eBook189 Seiten2 Stunden
Entführe mich in deine Welt
Von Sandra Marton
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Über dieses E-Book
Diese Glamourpartys sind einfach nichts für mich, denkt Caleb Wilde gelangweilt … doch dann sieht er SIE: blond, schön und mit einer Haltung, die ihren unbändigen Stolz verrät, elektrisiert sie ihn - und lässt ihn kühl abblitzen. Aber als Caleb sie vor einem zudringlichen Gast rettet, ist ihre Arroganz verschwunden. Stattdessen entdeckt er Tränen der Dankbarkeit in ihren Augen. Kurz darauf bringt er sie galant zu ihrem Apartment. Als Fremde betreten sie es und verlassen es am nächsten Morgen als Liebespaar: Er, der Millionär, und Sage Dalton, die bildhübsche Kellnerin …
Autor
Sandra Marton
Sandra Marton träumte schon immer davon, Autorin zu werden. Als junges Mädchen schrieb sie Gedichte, während ihres Literaturstudiums verfasste sie erste Kurzgeschichten. „Doch dann kam mir das Leben dazwischen“, erzählt sie. „Ich lernte diesen wundervollen Mann kennen. Wir heirateten, gründeten eine Familie und zogen aufs Land. Irgendwann begann ich, mich mehr und mehr für die Gemeinde zu engagieren. Bis mir eines Tages klar wurde, dass mein großer Traum gerade verloren ging. Also beschloss ich, etwas dagegen zu unternehmen.“ Sandra Marton setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb eine Geschichte, die von Liebe, Leidenschaft und dem Traum vom großen Glück handelte. „Als ich hörte, dass ein Verlag den Roman veröffentlichen wollte, konnte ich es selbst kaum fassen“, erinnert sie sich. Seitdem ist Sandra Marton ihrem Traum treu geblieben. Inzwischen hat sie über 80 Romane geschrieben, deren leidenschaftliche Helden die Leserinnen in aller Welt begeistern. Mit ihrem eigenen Helden lebt die Autorin weiterhin glücklich auf einer Farm in Connecticut.
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Buchvorschau
Entführe mich in deine Welt - Sandra Marton
IMPRESSUM
Entführe mich in deine Welt erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2012 by Sandra Marton
Originaltitel: „The Ruthless Caleb Wilde"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2129 - 2014 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: SAS
Umschlagsmotive: Image Source Pink_imsis/ThinkstockPhotos
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733778484
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Caleb Wilde gab sich alle Mühe, wie ein Mann auszusehen, der sich gut amüsierte.
Das sollte er eigentlich auch. Er war in New York, einer seiner Lieblingsstädte, auf einer Party in einem Club in SoHo, der so trendy war, dass auf ein Schild am Eingang verzichtet wurde.
Nicht, dass „trendy der Ausdruck wäre, den er gewählt hätte. „Großspurig
war die Bezeichnung, die ihm viel näher an der Wahrheit schien. Aber was wusste er schon?
Caleb unterdrückte ein Gähnen. Sein Hirn hatte längst abgeschaltet.
Nicht unbedingt wegen der Lautstärke in dem riesigen Raum, auch wenn die weit über einem erträglichen Dezibelwert lag. Nun, man konnte schließlich nichts anderes erwarten, wenn der DJ so berühmt war, dass er während des Auflegens Autogramme geben musste.
An zu viel Alkohol lag es ebenfalls nicht, denn Caleb hielt sich schon den ganzen Abend an einem Glas Scotch fest.
Und langweilig konnte man die Party auch nicht nennen. Der Mandant, dessentwegen Caleb hergeflogen war, feierte seinen vierzigsten Geburtstag. Im Raum hatte sich das Who’s who der Finanzwelt versammelt. Hedgefond-Manager, internationale Banker, Medienmogule, zudem Hollywood-Sternchen und europäische Royals. Zwar aus der zweiten Linie, nichtsdestotrotz Royals.
Und natürlich das entsprechende Aufgebot an umwerfend aussehenden Frauen.
