eBook180 Seiten2 Stunden
Eine Prinzessin auf Abwegen
Von Maisey Yates
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Über dieses E-Book
Es gibt kleine Mädchen, die davon träumen, Prinzessin zu sein. Prinzessin Evangelina hingegen träumt davon, ihrem goldenen Käfig zu entfliehen. Verzweifelt rebelliert die widerspenstige Schöne gegen das Protokoll, bis man den Bodyguard Makhail Nabatov für sie engagiert. Zuerst hasst Eva ihren Aufpasser aus tiefstem Herzen! Aber dann zieht er sie zum ersten Mal beschützend in seine starken Arme. Und plötzlich spürt sie eine nie gekannte Sehnsucht und wünscht sich, dass Mak sie nie wieder loslässt. Nur wie kann er sie vor dem schrecklichen Schicksal einer Zwangsehe bewahren?
Autor
Maisey Yates
Schon von klein auf wusste Maisey Yates ganz genau, was sie einmal werden wollte: Autorin. Sobald sie mit einem Stift umgehen und ihre erste Worte zu Papier bringen konnte, wurde sie von der Leidenschaft fürs Schreiben gepackt und bis heute nicht mehr losgelassen. Von da an konnte nichts und niemand Maisey mehr vom Schreiben abhalten. Niemand? Als Maisey ihren absoluten Traummann und späteren Ehemann traf, eroberte dieser ihr Herz im Sturm und die schriftstellerischen Ambitionen rückten ein wenig in den Hintergrund. Doch als Maisey schwanger mit ihrem zweiten Kind war, las sie ihren allerersten Liebesroman – dies veränderte alles. Wusste Maisey schon immer, dass sie Autorin werden wollte, so war sie doch bisher ziemlich ratlos, was und über welche Themen sie schreiben sollte. Aber jetzt verliebte Maisey sich auf Anhieb in das Genre Romance. Sofort wusste sie, das ist es, was sie schreiben will. Zu ihren Lieblingsautorinnen zählen Penny Jordan, Miranda Lee und Lynne Graham.Ihr Lebensmotto, das sowohl in der Liebe wie auch im Leben eine Portion Humor unverzichtbar ist, spiegelt sich auch in ihren Romanen wider. Maisey Yates liebt es, wenn sich ihre Helden lustige Wortgeplänkel liefern. Zusammen mit ihrem Mann – der sich im Übrigen nicht davor scheut, Windeln zu wechseln – und den drei gemeinsamen Kindern lebt Maisey Yates in Oregon.
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Eine Prinzessin auf Abwegen - Maisey Yates
Maisey Yates
Eine Prinzessin auf Abwegen
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2012 by Maisey Yates
Originaltitel: „A Royal World Apart"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2101 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Rita Koppers
Fotos: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2013 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733700102
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Die skandalumwitterte Prinzessin hatte es wieder getan. Evangelina Drakos war einem weiteren seiner besten Sicherheitsbeamten entwischt. Das war unverzeihlich. So etwas hätte nie passieren dürfen. Und trotzdem war es geschehen. Drei Mal in drei Wochen.
Makhail Nabatov duldete keine Fehler. Ganz egal, ob jemand sich beim Autofahren versehentlich heißen Kaffee über die Hose schüttete oder die Prinzessin aus den Augen verlor, die bewacht werden sollte. Jeder Fehler konnte eine Katastrophe auslösen.
Wütend schlug er die Wagentür zu und rollte mit den Schultern, um die Verspannung in seinem Körper zu lösen. Er hätte nie gedacht, dass ihn so ein Vorfall derart erschüttern würde. Wieder einmal hatte Prinzessin Evangelina es geschafft, sein wohlgeordnetes Leben völlig durcheinanderzubringen.
Als er sie kennenlernte, eine beeindruckende Gestalt mit glänzenden braunen Locken, leuchtenden Augen und goldbrauner Haut, schien sie ihm ganz die schüchterne Prinzessin. Damals war nichts zu spüren gewesen von dem forschen, lebenslustigen Partygirl, das mit schöner Regelmäßigkeit für Schlagzeilen in der Klatschpresse sorgte. Weshalb er sich schon gefragt hatte, ob die Medien in ihrer Darstellung vielleicht übertrieben.
