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3 Gruselromane Halloween 2022
3 Gruselromane Halloween 2022
3 Gruselromane Halloween 2022
eBook276 Seiten3 Stunden

3 Gruselromane Halloween 2022

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Gruselromane:



Party des Schreckens (Frank Rehfeld)

Das Grauen schleicht durch München (Klaus Frank)

Vampire in New York (Pete Hackett)





Ein fehlgeschlagener Raub in einer Tankstelle, die Angestellte liegt im Koma. Ab diesem Zeitpunkt beginnt eine unheimliche Mordserie, die mit dem Selbstmord eines der Räuber beginnt. Doch die Leiche verschwindet auf geheimnisvolle Weise, und plötzlich ist niemand mehr seines Lebens sicher.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum7. Okt. 2022
ISBN9783745224498
3 Gruselromane Halloween 2022

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    Buchvorschau

    3 Gruselromane Halloween 2022 - Frank Rehfeld

    Frank Rehfeld, Pete Hackett, Klaus Frank

    3 Gruselromane Halloween 2022

    UUID: 7102dcd6-21b4-45b4-be58-4d722bda179c

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    3 Gruselromane Halloween 2022

    Copyright

    Party des Schreckens

    Das Grauen schleicht durch München

    Vampire in New York

    3 Gruselromane Halloween 2022

    Frank Rehfeld, Klaus Frank, Pete Hackett

    Dieser Band enthält folgende Gruselromane:

    Party des Schreckens (Frank Rehfeld)

    Das Grauen schleicht durch München (Klaus Frank)

    Vampire in New York (Pete Hackett)

    Ein fehlgeschlagener Raub in einer Tankstelle, die Angestellte liegt im Koma. Ab diesem Zeitpunkt beginnt eine unheimliche Mordserie, die mit dem Selbstmord eines der Räuber beginnt. Doch die Leiche verschwindet auf geheimnisvolle Weise, und plötzlich ist niemand mehr seines Lebens sicher.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Party des Schreckens

    Frank Rehfeld

    Die Hauptpersonen:

    Stephen Korn - Er ist Künstler und malt das Bild des Dämons.

    Robert Korn - Sein Bruder ist der unerschrockene Detektiv und spürt die Sense des Zombies.

    Jill Taylor - Robs schöne und mutige Verlobte.

    Tartok - Er ist der Vorbote des Todes und schlägt immer wieder zu.

    Mühsam unterdrückte Stephen Korn einen Fluch, als er die Karten auf den Tisch warf.

    Seine Hände zitterten. Langsam zündete er sich eine Zigarette an. Gierig

    inhalierte er den Rauch.

    »Spielen Sie weiter?« fragte der Croupier.

    Wortlos stand Korn auf. Wie in Trance ging er zum Ausgang des Spielcasinos. An zahlreichen Automaten und Spieltischen vorbei führte sein Weg, doch er würdigte sie keines Blickes.

    »Gewonnen!« rief jemand neben ihm. Ich nicht, dachte Stephen. Das ging schon fast nicht mehr mit rechten Dingen zu. Seit Wochen verlor er.

    Dabei war er früher fast so etwas wie Lieblingskind des Glücks gewesen. Nicht selten trug er dreistellige Gewinne aus dem Casino.

    Am Ausgang ließ er sich seinen Mantel geben und trat in die Nacht hinaus.

    Sofort griff die Kälte nach ihm. Schneidender Dezemberwind fuhr ihm ins Gesicht.

    Fröstelnd knöpfte er den Mantel zu. Nicht mal für ein Taxi besaß er genug Geld.

    Dann würde er eben laufen müssen, knapp eine Stunde Weg.

    Er blickte auf seine Armbanduhr. Fast elf Uhr nachts. Zu Hause stand noch eine volle Flasche Whisky im Kühlschrank. Die hätte er jetzt gern gehabt.

    Verbissen stapfte er los. Seine Schritte hallten durch die nächtliche Stille. Die bunten Neonleuchten des Casinos blieben hinter ihm zurück.

