Küsse niemals deinen besten Freund
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Über dieses E-Book
"Wir sind verlobt!" Bias bester Freund Aiden gibt sich spontan als ihr Zukünftiger aus. Angeblich nur, um sie nach einer katastrophalen Kurzaffäre mit einem Prominenten vor den Paparazzi zu schützen. Aber warum fällt sein gespielter Kuss dann so unglaublich leidenschaftlich aus?
Nancy Robards Thompson
Nancy Robards Thompson, die bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde, lebt in Florida. Aber ihre Fantasie lässt sie Reisen in alle Welt unternehmen – z. B. nach Frankreich, wo einige ihrer Romane spielen. Bevor sie anfing zu schreiben, hatte sie verschiedene Jobs beim Fernsehen, in der Modebranche und in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie studierte Journalismus, musste jedoch feststellen, dass ihr die Tätigkeit als Reporterin nicht liegt. Erst das Schreiben von Liebesromanen machte sie rundum glücklich und zufrieden.
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Buchvorschau
Küsse niemals deinen besten Freund - Nancy Robards Thompson
IMPRESSUM
Küss niemals deinen besten Freund erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Nancy Robards Thompson
Originaltitel: „Celebration’s Baby"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 19 - 2014 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Patrick Hansen
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733745899
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Es hatte auch seine Vorteile, die Chefin zu sein, und heute würde Bia Anderson das ausnutzen. Schließlich ging es um Schokolade.
Entschlossen hob sie den Kopf und ging den von Petunien gesäumten Weg entlang, der zu dem alten Bungalow am Ende der Hauptstraße von Celebration führte – dem neuen Zuhause von Maya’s Chocolates.
Nicole Harrison, eine Reporterin beim Dallas Journal of Business and Development, dessen Chefredakteurin Bia war, hatte am Morgen gar nicht erst versucht, ihre Enttäuschung zu verbergen. Bia hatte sie zum Ferkelfangen bei der Eröffnung der Supermarktfiliale Piggly-Wiggly in Kenansville geschickt und das Interview mit der Inhaberin von Maya’s Chocolates selbst übernommen.
Vor zwei Monaten hatte Bia die Redaktionsleitung bei der Zeitung übernommen, und seitdem hatte sie oft unbequeme Entscheidungen treffen müssen, die sie in der Redaktion nicht gerade beliebt machten.
Was würden ihre Kollegen von ihr denken, wenn sie erfuhren, dass ihre knallharte Chefin Mutter wurde? Bia redete sich ein, dass es ihr völlig egal war, auch wenn alle hinter ihrem Rücken darüber tuscheln würden, dass sie von Hugh Newman schwanger war, den das Magazin People zum „Sexiest Man Alive" erklärt hatte. Instinktiv legte sie eine Hand auf den Bauch.
Nachdem ihre Periode zwei Monate ausgeblieben war, hatte sie gestern Abend endlich einen Schwangerschaftstest gemacht. Jetzt wusste sie, warum sie plötzlich einen Heißhunger auf Schokolade verspürte.
Zunächst hatte sie das auf die katastrophale Affäre mit Hugh Newman geschoben: fünf turbulente Tage, die abrupt zu Ende gegangen waren, als die Medien sich fragten, wer die Frau mit kastanienbraunem Haar war, mit der Newman beim Knutschen in Celebration, Texas, gesehen worden war.
Knutschen? Nannte man das heute noch so?
Er war in der Stadt gewesen, um sich für seinen nächsten Film mit der lokalen Atmosphäre vertraut zu machen. Außerdem hatte er sich bereit erklärt, beim Ärzteball aufzutreten, auf dem für die neue Kinderstation des Krankenhauses gesammelt wurde. Sehr zu Nicole Harrisons Leidwesen hatte Bia sich persönlich mit ihm zum Lunch getroffen, um ihn zu interviewen. Der Mann trug zu Recht den Titel Mr Sexy. Schon nach fünf Minuten hatte er sie verführt. Okay, vielleicht hatte es eher eine Stunde gedauert. So leicht war sie nun auch wieder nicht zu erobern.
Bia klopfte und wartete.
Nein, leicht machte sie es den Männern wirklich nicht.
Sie war achtundzwanzig und hatte erst zwei Liebhaber gehabt. Der erste war Duane gewesen, und ihre sechsjährige Beziehung hatte mit einer gelösten Verlobung geendet. Der zweite war Hugh gewesen. Es war eine spontane Affäre, von der Bia von vornherein gewusst hatte, dass es nicht lange dauern würde.
