Ihre Metamorphose war einzigartig. Wer heute an Maria Callas denkt, hat eine gertenschlanke, elegante Schönheit vor Augen. An eine rundliche, pausbäckige Frau erinnert sich niemand. Doch genau so sah die Sängerin bis zu ihrem 30. Lebensjahr aus. Sie selbst litt am meisten unter ihrem Aussehen. Darum entschloss sich die aufstrebende Sopranistin im Jahr 1954 zu einer radikalen Diät. 108 Kilo brachte sie damals auf die Waage. Traumstimme hin, Bühnenpräsenz her, so könne sie die schwindsüchtige Violetta in Verdis »La Traviata« niemals glaubwürdig verkörpern, hatte ihr der berühmte Regisseur Luchino Visconti ins Gesicht gesagt. Doch nichts wünschte sich die Callas mehr, als diese Rolle in der Inszenierung des Starregisseurs an der Mailänder Scala zu singen. Dafür war sie zu jedem Opfer bereit.
Es dauerte nicht einmal ein Jahr, und die Griechin wog 40 Kilo weniger und hatte einen Taillenumfang von 59 Zentimetern. Ihrem Ziel, auszusehen wie Audrey