Doch im letzten halben Jahr hatte er erkannt, dass sie recht hatten und er falschlag. Dabei irrte er sich nie. Aber die Prinzessin hatte ihn eines Besseren belehrt.
Das gefiel ihm nicht.
Es war unglaublich, dass ein einzelnes zierliches Persönchen der Königsfamilie so viel Ärger machen konnte. Aber sie hatte den Bogen ganz eindeutig heraus.
Er drückte die Kurzwahltaste seines Handys und hatte sofort den Mann am anderen Ende, der die Prinzessin hatte beobachten sollen. „Wo haben Sie sie zuletzt gesehen, Ivan?"
„Im Casino. Sie ist in der Menge untergetaucht", erklärte Ivan mit vor Angst angespannter Stimme. Eine weitere Schwäche, die Makhail verachtete.
„Sie sind gefeuert." Damit beendete Makhail das Gespräch, steckte das Handy wieder in die Tasche und rückte seine Krawatte zurecht. Dann machte er sich auf den Weg zum Casino. Er würde wetten, dass Evangelina immer noch dort war. Zweifellos verspielte sie gerade das Geld ihres Vaters.
Geschickt schlängelte er sich an all den Menschen vorbei, die hier ihr Glück suchten. Prinzessin Evangelina hielt sich sicher nicht in der Vorhalle an den Spielautomaten auf, sondern irgendwo am Spieltisch. Der einzig passende Ort für ein verzogenes Gör mit einem Hang zum Drama und zu roséfarbenem Champagner.
Schnell durchquerte er die Lobby und steuerte auf die schwarze Doppeltür, die zwei Wachmänner im Anzug flankierten.
„Name?", fragte einer der Männer knapp.
„Mak, entgegnete er. „Ich bin hier mit der Prinzessin verabredet.
„Ich fürchte, Sie können nicht einfach …"
Eine der Türen ging auf und eine Dame in hautengem Kleid schwebte heraus, umweht von einer Alkoholfahne. Er nutzte die Gelegenheit, griff nach der Tür, zog sie weiter auf und schlüpfte hindurch.
Mak entdeckte sie sofort. Sie saß an einem der Tische und sah lachend dem Mann zu ihrer Rechten zu, der ein Paar Würfel über den Spieltisch rollte. Als die richtigen Zahlen kamen, jubelte sie. Dann sah sie auf, zu Mak.
Die dunklen Augen weiteten sich, und ihre Lippen teilten sich ein wenig. Sie berührte den Arm ihres Begleiters, sagte schnell etwas zu ihm und wandte sich dann wieder von ihm ab. Sie versuchte nicht einmal, vor Makhail davonzulaufen, da es ohnehin sinnlos wäre.
Als einer der beiden Wachmänner von der Tür herbeieilte, sahen alle vom Spieltisch auf. „Prinzessin, sagte er, „ist alles …
Missbilligend schaute sie zu Mak hinüber. „Mir gefällt nicht, dass dieser Mann hier herumsteht, aber Sie können sicher sein, dass er sich nicht fortschicken lässt, sagte sie scharf. „Er ist bei meinem Vater beschäftigt. Darum könnte die Sache problematisch werden.
Sie klang überheblich in ihrem Befehlston, und ihre dunklen Augen leuchteten vor Wut, als sie Mak direkt ansah. „Werde ich jetzt in meine Zelle zurückgebracht?"
„Ihre Zelle?, fragte er. „So bezeichnen Sie also Ihr Schlafzimmer mit dem rosa Rüschenzeug?
Leichte Röte überzog ihre Wangen. „Nicht offiziell."
„Wie sind Sie den Sicherheitsbeamten entwischt?"
Ein selbstgefälliges Lächeln umspielte ihre Lippen. „Haben Sie die Frauen vorn an den Spielautomaten gesehen? Die den Stammkunden das Geld aus der Tasche ziehen?"
Kurz schüttelte er den Kopf. „Nein."
„Nun, Ihr Wachmann schon. Oder besser gesagt ist ihm aufgefallen, dass deren Ausschnitt bis zum Bauchnabel geht. Also habe ich die Gelegenheit genutzt, nach hinten zu verschwinden. Er hat vermutlich angenommen, ich hätte das Casino verlassen, was er mir geraten hat."
