Eine Familienpackung Glück
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Über dieses E-Book
Nanny Lily hat vier Wünsche für Weihnachten: 1. Dr. Dunlevys verwaisten Patenkindern ein Lächeln entlocken, 2. sie am Brauen von "Zaubertränken" hindern, 3. gemeinsam Plätzchen backen - wie eine echte Familie. 4. Den Mistelzweig so hängen, dass Dr. Dunlevy ihn auch wirklich sieht …
Nancy Robards Thompson
Nancy Robards Thompson, die bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde, lebt in Florida. Aber ihre Fantasie lässt sie Reisen in alle Welt unternehmen – z. B. nach Frankreich, wo einige ihrer Romane spielen. Bevor sie anfing zu schreiben, hatte sie verschiedene Jobs beim Fernsehen, in der Modebranche und in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie studierte Journalismus, musste jedoch feststellen, dass ihr die Tätigkeit als Reporterin nicht liegt. Erst das Schreiben von Liebesromanen machte sie rundum glücklich und zufrieden.
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Buchvorschau
Eine Familienpackung Glück - Nancy Robards Thompson
IMPRESSUM
Eine Familienpackung Glück erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Nancy Robards Thompson
Originaltitel: „A Celebration Christmas"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd.
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 22 - 2015 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Stephanie Thoma-Kellner
Umschlagsmotive: Getty Images_diignat
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733745905
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Cullen Dunlevy hatte noch nie in seinem Leben jemanden um irgendwas angefleht. Aber jetzt war er verzweifelt. „Ich zahle Ihnen das Dreifache, wenn Sie noch zwei Stunden hierbleiben, Angie."
„Dr. Dunlevy, kein Geld der Welt könnte mich dazu bringen. Ungerührt ging die Haushälterin an ihm vorbei und verschwand nach unten. „Rufen Sie mich an, wenn Sie ein Zu Hause für sie gefunden haben.
Ein Zu Hause? Das sind Kinder, keine herrenlosen Haustiere!
Cullen musterte die zehnjährige Megan Thomas. Das Mädchen war schon blass. Jetzt verlor ihr Gesicht alle Farbe. Dann fiel sein Blick auf das Gästebad. Immer mehr blauer Schaum quoll aus der Toilette. Dieser Streich war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Deswegen hatte Angie Cullen im Krankenhaus angerufen und ihm mitgeteilt, dass er genau eine Stunde Zeit hatte, um nach Hause zu kommen, weil sie dann nämlich gehen würde.
Konnte Angie denn gar kein Verständnis aufbringen? Klar, die vier Kinder waren außer Rand und Band. Aber mit ein klein wenig Einfühlungsvermögen merkte doch jeder, dass Trauer der Grund für ihre Ungezogenheit war.
Die Kinder hatten ihre Eltern bei einem Autounfall verloren. Ihr Vater, Greg Thomas, war ein alter Freund von Cullen gewesen. Der Verlust setzte Cullen immer noch zu. Was die Kinder gerade durchmachten, konnte er sich gar nicht vorstellen. Sie hatten kein Zu Hause mehr und keine Familie.
Schuldgefühle überkamen Cullen. In seinem großen Haus hatte er genug Platz für die Kinder. Aber reichte das? Hatten die Kinder es nicht verdient, einen Vater und eine Mutter zu haben? Er war mit seinem Job als Klinikchef vom Celebration Memorial Hospital verheiratet. Von Kindererziehung hatte er keine Ahnung.
Mit Mühe hielt er einen deftigen Fluch zurück. Er war vielleicht nicht geeignet dafür, die Vaterstelle für die Kinder seiner Freunde einzunehmen. Aber wenigstens konnte er das Andenken von Greg und seiner Frau Rosa in Ehren halten. Die Kinder konnten bei ihm bleiben, bis er die richtige Familie gefunden hatte, die alle vier Kinder adoptieren würde.
In der Zwischenzeit musste er Angie davon überzeugen, noch nicht nach Hause zu gehen.
Die Kinder waren zwischen fünf und zehn Jahre alt. Mit anderen Worten, Angie musste keine Fläschchen machen und keine Windeln wechseln. Sie müsste nur noch ungefähr eine Stunde ausharren. Nur bis er das Bewerbungsgespräch mit dem Kindermädchen geführt hatte. Wenigstens hatte Lily Palmer zugestimmt, ihren Termin auf ein Uhr nachmittags vorzuverlegen.