    Die verlorenen sechzig Pfund waren sein letztes Geld gewesen. Er würde wieder mehr arbeiten müssen.

    Sein Beruf war die Malerei. Hugh Harris, sein Agent, hatte gute Kontakte zu Verlagen. Dort brauchte man die Bilder als Titelbilder für Bücher.

    Nicht eben das, was Stephen Korn sich vorgestellt hatte. Aber sonst wollte niemand seine Bilder kaufen. Also malte er, was Harris gerade von ihm verlangte.

    Hauptsächlich Gruselszenen.

    Bilder von Monstern und Vampiren, am besten, wenn sie gerade über einen Menschen herfielen.

    Er erreichte die Kensington Road und ging sie entlang, bis er den Hyde-Park fand.

    Durch ihn konnte er seinen Weg abkürzen. So sparte er fast zehn Minuten.

    Die dunklen Bäume und Büsche erschienen ihm wenig einladend. Nur vereinzelt brannten Laternen.

    Andererseits waren zehn Minuten ein Zeitraum, und die Kälte hatte sich inzwischen durch seinen Mantel gefressen. Die Temperatur lag bestimmt erheblich unter dem Gefrierpunkt.

    Stephen Korn entschloß sich für die Abkürzung. Zwar las man schon mal von nächtlichen Überfällen, gerade im Hyde-Park, aber bei ihm war ohnehin nichts zu holen.

    Er bog auf einen Weg ab. Sofort umhüllte ihn die Dunkelheit.

    Um diese Jahreszeit hatten die Bäume längst ihre Blätter verloren. Wie tote Finger ragten die langen Äste in den Himmel. Auch die meisten Büsche waren kahl.

    Nach einigen Schritten hatten seine Augen sich an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt.

    Es war eine sternklare Nacht. In einigen Tagen würde Vollmond sein. Fast rund hing der Erdtrabant am Himmel und schickte sein Licht auf die Erde.

    Irgendwo schrie ein Nachtvogel. Stephen Korn beschleunigte seinen Schritt. Der Park beunruhigte ihn.

    Irgendeine finstere Drohung schien in der Luft zu liegen, hinter jedem Baumstamm eine Gefahr zu lauern.

    Kein Mensch begegnete ihm. Im Sommer war der Park nachts ein geschätzter Treffpunkt für Liebespaare. Im Winter gab es hier höchstens mal einen Stadtstreicher, der auf einer Bank übernachtete. War da nicht etwas? Korn blieb instinktiv stehen und lauschte. Ja, da war ein Geräusch, und es klang wie - Pferdegetrappel.

    So abwegig dieser Gedanke auch schien, von Sekunde zu Sekunde war das Geräusch deutlicher zu vernehmen. Es waren Pferdehufe, die den Boden peitschten.

    Unglaublich schnell näherte sich der Hufschlag. Jetzt konnte Stephen auch noch ein zweites Geräusch ausmachen: das Rollen von Rädern.

    Eine Kutsche! Obwohl er sich selbst daran erinnerte, daß er sich im zwanzigsten Jahrhundert und mitten in London befand, verschwand der Spuk nicht.

    Im Gegenteil, er kam in atemberaubendem Tempo näher. Plötzlich konnte Korn schon einen schwachen Lichtschimmer zwischen den Bäumen erkennen.

    Eine nie gekannte Angst erfaßte ihn.

    Er blickte sich um. Rechts und links gab es nur Wiesen. Die nächsten Bäume befanden sich viel zu weit weg, wenn er sie vor der Kutsche erreichen wollte.

    Doch auf der rechten Seite gab es einen kleinen Abhang, ungefähr einen halben Meter tief.

    Sein klarer Verstand war wie ausgeschaltet. Nackte Panik erfaßte den Maler.

    Ohne zu denken, sprang er den Abhang hinunter und warf sich ins Gras.

