Julia Extra Band 381 - Titel 2: So schön und doch so kalt
Von Kim Lawrence
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Über dieses E-Book
Schlossherr Cesare glaubt, dass die hübsche Privatlehrerin seiner Nichte eine rücksichtslose Herzensbrecherin ist. Um Anna trotz seiner wachsenden Gefühle auf Distanz zu halten, gibt er sich betont rüde. Er ahnt nicht, dass er sie mit einer anderen verwechselt
Kim Lawrence
Kim Lawrence, deren Vorfahren aus England und Irland stammen, ist in Nordwales groß geworden. Nach der Hochzeit kehrten sie und ihr Mann in ihre Heimat zurück, wo sie auch ihre beiden Söhne zur Welt brachte. Auf der kleinen Insel Anlesey, lebt Kim nun mit ihren Lieben auf einer kleinen Farm, die schon seit drei Generationen in Familienbesitz ist. Auf dem Eiland spricht man größtenteils walisisch – eine Herausforderung für Kim doch mit der Zeit lernte sie, diese schwierige Sprache fließend zu sprechen. Und auch mit der Einsamkeit auf dem idyllischen Fleckchen weiß Kim mittlerweile umzugehen: Packt sie die Sehnsucht nach der Großstadt, fährt sie mit der Fähre einfach ins nahe gelegene Dublin. Wenn sie nicht schreibt, verbringt Kim viel Zeit in ihrem Garten oder kocht. Auch joggen geht sie gern – am liebsten am Strand mit ihrem Terrier Sprout.
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Rezensionen für Julia Extra Band 381 - Titel 2
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Buchvorschau
Julia Extra Band 381 - Titel 2 - Kim Lawrence
Kim Lawrence
So schön und doch so kalt?
IMPRESSUM
JULIA EXTRA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2013 by Kim Lawrence
Originaltitel: „Captivated by Her Innocence"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 381 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Anna Grabener
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733704025
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Anna war es als Lehrerin gewohnt, vor mehreren Menschen in einem Klassenzimmer zu sprechen. Dennoch pochte ihr Herz unter ihrer rosa Kostümjacke so schnell, dass sie das Gefühl hatte, es würde ihr jeden Moment aus der Brust springen.
Doch sie versuchte, sich davon nichts anmerken zu lassen. Lächelnd und mit möglichst fester Stimme antwortete sie auf die Fragen im Vorstellungsgespräch. Und es schien sogar gut für sie zu laufen, denn alle im Raum hörten ihr aufmerksam und interessiert zu. Zumindest sah es so aus. Vielleicht sind sie mit ihren Gedanken aber auch schon bei der Planung des Abendessens?
Schnell verdrängte Anna ihre Zweifel und straffte die Schultern. Nur die Ruhe bewahren, sagte sie sich. Schließlich ging es hier ja nur um irgendeinen Job. Moment mal! Nur um irgendeinen Job? Wem will ich hier eigentlich etwas vormachen?
Für Anna war dies hier nicht irgendein Job. Das hatte sie spätestens an dem Punkt realisiert, als sie sich für eines von zwei Vorstellungsgesprächen entscheiden musste, die beide zufällig auf denselben Termin gefallen waren. Da gab es zum einen die renommierte Grundschule gleich in der Nachbarschaft, an der man bereits von Anna gehört hatte und die geradezu auf eine Bewerbung von ihr wartete. Zum anderen gab es die Stelle an der weit entfernten Schule an der Nordwestküste Schottlands – um die sie sich normalerweise gar nicht beworben hätte, hätte sie im Wartezimmer ihres Zahnarztes nicht diesen Zeitschriftenartikel gelesen.
Doch die Entscheidung war ihr nicht schwergefallen.
„Natürlich wollen wir alle, dass junge Menschen ihre Talente optimal entfalten können. Aber auch Disziplin ist wichtig. Finden Sie nicht auch, Miss Henderson?"
Anna sah hinüber zu der schlanken Frau, die ihr die Frage in Gegenwart des Gremiums gestellt hatte, und nickte. „Ja, selbstverständlich. Aber ich glaube, wenn man die Entwicklung von Kindern in einer vertrauensvollen Lernatmosphäre begleitet, dann ist Disziplin nur selten ein Problem. Zumindest ist das meine Erfahrung mit Schülern."
Der Mann mit dem schütteren Haar, der ihr schräg gegenüber saß, warf einen flüchtigen Blick in seine Unterlagen.
