Heiß ersehnt, heiß begehrt
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Über dieses E-Book
Jeder in der Kleinstadt Baxter kennt die attraktive Innenarchitektin Monica O'Malley: Immer topmodisch und äußerst sexy zieht sie alle Männerblicke auf sich. Dass sie sich ganz im Geheimen aber nach nur einem sehnt, weiß keiner, denn ausgerechnet dieser Mann macht einen großen Bogen um sie. Als sie allerdings den Auftrag erhält, die Feuerwache neu zu gestalten, kommt endlich die ersehnte Chance. Jetzt oder nie! Heiß beginnt Monica mit dem konservativen Chef der Feuerwache Ben Kimball zu flirten. Mit Erfolg! Sie spürt, dass auch in ihm lustvolle Gefühle erwachen, die sie täglich mehr anheizen. Eines Abends scheint ihr Traum wahr zu werden: Ben nimmt sie in seine Arme und streichelt sie zärtlich...
Wendy Etherington
Als kleines Mädchen hatte Wendy Etherington den Wunsch, etwas ganz Großartiges zu werden: z.B. Herrscherin über die Welt oder zumindest Generaldirektorin von Coca-Cola- Doch dann entdeckte sie Romantik und Comedy, und alles kam ganz anders.
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Buchvorschau
Heiß ersehnt, heiß begehrt - Wendy Etherington
IMPRESSUM
Heiß ersehnt, heiß begehrt erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2003 by Wendy Etherington
Originaltitel: „Hunka Hunka Burnin’ Love"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY
Band 1065 - 2003 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Christiane Bowien-Böll
Umschlagsmotive: Artem_Furman_GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733727659
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Nachdem Monica O’Malley sich die Tasche mit dem Laptop über die Schulter gehängt hatte, strich sie sich den Rock ihres roten Kostüms glatt und untersuchte ihre Pumps mit Leopardenmuster auf etwaige Schlammspritzer. Dolce and Gabbana, passender Lippenstift und dazu ein Lächeln … damit kann eine junge Frau alles erreichen, dachte sie, während sie beschwingten Schrittes auf den Eingang der Feuerwehrstation zuging.
Dieser Termin war aber auch wirklich wichtig für „Designs by Monica". Jahrelang hatte sie von einem Haus am See geträumt, und nun, wo sie endlich ein Grundstück gekauft und eine Baufirma beauftragt hatte, stand sie natürlich unter einem besonders hohen Leistungsdruck. Sie brauchte jetzt ein regelmäßiges Einkommen, denn obwohl sie fleißig gespart hatte, reichte das Geld bei weitem nicht. Aber sie war fest entschlossen, sesshaft zu werden. Nichts in ihrem Leben schien bisher von Dauer gewesen zu sein – weder ihre Apartments noch ihre Autos noch ihre Lieblingsfarben für Lippenstifte, geschweige denn ihre Männer. Männer schon gar nicht.
Apropos Männer, im Rathaus von Baxter hatte man ihr gesagt, dass es Chief Benjamin Kimball sei, der allein über die Vergabe dieses Auftrags über die Renovierung der Feuerwache zu entscheiden habe.
Hm, vielleicht hätte sie seinen Bruder letzten Sommer nicht mit Handschellen ans Bett fesseln, ihm ihre eigenen Dessous anziehen und dann die Feuerwehr rufen sollen.
Ach was, dachte sie und öffnete beherzt die Eingangstür. Wes hatte es verdient, dieser treulose Kleinstadtcasanova.
„Guten Tag", sagte sie in den Raum hinein, in dem sich mehrere Feuerwehrmänner auf verschlissenen Sofas und Liegen lümmelten. Du lieber Himmel, war dieses Sofa dort tatsächlich mit Vinyl bezogen? Igitt! Die Männer brauchten wirklich ihre Hilfe.
Wie auf Kommando sprangen sie alle hoch. Ihre Blicke streiften Monicas Gesicht nur flüchtig, um sich dann auf ihren Körper zu konzentrieren, besonders auf die Beine. Die Beine waren das Beste an ihr und Augenblicke wie dieser hielten sie bei der Stange, drei Mal die Woche zum Kickboxen zu gehen.
„Ma’am", sagten sie im Chor und nickten höflich.
Die Männer hier im Süden waren einfach süß. Da sie in Kalifornien geboren und aufgewachsen war, war der typische Charme der Südstaatler immer noch etwas Besonderes für sie. Nun ja, genau solche charmanten Männer hatten ihr Selbstvertrauen erschüttert, indem sie sie schon fast finanziell in den Ruin getrieben, ihr Auto zu Schrott gefahren oder sie mit einer zehn Jahre jüngeren Kellnerin betrogen hatten.
Aber das alles lag hinter ihr. Nicht alle Männer waren faul oder verrückt oder treulos. Das würde sie sich und der Welt beweisen, und wenn sie dafür ganz Georgia absuchen müsste. Was sie brauchte, war ein Mann, der sowohl sympathisch als auch solide war. Und sexy. Und der beim ersten Anblick von ihr hingerissen wäre. Im Handumdrehen hätte sie ihr Selbstvertrauen wieder.