Verdammt, sie hatte einfach nur mal leichtsinnig sein wollen. Eine unverbindliche Nacht, mehr hatte es nicht sein sollen. Aber aus einer Nacht waren fünf geworden, die Medien hatten davon Wind bekommen, und plötzlich hatte die ganze Welt wissen wollen, wer die Frau in dem blauen Sommerkleid war. Über Nacht war Bia auf Platz eins der Liste der meistgesuchten Prominenten geraten.
Nervös blickte sie über die Schulter. Offenbar hatten die Paparazzi das Interesse verloren, nachdem Hughs Pressesprecherin erklärt hatte, dass die Frau im blauen Sommerkleid nur eine Fremdenführerin gewesen war.
Hier gibt es nichts zu sehen, Leute. Nur eine Fremdenführerin.
Lügnerin.
Wenigstens hatten sie sie nicht als Escort Lady bezeichnet.
Besonders tief hatte es sie getroffen, als Hughs Agentur sie dafür bezahlen wollte, dass sie den Mund hielt. Sie wollte sein Geld nicht. Aber sie wollte ihr Privatleben zurück. Nur deshalb hatte sie nicht gegen die Geschichte mit der Fremdenführerin protestiert.
Wenige Stunden später war Hugh mal wieder offiziell mit seiner On-off-Freundin Kristin Capistrano, einem Starlet, zusammen gewesen. Schön für die beiden. Das Paar hatte verkündet, dass sie verliebter als je zuvor waren und Kristin – Überraschung, Überraschung – die weibliche Hauptrolle in dem Film spielen sollte, den Hugh in Celebration, Texas, drehen würde.
Bia ballte die Fäuste und bohrte die Fingernägel in die Handflächen. Für sie hatte Hugh Newman nicht mehr existiert, aber der blaue Strich auf dem Schwangerschaftstest hatte ihn wieder zum Leben erweckt. Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte. Fest stand nur, dass sie ein Baby bekam … und es behalten wollte.
Bia war adoptiert worden und hatte sich oft gefragt, warum ihre leibliche Mutter sie weggegeben hatte. Ihre Adoptiveltern waren gute Menschen gewesen. Ihr Vater jedenfalls, ihre Mutter hatte sie kaum gekannt, denn sie war gestorben, als Bia fünf gewesen war.
Ihr Vater war ein schweigsamer Mann gewesen und hatte nicht mit ihr über ihre leibliche Mutter geredet. Irgendwann hatte Bia nicht mehr nachgefragt. Er war im letzten Jahr verstorben. Vielleicht war es an der Zeit, nach ihren Wurzeln zu suchen. Schon des Babys wegen.
Zum Glück musste ihr Vater nicht mehr miterleben, was sie getan hatte.
Es war einfach passiert. Als sie sich mit Hugh zum Interview hingesetzt hatte, war sie die journalistische Professionalität in Person gewesen. Zu Beginn war sie gegen seinen Charme immun gewesen, aber dann hatte er nach allen Regeln der Kunst zu flirten begonnen.
Hugh Newman hatte mit ihr geflirtet.
Und sie war dahingeschmolzen wie Zucker im Tee.
Natürlich hatten sie verhütet. Jedes Mal.
Trotzdem war sie jetzt schwanger und musste mit den Konsequenzen leben.
Sie klopfte wieder, diesmal etwas kräftiger. Wo zum Teufel steckte Maya?
Sie schaute durch das kleine Fenster. Im Schauraum war niemand, und die Vitrinen waren leer.
Seltsam.
Bia warf einen Blick auf ihr Handy. Okay, sie war ein paar Minuten zu früh. Ihr war leicht schwindlig, und sie schwitzte. Bei bestimmten Gerüchen, zum Beispiel Kaffee und Autoabgasen, wurde ihr übel. Auch deshalb war sie nach Dallas gefahren, um den Schwangerschaftstest zu besorgen. Im Drugstore in Celebration hätte sie ihn nicht kaufen dürfen. Es hätte sich schneller herumgesprochen als die Schlagzeile eines Skandalblatts.
Blinzelnd konzentrierte Bia sich auf die Fragen, die sie Maya stellen wollte.
Gerade wollte sie Maya anrufen, da sah sie durchs Türfenster, wie die Frau nach vorn eilte, mit wehenden roten Locken und einem Geschirrtuch über der Schulter.
