Champagnernächte mit Drew
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Über dieses E-Book
Endlich hat ihre Schwester Ja gesagt! Die schöne Konditorin Caroline war im Stress. Nur einen Lichtblick gab es: den sexy Trauzeugen Drew Montgomery. Wenn sie sich einen Traummann backen könnte, dann wäre das süße Ergebnis genau wie Drew. Aber noch ist die Hochzeitsfeier nicht vorbei …
Nancy Robards Thompson
Nancy Robards Thompson, die bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde, lebt in Florida. Aber ihre Fantasie lässt sie Reisen in alle Welt unternehmen – z. B. nach Frankreich, wo einige ihrer Romane spielen. Bevor sie anfing zu schreiben, hatte sie verschiedene Jobs beim Fernsehen, in der Modebranche und in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie studierte Journalismus, musste jedoch feststellen, dass ihr die Tätigkeit als Reporterin nicht liegt. Erst das Schreiben von Liebesromanen machte sie rundum glücklich und zufrieden.
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Buchvorschau
Champagnernächte mit Drew - Nancy Robards Thompson
IMPRESSUM
Champagnernächte mit Drew erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2012 by Nancy Robards Thompson
Originaltitel: „Texas Magic"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 48 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Alina Lantelme
Umschlagsmotive: Getty Images_bernardbodo, wujekjery
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733745684
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Caroline Coopersmith legte ein großes Stück Hochzeitstorte auf ihren Teller und ging damit zu dem Tisch, der für die engsten Angehörigen der Braut reserviert war. Im Moment vergnügten sich aber alle außer ihr ausgelassen auf der Tanzfläche.
Als sie allein am Tisch saß, entschied sie sich dazu, sich zu der süßen Sünde auch noch ein Glas Champagner zu gönnen. Sie winkte einen Keller zu sich, nahm ein Glas Champagner von dessen Tablett und stellte es neben ihren Teller. Dann streifte sie die Schuhe mit den zehn Zentimeter Stilettoabsätzen ab.
Endlich. Sie holte tief Luft. Zum ersten Mal an diesem Abend – tatsächlich sogar zum ersten Mal seit Monaten – konnte sie sich entspannen. Sie hatte als Trauzeugin ihrer jüngeren Schwester Claudia wirklich alle Hände voll zu tun gehabt.
Ihre Schwester war nicht nur eine sehr nervöse Braut gewesen, sondern hatte auch noch unbedingt ihren Traum von einer perfekten Hochzeit verwirklichen wollen. Caroline war deshalb von ihr während der Hochzeitsvorbereitungen ziemlich auf Trab gehalten worden. Doch zu guter Letzt war ihre Schwester verheiratet – und sie war endlich frei.
Sie sah sich nun nach Drew Montgomery um. Der Trauzeuge des Bräutigams und sie waren sich gestern bei der Hochzeitsprobe zum ersten Mal begegnet. Beim darauf folgenden Abendessen hatten sie außerdem nebeneinander am Tisch gesessen. Seine Bekanntschaft zu machen und Zeit mit ihm zu verbringen, war sehr nett gewesen.
Caroline bemerkte plötzlich, dass Claudia ihr zuwinkte. Ihre jüngere Schwester wollte sie offensichtlich auf die überfüllte Tanzfläche locken. Sie musterte schnell die Gäste darauf. Doch als sie Drew dort auch nicht entdecken konnte, schüttelte sie verneinend den Kopf. Sie sah Claudia an und hob ihr Glas, als wolle sie einen Toast ausbringen. Auf euch beide! Legt ohne mich eine heiße Sohle aufs Parkett.
Ihre Schwester nickte und wandte sich wieder ihrem frischgebackenen Ehemann zu. Kyle zog sie trotz des schnellen Rhythmus des Popsongs I Gotta Feeling von den Black Eyed Peas eng an sich und wiegte sie in seinen Armen. Als sich das Paar küsste, war den beiden anzusehen, wie sehr sie sich liebten. Sie wirkten, als wenn sie sich um nichts in der Welt Sorgen machten.
Das brauchen sie ja auch wirklich nicht. Zumindest nicht im Moment. Caroline seufzte, als sie das glückliche Ehepaar betrachtete, und kostete nun die Torte. Die Hochzeit war zum Glück reibungslos über die Bühne gegangen. Jetzt musste Claudia nur noch den Brautstrauß werfen.
