Zum Ersten, zum Zweiten ... zum Verlieben!
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Über dieses E-Book
Er soll als Junggeselle versteigert werden?! Nur, um damit Spenden für die Kinderklinik zu sammeln, sagt Dr. Liam Thayer schließlich zu. Eine neue Liebe ist schließlich das Letzte, was der junge Witwer will. Aber warum sprühen dann die Funken bei seinem Date mit der schönen Kate?
Nancy Robards Thompson
Nancy Robards Thompson, die bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde, lebt in Florida. Aber ihre Fantasie lässt sie Reisen in alle Welt unternehmen – z. B. nach Frankreich, wo einige ihrer Romane spielen. Bevor sie anfing zu schreiben, hatte sie verschiedene Jobs beim Fernsehen, in der Modebranche und in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie studierte Journalismus, musste jedoch feststellen, dass ihr die Tätigkeit als Reporterin nicht liegt. Erst das Schreiben von Liebesromanen machte sie rundum glücklich und zufrieden.
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Buchvorschau
Zum Ersten, zum Zweiten ... zum Verlieben! - Nancy Robards Thompson
IMPRESSUM
Zum Ersten, zum Zweiten … zum Verlieben! erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Nancy Robards Thompson
Originaltitel: „Celebration’s Family"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 16 - 2015 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Anna-Pia Kerber
Umschlagsmotive: GettyImages_Vasyl Dolmatov, wujekjery
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733745882
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Eine Junggesellenversteigerung?
Im Ernst?
Dr. Liam Thayer musterte seinen Vorgesetzten eindringlich und suchte nach einem Hinweis, dass es sich hierbei um einen Witz handelte. Doch der Gesichtsausdruck von Cullen Dunlevy, dem Chefarzt der Celebration Memorial Klinik, blieb ernst. Ebenso ernst wie die Miene der hübschen Blonden an seiner Seite.
Trotzdem. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein – ein Gag, um die Stimmung in dem kurzfristig einberufenen Meeting aufzulockern.
Bitte. Denn ein wenig Erheiterung konnte Liam wirklich gebrauchen. Es war einer dieser Tage, an denen schon vor dem Frühstück alles danebenging.
Die Zwillinge wollten nicht aus ihren Betten. Erst fünf Minuten vor Abfahrt kamen sie verschlafen die Treppe herunter. Das war auch der Augenblick, in dem Amanda wieder einfiel, dass am Nachmittag ein Klassentreffen stattfinden sollte – und dass sie dafür Cupcakes hätte backen sollen.
Gerade, als Liam die Mädchen zur Eile drängte und die Idee äußerte, einen Umweg über die Bäckerei zu machen, um zumindest ein paar Kuchen zu kaufen, war der Hund durch die Hintertür entwischt, um einer Katze nachzurennen.
Dann verstrichen weitere zehn Minuten mit einer wilden Verfolgungsjagd, bis Liam den freudig bellenden Frank wieder eingefangen, ihm das Halsband angelegt und ihn zurück ins Haus gezerrt hatte.
Für die Cupcakes war schließlich keine Zeit mehr, und als Liam die Mädchen endlich an der Schule absetzte, lagen ihre Nerven blank.
Zumindest Amandas und Liams Nerven. Calee konnte das alles nichts anhaben. Sie lebte in ihrer eigenen Welt – einer Welt der Prinzen, Nussknacker und Schwäne, in der sich alles nur ums Tanzen drehte. Solange sie sich auf die täglichen Ballettstunden freuen konnte, war sie glücklich.
Nicht so Amanda. Sie war aus demselben Holz geschnitzt wie ihr Vater und ließ sich nicht leicht die rosarote Brille aufsetzen.
Die Mädchen hatten die Liebe zum Tanzen von ihrer Mutter geerbt. Joy hatte damals das Tanzen aufgegeben, um Liam zu heiraten und eine Familie zu gründen.
Aber heute wollte Amanda nicht einmal zur Tanzstunde gehen. Sie hatte ihren Vater angefleht, die Stunde ausfallen zu lassen, damit sie länger bei dem Klassentreffen bleiben konnte. Doch Liam hatte sie daran erinnert, dass sie die anderen Tänzerinnen nicht hängen lassen durfte.