„Ich bin Monica O’Malley. Ich habe einen Termin bei Chief Kimball", sagte sie und lächelte gewinnend. Falls sie den Auftrag bekäme, würde sie täglich mit diesen Männern zu tun haben. Deshalb wollte sie von Anfang an für einen professionell freundlichen Ton sorgen.
„Ja, Ma’am, ich weiß Bescheid, meldete sich ein untersetzter blonder Mann. „Ich bringe Sie hin.
Ehe Monica ihm nach draußen auf den Flur folgte, sah sie sich noch kurz um. Ihr fiel auf, dass der Tresen, der den Aufenthaltsraum von der Küche trennte, abgenutzt und voller Flecken war. Die Küchenschränke waren mit dunklem Resopal beschichtet. Die altmodischen Armaturen über der Spüle wirkten ziemlich abgegriffen. Alles sah aus, als habe man seit der Errichtung der Feuerwache im Jahre 1970 nichts mehr daran verändert. Fast hätte Monica sich vor Vorfreude die Hände gerieben.
Sie blickte auf das Namensschild auf der Brust ihres Führers, während sie einen Flur entlanggingen, dessen Auslegeware nicht weniger abgenutzt war als die übrige Einrichtung. „Wie lange arbeiten Sie schon bei der Feuerwehr, Ted?", fragte sie.
„Seit drei Jahren Ma’am."
„Und wie denken Sie über den Vorschlag, hier die Innenausstattung zu erneuern?"
Er blieb vor einer Tür stehen und legte die Hand auf die abgegriffene Klinke. Fast schüchtern erwiderte er ihren Blick. „Nun ja, Ma’am, die anderen und ich … wir hoffen, dass wir vielleicht eine neue Playstation bekommen."
Monica legte den Kopf schief. „Sie meinen Computerspiele?"
Ted blickte erst in die eine, dann in die andere Richtung, ehe er mit leiser Stimme erwiderte. „Ja, Ma’am. Es wird hier manchmal verdammt langweilig. Der Chief lässt uns meistens aufräumen und sauber machen, aber trotzdem hat man öfter einfach nichts zu tun."
Monica sah auf die geschlossene Tür. „Und was meint Ihr Boss dazu?"
Ted trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. „Er ist nicht gerade begeistert. Kennen Sie ihn übrigens?"
Ganz unbekannt war er ihr nicht. Ihre beste Freundin Skyler war seine Schwester, deshalb waren sie sich schon das eine oder andere Mal begegnet. Doch wirklich kennengelernt hatte sie ihn nie, denn er schien sich irgendwie immer ein bisschen abseits zu halten. Vage erinnerte sie sich an einen hochgewachsenen, dunkelhaarigen, recht schweigsamen Mann. „Nicht besonders gut", entgegnete sie.
„Er ist sehr … ernst."
Ernst. Das passte zu dem, was Skyler ihr über ihn erzählt hatte. Sie hatte ihre Freundin natürlich ein wenig ausgefragt, in der Hoffnung, etwas darüber zu erfahren, wie sie ihn beeindrucken könnte. Skyler hatte ihr erzählt, dass Ben durch den Verlust ihres Vaters schon mit fünfzehn in die Rolle des Familienoberhauptes gezwungen worden war. Und dass er immer bestrebt gewesen war – ebenso wie die beiden anderen Brüder Wesley und Steve – seinem heldenhaften Vater nachzueifern.
Er hatte sich abgerackert, um Chief zu werden. Respekt und beruflicher Erfolg bedeuteten ihm alles.
„Aber wenn ein Unbeteiligter sagen würde, fehlende Entspannungsmöglichkeiten senken die Arbeitsmoral?"
Ted wirkte erleichtert. „Ein Steuerzahler, Ma’am. Vergessen Sie nicht, Sie sind auch Steuerzahler."
Sie lächelte. Dieses kurze Gespräch war wirklich sehr informativ. „Ich werde mein Bestes tun."
Ted klopfte an die Tür, und nachdem von drinnen jemand kurz „Herein! gerufen hatte, öffnete er sie. „Chief, Miss O’Malley ist da.
Chief Benjamin Kimball blickte von seinem Schreibtisch auf.
Monica spürte, wie ihr Herz schneller schlug.
Automatisch griff sie nach dem Schulterriemen ihrer Laptoptasche. Natürlich kannte sie sein Gesicht, aber merkwürdig, sie hatte das Gefühl, als sähe sie ihn zum ersten Mal.
Warum war ihr nie zuvor aufgefallen, dass sein Haar noch dunkler war als das von Wes? Und dass ihm sogar eine schwarze Locke in die Stirn fiel, so als sei sie schwer zu bändigen? Waren seine Augen schon immer so strahlend blau gewesen? Dass er einen sehr ernsten Gesichtsausdruck hatte, daran erinnerte sie sich, nicht aber an dieses energische Kinn. Damit wirkte er fast ein wenig gefährlich.
Aber vor allen Dingen wirkte er sympathisch. Und solide. Außerdem hatte er eine starke männliche Ausstrahlung. Wir sind hier im Dienst, ermahnte sie sich und konnte es dennoch nicht verhindern, dass sie sich mit der Zungenspitze über die Lippen fuhr.
