    Weitere Warrior, auch solche, die der Wandlung bisher entkommen waren, befanden sich in der Nähe. Niemand von ihnen hielt ihn auf. Sehr gut.

    Seine Gestalt verschwand kurz in völliger Finsternis, bevor ihn ein greller Strahl unter dramatischen Trommelschlägen aus dem Dunkeln holte. Auf den Monitoren war er in Großaufnahme zu erkennen. Sein vor Zorn verzerrtes Gesicht glich einer bestialischen Maske, seine langen Strähnen hingen ihm wirr vor die Augen und er brüllte furchterregend, während er auf Price zustürmte. Kjartan rammte ihm die Faust mit voller Wucht ins Gesicht, sodass der Kieferknochen zersplitterte. Der Alte wurde einen halben Meter durch die Luft geschleudert und schlug hart auf dem Rücken auf.

    Er rührte sich nicht mehr, aber Kjartan hörte dessen Herz weiterhin schlagen.

    Der Hund war zäh, das musste er ihm lassen. Allerdings wusste Kjartan, wie er einen Menschen übel verletzen konnte, ohne ihn sofort zu töten. Das hatten ihm diese Bastarde beigebracht.

    Price kam zu sich und rappelte sich benommen auf. Durch das pulsierende Rauschen seines Blutes hörte Kjartan, wie einer seiner Brüder, es war Aik, rief: »Wir müssen ihn aufhalten! Er wird Price noch umbringen!«

    »Das ist genau das, was er will. Was wir alle wollen«, antwortete Grey, der Größte von ihnen, und baute sich vor den anderen Kriegern am Eingang der Arena auf. »Wenn ihr ihn stoppen wollt, müsst ihr erst an mir vorbei.«

    Grey, als Gewandelter nur Nummer drei genannt, war Price’ rechte Hand gewesen. Kjartan wollte gar nicht wissen, was sein Bruder alles hatte erleiden müssen, von dem er selbst nichts ahnte. Als Gewandelte hatten sie nicht miteinander reden können. Die Hohen hatten sie nach ihrem »Gebrauch« in dunklen Zellen abgestellt wie nicht mehr benötigte Geräte.

    Immer mehr ehemalige Gewandelte tauchten auf und hinderten andere daran, ihn bei seinem Vorhaben zu stören.

    »Lassen wir Kjartan seinen Job erledigen!«, rief sogar ein gewöhnlicher Arbeiter, der mit seiner Schaufel zu einer der vorderen Reihen der Tribüne lief. Andere Arbeiter und einige Warrior taten es ihm gleich.

    Die meisten wollten Vergeltung.

    Kjartan packte Price am Hals und hob ihn daran hoch, sodass er mit den Beinen in der Luft zappelte. Aus seinem deformierten Mund drangen gurgelnde Laute. Währenddessen brüllte Grey vom Rand der Arena dem Publikum zu: »Wollt ihr noch mehr?«, und die Leute grölten zurück: »Zeig es diesem Widerling!«

    Ohne groß nachzudenken, ließ er den Alten los, sodass der auf dem Boden wie ein Häuflein Elend zusammensackte. Dann packte Kjartan eines von Price’ Ohren und riss es ganz langsam ab, während er mit der anderen Hand dessen Schädel wie in einem Schraubstock gefangen hielt. Der Bastard schrie nicht einmal mehr, sondern wimmerte nur. Er war kaum noch bei Bewusstsein.

    Als Kjartan den abgetrennten Körperteil in der Hand hielt, überlegte er, ihn in Price’ Mund zu stopfen, aber er wollte nicht, dass der Mistkerl erstickte. Deshalb warf er das Ohr ins applaudierende Publikum. Danach packte er eine Hand des Alten und zog ihm mit den Zähnen genüsslich einen Fingernagel nach dem anderen und spuckte ihm diese ins Gesicht.

    Kjartan war so voller Wut, dass er sich darauf konzentrieren musste, die Ausübung der Folter richtig auszukosten. Es tat verdammt gut, Price in all seinem Schmerz zu sehen!

    Der Hurensohn war verdammt robust und schien sogar wieder richtig zu sich zu kommen. Bestimmt lag das an dem Warrior-Blut, das der Drecksack über Jahre zu sich genommen hatte, und diese Vermutung machte Kjartan noch zorniger.

    Price weinte und sabberte Rotze sowie Blut. Kjartan genoss dessen Leid mit sämtlichen Sinnen – allein dessen Gejammer zu hören war Musik in seinen Ohren – und rüttelte beinahe liebevoll an dem zertrümmerten Kiefer.