„Er wurde getäuscht und war naiv genug zu glauben, Sie würden seiner Anweisung folgen."
Mit übertrieben unschuldiger Miene hob Evangelina die Brauen. „Allerdings."
„Ich bin nicht so dumm."
Sie zog einen Mundwinkel hoch. „Das habe ich bemerkt."
Einen Moment musterte er sie. Sie hatte etwas Katzenhaftes, geschmeidig, anmutig und mehr als bereit, ihre Krallen zu zeigen, wenn es erforderlich war. Er wusste genau, wie sie die Palastwachen einschüchterte und seine Männer austrickste.
Aber bei ihm würde sie keinen Erfolg damit haben.
„Ich würde Ihnen empfehlen, mit mir zu kommen, Prinzessin."
„Und wenn ich es nicht tue?"
„Wird Ihr Vater davon erfahren."
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lenkte so seinen Blick darauf. Das machte sie noch reizvoller für ihn. Er fragte sich, ob ihre Haut überall so goldbraun war. Und wie wohl ihre Brüste aussahen.
Mak ballte die Hände zu Fäusten und kämpfte die Bilder nieder, die ihn bestürmten. Er ließ sich von Frauen nicht ablenken. Niemals.
Doch gerade hatte er diesen Grundsatz missachtet, was ungewöhnlich und höchst ärgerlich war. So etwas würde nie wieder geschehen.
„Es bekümmert mich nicht sonderlich, dass mein Vater davon erfahren könnte. Was soll er schon machen? Mich ins Verlies sperren? Oder mich mit einem Fremden verheiraten, wann es ihm gerade passt? Wir wissen beide, dass er Ersteres nicht tun wird und Letzteres ohnehin momentan versucht."
„Ich werde Sie einfach über meine Schulter werfen und hinaustragen."
Sie kniff ihre dunklen Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. „Das würden Sie nicht tun."
Als er einen Schritt vortrat, wich sie nicht einmal zurück. „Ach nein?"
Einen Moment musterte sie ihn, dann sagte sie: „Ich erlaube Ihnen, mich hinauszubegleiten."
Er griff nach ihrem Arm. Ihre Haut fühlte sich weich unter seiner Berührung an. Dann zog er sie näher an sich und beugte sich zu ihr, bis seine Lippen fast ihr Ohr berührten. „Und ich erlaube Ihnen, auf Ihren eigenen zwei Beinen dieses Haus zu verlassen."
Mit loderndem Blick wandte sie sich zu ihm. „Was auch besser ist, denn die Alternative wäre weder für Sie noch für mich besonders reizvoll."
„Dann haben Sie ja die richtige Entscheidung getroffen." Während er sie aus dem Raum führte, hielt er ihren Arm fest umklammert. Sie reckte ihr Kinn und hielt sich sehr aufrecht.
Sie gingen durch das Foyer nach draußen, wo sie die feuchte Abendluft empfing, die nach Salz schmeckte. In der Ferne toste das Meer. Mak öffnete die Beifahrertür seines Wagens.
„Einsteigen", befahl er.
Evangelina kam seiner Anordnung nach und nahm steif im Wagen Platz, den Blick stur nach vorn gerichtet. Nachdem er ebenfalls eingestiegen war, startete er den Motor und lenkte den Wagen Richtung Palast.
„Und, bemerkte sie im Plauderton, „Sie werden meinem Vater doch nichts erzählen?
„Nein." Niemand hätte einen Vorteil davon, den König von diesem Vorfall zu unterrichten.
„Ich könnte es ihm verraten", meinte sie leichthin.
„Warum das?"
„Wie ich schon sagte, meinetwegen würde er nichts unternehmen. Aber Sie … könnte er feuern."
Makhails Griff um das Lenkrad verstärkte sich. „Das wird er nicht."
„Ach ja?"
„Nein. Ich habe Ivan gefeuert und werde Sie nun persönlich bewachen. Ihr Vater weiß, dass niemand für diesen Job besser geeignet wäre."
„Weiß er das?", gab sie tonlos zurück.
„Die Palastwache kann Sie nicht im Auge behalten. Diese Männer müssen für die nationale Sicherheit sorgen und können sich nicht um eine Göre kümmern, die sich keinen Deut um ihre eigene Sicherheit schert. Das bleibt mir überlassen Ich bin sehr geschult auf diesem Gebiet. Und ich mache nie Fehler – im Gegensatz zu einem meiner Angestellten, was bedauerlich ist."