Das Problem war nur … Caleb war viel zu müde, um irgendetwas davon würdigen zu können. Seit dem Morgengrauen war er auf den Beinen. Um sieben das Meeting mit einem Mandanten in Dallas. Um zehn Treffen mit seinen Brüdern auf der Wilde-Ranch. Dann in einem der Privatjets der Familie nach New York. Lunch mit dem Geburtstagskind, danach Drink und Dinner mit einem alten Kollegen aus seiner dunklen Zeit bei Der Firma.
Caleb unterdrückte das nächste Gähnen.
„Müde" beschrieb es nicht einmal annähernd. Er schlief praktisch im Stehen ein. Nur aus Höflichkeit war er heute Abend hergekommen.
Nun, Höflichkeit und Neugier.
Es war noch nicht lange her, dass er den eigenen Geburtstag gefeiert hatte. Ein Grillabend auf der Ranch, zusammen mit seinen Brüdern und seiner neuen Schwägerin. Seine Schwestern hatten die Glückwünsche telefonisch übermittelt. Der General auch. Zwei Tage später. Aber hey, wenn man die Geschicke der Welt zu lenken hatte, war man eben beschäftigt.
Es hatte Spaß gemacht, war richtig gemütlich gewesen. Und lässig. Nicht wie das hier.
„Der Typ ist eigentlich viel zu alt für trendige Clubs", hatte Caleb noch am Morgen zu seinen Brüdern gesagt.
„Du bist es auf jeden Fall", hatte Travis’ Erwiderung darauf gelautet.
„Nun ja, ich meine … vielleicht nicht wirklich, aber …"
„Wir wissen genau, was du meinst. Jacob nutzte den gleichen ernsten Tonfall. „Du bist ein Tattergreis.
„Genau. Bei jeder Bewegung hört man deine Knochen knirschen."
Die Brüder hatten vielsagende Blicke getauscht und waren dann in Lachen ausgebrochen.
„Ihr hört euch an wie alte Klatschweiber." Caleb hoffte, dass er empört genug klang.
„Klatsch und Tratsch … das Salz des Lebens", kam es von Jake.
Und damit stießen die Brüder sich grinsend die Ellbogen in die Rippen, so wie erwachsene Männer es machten, die tiefe Zuneigung zueinander empfanden, und Caleb sagte seufzend, dass er sich dann eben in Gottes Namen auf der Party blicken lassen würde.
„Wir erwarten einen vollständigen Bericht, fügte Travis grinsend hinzu. „Denn wir anderen Tattergreise sind sehr an den Details interessiert …
Caleb hob sein Glas an den Mund und nippte an dem Scotch. Bis jetzt entsprachen die Details genau den Erwartungen.
Von der Galerie aus, auf die er sich geflüchtet hatte, nachdem er die Begrüßung mit dem Gastgeber hinter sich gebracht hatte, konnte er den gesamten Raum und die Tanzfläche überblicken.
Der DJ auf dem überdimensionalen Pult. Die pulsierenden Lichter. Die zuckenden Leiber, die sich schwitzend unter den Spotlights bewegten. Und die Frauen, fantastisch aussehende Frauen, viele davon nicht abgeneigt, wie ihre Blicke und ihr Lachen signalisierten.
Aber das war nichts Neues.
Dafür konnte er nichts, das lag an den Wilde-Genen, eine Mischung aus römischem Krieger, Wikinger und einem nicht unerheblichen Anteil Komantsche.
Die Wilde-Schwestern zogen ihn und seine Brüder erbarmungslos damit auf.
„Ooooh", würde Jamie seufzen und einen perfekten viktorianischen Ohnmachtsanfall vortäuschen.
Und Emily würde sich die Hand auf die Brust pressen und theatralisch murmeln: „Still, mein Herz."
„So groß und stark. Und so gefährlich." Das war Lissas Spruch, der Theatralik einer Filmdiva aus den Dreißigerjahren in nichts nachstehend.
Der Club hier war definitiv Wilde-Territorium. So viele schöne Frauen …
Nur war Caleb nicht interessiert.
„Ich bin nur ein Landei aus Texas", hatte er der Blondine, die sich vorhin an ihn hatte heranmachen wollen, in breitestem Singsang gebeichtet.