    In diesem Moment bog die Kutsche um eine Biegung. Jetzt konnte Korn das Gefährt genau sehen.

    Es war pechschwarz, ebenso wie die beiden Pferde, die es zogen.

    Zu beiden Seiten des Fahrersitzes baumelte eine Laterne. Stephen Korns Herz überschlug beinahe einen Schlag, als er den Sitz sah: Er war leer!

    Niemand lenkte die Kutsche...

    *

    Ohne daß jemand die Zügel zog, wurden die Pferde langsamer. Genau auf Höhe des Malers blieben sie stehen.

    Stephen Korn wagte kaum noch zu atmen. Sein Herzschlag erschien ihm überlaut. Seine Zähne klapperten, obwohl er die Kiefer fest aufeinander preßte.

    Keine Kutsche konnte von selbst fahren. Überhaupt - wer bediente sich im Zeitalter des Autos noch eines solchen Gefährts?

    Diese Frage stellte er sich, doch er wollte sie gar nicht beantwortet haben.

    Wer auch immer in der Kutsche saß, er sollte weiterfahren. Mußten die Pferde ausgerechnet hier eine Pause einlegen?

    Oder hatten sie bewußt angehalten? Witterten sie ihn? Noch tiefer preßte Stephen Korn sich, ins Gras, nur den Kopf hielt er etwas schräg, damit er die Kutsche sehen konnte.

    Dann hörte er, wie eine Tür geöffnet wurde.

    Offenbar waren die Scharniere lange nicht geölt worden. Nervtötendes Quietschen schnitt durch die Stille. Leise wieherten die Pferde und warfen unruhig den Kopf in den Nacken.

    Die Tür befand sich auf der anderen Seite der Kutsche. Unter dem Gefährt hindurch konnte Stephen Korn sehen, wie ein Fuß auf den Boden gesetzt wurde... danach ein zweiter.

    Ein Fuß? Nein, das war ein - Pferdehuf. Ein zottiger Pferdehuf.

    Der Teufel!

    Der Maler kannte die alten Legenden, die den Leibhaftigen mit einem solchen Huf beschrieben. Er selbst hatte ihn immer so gemalt.

    Instinktiv begann der Mann in diesen Sekunden zu beten. Er flehte zum Allmächtigen, daß dies alles nur ein schrecklicher Traum war.

    Es half nichts. Bestialischer Gestank nach Pech und Schwefel breitete sich aus und legte sich schwer auf seine Lungen.

    Vor Angst bibbernd beobachtete er, wie der Unheimliche die Kutsche umrundete und über ihm stehenblieb.

    Er wagte nicht, den Kopf zu heben, um die Gestalt ganz anzusehen.

    »Wurm!« hörte er eine mächtige Stimme in seinem Innern. »Du tust gut daran, dich vor mir in den Staub zu werfen. Doch nun erhebe dich!«

    Obwohl alles in ihm sich dagegen sträubte, mußte Stephen Korn dem Befehl gehorchen.

    Der Schwefelgeruch drohte ihm den Atem zu nehmen. Mühsam quälte er sich auf die Beine.

    Dann sah er sein Gegenüber. Es mußte wirklich der Teufel persönlich sein.

    Gekleidet war der Bockfüßige in eine lange schwarze Kutte, unter der der Huf und der andere Fuß, der in einem dunklen Stiefel steckte, hervorragten.

    Und sein Kopf? - Korn schrie auf, als er ihn sah.

    Es war ein Totenschädel. Ein unheiliges rotes Feuer glühte in den Augenhöhlen. Gellendes Lachen drang aus der Fratze.

    »Du ahnst, wer ich bin«, vernahm Stephen Korn wieder die Stimme in seinem Kopf. »Ja, ich bin Asmodis, der Teufel, der Herr der Hölle. Ich habe einen Auftrag für dich.«

    Er streckte eine skelettierte Hand aus. Die Totenfinger deuteten genau auf Korns Stirn.