„Zwei", warf sie ein.
„Wie bitte?"
„Ich bin zwei Ihrer Angestellten entwischt, während sie sich wegen irgendeiner Frau die Hälse verrenkt haben."
„Ehemalige Angestellte. Ihnen mangelte es an Disziplin, also haben Sie in meinem Team nichts mehr zu suchen. Ihnen ist das vielleicht nicht bewusst, weil Sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, aber hier geht es um mehr als nur Ihren guten Ruf."
„Ach ja? Und ich dachte, es würde hauptsächlich darum gehen, dass ich eine gute Figur mache, um mögliche Ehekandidaten nicht abzuschrecken."
„Es geht um Ihre Sicherheit, weil Sie für die politischen Machtverhältnisse von Bedeutung sind, Prinzessin."
„Ist das so? Die Überraschung in ihrer Stimme klang aufgesetzt. „Und ich dachte, ich wäre einfach nur Evangelina.
„Sobald man einen Titel trägt, ist man nicht nur irgendjemand."
Sie wandte sich ihm zu, doch er hielt den Blick weiter auf die Straße gerichtet. „Bei mir nicht. Ich bin tatsächlich nur eine politische Schachfigur."
„Aber eine wichtige", entgegnete er.
Sie schnaubte und ließ sich in den Ledersitz fallen. „Was könnte ein Mädchen denn noch mehr verlangen?"
Eva glaubte, aus der Haut fahren zu müssen. Ihr Arm brannte immer noch von Makhails Berührung, und sie war wütend. Und hilflos.
Vor sechs Monaten, als ihr Vater ihr Makhail vorgestellt hatte, hatte sie erleichtert aufgeseufzt, weil er sie nicht selbst bewachen würde. Denn er verwirrte sie viel zu sehr. Er war zu groß. Zu männlich. Breite Schultern und kurzes braunes Haar, ausgeprägte Kiefermuskeln und ein Mund, der so aussah, als hätte sich noch nie ein Lächeln auf ihn verirrt. Und erst seine Augen … grau wie der Lauf einer Waffe. Grau – und kalt.
Jetzt saß er neben ihr. Es war eine Sache, mit seinen idiotischen Angestellten Spielchen zu treiben. Sie hatten es ihr einfach gemacht, weil sie viel zu sehr an dem interessiert gewesen waren, was um sie herum vorging. Aber Makhail war in einer Weise nur auf sie konzentriert, wie sie es bei keinem anderen erlebt hatte. Es war, als würde er in sie hineinsehen, und das gefiel ihr überhaupt nicht.
„Habe ich richtig gehört? Ein Mädchen, das im goldenen Käfig sitzt, bittet noch um ein paar zusätzliche Diamanten?"
„Glauben Sie, nur weil ich reich bin, dürfte ich mich nicht beschweren?", erwiderte sie gekränkt.
„Ganz und gar nicht. Meine Aufgabe besteht allerdings nicht darin, eine Meinung zu haben, die eine gewisse Art von Mitgefühl erfordern würde. Ich bin hier, um für Ihre Sicherheit zu sorgen und dafür, dass Sie keine Skandale verursachen."
„Bis zu meiner Hochzeit?"
„Auch danach, wenn ich muss."
War das verwunderlich? Schließlich war sie ein Mitglied der Königsfamilie und dazu bestimmt, einen Mann aus einer anderen Königsfamilie zu heiraten. Seit ihrer Geburt wurde ihr Leben durch andere bestimmt, das ging bis zu den Schuhen, die sie morgens anzog.
Und natürlich wurde auch der Mann, den sie heiraten würde, mit großer Sorgfalt ausgewählt.
Es war über sechs Monate her, dass sie mit der entsetzlichen Angst aufgewacht war, niemals eine eigene Entscheidung treffen zu können. Seit diesem Tag begehrte sie ernsthaft auf. Da konnte Makhail Nabatov noch so viel über Pflichten reden. Er hatte keine Ahnung, wie es war, in ihrer Haut zu stecken.
Er war der Feind.
„Ich wage zu behaupten, dass mein Mann seine eigenen Wachleute haben wird,
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