Anschließend würde sie selbst sich in ihre noble Hotelsuite zurückziehen und ein heißes Bad in dem riesigen Whirlpool aus Marmor nehmen. In der Zwischenzeit ließ sie sich die köstliche Karottentorte auf der Zunge zergehen, die mit Cognac getränkt und mit einer Haselnussmarzipancreme gefüllt war.
Genüsslich schloss sie die Augen, als sie sich die verschiedenen Aromen auf der Zunge zergehen ließ. Haselnüsse … Gewürznelke … Muskat … Sie selbst hätte die Füllung vielleicht noch mit einer zusätzlichen Prise Zimt versehen, wenn sie die Hochzeitstorte gebacken hätte – und eventuell mit einem Hauch von Orangenschale. Das war ein Geheimtipp, um Torten und Kuchen das gewisse Etwas zu verleihen.
Backen war ihr Hobby, bei dem sie sich wohlfühlte und stets völlig entspannen konnte. Angesichts ihres stressigen Jobs in der von ihrem Urgroßvater gegründeten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsfirma Coopersmith & Bales suchte sie immer öfter Zuflucht in der leckeren Welt der süßen Backkunst. Es war ein Wunder, dass sie nicht schon dreißig Kilo Übergewicht hatte.
Caroline warf erneut einen Blick auf ihre Schwester, die so schön und verliebt aussah. Die Welt war in Ordnung, solange es nur die wahre Liebe gab. Sie glaubte wieder fest daran, seit sie das Liebesglück von Claudia und Kyle hautnah miterlebt hatte.
Das änderte jedoch leider nichts daran, dass ihre eigene romantische Zukunft allem Anschein nach nicht so rosig aussah. Im Laufe der Jahre hatte sie zwar eine Menge Freunde, aber niemals eine ernsthafte Beziehung gehabt. Ihre vorsichtige Zurückhaltung in Bezug auf Männer war einer ihrer Fehler, den sie auch bereitwillig zugab.
Zufällig schienen aber auch die meisten Männer, mit denen sie sich bisher verabredet hatte, aus verschiedenen Gründen stets unerreichbar gewesen zu sein. Oder sie waren immer gerade auf dem Sprung irgendwohin zu neuen Jobs, dem College oder Praktika gewesen. Einige wiederum waren auch gerade einfach nicht in der Verfassung für eine richtige Beziehung gewesen.
Offenbar hatte einer Beziehung immer etwas im Weg gestanden. Egal, ob es tatsächlich so gewesen war, oder das Hindernis nur in ihrer Vorstellung existiert hatte. Damit rechtfertigte sie auch, dass sie die aus Selbstschutz errichteten Abwehrbarrieren niemals abbaute.
An diesem Wochenende jedoch hatte Caroline den Eindruck gehabt, dass zwischen ihr und Drew Montgomery ein Funke übergesprungen war. Nach der Trauung des Brautpaars hatte er sich allerdings auf einmal rargemacht. Aber das ging schon in Ordnung. Na ja, zugegebenermaßen war sie schon enttäuscht deswegen, aber was hatte sie erwartet?
Ihr war sogar kurz der Gedanke gekommen, dass Drew genau der Typ Mann wäre, mit dem sie ein sexuelles Abenteuer wagen würde – wenn sie der Typ Frau für One-Night-Stands wäre. Denn er sah gut aus, war groß gewachsen und hatte breite Schultern. Seine Haare und Augen waren dunkelbraun. Außerdem umgab ihn irgendwie die Aura eines Enfant terrible, was ihn nur noch reizvoller für sie machte.
Einen One-Night-Stand auch nur in Erwägung zu ziehen, war allerdings vollkommen verrückt, denn so etwas sähe ihr überhaupt nicht ähnlich. Andererseits war sie eine ungebundene Frau von dreiunddreißig Jahren, die beruflich stets sehr eingespannt war. Sie hatte einfach keine Zeit, auf Männerfang zu gehen. Außerdem: War es denn wirklich so verkehrt, wenigstens den Hauch einer Liebelei erleben zu wollen – egal, wie flüchtig sie auch wäre?
Nun, es war ein verlockender Tagtraum gewesen. Aber jetzt, da sie ihre Pflichten als Trauzeugin und ältere Schwester erfüllt hatte und sich bei gefährlich viel Champagner und Torte entspannte, war Drew verschwunden.
Caroline sah auf den inzwischen leeren Teller. Die Torte war wirklich ein Genuss gewesen. Sie könnte sich ja noch ein zweites Stück gönnen und bräuchte dabei gar kein schlechtes Gewissen zu haben. Zumindest solange sie die Kalorien von Mayas Schokoladentrüffeln nicht mit in Betracht zog, die sie bereits vor der Trauung gegessen hatte.