    Ein greller Blitz löste sich aus ihnen. Von einem Augenblick zum anderen war die Persönlichkeit des Malers ausgelöscht...

    Er wurde zu einem Sklaven Satans, ohne freien Willen. Jetzt wußte er, was er zu tun hatte, und verneigte sich.

    »Ich gehorche, Meister.«

    Erneut stieß der Bockfüßige ein gellendes Lachen aus, dann wandte er sich abrupt um und stieg wieder in die Kutsche. Wenige Sekunden später war sie verschwunden, als hätte es sie nie gegeben.

    Der nächtliche Passant hinterließ keine Spuren, aber er hatte einem Menschen seinen dämonischen Befehl eingeimpft.

    Mit eigenartigem Lächeln auf den Lippen schritt Stephen Korn weiter.

    *

    Robert Korn konnte sich nicht satt sehen an der dichten Wolkendecke. Obwohl sie nun schon mehrere Stunden flogen, faszinierte ihn das Bild immer noch.

    Hier oben war nichts von der winterlichen Jahreszeit zu spüren. Über den Wolken schien immer die Sonne.

    »Bitte stellen Sie das Rauchen ein und schnallen Sie sich an. Wir landen in wenigen Minuten«, klang es aus den Lautsprechern.

    Seufzend drückte Rob seine Zigarette aus und schloß den Gurt. Seine Verlobte Jill Taylor, die neben ihm saß, tat das gleiche.

    Das Flugzeug tauchte in die Wolkendecke. Minutenlang war außer diffusem Grau nichts außerhalb der Fenster zu sehen.

    Dann lag plötzlich London unter ihnen. Hier war es diesig, die Sonnenstrahlen kamen nicht durch. Kaum etwas war von der Großstadt zu sehen.

    »Vielleicht hätten wir deinem Bruder unser Kommen doch ankündigen sollen«, äußerte Jill ihre wiederholten Bedenken.

    »Aber Darling, dann wäre doch die ganze Überraschung weg. Sowohl für ihn als auch für uns. Immerhin haben wir uns seit einigen Jahren nicht mehr geschrieben. Ich bin gespannt, wie es Stephen geht.«

    Es gab einen winzigen Ruck, als die Reifen den Boden berührten, dann hatte das Flugzeug aufgesetzt. Langsam rollte es aus.

    Sie lösten die Gurte und erhoben sich.

    Schlauchartige Gangways wurden an das Flugzeug herangefahren, bis sich schließlich die Türen öffneten.

    Robert Korn mochte die Schläuche nicht besonders, obwohl sie zweifellos bequem waren. Dafür war es romantischer gewesen, die normale Gangway hinabzusteigen und dann mit einem Bus zum Flughafengebäude gefahren zu werden.

    Sechs Tage waren es noch bis Weihnachten, drei Wochen bis zu ihrer Hochzeit.

    Es war eine Schnapsidee gewesen, Stephen Korn über Weihnachten zu besuchen. Rob liebte solche spontanen Einfälle. Außerdem war er der Meinung, daß sein Bruder seine Verlobte vor der Hochzeit ruhig mal kennenlernen konnte.

    Genußvoll setzte Rob Korn nach mehr als zehn Jahren erstmals wieder seinen Fuß auf englischen Boden.

    Stephen und er waren Waisen, da die Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Damals waren sie noch klein und wurden in einem Heim untergebracht, da sich kein Verwandter um sie kümmern wollte.

    Mit achtzehn Jahren, kaum daß er mit der Schulausbildung fertig und volljährig war, hatte Rob alles ersparte Geld, einschließlich seines schmalen Erbteils zusammengekratzt und sich nach Amerika abgesetzt.

    Doch auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wurde ihm nichts geschenkt. Eine Zeitlang drohte er, unter die Räder zu geraten.

    Seine Freunde stammten aus äußerst zweifelhaftem Milieu. Aber im Heim hatte er zu kämpfen verstanden, und es gelang ihm, sich durchzusetzen.