„Bonjour! Schön, dass Sie gekommen sind!", rief Maya atemlos und mit unüberhörbar französischem Akzent. „Ich hoffe, Sie haben nicht zu lange gewartet. Ich war in der Küche, um eine Überraschung für Sie zuzubereiten. Kommen Sie herein, Chère!"
Eine Überraschung? Für mich?
„Hoffentlich ist es Schokolade", erwiderte Bia.
„Natürlich." Lächeln hielt Maya ihr die Tür auf. Kühle, nach dunkler Schokolade duftende Luft drang heraus, und Bia atmete sie tief ein, bis die Übelkeit etwas nachließ.
„Dann verzeihe ich Ihnen. Bia lächelte. „Von Ihrer Schokolade träume ich seit dem Ärzteball. Da habe ich sie das erste Mal probiert, und seit Wochen bin ich verrückt nach Schokolade, aber die aus dem Supermarkt reicht mir einfach nicht. Ich habe gerade erfahren, dass es Ihre Irish-Cream-Trüffel in Baldoon’s Pub als Dessert gibt.
„Stimmt. Und dass meine Schokolade Ihnen besser schmeckt als die aus dem Supermarkt, freut mich. Genau darauf beruht mein Geschäftsmodell."
In der Mitte des weiß gestrichenen Verkaufsraums stand eine große Kühlvitrine, umgeben von einem Tresen aus Marmor, auf dem eine altmodische Registrierkasse thronte. Leider war die Vitrine ebenso leer wie die Regale an den Wänden, und Bia fragte sich, ob sie sich den leckeren Duft nur einbildete.
„Wo ist die Schokolade?"
Maya schaute sich um. „Ja, es sieht ziemlich leer aus, nicht wahr? Seufzend ging sie hinter den Tresen. „Wegen der großen Nachfrage musste ich die Herstellung etwas modernisieren, aber spezielle Wünsche bereite ich noch immer per Hand zu. Wie diese kleine Auswahl, die ich heute Morgen extra für Sie zusammengestellt habe.
Sie präsentierte eine dreistöckige Etagere voller Konfekt in verschiedenen Formen und Farben. Bia lief das Wasser im Mund zusammen.
„Ich hatte schon Angst, dass ich mir den Schokoladenduft nur einbilde."
Maya lachte. „Es riecht herrlich, nicht wahr? Manche Leute behaupten, dass Schokoladenduft bei Frauen eine Hormonausschüttung bewirkt, bei der sie sich fühlen, als würden sie sich gerade verlieben."
„Und das ohne gebrochene Herzen! Ich wünschte nur, die Schokolade würde meine Liebe nicht so intensiv erwidern. Sie bleibt bei mir. Und zwar hier." Bia klopfte sich auf die linke Hüfte.
„Sie sind doch gertenschlank."
„Wow, Sie machen Schokolade und Komplimente … Ich glaube, wir könnten gute Freundinnen werden."
Mayas Augen leuchteten. „Das hoffe ich sehr."
„Sie haben doch genug Schokolade für die Eröffnung, oder?"
„Natürlich. Ich hatte das Glück, einen Hersteller zu finden, der nach meinem Familienrezept produzieren kann. Er liefert am Tag vor der Eröffnung, damit alles ganz frisch ist. Maya zeigte auf den Teller. „Greifen Sie zu.
Bia zögerte kurz, um nicht allzu gierig zu wirken, doch dann ließ sie es sich schmecken.
Ja, dies könnte wirklich der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.
Maya legte ihr eine Serviette hin und stellte einen kleinen Kristallkrug mit Wasser, ein Glas und einen Teller mit Brot, Crackern und Apfelspalten dazu.
„Was ist das?"
„Die sollen bei der Verkostung den Geschmackssinn neutralisieren, erklärte Maya. „Um die Unterschiede zwischen den Sorten herauszuschmecken, muss man zwischendurch etwas mit wenig Eigengeschmack essen.
Oh. „Wie bei einer Weinprobe?"
„Pourquoi pas?"
„Stimmt. Warum nicht?"
„Ich schlage vor, Sie beginnen mit der Schokolade in der ersten Etage. Die hat weniger Kakaogehalt und ist milder. Die Pralinen auf der obersten Etage schmecken viel intensiver. Lassen Sie die Schokolade auf der Zunge zergehen, anstatt sie zu kauen, und essen Sie zwischen den Kostproben ein Stück Apfel oder Brot mit einem