Das hatte sie sofort verscheucht. Aber welche Frau kam auch mit klimpernden Wimpern auf einen Mann zu und hauchte – wahrscheinlich hatte es verführerisch klingen sollen –, ob er so reich und berühmt sei, dass sie ihn kennen müsse?
Um genau zu sein, er war beides. Reich auf jeden Fall und berühmt in der Finanzwelt und unter Juristen.
Zumindest war ihre Anmache ehrlich gewesen. Was immerhin neu war. Und normalerweise hätte er wohl lächelnd geantwortet, dass er beides sei, und gefragt, was sie nun mit dieser Erkenntnis anzufangen gedenke.
Doch heute nicht.
Er sah auf seine Armbanduhr. Noch maximal eine halbe Stunde, dann würde er sich auf die Suche nach dem Gastgeber machen und ihm sagen – falls er ihn fand –, wie leid es ihm tat, aber er hätte nun mal früh am Morgen einen wichtigen Termin in Dallas …
„… für Sie?"
Caleb drehte sich um. Hinter ihm stand eine Frau. Hübsch. Nicht überwältigend, zumindest nicht in einer solchen Menge wie dieser hier, aber hübsch. Groß, blond, blaue Augen.
Viel Make-up. Zu viel für seinen Geschmack.
Aber ob hübsch oder nicht, er war nicht in Stimmung. „Tut mir leid, ich wollte sowieso gleich gehen."
Sie lehnte sich näher zu ihm herüber. Ihre Brust streifte seinen Arm, und sie zog sich sofort zurück, trotzdem wirkte der flüchtige Kontakt wie ein Stromstoß auf ihn.
Sie sagte wieder etwas, nur verstand er es bei der Lautstärke nicht. Aber ein zweiter Blick lohnte sich vielleicht …
Was trug sie da eigentlich? Der Fummel wäre nur Kleid zu nennen, wenn man mindestens noch einen Meter Stoff drannähen würde. Schwarz. Oder dunkelblau. Irisierend. Vielleicht lag das ja auch nur an den Spotlights … Auf jeden Fall schmiegte es sich um ihren Körper, als wäre es angeklebt. Der sündhaft tiefe Ausschnitt gab den Blick auf ein perfektes Dekolleté frei.
Zum eigenen Erstaunen fuhr sein Hirn wieder hoch, die Müdigkeit verflog.
Er lächelte. Sie nicht.
„Ich heiße Caleb, sagte er. „Ihren Namen habe ich leider nicht verstanden …
Sie warf ihm einen eisigen Blick zu. „Weil ich ihn nicht genannt habe."
Nun, sie mochte in der Stimmung für Spielchen sein, er nicht. „Wieso sprechen Sie mich dann an?", fragte er in seinem besten Zeugen-Einschüchterungs-Ton.
„Weil ich dafür bezahlt werde, Sie anzusprechen", entgegnete sie schroff.
„Offen sind Sie ja. Ich kann Ihnen versichern, ich bin nicht interess…"
„Ich werde dafür bezahlt, dass ich Sie frage, was Sie trinken möchten. Ich bin die Kellnerin, Sir. Glauben Sie mir, ansonsten hätte ich Sie bestimmt nicht angesprochen."
Caleb blinzelte. Bisher hatten ihm in seinem Leben nur zwei Frauen eine Abfuhr erteilt. Da war dieses Mädchen in der fünften Klasse gewesen, Carrie oder Corey, und eine seiner Gespielinnen, die ihn sehr deutlich hatte wissen lassen, was er mit seinem Abschiedsgeschenk in Form von Saphirohrringen machen konnte. Keiner der beiden war es so gründlich gelungen, ihn auf seinen Platz zu verweisen.
Vielleicht sollte er wütend sein. War er aber nicht. Offen gesagt, er bewunderte ihren Mumm. Mit dem Gesicht und dem Körper … vermutlich hatte man ihr an diesem Abend Dutzende doppeldeutiger Angebote gemacht, und ihr reichte es einfach.