    Eines Tages zog er einen radikalen Strich unter seine Vergangenheit. Er schlug sich auf die andere Seite.

    Er ging zur Polizei, doch auch dort hielt er es nicht lange aus. Es gelang ihm, sich als Privatdetektiv selbständig zu machen.

    Die Zähigkeit, mit der er einen Fall bearbeitete, hatte ihn rasch bekannt gemacht. Nach einigen Hungerphasen ging es aufwärts.

    Sie wartete, bis sie ihr Gepäck bekamen. Mit den Koffern strebten sie dem Ausgang des Flughafens Heathrow zu. Dort stiegen sie in ein Taxi.

    Bereits von New York aus hatte Robert Korn ein Doppelzimmer im Kings-Hotel reservieren lassen. Er nannte dem Taxifahrer das Ziel.

    Es war um die Mittagszeit, und sie gerieten genau in den Berufsverkehr. So dauerte es fast eine halbe Stunde, bis sie durch die verstopften Straßen ihr Hotel erreichten. Mit Sorge um seinen Geldbeutel beobachtete Rob den unerbittlich fortschreitenden Taxameter.

    An der Rezeption bekamen sie den Zimmerschlüssel ausgehändigt und trugen sich ins Gästebuch ein.

    Zusammen mit einem Pagen, der ihr Gepäck trug, fuhren sie mit dem Lift in den zweiten Stock.

    Das Zimmer war sauber und gemütlich, was auch bei Hotels dieser Klasse nicht immer der Fall war.

    Obwohl es mitten in der City lag, hielten die doppelten Fensterscheiben den Straßenlärm fast völlig fern. Ausdrücklich hatte Korn auf einem Zimmer mit Bad bestanden.

    Während er sich dort etwas erfrischte, räumte Jill die Kleider in den Schrank. Anschließend verschwand sie im Badezimmer.

    Rob rauchte eine Zigarette, während er auf sie wartete. Als sie das Bad schließlich verließ, trug sie hautenge Jeans und einen roten Wollpullover, der ihre schlanke Figur gut betonte.

    Sie hatte modisch geschnittene, blonde Haare, die ihr bis knapp auf die Schultern fielen. Ihr Gesicht hätte jedem Fotomodell zur Ehre gereicht, und sie brauchte es nicht erst durch Kosmetika zu verschönern.

    »Na, wie gefalle ich dir?« fragte sie mit einem Lächeln. Dabei drehte sie sich einmal um die eigene Achse.

    »Wie immer großartig, Darling. Und wenn ich nicht bald etwas zu essen bekomme, knabbere ich dich bestimmt an.«

    Lachend hakte sie sich bei ihm ein. Zusammen verließen sie das Zimmer, um im hoteleigenen Speiseraum ihren Appetit zu stillen.

    *

    Zwei Tage arbeitete Stephen Korn schon an dem Bild. In dieser Zeit hatte er weder etwas gegessen noch getrunken.

    Die dämonische Kraft, die in ihm steckte, ließ ihn die menschlichen Bedürfnisse vergessen.

    Das Gemälde stand dicht vor seiner Vollendung. Noch mal tauchte er den Pinsel in die schwarze Farbe und zog die letzten Striche.

    Korn trat einen Schritt zurück.

    Prüfend musterte er sein Werk. Fanatisch funkelten seine Augen, und ein zufriedenes Lächeln stahl sich in seine Züge.

    Das Bild war einfach perfekt!

    Damit hatte er sich selbst übertroffen. Es war sein absolutes Meisterwerk. Doch würde es nie in die Öffentlichkeit gelangen.

    Satan selbst hatte ihm die Fähigkeiten zu diesem Gemälde gegeben. Jeder Pinselstrich atmete Verderbnis.

    Das Bild zeigte eine Spielkarte, doch nicht einfach irgendeine, es war das Pik-Ass.

    Die Todeskarte!

