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Zimmerservice
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eBook189 Seiten2 Stunden

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Über dieses E-Book

Ausgerechnet den Chefkoch des Hush Hotels soll Emma für ihre Show engagieren! Doch was für die Produzentin die letzte Chance ist, ihren Job zu behalten, ist für Jake Hill ein rotes Tuch. Um ihm den Auftritt als TV-Koch doch noch schmackhaft zu machen, bestellt Emma einen ganz besonderen Zimmerservice ...

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum10. Dez. 2012
ISBN9783955761165
Zimmerservice
Autor

Jill Shalvis

New York Times-Bestsellerautorin Jill Shalvis lebt in einer Kleinstadt in Sierras, voller verschrobener Mitmenschen. Jegliche Ähnlichkeit mit den Quirky Charakters in ihren Büchern ist, naja, meistens zufällig. Besuchen Sie sie auf ihrer Website www.jillshalvis.com, um mehr über Jills Bücher und ihre Abenteuer als Berge erklimmendes Stadtkinde zu lesen.

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    Buchvorschau

    Zimmerservice - Jill Shalvis

    1. KAPITEL

    New York

    Drei Tage nach dem Gespräch mit Nathan Bennett stand Emma in der Lobby des Hotel Hush und schaute sich staunend um. Der Teppich unter ihren Füßen hatte ein Muster aus Schwarz, Grün, Grau und Pink und war so dick, dass man glaubte, auf Luft zu gehen. Die im Art-déco-Stil gehaltenen Möbel und die Gemälde erinnerten an die herrlichen alten Salons in den wilden Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts.

    Aus der Website des Hushs wusste Emma, dass das Hotel ein junges wohlhabendes und neugieriges Publikum ansprechen wollte. Es hatte achtzig Suiten beziehungsweise Zimmer, die mit jedem erdenklichen Komfort ausgestattet und nach unterschiedlichen Mottos eingerichtet waren. Außerdem gab es von Designern entworfene Penthouse-Suiten mit Butler, eine Bar namens Erotique, in der die Schickeria New Yorks verkehrte, ein luxuriöses Wellnesscenter sowie einen Swimmingpool auf dem Dach. Und jede Annehmlichkeit war ausgerichtet auf das zentrale Thema des Hotels: prickelnde Erotik. Die Gäste konnten die Videokameras in den Zimmern benutzen oder eines der Spielzeuge, die sich in jedem Schrank befanden. Und im Kellergeschoss gab es eine Bar, in der Paare ihre Fantasien ausleben konnten.

    Damit waren sinnliche Vergnügungen gemeint, zu denen nur sehr tolerante, experimentierfreudige Gäste den Mut fanden. Laut den Informationen, die Emma im Internet gefunden hatte, konnte dort alles passieren.

    Emma konnte sich das kaum vorstellen. Nicht dass es darauf ankäme. Schließlich war sie nicht zum Vergnügen hier, sondern um sich das Amuse Bouche und dessen Chefkoch anzusehen. Nathan hatte eine gute Wahl getroffen. Es hieß, Jake Hill sei ein Genie in der Küche.

    Außerdem sollte er wahnsinnig sexy sein.

    Es hieß, sein Essen sei nicht von dieser Welt und man werde süchtig danach, sobald man es gekostet habe. Angeblich musste das Küchenpersonal die Türen bewachen und jeden Abend Frauen abwimmeln, die Jake Hill wollten und keinen anderen.

    Emma hoffte, dass das Fernsehen das Besondere an diesem Mann vermitteln konnte.

    Sie hatte versucht, mehr über ihn zu erfahren, doch interessanterweise gab es nicht viel. Sie fand mehrere beeindruckende Referenzen, seltsamerweise jedoch nichts, was länger als fünf Jahre zurückreichte. Was entweder bedeutete, dass Jake Hill relativ neu im Geschäft war oder eine Vergangenheit hatte, die er lieber für sich behielt.

    Kurz gesagt: Er war ein Rätsel. Und der letzte Schritt zu Emmas Erfolg.

    Hoffentlich hatte er mit dem Rest der menschlichen Rasse gemeinsam, dass man ihn entweder mit Geld oder Ruhm locken konnte, und zwar quer durchs Land nach Los Angeles.