Sie hatte sich natürlich sofort an ihre Freundin Maya LeBlanc gewandt, als der von ihrer Schwester beauftragte Chocolatier in Texas plötzlich den Betrieb eingestellt hatte. Außerdem hatte sich der Betrüger einfach mit Claudias Anzahlung aus dem Staub gemacht.
Ihre Freundin war die Inhaberin von Maya’s Chocolaterie in St. Michel auf der anderen Seite des Atlantiks. Auf ihre Bitte hin hatte diese sich sofort bereit erklärt, kurzfristig einzuspringen. Maya hatte sogar eigens für Claudias Hochzeit ein besonderes Rezept für Trüffel aus Zartbitterschokolade kreiert.
Zum Schluss hatte die Chocolatière die handgefertigten Schokoladentrüffel eigenhändig individuell verpackt und sie nach Celebration, Texas, geschickt. Jeweils drei der exquisiten Leckereien waren als insgesamt dreihundertneunundvierzig kleine Geschenke an die Hochzeitsgäste verteilt worden.
Außerdem hatte Maya für Claudia und Caroline ganz besondere Trüffel kreiert, die sie „Hochzeitsüberlebensausrüstung" genannt hatte. Claudias Trüffel aus weißer Schokolade hatten beruhigende Kräuter wie Kamille und Lavendel enthalten, die tatsächlich ihre Wirkung entfaltet hatten, denn ihre Schwester schien mittlerweile vollkommen ruhig und unbeschwert zu sein.
Der Schachtel mit Carolines Trüffeln aus Zartbitterschokolade hatte eine kurze Notiz von Maya beigelegen.
Iss diese Trüffel am Tag der Hochzeit und denk daran, meine Süße, dass eine reizende Trauzeugin immer ihre Belohnung bekommt: L’amour!
L’amour? Liebe wäre wirklich eine schöne Belohnung. Erneut sah sie sich nach Drew um. Doch sie konnte ihn immer noch nirgendwo entdecken. Na dann holte sie sich eben noch ein zweites Stück Torte. Gerade als sie wieder mit den Füßen in die Schuhe schlüpfen wollte, riss eine Männerstimme sie aus ihrer Träumerei.
„Ist der Platz neben dir noch frei?" Drew wartete gar nicht erst auf eine Antwort auf die rhetorische Frage und setzte sich neben Caroline.
Wo kommt der denn so plötzlich her? Egal. Jetzt wo er hier war, lag ihr das erste Stück Torte auf einmal schwer wie ein Stein im Magen. Sie atmete langsam ein, um ihre Nerven zu beruhigen. Das wie ein Mieder geschnittene Oberteil ihres Kleids schien plötzlich viel zu eng zu sein. Noch ein zweites Stück Torte zu essen, wäre wohl doch keine gute Idee.
„Ich hatte noch gar nicht die Gelegenheit, es dir zu sagen: Das ist ein wirklich schönes Kleid."
Sie bemerkte plötzlich das Glitzern in seinen Augen, die dieselbe Farbe wie Mayas verführerische Schokoladentrüffel hatten. Er hatte ganz offensichtlich den Schalk im Nacken. Das war eine ganz andere Seite des sexy Mannes, der ihr den Kopf verdreht hatte, wenn er nur den Raum betrat. Verdammt, er sieht wirklich gut aus in dem Smoking.
Um ihn nicht noch weiter anzustarren, zwang sie sich dazu, einen Blick auf die Tanzfläche zu werfen. „Ja. Meine Schwester hat versprochen, dass man das Kleid noch bei vielen anderen Gelegenheiten tragen könnte. Was meinst du? Ist es auch passend für einen Abend in der Stadt?" Sie packte den kürbisfarbenen Taftrock mitsamt dem Tüllunterrock, um damit laut zu rascheln.
Drew trank einen Schluck Bier und ließ den Blick langsam vom Taftrock hinauf zum Miederoberteil des Kleides und schließlich zu dessen Ausschnitt wandern. Als sie die Arme verschränkte und eine Hand auf den Halsansatz legte, schaute er ihr schließlich in die Augen. „Ja, es macht zwar ziemlich viel Lärm, aber es steht dir wirklich außerordentlich gut, Caroline. Es ganz hinten in deinen Kleiderschrank zu verbannen, wäre eine Schande. Ich sage: Trag es und zeig dich damit."
„Wohl kaum, Drew. Darin ähnele ich nämlich einem Kürbis, den jemand zu Halloween nach draußen gestellt