„Tut mir leid, Onkel Cullen, sagte Megan. Tränen standen ihr in den Augen. „Ich habe George gesagt, dass er den Zaubertrank nicht ins Klo schütten soll.
Der neunjährige George war nach Megan der Zweitälteste. Im Augenblick glänzte er durch Abwesenheit. Das war verdächtig.
„Der Zaubertrank?", fragte Cullen.
„Ja, sagte das kleine Mädchen. „Wir haben so getan, als ob das Badezimmer unser Labor ist.
Er versuchte, sich daran zu erinnern, wo Angie die Putzmittel aufbewahrte, die beim Mischen giftige Dämpfe erzeugten – wie Bleichmittel und Ammoniak.
„Ja, das hört sich lustig an, sagte er. „Das kann aber auch ziemlich gefährlich sein. Also müsst ihr vorsichtig sein. Was habt ihr denn zusammengebraut, das zu dieser Explosion geführt hat?
Das Mädchen fing an, die Zutaten aufzulisten. Da rief Angie von unten: „Auf Wiedersehen, Dr. Dunlevy. Ich gehe jetzt."
„Angie, bitte warten Sie."
Er sah das kleine Mädchen an. „Ich muss mich jetzt bei Angie entschuldigen. Über den Zaubertrank reden wir später. In der Zwischenzeit macht ihr bitte keine weiteren Experimente. Sorgst du bitte dafür, dass dein Bruder und deine Schwestern sich auch daran halten? Ich verlasse mich auf dich, okay?"
Megan nickte und wischte sich die Tränen ab. Er zerzauste ihr das Haar, um zu zeigen, dass er nicht wütend auf sie war.
Er war einfach überfordert. Aber als sich Megan vor drei Tagen bei ihm gemeldet hatte, war ihm keine andere Wahl geblieben. Er musste die Kinder zu sich nehmen.
Vor sechs Monaten, nach der Beerdigung von Greg und Rosa, hatte es so ausgesehen, als ob die Kinder gut untergebracht waren. Sie sollten zu einem wunderbaren Ehepaar ziehen. Dan und Carla waren Freunde von Greg und Rosa. Sie wollten die Kinder bei sich aufnehmen – alle vier. Aber dann war Carla krank geworden. Unheilbar krank.
Und Cullen hatte Megan beim Begräbnis ihrer Eltern ein Versprechen gegeben. Er hatte gesagt, dass sie ihn anrufen sollte, wenn sie etwas brauchte – egal was.
Damals war er davon ausgegangen, dass mit „egal was" Geld, eine Mitfahrgelegenheit oder ein guter Rat gemeint war. Nie im Leben wäre er darauf gekommen, dass das kleine Mädchen ihn bitten würde, ihre Geschwister und sie bei sich aufzunehmen.
Aber sie hatte angerufen, und er hatte vor, sein Wort zu halten. So lange, bis die Kinder neue Adoptiveltern gefunden hatten, bei denen sie bleiben konnten – und zwar zu viert.
Cullen raffte sich auf und ging in die Küche, um Angie zum Bleiben zu überreden. Wenigstens bis er mit Lily reden konnte.
„Angie, würden Sie mir bitte nur heute noch mal aushelfen? Ich bin verzweifelt. Ich brauche Sie. Nur bis nach dem Bewerbungsgespräch. Und um dem Kindermädchen alles zu zeigen. Dann können Sie gehen."
Als Cullen Angie gebeten hatte, auf die Kinder aufzupassen, hatte sie sehr deutlich gemacht, wie voll ihr Terminkalender war. Sie putzte die Häuser und Wohnungen von vielen Ärzten und Fachkräften vom Celebration Memorial. Auf das Babysitten hatte sie sich nur eingelassen, weil Cullen ihr allererster Kunde gewesen war.
„Bitte, Angie. Bleiben Sie."
Die ältere Frau wirkte gestresst. Jetzt seufzte sie und warf ihm einen gequälten Blick zu. Jemand musste auf die Kinder aufpassen. Denn wenn sie sich „selbst beschäftigten", endete das mit blauem Schaum im Klo. Das hatte Cullen in den letzten drei Tagen herausgefunden.
„Es ist ein Wunder, dass sie das Haus noch nicht angezündet haben", sagte sie.
„Nur bis ich das Gespräch mit Lily Palmer geführt habe. Höchstens eine Stunde. Dann können Sie gehen. Das verspreche ich."