    Sieh dir das nur an, sagte Liza ehrfürchtig. Liza war Emmas älteste Freundin und seit Neuestem ihre Assistentin. All diese Art-déco-Stücke sind echte Kunstwerke.

    Ich bin sicher, die männlichen Gäste kommen nur deswegen her, bemerkte Eric, Emmas zweitbester Freund und neuer Location Director. Er betrachtete genüsslich ein Gemälde, das eine wunderschöne nackte Frau auf einem luxuriösen Bett zeigte.

    Liza verdrehte die Augen. Wir sind wegen des Restaurants hier.

    Ja, und glaub mir, als Koch habe ich eine Schwäche für gute Restaurants. Nur sind wir auch hier, um Emmas Hintern zu retten … Au! Er rieb sich die Rippen, in die Liza ihm ihren Ellbogen gestoßen hatte. Was ist denn? Es stimmt doch.

    Liza schüttelte angewidert den Kopf. Nein, das stimmt nicht, und du bist kein Koch.

    Bin ich wohl.

    Bist du nicht.

    Emma seufzte. Die beiden besaßen ein einzigartiges Talent, sich gegenseitig auf die Palme zu bringen – oder sexuelle Spannung zwischen sich aufzubauen.

    Eric starrte wieder die nackten Frauen auf den Gemälden an.

    Du bist ein Tier, sagte Liza. Männer sind Tiere.

    Eric knurrte.

    Wenn Eric ein Tier war, dann ein sehr attraktives. Er war groß und sah in seiner Freizeithose, dem Poloshirt, den Tennisschuhen und der in die blonde Mähne geschobenen Sonnenbrille sehr kalifornisch aus. Er hatte himmelblaue Augen und ein Lächeln, mit dem er den Verkehr zum Erliegen bringen konnte.

    Ohne ihn und Liza würde Emma die vor ihr liegende Aufgabe nicht bewältigen können.

    Ich werde uns anmelden, verkündete Liza. Ich werde mir ein Zimmer nehmen, das so weit wie möglich von deinem entfernt liegt, fügte sie, an Eric gewandt, hinzu.

    Meinetwegen. Er zuckte gleichgültig die Schultern. Letzte Chance, Emma. Spar dir den ganzen Ärger und nimm mich als Koch. Du weißt, dass ich gut bin.

    Das stimmte, nur hatte er keine formelle Ausbildung absolviert und war viel zu flapsig, um jemals ernst genommen zu werden. Eric …, begann Emma.

    Ja, ja. Ich gehe in die Bar.

    Meinetwegen, schnappte Liza. Die beiden verschwanden mürrisch und ließen Emma allein in der Lobby stehen.

    Na, das wird ja lustig, sagte sie zu sich selbst.

    Früher auf dem College hatten sie alle drei viel Spaß zusammen gehabt. Letztes Jahr hatte Eric dann den Fehler gemacht, Liza zu gestehen, dass er sie liebe. Er schenkte ihr einen Diamantring und heiratete sie.

    Die Ehe hielt zwei wilde, erotisch prickelnde Monate, bevor es zu einem heftigen Streit kam. Und weil keiner von beiden vorher jemals eine feste Beziehung gehabt hatte, wussten sie nichts mit wahrer Liebe anzufangen. Jetzt, mit all den angestauten Gefühlen, stritten und zankten sie sich ständig.

    Emma hatte alle beide schrecklich gern, aber wenn sie nicht begriffen, dass sie ihren Gefühlen trauen und endlich mal wieder miteinander schlafen mussten, würde sie sie zusammen in ein Zimmer sperren, bis sie es herausfanden.

    Aber darum würde sie sich ein andermal kümmern. Denn Eric hatte recht. Emma musste sich retten, und deshalb ging sie nun zur Rezeption, deren brusthoher schwarzer Marmortresen die gleiche Eleganz ausstrahlte wie der Rest der Lobby. An der Wand dahinter prangte in pinkfarbenen Buchstaben der Name Hush.

    Für die Anmeldung war eine hübsche Frau in schwarzem Smoking mit pinkfarbener Fliege und einem freundlichen Lächeln zuständig. Ihr Zimmer liegt im zwölften Stock, genau wie das Ihrer Freunde. Sie haben Nummer 1212. Es bietet eine großartige Aussicht auf die Stadt. Falls Sie noch etwas benötigen, rufen Sie uns jederzeit an.

