Das Geheimnis des sexy Bodyguards
Von Sharon Kendrick
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Über dieses E-Book
Prinzessin Zabrina soll den Herrscher von Petrogoria heiraten – einen Mann, den sie schon verabscheut, ohne ihn zu kennen! Aber um ihr Land vor dem Ruin zu retten, stimmt sie der arrangierten Ehe zu. Als sie bangen Herzens in ihre ferne neue Heimat reist, wird sie vom Bodyguard des Königs empfangen. Mit seinen stahlgrauen Augen und dem durchtrainierten Körper ist er unwiderstehlich sexy. Verzweifelt sucht sie kurz vor der Hochzeit Trost in seinen starken Armen … und muss am nächsten Morgen ihren großen Fehler erkennen …
Sharon Kendrick
Sharon Kendrick started story-telling at the age of eleven and has never stopped. She likes to write fast-paced, feel-good romances with heroes who are so sexy they’ll make your toes curl! She lives in the beautiful city of Winchester – where she can see the cathedral from her window (when standing on tip-toe!). She has two children, Celia and Patrick and her passions include music, books, cooking and eating – and drifting into daydreams while working out new plots.
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Buchvorschau
Das Geheimnis des sexy Bodyguards - Sharon Kendrick
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2021 by Sharon Kendrick
Originaltitel: „One Night Before the Royal Wedding"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 2508 09/2021
Übersetzung: Eva Ritter
Abbildungen: ballenphotography / Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733718978
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Eine Fremde starrte sie aus dem Spiegel an. Zabrina zog eine Grimasse. Die Frau, die sie im Spiegel sah, war eine Hochstaplerin, eine Unbekannte in Seide und Spitze, was so gar nicht zu Zabrinas üblicherweise lässigem Stil passte. Panik stieg in ihr auf. Gnadenlos tickte die Uhr Zabrinas bevorstehender Hochzeit entgegen, und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte.
„Nun hör doch endlich damit auf, ständig die Stirn zu runzeln, schalt ihre Mutter sie ungeduldig. „Wie oft soll ich dir das noch sagen? Das passt nicht zu einer Prinzessin.
Prinzessin? So fühlte Zabrina sich im Moment überhaupt nicht. Nein, sie kam sich vor wie ein Objekt, nicht wie ein Mensch. Wie ein Sack Reis, der auf dem Rücken eines Esels zum Markt geschleppt wird, eine leblose Ware, über die andere verfügten.
Aber war das nicht sowieso ihre Bestimmung?
Ihre eigenen Wünsche zurückzustellen.
Von ihr als ältester Tochter war immer erwartet worden, dem Wohlergehen und der Zukunft ihrer Familie oberste Priorität einzuräumen. Schon kurz nach ihrer Geburt hatte man ihre Hand einem zukünftigen König versprochen. Es lag ganz allein in ihrer Macht, das Land, ihre Nation vor den Folgen der Misswirtschaft ihres schwachen Vaters zu retten. Das zumindest hatte man ihr mantrahaft ihr Leben lang eingetrichtert, und sie hatte es nie angezweifelt.
Doch jetzt, als der schicksalhafte Moment kurz bevorstand, verkrampfte sich bei dem Gedanken daran ihr Magen zu einem schmerzhaften Knoten. Zabrina wandte sich zu ihrer Mutter um in der irrationalen Hoffnung, im letzten Moment doch noch eine Galgenfrist gewährt zu bekommen.
„Bitte, Mutter, sagte sie leise. „Unternimm etwas, damit ich ihn nicht heiraten muss.
„Du weißt doch genau, dass das eine unsinnige Bitte ist, Zabrina. Das Lächeln ihrer Mutter konnte deren Entschlossenheit nicht kaschieren. „Das ist nun mal dein Schicksal.
„Aber wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert! Frauen sind jetzt frei, emanzipiert."
„Solche Begriffe haben keinen Platz in deinem Leben. Das ist der Preis, den du für deine herausragende Stellung zahlen musst. Du bist eine Prinzessin. Für dich gelten andere Regeln als für gewöhnliche Menschen – diese Tatsache hast du ja schon immer gern ignoriert. Wie oft hat man dir gesagt, dass du nicht einfach tun und lassen kannst, worauf du Lust hast? Deine frühmorgendlichen Ausflüge zum Beispiel müssen endlich aufhören. Hast du wirklich geglaubt, wir merken das nicht?"
