Hilfe - ich liebe meinen Ex-Mann
Von Lucy Gordon
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Über dieses E-Book
An ihrem achten Hochzeitstag feiert Kelly Harmon eine ganz besondere Party: die Scheidung von ihrem Mann Jason! Jetzt will sie nur noch an die Zukunft denken. Doch plötzlich steht Jason vor ihr. Nach und nach gehen alle Gäste - nur einer bleibt: Jason …
Lucy Gordon
Die populäre Schriftstellerin Lucy Gordon stammt aus Großbritannien, bekannt ist sie für ihre romantischen Liebesromane, von denen bisher über 75 veröffentlicht wurden. In den letzten Jahren gewann die Schriftstellerin zwei RITA Awards unter anderem für ihren Roman „Das Kind des Bruders“, der in Rom spielt. Mit dem Schreiben erfüllte sich Lucy Gordon einen großen Traum. Zuerst begann sie mit Artikeln für ein britisches Frauenmagazin. Einige der interessantesten sowie attraktivsten Männer der Welt unter anderem Richard Chamberlain, Charlton Heston, Sir Alec Guiness, Sir Roger Moore wurden von ihr interviewt. Nach 13 Jahren Schreibtätigkeit für diese Zeitschrift entschloss sie sich, im Jahr 1984 ihren ersten Roman zu schreiben. Dieser Liebesroman erschien unter dem Titel „Ungezähmtes Verlangen“ im Jahr 1992 bei CORA Love Affair. Ihr zweiter Roman „Hand in Hand durch Venedig“, der kurz danach herauskam, erschien unter der Nummer 212 im Jahr 2003 bei Julia Extra. Sie gab ihren Job beim Frauenmagazin auf und konzentrierte sich auf das Schreiben von Romances, die unter dem Pseudonym Lucy Gordon veröffentlicht werden. Mit richtigem Namen heißt sie Christine Sparks Fiorotto.
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Buchvorschau
Hilfe - ich liebe meinen Ex-Mann - Lucy Gordon
IMPRESSUM
Hilfe – ich liebe meinen Ex-Mann erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2002 by Lucy Gordon
Originaltitel: „The Pregnancy Bond"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 1583 - 2003 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Susann Willmore
Umschlagsmotive: Getty Images_baibaz
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733746162
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
An ihrem achten Hochzeitstag gab Kelly eine Party zur Feier ihrer Scheidung.
Um genau zu sein, war es natürlich ihre gemeinsame Scheidung, aber wie immer war Jason nicht mit von der Partie. Wahrscheinlich befand er sich nicht einmal im Lande. Es war also nicht verwunderlich, dass er nicht auftauchte.
Abgesehen von der Tatsache, dass sie ihn nicht eingeladen hatte.
Es gab eine Menge zu feiern, und sie würde es im großen Stil tun. Erst vor Kurzem hatte sie sich für das Studium eingeschrieben, das sie vor acht Jahren, als sie Jason geheiratet hatte, aufgegeben hatte. Doch dieses Mal würde sie es durchziehen. Sie würde mit fliegenden Fahnen bestehen und endgültig vergessen, dass Jason überhaupt existierte.
Das würde allerdings leider nicht so einfach sein. Denn jedes Mal, wenn sie den Fernseher einschaltete, sah sie sein Gesicht.
„Hier spricht Jason Lindley, mitten aus dem Schlachtgetümmel … Jason Lindley stellt die Fragen, die andere sich nicht trauen, er findet die Wahrheit für Sie heraus …"
Ganz klar, Jason war ein Held, ein attraktiver, mit allen Wassern gewaschener Macho, das Sexidol der Medien, mit wunderschönen blauen Augen und einem verführerischen Lächeln, das keine Frau in seiner Umgebung kalt ließ. Aber er hatte auch ihr Herz gebrochen, und es war gut, dass sie ihn endlich losgeworden war.
