Emmas kleiner Plan vom Glück
Von Katie Meyer
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Über dieses E-Book
Lieber Daddy " Die Valentinskarte ihrer kleinen Tochter Emma bricht Cassie fast das Herz. Denn einen Daddy gibt es nicht, und wenn es nach ihr geht, wird es ihn auch nicht geben. Aber Emma hat einen Plan - und der neue Sheriff Alex Santiago auch "
Katie Meyer
Katie Meyer kommt aus Florida und glaubt felsenfest an Happy Ends. Sie hat Englisch und Religion studiert und einen Abschluss in Veterinärmedizin gemacht. Ihre Karriere als Veterinärtechnikerin und Hundetrainerin hat sie zugunsten ihrer Kinder und des Homeschoolings aufgegeben. Sie genießt ihre Tage gerne mit der Familie, ihren vielen Haustieren, Downton Abbey, Schokolade und Sekt. Ihre romantische Ader hat sie ihrem Mann und ihren Eltern zu verdanken, die ihr gezeigt haben, was wahre Liebe ist, und ohne die sie keine Romane schreiben könnte.
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Buchvorschau
Emmas kleiner Plan vom Glück - Stephanie Thoma-Kellner
IMPRESSUM
Emmas kleiner Plan vom Glück erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Katie Meyer
Originaltitel: „A Valentine for the Veterinarian"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 40 - 2017 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Stephanie Thoma-Kellner
Umschlagsmotive: Khosrork / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733746865
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Grace, du hast mir gerade das Leben gerettet! Wie kann ich das je wiedergutmachen?"
Die Frau am Tresen rollte mit den Augen. „Das ist doch bloß Kaffee, Dr. Marshall."
Cassie umklammerte den Pappbecher wie einen Rettungsanker. „Ich musste heute um drei Uhr nachts bei einem Schnauzer einen Kaiserschnitt machen. Und dann war heute jeder Termin doppelt belegt. Im Augenblick ist Ihr Kaffee meine einzige Chance, die Sitzung lebend zu überstehen, zu der ich jetzt muss. Sie bezahlte und nahm einen vorsichtigen Schluck. „Grace, Sie sind und bleiben meine Heldin.
„Mit dem Kompliment haben Sie sich den letzten Zimt-Scone verdient, wenn Sie wollen."
„Habe ich so etwas je abgelehnt? Cassie nahm die Papiertüte entgegen. „Danke. Das sollte verhindern, dass ich mich vorm Abendessen nicht in einen Teufel verwandle.
„Wenn man vom Teufel spricht … Da kommt der neue Deputy des Sheriffs. Ich wäre gerne bereit, ein paar Gesetze zu brechen, um ihm aufzufallen. Grace verrenkte sich den Hals, um einen besseren Blick durchs Schaufenster zu erhaschen. „Sieht er nicht wie ein Mann aus, der mit meinen rebellischen Anteilen fertigwerden könnte?
Aufzubegehren machte lange nicht so viel Spaß, wie man sich das vorstellte. Cassie wusste das aus Erfahrung. Sie war drauf und dran, sich Grace gegenüber entsprechend zu äußern, als hinter ihr die Klingel an der Ladentür bimmelte. Bei dem Geräusch drehte sich Cassie um und schnappte nach Luft.
Kein Wunder, dass Grace für den Deputy schwärmte. Der Mann sah aus, als ob er in einen Actionfilm nach Hollywood gehörte – und nicht auf die beschaulichen Straßen von Paradise in Florida. Dichtes, dunkles Haar umgab ein Gesicht mit markanten Zügen und einem Anflug von Bartstoppeln. Seine Augen waren so dunkel wie Espresso, und er hatte den durchdringenden Blick, den nur Gesetzeshüter zu haben schienen. Sogar ohne Uniform hätte sie ihn sofort als Polizist erkannt. Wirkte er sexy? Oh ja! Aber er war ein Cop. Und von denen hatte sie genug.
„Ich möchte eine Bestellung abholen. Für Santiago."
Grace griff nach einem Karton auf der Vitrine. „Gemischte Cookies, richtig?"
„Das stimmt."
„Was, keine Donuts?"
Er musterte Cassie. Dann verzog er die Lippen zu einem schiefen Grinsen. „Tut mir leid, wenn ich da jetzt ein Vorurteil zerstört habe."
Grace warf Cassie einen finsteren Blick zu, bevor sie sich bemühte, die Wogen zu glätten. „Deputy Santiago, ich bin Grace. Wir haben vorhin telefoniert. Und neben mir steht Dr. Cassie Marshall, unsere Tierärztin."