Immerhin hatte er ihr versprochen, ihre Haushälterin Rosie um Cupcakes zu bitten. Rosie war eine Perle. Liam konnte sich darauf verlassen, dass die praktisch veranlagte Frau die Küchlein backen und Amanda später in die Schule bringen würde.
Trotzdem wollte Amanda nicht lockerlassen. „Darf ich dann länger beim Klassentreffen bleiben? Rosie könnte mich ja später zur Tanzstunde fahren."
Liam war mit seiner Geduld am Ende. „Kommt nicht infrage. Rosie kann nicht den ganzen Tag für dich da sein. Das nächste Mal solltest du einfach früher daran denken, wenn du etwas in die Schule mitbringen sollst."
Doch schon in dem Moment, in dem er es aussprach, wusste er, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er hätte das nicht sagen dürfen. Zumindest nicht in diesem Ton. Amandas trauriges Gesicht ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, seit er im Konferenzsaal der Klinik saß.
Doch hier war er nicht Vater, sondern Arzt. Und der Spagat zwischen diesen beiden Rollen fiel ihm nicht immer leicht.
Besonders an Tagen wie diesen vermisste er seine Frau Joy schrecklich. Sie hatte sich nicht nur um Cupcakes, Elternabende und neue Ballettschuhe gekümmert, sondern die Gabe gehabt, sich in ihre Töchter einzufühlen und die Wogen zu glätten, wenn es – wie heute Morgen – mal etwas stressiger zuging.
Liam hatte sich oft gefragt, wie es seiner Frau gelungen war, sich um alle Dinge gleichzeitig zu kümmern. Trotz ihrer zierlichen Figur und ihres schönen, sanften Gesichts war sie ein unglaubliches Energiebündel gewesen und hatte immer Wärme und Tatkraft ausgestrahlt.
Aber dann begannen Liams Gedanken sich im Kreis zu drehen, und die verbotene Erinnerung an den Abend kehrte zurück, als ein Polizist auf ihrer Veranda erschienen war und gefragt hatte: „Ist dies das Haus von Joy Thayer?"
Er hatte Liam nur gesagt, dass es einen Unfall gegeben hatte, und ihn gebeten, ihn ins Krankenhaus zu begleiten.
Und nachdem Liam den leblosen Körper seiner Frau identifiziert hatte, waren sein Leben und das Leben seiner Töchter zerstört.
Liam rieb energisch mit dem Handrücken über seine Augen. Zwei Jahre waren seitdem vergangen. Ob das Leben ohne Joy jemals einfacher würde? Schwer vorstellbar. Liam zweifelte auch daran, was der Trauerbegleiter ihm damals versprochen hatte: dass das grauenvolle Gefühl der Ohnmacht eines Tages nachlassen und einem Schmerz weichen würde, mit dem man zumindest leben konnte.
Leben musste. Denn Liam hatte für seine Töchter zu sorgen – auch wenn er sich fühlte, als sei ein Teil von ihm zusammen mit Joy gestorben. Der Teil, der ihn lachen, lieben und atmen ließ.
Aber die Welt hielt nicht inne, um zu trauern. Sie wurde nicht einmal langsamer. Im Gegenteil. Und wenn es einem nicht gelang, mitzuhalten, würde man einfach untergehen.
Liam straffte sich. Wenigstens in seinem Job konnte er alles geben. Und im Moment gab es Wichtigeres zu tun, als seine Zeit im Konferenzsaal zu vertrödeln. Junggesellenversteigerung? Du liebes bisschen.
Doch Liams Hoffnung, es könnte sich um einen Scherz handeln, wurde spätestens in dem Moment zerstört, in dem Dunlevy sich der Blonden zuwandte. Ein ungewöhnlich sanftes Lächeln spielte um seine Mundwinkel. „Darf ich vorstellen? Das ist Kate Macintyre, Vorsitzende der Macintyre Stiftung", erklärte er.
„Sie und ihr Mitarbeiterstab haben unermüdlich daran gearbeitet, Spendengelder für den neuen Flügel zu sammeln, in dem bald die Kinderklinik untergebracht wird. Ich möchte ihr nun das Wort übergeben, damit sie Ihnen mehr darüber berichten kann."