Sie hatte sich eine eigene Welt geschaffen, und darauf war sie stolz. Ihre Wohnung war gemütlich, sie hatte nur die nettesten Leute aus ihrem Collegekurs eingeladen. Mit sechsundzwanzig war sie älter als die meisten. Kelly freute sich darüber, dass Carl gekommen war, einer der jüngeren Professoren. Er sah ebenfalls ziemlich gut aus und lehrte Archäologie. Im Moment befand er sich gerade auf der Tanzfläche und tanzte ziemlich ausgelassen mit zwei Frauen. Er winkte ihr zu, und sie winkte zurück. Doch sie hatte noch keine Zeit zum Tanzen, denn sie musste sich erst um ihre Gäste kümmern.
„Ich glaube, Carl steht auf dich", sagte plötzlich jemand neben ihr. Sie drehte sich um und erblickte Marianne, Carls Schwester, die ein Glas Champagner in der Hand hielt.
„Unsinn, er steht auf alles, was Röcke trägt", erwiderte Kelly wahrheitsgemäß.
„Du trägst ja gar keinen Rock, bemerkte Marianne, die ganz offensichtlich eifersüchtig war. „Du trägst einen hautengen schwarzen Satinhosenanzug. Und ich würde dich am liebsten dafür umbringen, dass er dir überhaupt passt.
Kelly kicherte, sie freute sich über das Kompliment. Als sie Jason vor vier Monaten hinausgeschmissen hatte, war sie sich dick und unförmig vorgekommen. Sie hatte auch tatsächlich viel mehr gewogen als jetzt. In der schlimmen Zeit, die sie nach ihrer Trennung durchgemacht hatte, hatte sie allerdings keinen Appetit gehabt. Als sie sich dann endlich wieder einigermaßen gefangen hatte, wog sie zwanzig Pfund weniger.
Nun hatte sie eine wirklich atemberaubende Figur, um die sie alle beneideten. Sie sah einfach fantastisch aus, das bewiesen ihr auch die bewundernden Blicke der Männer im Raum.
Marianne, die einen Schönheitssalon führte, hatte ihr bei ihrer Verwandlung noch geholfen. Sie hatte ihr einen Kurzhaarschnitt verpasst, der sie weiblich und sexy aussehen ließ. Außerdem hatte sie sie geschminkt und ihr ein Parfüm empfohlen, das sehr erotisch war.
„Ich glaube nicht, dass das zu mir passt", hatte Kelly protestiert. Nach der Behandlung hatte sie sich im Spiegel kaum wieder erkannt.
„Aber natürlich, du musst nur an dich glauben, hatte Marianne erwidert. „Trau dich!
Kelly war ihrem Rat gefolgt und hatte es nicht bereut. Das Parfüm, ihre flammend rote Mähne und der schicke Satinanzug waren eine atemberaubende Mischung. Noch immer wusste sie nicht genau, ob sie wirklich dieses Model war. Doch es machte Spaß, es herauszufinden.
Heute Abend sollte der Beginn ihres neuen Lebens als moderne junge Frau sein. Eine Frau, die endlich ihren eigenen Weg ging und sich nicht mehr hinter einem Mann versteckte, den sie mehr liebte als er sie. Neben ihrem guten Aussehen hatte sie auch ihre Intelligenz wieder entdeckt und fühlte sich jetzt wie neugeboren.
In diesem Moment kam Carl auf sie zu und schob sie auf die Tanzfläche.
„Wie gut du riechst, meinte er bewundernd und atmete tief ihren Duft ein. „Du bist ein wahres Wunder!
„Welcher Frau hast du das zuletzt gesagt?", fragte sie amüsiert.
Er sah sie schockiert an. „Ich offenbare dir meine Leidenschaft, und du glaubst mir nicht?"
„Diese Verwandlung habe ich einzig und allein deiner Schwester zu verdanken."
Carl schüttelte den Kopf. „Oh nein, es ist dein Werk, und das weißt du auch."