Zabrina senkte den Blick auf ihre schimmernden silberfarbenen Schuhe und versuchte, sich zusammenzureißen. Wieder einmal hatte sie sich in Schwierigkeiten gebracht, indem sie sich aus dem Palast geschlichen hatte und zu einem Frauenhaus außerhalb der Stadt gefahren war. Wenigstens wollte sie ihre königlichen Privilegien nutzen, um das harte Leben vieler Frauen in ihrem Land zu verbessern. Von Armut geplagter Frauen, die zusätzlich noch unter der Gewalt eines grausamen Ehemanns litten.
Dabei hatte sie mittlerweile fast ihr ganzes persönliches Vermögen ausgegeben, doch das war es ihr wert gewesen. Zabrina unterdrückte ein grimmiges Lächeln. Im Grunde war sie ja selbst kaum besser dran als diese Frauen – auf ihre eigene Weise genauso hilflos und ausgeliefert. Welch bittere Ironie!
Sie blickte auf. „Sobald ich mit dem König verheiratet bin, wird mein Bewegungsradius noch weiter limitiert, was umso bedauerlicher ist."
„Warum bist du nur so aufsässig? Ihre Mutter sah sie prüfend an. „Dabei bringt diese Verbindung so viele positive Aspekte mit sich, nicht nur finanzielle.
„Zum Beispiel?"
„Zum Beispiel ist König Roman von Petrogoria einer der einflussreichsten und mächtigsten Männer der Welt und …"
„Er hat einen Bart!, fauchte Zabrina. „Und ich hasse Bärte!
„Du scheinst die einzige Frau auf der Welt zu sein, die daran Anstoß nimmt. Jedenfalls hat er sich wohl nie über mangelndes Interesse beim anderen Geschlecht beklagen können, konterte ihre Mutter. „Glaub mir, du gewöhnst dich schnell daran. Außerdem, symbolisiert ein Bart nicht Männlichkeit und Potenz? Es wäre besser, dein Schicksal mit offenen Armen zu begrüßen, dann wird es dich reichlich belohnen.
„Wenn man mir wenigstens gestatten würde, meine eigenen Dienstboten mitzunehmen, damit ich mich ein bisschen zu Hause fühle."
„Du weißt genau, dass das nicht geht. Die Tradition schreibt vor, dass du ohne Bindungen an dein altes Leben zu deinem Mann gehst. Viel mehr als eine symbolische Geste ist es nicht. Dein Vater und ich werden natürlich zusammen mit deinen Geschwistern zur Hochzeit nach Petrogoria kommen."
„Das ist doch noch Wochen hin!"
„Aus gutem Grund. In der Zwischenzeit bleibt dir genug Zeit, dich im Palast einzuleben und dich auf deine neue Rolle als Königin vorzubereiten. Falls du danach immer noch jemanden von deinen früheren Bediensteten in deiner Nähe haben möchtest, wird dein Mann bestimmt nichts dagegen haben, da bin ich sicher."
„Was, wenn er ein Tyrann ist?, flüsterte Zabrina. „Jemand, der aus Prinzip gegen alles ist, was ich möchte?
„Dann wirst du lernen, dich damit zu arrangieren und dein Verhalten entsprechend anzupassen. Vergiss nie, dass Roman der König ist und sämtliche Entscheidungen über eure Ehe fällt. Deine Rolle als Königin ist es, diese Entscheidungen zu akzeptieren. Missbilligend fügte ihre Mutter hinzu: „Hast du denn die Eheratgeber nicht gelesen, die ich dir gegeben habe?
„Die taugten bestens als Medizin für meine gegenwärtigen Schlafstörungen."
„Zabrina!"
„Schon gut, ich habe sie gelesen, räumte Zabrina kleinlaut ein. „Zumindest habe ich es versucht. Die Ansichten stammen ja aus dem letzten Jahrhundert.
„Wir können jede Menge aus der Vergangenheit lernen, erklärte ihre Mutter salbungsvoll. „Jetzt lächle, dann können wir gehen. Der Hofzug von Petrogoria, der dich in deine neue Heimat bringt, ist bestimmt schon da.
Zabrina seufzte. Es fühlte sich wie eine Falle an, weil es eine Falle war – eine, aus der es kein Entrinnen gab. Nie zuvor hatte sie sich derart ausgeliefert gefühlt. Bis jetzt hatte sie ohnehin nie große Lust verspürt, zu heiraten, schon gar nicht jemanden, dem sie noch nie begegnet war.