Richtig, der neue Flügel der Celebration Memorial Klinik. Joy hatte sich gleich für die Idee begeistert. Sie war sogar eine der Ersten gewesen, die sich freiwillig für die Organisation einer spontanen Spendengala gemeldet hatten.
„Guten Morgen", begrüßte die Blonde das Kollegium.
Wie war doch gleich ihr Name?
„Und vielen Dank, Dr. Dunlevy, dass ich an diesem Meeting teilnehmen darf. Außerdem möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen allen dafür bedanken, dass Sie ebenfalls etwas zu der Spendensammlung beitragen möchten. Die neue Kinderklinik ist ein Projekt, das mir und meiner Familie ganz besonders am Herzen liegt. Ich bin sehr stolz auf das, was wir bisher gemeinsam erreicht haben – und freue mich, dass nun der letzte große Schritt ansteht."
Das ihr und ihrer Familie am Herzen liegt? Liam sah verstohlen auf ihre linke Hand. Sie trug keinen Ehering. Intuitiv glitt sein Daumen zu seinem Ring. Liam hatte ihn nie abgenommen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihm der Ring Bodenhaftung gab. Und er erinnerte ihn daran, was im Leben wirklich zählte: die Familie.
Die Blonde wandte sich nach links an seinen Kollegen Charlie Benton. „Würden Sie sich bitte einen Zettel nehmen und die übrigen weiterreichen? Danke." Der Internist lächelte sie an und nahm eifrig den Stapel entgegen.
Na toll. Dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, würde Charlie auch losrennen und ihr Milchkaffee und Sandwiches holen. Hol das Stöckchen, dachte Liam spöttisch. Er sah sich um. Jeder Mann im Raum hing wie gebannt an den Lippen der Blonden. Offensichtlich war Liam der Einzige, der gegen ein hübsches Gesicht und zwei lange Beine immun war.
„In den vergangenen drei Jahren hat die Macintyre Stiftung eng mit der Celebration Memorial Klinik zusammengearbeitet, um Geld für den dringend benötigten Bau des neuen Flügels zu sammeln", fuhr sie fort.
„Dabei hat uns die Spendenabteilung des Krankenhauses zur Seite gestanden. Sie haben großartige Arbeit geleistet. Nun fehlen uns nur noch fünf Prozent, um unser Ziel von zwei Millionen Dollar zu erreichen."
Sie sah sich um und erntete überall anerkennende Blicke. „Es freut mich ganz besonders, dass Dr. Dunlevy eingewilligt hat, ein letztes großes Spendenevent aufzuziehen. Dabei sollen Sie – die Ärzte der Celebration Memorial Klinik – die Schlüsselrolle spielen. Und als ich erfuhr, dass ich es hier mit sieben gut aussehenden alleinstehenden Männern zu tun habe, kam mir die Idee."
Ihre blauen Augen funkelten, als sie nun nacheinander jeden der Kollegen musterte. Sie wirkte überzeugend und aufrichtig engagiert. Sie macht ihren Job gut, dachte Liam insgeheim.
„Es wird also eine Junggesellenversteigerung geben. Bitte halten Sie sich den Termin frei, Samstag in einer Woche. Es wird die erste Veranstaltung dieser Art in Celebration, und ich möchte, dass es ein voller Erfolg wird."
Liam rutschte unbehaglich an die Stuhlkante heran und unterdrückte den Impuls, aufzustehen und sich zu entschuldigen. Demnach war das kein Witz. Aber er würde dabei nicht mitmachen. Nie im Leben würde er sich in die peinliche Situation bringen, an die höchstbietende Dame versteigert zu werden. Auch wenn es für einen guten Zweck war.
Als Kinderarzt und alleinerziehender Vater hatte er ohnehin kaum Gelegenheit, Zeit mit seinen Töchtern zu verbringen. Er würde den Teufel tun und einen Samstagabend damit verschwenden, an so einem albernen Spiel teilzunehmen.
Und obendrein noch ein Date! Mit einer womöglich überkandidelten, unerträglichen Societylady, die nichts Besseres zu tun hatte, als ihre Zeit mit Galas und Bällen zu verbringen.
Und wenn er ganz ehrlich zu sich war, musste Liam sich eingestehen, dass