Kelly betrachtete ihn zweifelnd. Sie mochte Carl, aber er hatte den Ruf, kein Kostverächter zu sein.
Er wechselte das Thema. „Was Marianne angeht, so habe ich mit ihr nur ein Problem. Sie will mich unbedingt verkuppeln, damit ich bald heirate. Du hast in dieser Hinsicht ja schon Erfahrungen gemacht. Erzähl mal, wie war dein Ehemann denn so?"
Sie schüttelte den Kopf.
„Kann ich dir nicht sagen. Für mich existiert er nicht mehr."
„Eine Affäre macht doch auch viel mehr Spaß", erwiderte Carl und sah sie bedeutungsvoll an.
„Mach dir keine Hoffnungen, Carl! Du bist mein Professor, das würde sich nicht schicken."
„Gut, wenn du willst, schmeiße ich dich morgen aus dem Kurs."
Sie lachten gemeinsam, doch in diesem Moment trat schon ein anderer Mann an sie heran und bat Kelly um einen Tanz.
Es war ein Kommilitone von ihr, und er musste schreien, um sich Gehör zu verschaffen, so laut war es im Raum.
„Eine tolle Wohnung", rief er.
„Ja, findest du nicht auch?, rief Kelly. „Danke für dein Geschenk.
Er hatte ihr ein Schwarz-Weiß-Poster geschenkt, das wunderbar in ihr Wohnzimmer passte.
„Wie gefällt dir deine neue Freiheit?", fragte er.
„Bestens! Ich weiß gar nicht, warum ich damit so lange gewartet habe."
„Harmon ist dein Mädchenname, stimmt’s?"
„Ja, das stimmt."
„Und wie hieß dein Mann?"
Sie schüttelte den Kopf. „Darüber möchte ich nicht sprechen, erwiderte sie fest. „Das liegt alles hinter mir.
„Wie du willst."
In diesem Moment endete das Lied. Kelly bedankte sich bei ihrem Tanzpartner und ging hinüber zum Büfett, um sich ein Glas Orangensaft zu holen.
„Nicht schlecht, deine Gäste, bemerkte Marianne, die sich zu ihr gesellte. „Sag mir doch bitte – wer ist dieser verdammt gut aussehende Mann mit den umwerfend blauen Augen? Der braucht doch nur zu zwinkern, und jede Frau steigt sofort mit ihm ins Bett.
„Von wem sprichst du?", fragte Kelly verwirrt.
Marianne wies auf einen Gast am anderen Ende des Raums.
„Na, den Typ dort drüben. Komisch, das Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor. Woher kenne ich ihn bloß?"
Kelly verschlug es die Sprache. „Aus dem Fernsehen, antwortete sie benommen. „Und er war überhaupt nicht eingeladen.
„Ich nehme ihn dir mit Freuden ab, erklärte Marianne vergnügt. „Der Mann sieht so gut aus, dass man ihn eigentlich gar nicht aus dem Haus lassen darf. Er würde nur öffentliches Ärgernis erregen. Was weißt du über ihn? Ist er verheiratet?
Kelly schüttelte den Kopf. „Seit heute Morgen um halb elf ist er geschieden."
Marianne blickte sie verblüfft an. „Du meinst … er ist …?"
Kelly nickte. „Mein Ex."
„Dieser wahnsinnig attraktive Typ war mit dir verheiratet, und du hast ihn ziehen lassen?"
Kelly betrachtete Jason Lindley und versuchte, ihn mit Mariannes Augen zu sehen. Sie wusste, dass er gut aussah und eine geradezu umwerfende Wirkung auf Frauen ausübte. Aber natürlich war Jason sich dessen auch bewusst.
Er war zweiunddreißig, also ein Mann in den besten Jahren. Er war klug, ein Meister seines Fachs, überall beliebt und wirklich ein Prachtexemplar von einem Mann.