    »Dein Schmerz ist für mich nur ein kleiner Trost für all das, was ihr Ungeheuer uns angetan habt!«, knurrte er, stellte sich wieder hin und brach Price mit einem gezielten Tritt den Arm unterhalb der Schulter.

    Der Mistkerl sabberte nur noch und brabbelte unverständliche Worte.

    »Ich würde dir so gerne all das antun, was du mir angetan und abverlangt hast, doch dazu fehlt uns leider die Zeit, dir im Besonderen.«

    Der nächste Boxhieb ging in die Milz, sodass sich der Alte immerhin zusammenkrümmte. »Ich überlege, dich langsam und unter Qualen verbluten zu lassen, oder …«

    Aus dem Publikum warf einer der Arbeiter eine Spitzhacke in die Arena und rief: »Reiß diesem Monster das Herz heraus!«

    Die Idee gefiel ihm.

    Genüsslich langsam wischte er sich die blutverschmierten Finger an der Brust ab und weidete sich an dem panischen Blick seines Peinigers. Erst als das Publikum immer heftiger klatschte, nahm er das Werkzeug an sich. Anschließend riss er dem zuckenden Alten mit einem Ruck das dunkelrot verfärbte Kostüm an der Brust auf und stellte sich breitbeinig über ihn. »Heute ist dein Glückstag, Bestie. Ich bringe es schnell zu Ende.« Kjartan holte mit der Hacke aus und trieb die Spitze mitten in Price’ Brustkorb.

    Talis sorgte vom Übertragungsraum aus, dass diese blutrünstige Szene in Großaufnahme auf den Screenern erschien, untermalt mit dramatischer Musik.

    Die Zuschauer grölten, als Kjartan in die offene Brust griff und das Herz herausriss. Es tat noch einen letzten Schlag, bevor er es in seiner Hand zerquetschte. Blut spritzte aus den Öffnungen und lief ihm in dicken, warmen Strömen über die Hand. Wie paralysiert starrte Kjartan auf das Organ und konnte nicht begreifen, dass er seinen Peiniger getötet hatte.

    Aus freien Stücken.

    Frei.

    Er war frei!

    Gedämpft, als hätte er Watte im Ohr, hörte er das Volk jubeln. Es forderte auch die Köpfe der anderen Hohen. Doch Kjartan würde nie mehr den Henker spielen. Er hatte genug von all der Gewalt und den Gräueltaten und wollte nur weg von hier.

    Immer noch das Herz in der Hand, steuerte er einen Ausgang an, vor dem kein Warrior stand, und marschierte aus der Arena. Die Zuschauer forderten weiterhin, dass alle Hohen hingerichtet werden sollten. Das Volk war in Aufruhr.

    Doch das alles interessierte Kjartan nicht mehr. Er hörte nur noch, wie die Stimme seines Waffenbruders Aik durch alle Lautsprecher hallte und daraufhin die meisten Rufe verstummten. »Wollt ihr wirklich so sein wie sie? Wir haben euch nicht von diesen Bestien befreit, um dann genauso weiterzumachen wie sie. Wir sind besser als diese Schweine. Sie werden verurteilt und sich für alles verantworten müssen und für den Rest ihres Lebens hinter Gittern schmoren. Das ist für diese Monster eine viel härtere Strafe als ein schneller Tod.«

    Alles Weitere blendete Kjartan aus. Das hier war nicht mehr sein Leben. Er wollte es nur noch hinter sich lassen.

    Er betrat ein Treppenhaus, das für gewöhnlich versiegelt war, damit die einzelnen Ebenen hermetisch abgeriegelt werden konnten. Doch nun standen alle Schleusen offen. Wenigstens hingen hier keine Screener. Das bedeutete: keine Durchsagen. Herrliche Ruhe.

    Immer weiter stieg er nach oben, Ebene für Ebene, und wechselte vier Mal das Treppenhaus. Die Bunkeranlage im Inneren des Berges war riesig, und wegen der verschiedenen Bauabschnitte gab es kein durchgehendes Treppenhaus.

    Er musste es nur nach ganz oben schaffen, auf die Spitze des Berges zu der Schleuse, die nach draußen führte. Dort würde er gewiss auf niemanden treffen, da mit Sicherheit alle die unteren Tore stürmten.

    Ein starker, metallischer Geruch stieg in seine Nase, der nicht von ihm selbst stammte. Fuck, er hielt immer noch Price’ Herz in der Hand!