Und das mit dem Kleid … Er hatte sich das Studium selbst finanziert, anstatt Geld von seinem Vater anzunehmen oder das Erbe seiner Mutter anzutasten. Er hatte in genügend Restaurants und Bars gekellnert, und in jedem Job hatte es einen Dresscode gegeben. Für Männer hieß das: schwarze Hose, schwarze Fliege, weißes Hemd. Für die Frauen: schwarzes Samtband um den Hals, weiße Bluse, mindestens eine Nummer zu klein, und schwarzer Rock, der kaum den Po bedeckte. Hielt man sich nicht daran, stand man sofort auf der Straße.
Im einundzwanzigsten Jahrhundert war die Diskriminierung der Frau subtiler denn je. Als Anwalt wusste Caleb das. Trotzdem hatte er etwas Besseres verdient, als wie der letzte Schürzenjäger behandelt zu werden.
Das sagte er seinem Gegenüber auch.
„Heißt das, Sie möchten nichts mehr trinken?", fragte sie ihn kalt.
„Genau das heißt es." Damit drehte er ihr den Rücken zu, trank seinen Scotch aus und beobachtete weiter die Menge unten im Raum.
Viel hatte sich an dem Bild nicht geändert, nur dass die Zuckungen auf der Tanzfläche vielleicht ekstatischer geworden waren. Heißer. Viele der Bewegungen, die da unten vollzogen wurden, machten sowohl vertikal als auch horizontal Spaß.
Die Gäste hatten sich regelrecht hineingesteigert. Das Personal übrigens auch. Vorhin waren sie ihm nicht aufgefallen – die jungen, gut aussehenden Kellner in den engen schwarzen Hosen, mit bloßem Oberkörper, aber mit Fliege. Sie lachten und flirteten mit den weiblichen Bedienungen, Frauen in dem gleichen Aufzug wie seine Kellnerin, aber keine von ihnen so hübsch.
Oder vielleicht besaß einfach keine von ihnen die gleiche würdevolle Haltung wie sie.
Sie war leicht auszumachen mit der hochgesteckten Lockenmähne. Caleb stellte fest, dass er plötzlich jede ihrer Bewegungen verfolgte.
Sie näherte sich einem der Tische, die um die Tanzfläche standen. Einer der Typen sagte etwas, lachte und legte seine Hand an ihre Hüfte. Sie zuckte angewidert zurück. Dann beobachtete Caleb, wie sie sich, ein Tablett mit vollen Gläsern balancierend, ihren Weg durch die Menge bahnte. Einer von diesen Clowns begrabschte ihr Hinterteil, und irgendwie schaffte sie es, ihm ihren Stiletto-Absatz in den Fuß zu rammen, ohne auch nur einen Tropfen von den Drinks zu vergießen.
Caleb grinste. Die Lady konnte auf sich aufpassen.
Zumindest, bis der Getretene ihr folgte, sie in eine Ecke drängte und etwas zu ihr sagte.
Sie schüttelte den Kopf. Der Typ flüsterte ihr etwas ins Ohr. Und fasste ihr an die Brust.
Caleb lächelte nicht mehr. Er richtete sich gerader auf, um besser sehen zu können, was da vor sich ging. Doch es standen immer wieder Leute im Weg, versperrten die Sicht …
Gut. Sie war dem Typen entkommen, hatte das Tablett irgendwo abgestellt und eilte auf die Personaltür zu, so schnell sie konnte. Der Typ rannte ihr nach, kam zur gleichen Zeit bei der Tür an wie sie. Packte das Mädchen bei der Schulter, riss sie zu sich herum. Drängte sich an sie.
Sie wehrte sich vergeblich. Der Mann war zu groß, zu stark und wahrscheinlich zu betrunken. Er schob eine Hand zwischen ihre Beine …
Wut flackerte in Caleb auf. Sah denn niemand, was da unten passierte? Erkannte denn niemand, dass dieser Typ da nicht nur einfach einen Narren aus sich machte, sondern dass es sich hier eindeutig um versuchte Vergewaltigung handelte?
Er stieß sich vom Geländer ab, stellte sein Glas auf den nächstbesten Tisch und steuerte die Treppe an.
Wo war das Mädchen? Er war ein Meter neunzig groß, trotzdem konnte er bei dieser wogenden Menge nichts erkennen.
Die Personaltür war
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