Trotzdem hatte sie sich in ihr Schicksal ergeben, wie man es von ihr erwartete. Natürlich war sie sich der Probleme in ihrem Land bewusst und dass es in ihrer Hand lag, die Situation für die Menschen zu verbessern. Und irgendwie hatte sie es geschafft, sich selbst davon zu überzeugen, dass sie das schon schaffen würde. Schließlich war sie nicht die erste Prinzessin auf der Welt, die eine arrangierte Ehe einging!
Also hatte sie brav die Geschichte von Petrogoria studiert und die Sprache gelernt. Sie hatte sich mit der Geografie ihrer neuen Heimat vertraut gemacht, ganz besonders mit dem breiten Streifen des umstrittenen Grenzlandes – dem Marengo Forest –, der mit der Eheschließung in den Besitz ihres Mannes übergehen würde. Gegen eine beachtliche Summe Geldes natürlich. Plötzlich kam ihr das alles völlig unwirklich vor – als lebte sie in einer anderen Welt, die nichts mit ihrer eigentlichen Realität zu tun hatte.
Der lange Rock ihres Kleids bauschte sich um ihre Beine, als sie ihrer Mutter die imposante Freitreppe des Palasts hinunter folgte, die in eine nicht weniger imposante Eingangshalle mündete. Zahllose Bedienstete neigten die Köpfe beim Erscheinen der beiden Frauen. Zabrinas beide Schwestern kamen ihr staunend entgegengestürmt.
„Bist du das wirklich, Zabrina?", rief Daria atemlos aus.
„Du siehst ja total verändert aus!", echote die kleine Eva.
Zabrina musste die Tränen zurückdrängen, als sie ihre Schwestern zum Abschied umarmte. Sie würde die beiden schrecklich vermissen, doch das würde sie nicht laut aussprechen. Ihrer neuen Rolle als zukünftige Königin entsprechend, würde sie sich reif und erwachsen geben und sich nicht von kindischen Emotionen leiten lassen.
„Warum trägst du solche Kleider nicht öfter? Bewundernd ließ Daria den Blick über Zabrinas Robe gleiten. „Das steht dir super.
„Wahrscheinlich, weil es nicht besonders praktisch auf dem Rücken eines Pferdes ist, entgegnete Zabrina spöttisch. „Oder für eine Joggingrunde um den Palast.
Eigentlich trug sie kaum Kleider, höchstens zu offiziellen Anlässen. Aber noch nie hatte sie sich in ein derart pompöses Ungetüm zwängen müssen, in dem sie sich unbeweglich fühlte wie in einer Ritterrüstung. Das aufwendig bestickte, steife Oberteil schmiegte sich eng um ihre Kurven, ein Gefühl, das sie hasste.
Als passionierte Sportlerin fühlte sich Zabrina in einem praktischen Sport-BH am wohlsten, der jede Bewegung mitmachte. Sie liebte es, frei und wild zu sein. Liebte schnelle Ausritte und stramme Wandertouren. Liebte es, ihr langes Haar einfach zu einem Zopf zusammenzufassen, anstatt es in eine komplizierte Hochsteckfrisur mit perlenbesetzten Kämmen zu zwingen.
Jetzt erschien auch ihr Vater, und Zabrina vollzog ganz automatisch den vorgeschriebenen Hofknicks – was in einem Kleid etwas leichter zu bewerkstelligen war als in Reithosen, das musste sie zugeben.
„Wie schön, dich zur Abwechslung mal als elegante junge Frau zu Gesicht zu bekommen, meinte der König anerkennend. Seine Stimme klang rau, das Resultat zu vieler spätabendlicher Drinks. „Als Königin von Petrogoria machst du bestimmt eine gute Figur.
Einen kurzen Moment lang fragte Zabrina sich, wie er wohl reagieren würde, wenn sie ihm sagte, dass sie das nicht durchziehen konnte. Doch auch ohne Schuldenkrise würde ihr Vater niemals seinen nächsten Nachbarn und engsten Verbündeten vor den Kopf stoßen, indem er die lange geplante Hochzeit platzen ließ. Allein der Gedanke an die gekränkten Egos und den politischen Eklat würde ihn entsetzen!
„Ich hoffe es, Vater – wirklich", erwiderte sie und wandte sich ihrem Bruder Alexandru zu. In seinen Augen lag ein bekümmerter Ausdruck, er wusste sehr wohl um ihre Rolle als Opferlamm. Doch was konnte er als junger Prinz von siebzehn Jahren dagegen tun? Gar nichts.
Ich mache das auch für ihn, rief sie sich in Erinnerung. Um Albastase wieder zu altem Glanz