    Wenn das nur so einfach wäre – einfach die Rezeption anrufen und Jake Hill bestellen. Emma nahm die Chipkarte und holte Liza und Eric bei den Fahrstühlen ein.

    Eric prostete ihr mit einem Bier zu. Dieses Hotel ist wirklich etwas Besonderes. Man kann die Spannung, die hier in der Luft liegt, förmlich riechen.

    Liza schnupperte und zuckte die Schultern.

    Eric lachte. Dieses Hotel ist für Leute, die Action wollen. Leute, die sich als Weltbürger fühlen. Ich kann es spüren.

    Seit wann willst du denn Weltbürger sein? Du sitzt doch am liebsten mit einem Bier und der Fernbedienung auf dem Sofa, meinte Liza.

    "Seit zwei Frauen im Erotique mich praktisch mit den Augen verschlungen haben."

    Lizas Augen funkelten zornig, doch sie tat so, als wäre sie kein bisschen neugierig. "Erotique?"

    Die Bar. Du hättest mich da mal erleben sollen. Echt heiß. Er grinste jungenhaft. Tja, du hättest mich eben festhalten sollen, als du noch die Chance dazu hattest.

    Ha.

    Offenbar zufrieden, ihren wunden Punkt getroffen zu haben, wandte er sich an Emma. Auf Phase zwei. Er prostete ihr erneut mit dem Bier zu. Darauf, dass wir uns den Chefkoch schnappen.

    Ja, auf Emmas Erfolg, pflichtete Liza ihm bei.

    Genau!, rief Eric und sah sie mit sanfter Miene an.

    Liza stutzte.

    Was ist los?, wollte er wissen.

    Waren wir gerade einer Meinung?

    Er lachte. Das kann nicht sein.

    Waren wir aber.

    Dann kreuze es im Kalender an, sagte er in beinah zärtlichem Ton.

    Sehr witzig.

    Im Ernst. Er trat näher zu ihr. Als wir noch verheiratet waren, warst du nie einer Meinung mit mir, ganz egal, worum es ging. Wenn ich gesagt hätte, ‘Schatz, der Himmel ist blau’, hättest du geantwortet: ‘Nein, er ist hellblau oder dunkelblau, aber nicht bloß einfach blau’. Hauptsache, du warst nicht einer Meinung mit mir.

    So war ich nicht, widersprach Liza.

    Ihre Nasen berührten sich fast, so dicht standen sie voreinander. Die Wahrheit schmerzt manchmal, was?

    Die Spannung zwischen ihnen war spürbar, und sie wurde nicht nur durch Ärger erzeugt.

    Leute …, warf Emma ein.

    Weißt du, was dein Problem ist?, fragte Liza Eric.

    Nein, aber ich nehme an, das wirst du mir gleich verraten.

    Bitte …, sagte Emma.

    Du glaubst, du seist Gottes Geschenk an die Frauen, sagte Liza. Und das ist widerlich.

    Dann werde ich eben versuchen, es für mich zu behalten, erwiderte er leichthin. Danke.

    Es war eine dumme Idee, dass wir zusammen mitgefahren sind, stellte Liza fest.

    Genau, Emma. Willst du diese ganze Sache nicht aufgeben und lieber gleich mich als Koch nehmen, wo ich doch Gottes Geschenk an die Frauen bin? Dann können wir alle gleich wieder nach Hause fahren.

    Wir werden das hier durchziehen, sagte Emma. Ihr könnt es. Bitte.

    Eric und Liza sahen sich an. Dann seufzten sie beide und nickten.

    Emma atmete auf. Sie hatte ihre Hausaufgaben gemacht und war bestens vorbereitet. Sie brauchten Jake Hill, und sie hatte vor, ihn zu bekommen.

    Auf ihre Weise.

    Während sie darauf warteten, dass sich die Fahrstuhltür öffnete, beäugte Liza einen attraktiven Mann, der durch die Lobby ging.

    Eric beobachtete sie mit ernstem Blick.