Allerdings hatte sie in all den Jahren ihrer Ehe nie das Gefühl gehabt, dass er ihr gehörte. Sonst hätte sie ihn bestimmt nicht ziehen lassen, wie Marianne es ausdrückte.
„Macht es dir etwas aus, wenn ich mein Glück bei ihm versuche?", fragte Carls Schwester sie in diesem Moment.
„Nein, nur zu. Und viel Erfolg! Kelly war froh, dass sie dies aus ehrlichem Herzen sagen konnte, ohne eifersüchtig zu sein. „Komm mit, ich stelle ihn dir vor.
Sie bahnten sich einen Weg durch die Menge, und Kelly gab sich alle Mühe, möglichst ruhig zu bleiben. Der Anblick von Jason hatte ihr einen Schock versetzt, denn sie hatte mit seinem Erscheinen nicht gerechnet. Aber das war auch alles. Sie war ein wenig ärgerlich auf ihn, weil er unangemeldet aufgetaucht war, doch sie war fest entschlossen, sich die Party deswegen nicht verderben zu lassen. Und dann stand sie vor ihm.
„Jason, wie nett, dich zu sehen!", grüßte sie höflich.
Er sah sie erstaunt an. „Entschuldigung, kennen wir uns? Dann erkannte er sie. „Kelly?
, fragte er ungläubig.
Kelly genoss den Moment ihres Triumphs. Marianne hatte anscheinend ganze Arbeit geleistet. Sie lächelte ihn an.
„Ich möchte dir gern Marianne vorstellen, sagte sie. „Marianne, das ist Jason, mein Exmann.
„Wenn ich mit ihm verheiratet gewesen wäre, gäbe es keinen Ex. Marianne nahm die Hand, die Jason ihr reichte. „Freut mich wirklich sehr.
„Ja, Kelly hatte leider keine Verwendung für mich. Jason seufzte. „Sie hat mich einfach aus ihrem Leben geworfen wie einen alten Schuh, der seine Schuldigkeit getan hat. Ich bin immer noch nicht darüber hinweg.
Er lächelte Marianne verführerisch an.
„Unsinn, Jason, sagte Kelly scharf. „So war es nicht, und das weißt du auch.
„Umso besser für mich. Marianne schien die Spannung zwischen ihnen gar nicht zu bemerken. „Jason, du kannst dich gern an meiner Schulter ausweinen, wenn du möchtest.
Die beiden gingen gemeinsam in Richtung Tanzfläche. Kelly sah ihnen stirnrunzelnd nach. Das war wieder einmal typisch für Jason. Er brauchte nur eine Bemerkung zu machen, und schon lag ihm sein Gegenüber zu Füßen – egal, ob Mann oder Frau. Deswegen schien er ja auch so sicher zu sein, dass er sich alles herausnehmen konnte. Er war zum Beispiel der Einzige, der sich für die Party nicht schick gemacht hatte. Stattdessen trug er ausgeblichene Jeans, ein weißes Hemd und seine alte Jeansjacke, die er auf Reisen immer dabeihatte. Trotzdem wirkte er nicht deplatziert, sondern alle anderen erschienen overdressed.
Jason war offensichtlich schon länger nicht mehr beim Friseur gewesen. Sein Haar war ziemlich lang und seine Haut leicht gebräunt. Er sah aus, als wäre er eben erst aus dem Flugzeug gestiegen. Eigentlich musste er doch erschöpft sein. Aber er wusste, wie er Anzeichen von Müdigkeit bekämpfen konnte. Ein starker Drink, und er war wieder obenauf.
Marianne schien sich hingebungsvoll um ihn zu kümmern. Nachdem Kelly die beiden eine Weile beobachtet hatte, beschloss sie, Jason zu ignorieren und sich endlich zu amüsieren. Es gab genug Männer, die um ihre Aufmerksamkeit buhlten. Und hatte sie sich das nicht all die Jahre gewünscht? So tanzte sie ausgelassen und beachtete ihn nicht.
Es war über eine Stunde später, als Kelly und Jason sich am