„ Diese Erfahrung haben Sie aber ausschließlich an städtischen Schulen gemacht, oder? Er warf einen bedeutsamen Blick in die Runde. Dann wandte er sich wieder Anna zu. „Wir sind hier nur eine sehr kleine Gemeinde, Miss Henderson. Und Sie kommen aus London. Glauben Sie denn, dass Sie sich hier wohlfühlen würden?
Anna, die diese Frage bereits erwartet hatte, entspannte sich. „Ja, ganz bestimmt", antwortete sie und nickte.
Ihre Freunde und Bekannten hatten sich dazu leider weniger taktvoll geäußert. Sie gaben ihr nicht mehr als einen Monat in der ländlichen Abgeschiedenheit. Ironischerweise waren die einzigen Menschen, die sich nicht negativ zu ihren Umzugsplänen geäußert hatten, gleichzeitig auch die, die diese Idee vermutlich am meisten hassten.
Dabei wäre es nur zu verständlich gewesen, wenn Tante Jane und Onkel George entsetzt ihre Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätten, denn erst kürzlich war ihre einzige Tochter nach Kanada ausgewandert. Und nun wollte auch ihre Nichte, die sie stets wie ihr eigenes Kind behandelt hatten, sie verlassen. Doch sie hatten ruhig und besonnen wie immer reagiert und ihr viel Glück und alles Gute gewünscht.
Eine Seite ihrer Bewerbungsunterlagen wurde umgeblättert und buschige Brauen hoben sich. „Oh! Hier steht, dass Sie über Sprachkenntnisse im Gälischen verfügen."
„Ja, das stimmt. Aber ich bin ein wenig eingerostet. Ich habe bis zu meinem achten Lebensjahr auf der Insel Harris gelebt. Mein Vater war dort Tierarzt. Nach London bin ich erst nach dem Tod meiner Eltern gekommen. Anna hatte keine Erinnerungen mehr an den schrecklichen Unfall, den sie wie durch ein Wunder völlig unversehrt überstanden hatte. Auch wenn ihr das Wort Wunder in diesem Zusammenhang nicht wirklich angebracht erschien. „Mit diesem Job würde ich quasi zu meinen Wurzeln zurückkehren. Etwas, das ich immer wollte.
Die tiefe Überzeugung, dass ihr Leben in die wilden und wunderschönen Highlands gehörte, hatte sie schließlich dazu bewogen, sich hier im abgelegenen Teil der schottischen Nordwestküste auf die Stelle als Schulleiterin zu bewerben.
Das war ganz sicher keine vorschnelle Reaktion auf ihre geplatzte Hochzeit mit Mark. Nein, sie rannte nicht davon!
Mit leichtem Zähneknirschen verscheuchte sie die den unliebsamen Gedanken an ihren Exfreund und hob ihr Kinn. Mark hätte ihren Entschluss, freiwillig in den rauen Norden zu ziehen, sicherlich befremdlich empfunden. Aber das sollte nicht länger ihr Problem sein. Sie war nun frei und ungebunden. Daher wünschte sie ihm und seinem superschlanken Unterwäschemodel all das Glück, das sie verdienten – und wenn das beinhaltete, dass diese Blondine 50 Kilo zunahm, umso besser! Annas Herz war nicht gebrochen, denn dagegen hatte sie bereits in jungen Jahren Vorkehrungen getroffen. Trotzdem hatte sie das Aus der Beziehung empfindlich getroffen.
Sie würde es all den Zweiflern zeigen, die ihr ein Leben in dieser rauen Natur nicht zutrauten. Aber dafür musste sie zuerst diesen Job bekommen. Und so konzentrierte sie sich schnell wieder darauf, einen möglichst guten Eindruck auf die Mitglieder des Gremiums zu machen.
Auf keinen Fall wollte sie das Bewerbungsgespräch noch vermasseln, jetzt, da es gerade so gut lief.
Sehr gut sogar, korrigierte sie sich in Gedanken, als der Gesprächsführer sich in seinem Stuhl zurücklehnte, sie über die Gläser seiner Brille hinweg betrachtete und ihr ein erstes Lächeln schenkte.
„Nun, Miss Henderson, vielen herzlichen Dank, dass Sie heute gekommen sind. Haben Sie noch irgendeine Frage?"
Anna, die sich eigens für diesen Moment eine ganze Liste von intelligenten Fragen erstellt hatte, schüttelte den Kopf.