„Nett, Sie kennenzulernen. Er nickte ihnen zu. „Und wenn ich nicht im Dienst bin, dann sagt doch bitte Alex zu mir.
Dann lächelte er. Ein echtes, ehrliches Lächeln. Auf einmal war Cassie viel zu warm. Ihre Reaktion beunruhigte sie. Cassie wollte schnellstmöglich verschwinden, bevor sie sich noch mehr blamierte.
„Lass mich das machen." Alex war vor ihr an der Tür. Mit einer Hand balancierte er die Kekse. Mit der anderen machte er die Tür für Cassie auf. Nach ihrer spitzen Bemerkung bekam sie bei so viel Höflichkeit auch noch ein schlechtes Gewissen.
„Das mit den Donuts tut mir leid."
„Da ist mir schon Schlimmeres untergekommen. Einen Augenblick lang wirkte seine Miene wie versteinert. „Keine Sorge.
Sie nickte höflich. Dann ging sie schnurstracks zu ihrem Dreitürer. Sie stellte den Kaffee in die Halterung, ließ den Motor an und legte eine CD mit Liebesliedern ein. Sie hatte weniger als zehn Minuten Zeit, um den Kopf frei zu kriegen und in Valentinstagsstimmung zu kommen.
Alex beobachtete, wie der silberne Kleinwagen davonfuhr. Dabei merkte er sehr wohl, dass die Tierärztin auf die Geschwindigkeitsbegrenzung achtete. Nur wenige hatten den Nerv, vor einem Deputy zu schnell zu fahren, und normalerweise machten die Leute auch keine Polizistenwitze in seiner Hörweite. Er hatte die Abneigung in ihren blauen Augen erkannt. Von Gangmitgliedern und Drogenhändlern war er das gewöhnt. Aber von einer niedlichen Tierärztin? Er ahnte, dass mehr dahintersteckte. Doch er wollte sich an seinem neuen Wohnort keine Feinde machen. Davon hatte er in Miami schon genug.
Lautes Bellen riss ihn aus seinen Gedanken.
„Ich komm ja schon, mein Junge!"
Im Augenblick waren er und Rex, sein Partner auf vier Pfoten, sozusagen noch in den Flitterwochen. Der Hund war immer noch ganz aufgeregt, wenn Alex zurückkam. Als er das Auto aufsperrte, musste Alex lächeln. Der Deutsche Schäferhund war ein K-9-Polizeihund und der schlimmste Albtraum von Verbrechern. Für Alex aber bedeutete er das Schönste an seinem neuen Job.
Er hatte nie erwartet, mal in einer Kleinstadt wie Paradise zu leben, weil er nie vorgehabt hatte, Miami zu verlassen. Als er jedoch gegen seinen Partner ausgesagt hatte, da hatte sich die ganze Abteilung gegen ihn gestellt.
Es war ihm klar gewesen, dass er jede Chance auf Beförderung zunichtemachte, als er sich geweigert hatte, eine Falschaussage zu machen. Doch damit konnte er leben.
Sein Leben aufs Spiel zu setzen, gehörte zum Job. Seine Familie mit reinzuziehen, stand auf einem ganz anderen Blatt. Eines Tages war seine Mutter nach Hause gekommen und hatte die Wände mit Drohungen beschmiert und die Einrichtung demoliert vorgefunden. Da war Alex klar geworden, dass sie nicht mehr in Miami bleiben konnten.
Er sah seine Mutter immer noch vor sich, wie sie bleich vor Angst in ihrer zerstörten Küche stand.
Am nächsten Tag hatte er seine Kündigung eingereicht. Als ein Posten im Büro des Sheriffs von Palmetto County frei geworden war, hatte er keine Sekunde gezögert. Für ihn erfüllte sich ein Traum, weil er mit einem Polizeihund der K-9-Staffel arbeiten durfte. In Miami hatte er oft bei der Staffel ausgeholfen. Dank dieser Erfahrung und seiner makellosen Personalakte hatte er den Job bekommen.
Zum Glück war seine Mutter auch bereit gewesen, umzuziehen. Er hatte sich gesorgt, dass sie sich gegen einen Umzug sträuben würde. Aber sie hatte fast sofort zugestimmt. Ihr mangelnder Widerstand hatte verdeutlicht, dass ihr die Sache viel mehr zugesetzt hatte, als sie zugeben wollte.
Und natürlich musste er noch an seine kleine Schwester, Jessica, denken. Sie war zwar inzwischen auf dem College, aber in den Semesterferien kam sie immer noch nach Hause.
Jetzt war Paradise ihr Zuhause, und die Geschehnisse lagen hinter ihnen.