Sie trat näher und streckte die Hand aus. „Chief Kimball."
Er stand auf – und fiel beinahe auf seinen Schreibtisch.
Du lieber Himmel, sie hatte ihn nicht im wörtlichen Sinn umhauen wollen.
„Verdammt, Edwin!" Chief Kimball richtete sich wieder auf. Ein kleiner Mann mit hochrotem Gesicht und verrutschter Brille kam hinter dem Schreibtisch hervor.
„Tut mir leid, Chief", sagte er.
Ben Kimball seufzte. „Warum reparierst du die Schublade nicht später?"
„Okay, Chief. Edwin schnappte sich einen riesigen Werkzeugkasten – erstaunlich, dass er ihn überhaupt tragen konnte –, und marschierte damit zur Tür. „Ma’am
, sagte er höflich im Vorbeigehen.
Als sie ihn anlächelte, verharrte er mitten im Schritt und starrte sie mit offenem Mund an.
„Edwin …", sagte der Chief warnend.
„Bin schon weg, Sir." Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
Immer noch lächelnd, wandte Monica sich wieder dem Chief zu und reichte ihm erneut die Hand. „Sollen wir es noch mal versuchen?"
Er erwiderte ihr Lächeln nicht, sah ihr jedoch offen ins Gesicht, als er ihre Hand ergriff und sie schüttelte. „Miss O’Malley, bitte nehmen Sie Platz."
Ein wenig befangen setzte sie sich auf den einzigen Stuhl im Zimmer und stellte ihre Tasche auf dem Boden ab. Eigentlich sollte es sie nicht überraschen, dass sie so heftig auf Ben reagierte. Seit ihrer Enttäuschung mit Wes hatte sie die Männer nach Möglichkeit gemieden. Sie konnte sich kaum erinnern, wann sie das letzte Mal mit einem Mann geflirtet, geschweige denn intimeren Kontakt gehabt hatte.
Jetzt saß sie hier und kämpfte um Professionalität, während sie sich doch am liebsten auf den Schreibtisch geworfen und Ben an seiner schwarzen Krawatte zu sich heruntergezogen hätte, um ihm das perfekt gestärkte und gebügelte weiße Hemd aufzureißen.
Oder lag es an den ersten Frühlingsdüften des März? Oder vielleicht daran, dass dieser Mann eine Uniform trug?
Der Chief rückte einen Stapel Akten zurecht. „Sie sind also an dem Renovierungsauftrag interessiert, Miss O’Malley?"
Monica widerstand der Versuchung, zu salutieren und „Yes, Sir! zu sagen. Der Mann erzielte einfach diese Wirkung. „Richtig.
„Und was qualifiziert Sie Ihrer Meinung nach dazu?"
Bevor sie antworten konnte, klopfte es an der Tür. Einer der Feuerwehrleute kam herein und reichte dem Chief eine Mappe, wobei es ihm gelang, gleichzeitig Monica anzustarren. „Sie sagten, Sie wollten diese Stundenzettel sofort haben, Sir."
Der Chief wedelte mit der Mappe. „Ich bin hier, Andy."
Andys Kopf fuhr herum. „Sir. Ja, Sir."
„Die Stundenzettel hätten auch warten können bis nach dieser Besprechung", sagte der Chief und legte die Mappe auf den Aktenstapel.
Andy blickte über die Schulter nach Monica. „Ja, Sir."
„Abtreten!"
Andy machte auf dem Absatz kehrt und stapfte hinaus. Chief Kimball blickte ihm entnervt nach, während Monica sich ein Lächeln verbiss. Frauen waren hier offenbar eine Seltenheit.
„Sie wollten mir etwas über Ihre Qualifikationen erzählen." Der Chief lehnte sich abwartend in seinem Sessel zurück.
Sie holte tief Luft. „Ich habe an der University of California Kunst und Design studiert, danach arbeitete ich sechs Jahre bei einer internationalen Designfirma in Atlanta. Vor drei Jahren habe ich mich selbstständig gemacht."
„Und sind nach Baxter gezogen?"
Sein überraschter Ton war nichts Neues für sie. Warum die Großstadt und eine prosperierende Firma verlassen, um in einem verschlafenen Nest wie Baxter sein Glück zu versuchen? Sie selbst hatte sich diese Frage viele Male gestellt – besonders, weil sie so oft nach Atlanta fahren musste, um ihr Geschäft am Laufen zu halten. Doch als sie das erste Mal nach Baxter gekommen war, hatte sie das Gefühl gehabt, zu Hause zu sein. Die familiäre Atmosphäre des Ortes, die gemütliche Gangart des Lebens hier und der historische Hintergrund hatten es ihr angetan.
„Ich wickle den größten Teil meiner Geschäfte in Atlanta ab, aber Baxter ist mein Zuhause. Als ich davon hörte, dass die Feuerwache renoviert werden soll, war es für mich selbstverständlich, meine Dienste anzubieten."
„Haben Sie Erfahrung? Mit der Innenausstattung von Feuerwachen, meine ich."
Wieder