„Dann warten Sie doch bitte noch einen Moment draußen im Aufenthaltsraum, damit wir uns noch ein wenig beraten können. Aber ich denke, ich kann für uns alle sprechen, wenn ich sage, dass sie uns sehr beeindruckt …"
Ein Klopfen unterbrach den Mann, und schon öffnete sich die Tür zu ihrer Linken. Anna, die gerade aufgestanden war und erwartungsvoll zugehört hatte, seufzte leise. Gerade jetzt! Doch beim Anblick des großen und umwerfend gutaussehenden Mannes, der soeben den Raum betrat, blieb ihr fast der Atem weg.
Aber so wie er aussah, waren ihm solche Reaktionen bestimmt nicht neu.
Sie schätzte ihn auf Anfang dreißig. Mit seiner athletischen Figur, seinem schön geschnittenen Gesicht, den sinnlichen Lippen, den langen Wimpern und dem dunklen Haar erinnerte er Anna sofort an eine römische Statue.
Nun registrierte sie auch den angenehm tiefen Klang seiner Stimme, während er zu den Mitgliedern des Gremiums etwas sagte. Sie war so abgelenkt von seiner männlichen Erscheinung, die eine nahezu unangreifbare Aura von Autorität verströmte, dass sie den Inhalt seiner Worte nicht verstand. Ist dieser gutaussehende Typ möglicherweise das fehlende Gremiumsmitglied, dessen Abwesenheit vorhin entschuldigt wurde?
Anna hatte bis eben keinen Gedanken daran verschwendet. Doch jetzt erkannte sie plötzlich, welch ein Glück sein Fehlen für sie bedeutet hatte. Denn in seiner Gegenwart hätte sie bestimmt keinen einzigen zusammenhängen Satz herausbekommen. Schlimmer noch, vermutlich wäre sie auch noch rot geworden. Und das wäre wirklich ziemlich peinlich gewesen. Aber vielleicht lag es auch nur an der Anspannung und der langen Anreise, dass sie plötzlich so durcheinander war. Doch was auch immer der Grund dafür war, noch nie zuvor hatte sie so extrem körperlich auf einen Mann reagiert – sogar ihre Kopfhaut kribbelte leicht.
Nervös knetete Anna ihre Finger. Dann sah er endlich weg. Gott sei Dank! Doch nur einen Moment später streiften sich ihre Blicke erneut, und Anna schüttelte leicht den Kopf, um den Schauer zu vertreiben, der durch sie hindurchrieselte.
Er musterte sie mit durchdringendem Blick. Und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Anna, so etwas wie ein Wiedererkennen in seinen stahlgrauen Augen aufblitzen zu sehen. Obwohl Anna sicher war, dass sie sich getäuscht haben musste, hatte sie Mühe, ihre Gelassenheit wiederzufinden, als der Vorsitzende sie dem Neuankömmling vorstellte.
„Cesare, das ist Miss Henderson, eine äußerst vielversprechende Bewerberin. Dann wandte sich der Vorsitzende an Anna und schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Es gibt Tee und Kekse im Büro. Mrs Sinclair wird sich um Sie kümmern.
Der Vorsitzende trat beiseite, um Anna den Weg zur Tür freizumachen. Dann wandte er sich an den großen Mann mit dem italienisch klingenden Namen und dem goldbraunen Teint. „Miss Henderson wollte uns gerade für einen Moment verlassen, während wir uns …"
Anna war nur mit einem Ohr bei der Sache. Cesare. Der Name ist so unbritisch wie seine ganze Erscheinung. Wer ist dieser Mann?
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
„Miss Henderson, das ist Cesare Urquart. Er ist der Grund, warum unsere Schule eine so gute Verbindung mit den lokalen Geschäften im Ort pflegt."
Anna war plötzlich so aufgeregt, dass sie Mühe hatte, sich an ihren eigenen Namen zu erinnern.
„Schön, Sie kennenzulernen", sagte Anna und stellte erleichtert fest, dass ihre Stimme erstaunlich normal klang. Doch ihre freundliche Begrüßung schien förmlich an ihm abzuprallen. Zumindest kam es Anna so vor.
„Miss Henderson war sehr von unserem neuesten Projekt beeindruckt." Der ältere Mann schien von den eigenartigen Schwingungen überhaupt nichts mitzubekommen – bedeutete das, dass sie sich das alles nur einbildete?
Annas Hand lag bereits auf der Türklinke, als der Vorsitzende noch ergänzte: „Es ist Cesares Wohltätigkeit und Weitsicht zu verdanken, dass die Schule nicht nur ausreichend Strom für sich selbst produziert, sondern auch Strom in das öffentliche Netz speist. Ohne ihn hätten wir die Schule womöglich schließen müssen, und so das Schicksal vieler anderer kleinen Schulen geteilt. Er hat