Er wollte gar nicht daran denken, was er tun würde, wenn das mit Lily nicht klappen würde oder sie nicht sofort anfangen konnte.
Bevor Angie antworten konnte, klingelte Cullens Mobiltelefon. Er erkannte die Nummer nicht. Also musste er rangehen.
„Bitte, Angie." Erleichterung überkam ihn, als sie einen resignierten Seufzer ausstieß und ihre Handtasche auf den Küchenblock legte.
„Ich muss ans Telefon. Spielen Sie einfach was mit den Kindern. Bitte. Und vielen Dank! Dann meldete er sich: „Cullen Dunlevy.
„Hey, Doc. Hier ist Max Cabot. Haben Sie kurz Zeit?"
Max war der Bauunternehmer, der den neuen Flügel für die Kinderklinik ans Krankenhaus anbauen sollte.
Irgendwo im Haus wurde eine Tür zugeknallt. Cullen hörte, wie die Kinder kreischten und lachten. Franklin, der Hund, der mit den Kindern bei Cullen eingezogen war, bellte.
„Warte mal, Max. Cullen legte die Hand über den Hörer. „Hey, Leute, könnt ihr euch bitte mal ein bisschen zurückhalten? Ich bin am Telefon.
Bei dem Lärm verklangen seine Worte ungehört. Wenn die Kinder durchs Haus rannten, hörte sich das an wie eine Herde wilder Büffel. Er schüttelte den Kopf.
„Max, ich muss dich zurückrufen. Es ist gerade ungünstig. Außerdem erwarte ich jeden Augenblick Besuch."
„Kein Problem, sagte Max. „Wenn du zu Hause bist, bringe ich dir nur schnell ein paar Unterlagen vorbei.
Bevor Cullen antworten konnte, übertönte Angies schrille Stimme das Kindergeschrei und das Hundegebell. „Runter! Du widerlicher Köter. Sie stieß einen angeekelten, wütenden Laut aus. „Was ist das für ein Dreck? Haltet den Hund bloß fern von mir, sonst setze ich ihn eigenhändig vor die Tür!
Was in aller Welt war jetzt los?
Der Hund bellte nicht mehr, sondern knurrte. Ein Kind fing an zu weinen, während Angie mit ihrer Hasstirade fortfuhr.
Cullen musste dafür sorgen, dass Angie und die Kinder sich nicht noch mehr in die Haare gerieten. „Na schön, Max. Bis nachher."
Cullen beendete den Anruf und eilte in die Küche.
„Was ist los?, fragte Cullen. „Was soll dieser Lärm?
Angie hatte ein nasses Stück Küchenkrepp in der Hand und wischte an einem braunen Fleck auf ihrer Kakihose herum. Der nasse Hund, ein struppiges, schwarzes Tier, knurrte Angie immer noch an, als ob er sich oder die Kinder verteidigen müsste. Hannah, die Jüngste der vier, schluchzte. „Du darfst ihn nicht rauswerfen. Sonst geht er weg, so wie Mommy."
Die Nächstältere, Bridget, legte die Arme um ihre kleine Schwester und hielt sie fest. „Keine Sorge, Hannah. Ich lasse nicht zu, dass sie Franklin was tut."
Angie sah Cullen wütend an. „Das gehört nicht zu meinem Job, erklärte sie mit weit ausholender Handbewegung. „Dieser Hund hat mit seinen schmutzigen Pfoten meine neuen Hosen ruiniert und den frisch gewischten Boden wieder dreckig gemacht. Aber das dürfen Sie jetzt selbst sauber machen, Dr. Dunlevy. Denn ich kündige. Das war’s.
Sie schnappte sich ihre Handtasche und eilte zur Haustür.
„Prima! Ich bin froh, dass die weg ist", sagte George verächtlich.
Oh, um Himmels willen. „Angie, warten Sie bitte. Schicken Sie mir eine Rechnung für die Hose. Den Schaden ersetze ich."
Sie warf ihm über die Schulter hinweg einen Blick zu. „Die hat fünfundneunzig Dollar gekostet. Das Geld können Sie mit dem letzten Scheck an meine Adresse schicken."
Angie öffnete die Tür und rannte beinahe die kecke Blondine um, die lächelnd davorstand.
Lily Palmer? Das musste sie sein.
Ein Blick auf ihre strahlenden grünen Augen, ihr Lächeln und ihre Grübchen und Cullen musste das Bedürfnis unterdrücken, sie