    Angewidert entsorgte er es im nächsten Müllschacht und wischte sich die blutverschmierten Hände am Lendenschurz ab. Doch plötzlich roch er noch etwas anderes. Hier oben war jemand gewesen, dessen Duft ihm vertraut vorkam … Dex! Da sein Bruder gerade erst das Implantat in seinem Nacken deaktiviert hatte, war ihm dessen Geruch noch in bester Erinnerung. Er stieg aus dem Lüftungsgitter zu seiner Rechten!

    Wohl kaum ein anderer Warrior hätte das zarte Aroma wahrgenommen, aber Kjartan besaß einen noch viel ausgeprägteren Geruchssinn als seine Brüder, Greyson ausgenommen. Sie beide waren die Spürnasen der Hohen gewesen.

    Dex hatte er aber erst vor Minuten unten gesehen; sein Bruder konnte sich unmöglich hier verstecken.

    Neugierig geworden, was Dex an diesem abgelegenen Ort getrieben hatte, zog Kjartan an dem Gitter. Es ließ sich ganz leicht wie eine Tür öffnen, die Schrauben waren an einer Seite gelöst worden.

    Er steckte den Kopf in den Schacht und entdeckte zwei große Sporttaschen. Ob sich darin die »Aufbaupräparate« befanden, die jeder Warrior täglich bekam? Dex hatte vor ein paar Monaten welche gestohlen, und Kjartan hatte nicht geglaubt, seinem Bruder noch einmal entgegenzutreten. Alle hatten ihn für tot gehalten.

    Die Hohen hatten ihnen weisgemacht, ein Warrior müsse ohne die tägliche Dosis dieser Aufbaupräparate sterben. Kurz nach seiner Wandlung zum willenlosen Roboter hatte Kjartan sehr schnell herausgefunden, dass dem nicht so war. Das Medikament machte lediglich abhängig und sorgte für Entzugserscheinungen, sobald es nicht mehr regelmäßig gespritzt wurde. Drei Tage lang hatte er geglaubt, er würde draufgehen, doch das war nicht passiert! Stattdessen hatte er einen heftigen Entzug durchgemacht. Die Hohen hatten das Medikament nicht an einem Gewandelten verschwenden wollen … und er hatte niemandem erzählen können, dass der Stoff allein dazu diente, sämtliche Warrior in Schach zu halten. Ansonsten hätten sich die Hohen niemals so viel erlauben können.

    Diese widerlichen Dreckskerle!

    Zum Glück war die Wahrheit nun endlich ans Licht gekommen.

    Schnell holte Kjartan die Taschen heraus und warf einen Blick hinein, denn er würde nicht mehr lange allein sein. Durch das Treppenhaus näherten sich ihm drei Personen; er vernahm ihre Schritte ein paar Etagen unter sich.

    In den Taschen befanden sich Kleidung, Proviant, Werkzeug, Seile, Waffen, Hygieneartikel … Da hatte wohl jemand seine Flucht vorbereitet! Dex musste sie damals gepackt haben; nur hatte der sie nie holen können, da Price ihm in die Quere gekommen war.

    Heute musste sein Glückstag sein! Kjartan klemmte sich die beiden Taschen unter die Arme und sprintete weiter durch einen kahlen Betongang auf eine Eisentür zu. Mühelos stieß er sie auf und trat in die kühle Nacht.

    Nachdem er einen tiefen Atemzug gemacht hatte, ging er vorbei an Satellitenschüsseln und Funkantennen, bis er vor einem pechschwarzen Abgrund stehen blieb. Eisiger Wind und Nieselregen zerrten an seiner fast nackten Gestalt. Hier oben herrschten im Frühling andere Temperaturen als im geschützten Tal. Sogar einige Schneefetzen lagen noch herum. Sofort überzog Gänsehaut seinen Körper, da er lediglich den Lendenschurz trug. Doch Kjartan genoss dieses Gefühl, denn er spürte, dass er lebte.

    Er hatte es nach draußen geschafft, befand sich als freier Mann in den Outlands! Davon hatte er in den letzten Jahren gar nicht mehr zu träumen gewagt.

    Leider konnte er kaum etwas erkennen, da dicke Wolken den Mond verdeckten. Aber er wusste, wie der Himmel aussah, auch bei Nacht, schließlich hatten sie in einem Tal, das von einem schützenden Energienetz überzogen gewesen war, Lebensmittel angebaut. Doch nun hier oben auf dem Berg zu stehen, war etwas völlig anderes. Keine Mauern oder Schutzschilde hielten ihn von der grenzenlosen Freiheit ab, die nun unter ihm lag, am Fuße dieses hohen Gebirges.

    Es gab nur ein Problem: Er musste hinunter ins Tal, und zwar

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