Als er die Hauptstraße entlangfuhr, musterte er die Schaufenster mehr aus Gewohnheit als aus Vorsicht. Das verschlafene Inselstädtchen konnte kaum unterschiedlicher sein zum lebhaften Süden Floridas. Anstelle von Hochhäusern und Einkaufszentren gab es hier Bungalows und kleine Läden. Miami verfügte zwar über eine blühende Kulturlandschaft, aber als Polizist hatte er viel Zeit in den weniger sehenswerten Stadtteilen verbracht. Hier dagegen waren sogar die ärmeren Viertel sauber und ordentlich in Schuss gehalten.
Natürlich war nicht alles perfekt, nicht einmal in Paradise. Darum verzichtete Alex auf wertvollen Schlaf, um an der Share the Love – Sitzung teilzunehmen. Die Polizei und das Jugendamt hatten sich zusammengetan, um eine Wohltätigkeitsveranstaltung zu organisieren – einen Ball am Valentinstag. Die Einnahmen sollten dafür verwendet werden, um ein Förderprogramm für Kinder aus schwierigen Verhältnissen aufzubauen. Alex hatte sich sofort freiwillig gemeldet. Er kannte solche Einrichtungen aus eigener Erfahrung. Jetzt war es an der Zeit, etwas zurückzugeben.
Er brauchte nur ein paar Minuten, um die Insel zu überqueren. Dann hatte er das Sandpiper Inn erreicht, wo das Treffen heute Abend stattfinden würde.
Als er auf den Parkplatz einbog, stellte er überrascht fest, dass die meisten Plätze belegt waren. Entweder hatte das Inn diese Woche viele Gäste, oder die Versammlung war besser besucht als erwartet.
Er schnappte sich den Karton vom Beifahrersitz. Den Motor ließ er laufen. Er war dankbar für die spezielle Klimaanlage, die für die Sicherheit seines Partners auf vier Pfoten sorgte. Ende Januar war das Wetter in Florida zwar normalerweise mild, aber manchmal konnten die Temperaturen trotzdem gefährlich nach oben klettern. „Sorry, Kumpel. Ich glaube, da drin sind nur Menschen erlaubt."
Rex brummte. Doch als Alex den Wagen abschloss, legte er den großen Kopf auf die Vorderpfoten.
„Verfolgst du mich jetzt, oder was?", fragte jemand hinter ihm.
Die kratzbürstige Tierärztin aus der Bäckerei.
Sie stand vor dem Fußweg zum Inn. Ihr rotblondes Haar glänzte in der Abendsonne. Die Brise wehte ihr einzelne Strähnen ins Gesicht. Ihre Augen funkelten, während sie auf eine Antwort wartete.
„Ich bin kein Stalker, wenn du das meinst. Bei dieser Unterstellung biss er die Zähne zusammen. „Ich bin Polizist, kein Krimineller.
Ihre Miene entspannte sich. Er bemerkte einen Anflug von Traurigkeit in ihren Augen. „Sorry. Aber hier in der Gegend besteht da manchmal kein Unterschied."
Also, das wurde allmählich richtig peinlich. Cassie bemühte sich ehrlich, ihren Verstand einzuschalten, bevor sie den Mund aufmachte. An manchen Tagen klappte das eben besser als an anderen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, dem Neuen vorzuwerfen, dass er sie verfolgen würde? Der Unfall lag Monate zurück − sie musste aufhören, so schreckhaft zu sein.
„Mommy, guck mal! Cassies Tochter Emma kam die Treppe heruntergerannt. Ihre Lautstärke hätte dabei besser zu einer Blaskapelle als zu einem vierjährigen Mädchen gepasst. „Ich hab Valentinskarten gebastelt!
Cassies beste Freundin und Angestellte, Jillian Caruso, folgte dem Mädchen langsamer. Mit ihren schwarzen Locken und dem blassen Teint sah sie aus wie eine Märchenprinzessin, obwohl sie lässige Jeans und ein Sweatshirt trug. Im Augenblick wirkte sie außerdem ein bisschen schuldbewusst. „Bevor du irgendwas sagst − das ist nicht meine Schuld. Ich habe nur gesagt, dass ich ihr helfen würde. Der Rest war ihre Idee."
Cassie zog nur eine Augenbraue hoch. Sie war einfach dankbar, dass Jillian sich bereit erklärt hatte, sich heute um Emma zu kümmern. Normalerweise passte Cassies Mutter nach dem Kindergarten auf Emma auf. Heute hatte das nicht geklappt. Und Emma machte es viel mehr Spaß, im