    Emma schüttelte den Kopf und bückte sich, um eine schwarze Katze zu streicheln, die von irgendwoher aufgetaucht war. Sie trug ein pinkfarbenes Halsband mit einem Schild, auf dem Eartha Kitty stand. Die Katze schnurrte und rieb sich an Emmas Knöcheln, bis die Fahrstuhltüren endlich aufgingen.

    Die Kabine war luxuriös wie alles in diesem Hotel, mit Spiegeln und dekorativem schwarzem Stahl. Emma betrachtete die Reihe der pinkfarbenen Knöpfe, nachdem sie den Fahrstuhl betreten hatte – ohne Liza und Eric, die schon wieder zankten.

    Genervt und fest entschlossen, diese Sache mit oder ohne sie in Angriff zu nehmen, drückte sie den Knopf für den zwölften Stock. Die Tür ging zu, und angenehme Stille umgab Emma. Sie lehnte sich an die Wand und schloss die Augen. Wenn Liza und Eric sich bis zum Sonnenuntergang nicht gegenseitig umgebracht hatten, würde sie, Emma, es liebend gern für sie tun.

    Nein, besser noch, sie würde sie in eines der Zimmer sperren, damit sie ihren Frust abreagieren konnten.

    Unglücklicherweise hatte Emma kein Ventil für ihren Frust. Die meisten Männer in ihrem Leben hatten sich als Frösche erwiesen, die sich auch nach diversen Küssen nicht in Prinzen verwandelten. Na schön, wenn sie ehrlich war, konnte man das von allen Männern sagen, mit denen sie bisher zusammen war.

    Sie machte die Augen wieder auf und betrachtete sich im Spiegel. Ihre Haare waren zerzaust, die Augen müde … wenn heute ein Prinz auftauchen würde, liefe er bei ihrem Anblick davon.

    Der Fahrstuhl hielt und ging auf. Im zweiten Stock?

    Ein Mann betrat die Kabine. Er trug schwarze Jeans und zerschrammte Cowboystiefel, dazu ein langärmeliges schwarzes Hemd mit dem pinkfarbenen Hush-Logo auf der Brust. Seine Augen waren hinter einer verspiegelten Pilotenbrille verborgen. Als er sie auf den Kopf schob, hielt Emma den Atem an.

    Er war groß, bestimmt über ein Meter neunzig, und muskulös. Sein Haar war extrem kurz geschoren und dunkel wie seine unergründlichen Augen. Und sein Gesicht verriet, dass er jedes einzelne Jahr seines Lebens intensiv gelebt hatte.

    Was nicht hieß, dass er nicht anziehend war. Genau genommen konnte Emma sich von seinem Anblick nicht losreißen. Er war der Typ Mann, um den seine Mutter sich Sorgen machte und bei dem Väter um ihre Töchter fürchteten. Er wirkte hart und verwegen und vielleicht sogar ein bisschen gefährlich.

    Bis er lächelte.

    Ja, er hatte etwas Rebellisches. Dies war ein Mann, der schon einiges gesehen hatte, die Sorte Mann, der bei einer Schlägerei ebenso einstecken wie austeilen konnte und am Ende ungeschoren davonkommen würde. Emma hätte schwören können, dass ihr Herz schneller schlug, bevor es auszusetzen schien.

    Am erstaunlichsten aber war das, was er sagte.

    Gut, dass Sie hier sind.

    Wie bitte? Emma drehte sich um, aber sie waren allein. Ich, formte sie stumm mit den Lippen und zeigte auf sich.

    Ja, Sie. Seine Stimme klang nicht hart und kalt, wie man vielleicht hätte erwarten können, sondern sanft und tief, mit einer Spur Südstaatenakzent, was das Kribbeln in ihrem Bauch nur verstärkte.

    Bevor sie darüber nachdenken konnte, legte er den Arm um sie und wandte sich lächelnd an zwei Frauen, die nach ihm den Fahrstuhl betraten. Seht ihr? Da ist sie.

    Beide Frauen sahen aus, wie man sich typische New Yorkerinnen vorstellt: schlank, attraktiv, modisch gekleidet. Und sie lachten. Was auch immer der Mann meinte, sie glaubten ihm nicht. Komm schon, Mr. Superkoch, sagte die eine kopfschüttelnd.

    Emma stand ein

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