    In der Mitte der Karte war der Tod abgebildet, ein schwarzes Skelett, in eine Ritterrüstung gehüllt. In den Händen hielt es eine blitzende Sense.

    Nur eine Kleinigkeit fehlte noch: die Augen.

    Stephen ging in die Küche. Von dort holte er ein scharfes Messer und eine Untertasse. Damit kehrte er ins Atelier zurück.

    Er löschte das Licht und entzündete eine Kerze. Worte einer fremden Sprache quollen über seine Lippen.

    Er setzte das Messer an seinem Handballen an. Entschlossen zog er die scharfe Klinge durch das Fleisch.

    Einige Blutstropfen rannen aus der Wunde, die er mit der Untertasse auffing.

    Als eine dünne rote Schicht den Boden bedeckte, klebte er ein Pflaster über die Wunde.

    Dann griff er nach einem frischen Pinsel und tauchte ihn in das Blut.

    Mit wenigen Strichen vollendete er sein Werk. Immer noch murmelte er dabei höllische Beschwörungen.

    Ein eisiger Luftstrom strich durch das Atelier, sobald er fertig war.

    Im gleichen Moment bewegte sich das Skelett und löste sich von dem Bild.

    Stephen Korn verneigte sich.

    »Es ist vollendet«, sprach der Dämon mit dumpfer Stimme, die direkt aus einer Gruft zu kommen schien. »Tartok, der Vorbote des Todes, ist wieder frei. Ich danke dir, sterblicher Wurm. Du sollst angemessen belohnt werden.«

    Bewegungslos sah Stephen mit an, wie der Dämon das Zimmer verließ. Bei jedem Schritt klirrte die alte Rüstung.

    Die satanische Kraft verließ ihn. Jetzt forderte sein Körper den Tribut der Anstrengung.

    Bewußtlos sackte er zusammen.

    Währenddessen schlich das Grauen durch die Straßen von London...

    *

    »Du kannst mich mal, du altes Ekel«, brüllte Phyllis Parker. Außer sich vor Wut donnerte sie die Tür hinter sich zu.

    Dabei schien es so ein schöner Abend zu werden. Ihr Freund Jim Davis hatte sie eingeladen. Seine Eltern waren für einige Tage verreist. So hatte er eine sturmfreie Bude.

    Doch dann wurde wider Erwarten ein Pokalspiel im Fernsehen live übertragen. Als Fußballfan ließ Jim sich das nicht entgehen. Zu einem Spiel gehörte nach seiner Meinung auch Bier, um sich in Stimmung zu bringen.

    Doch seine Lieblingsmannschaft Liverpool verlor haushoch. Um das zu verkraften, brauchte er noch mehr Bier.

    Als das Spiel endlich zu Ende war, schimmerten seine Augen schon glasig, und seine Stimme hatte er nicht mehr unter Kontrolle.

    Er wurde zudringlich. Gut, das hatte sie sich gewünscht, dafür war sie schließlich gekommen ... Aber nicht auf diese plumpe Art.

    Als er ihr dann noch sagte, sie solle sich nicht so zieren, war alles aus.

    Sie verpaßte ihm eine Ohrfeige, daß ihm der Kopf wackelte, und verließ das Haus.

    Ihren Eltern hatte sie gesagt, daß sie bei einer Freundin übernachten würde. Diese günstige Gelegenheit wollte sie nun nicht ungenutzt verstreichen lassen.

    Es gab genügend junge Männer, die ihr zu Füßen lagen. Ihre Figur trieb so manchem heiße Gedanken in den Kopf. Ihr hübsches Gesicht und die langen, lackschwarzen Haare taten ein übriges.

    Sie würde in Charley's Pub gehen. Da traf man immer noch die nettesten Jungs. Vielleicht war auch Peter da.

    Peter Connery war schon seit langem hinter ihr her. Er war intelligent und sah gut aus. Wenn da nicht Jim gewesen wäre, hätte sie sicher schon etwas mit ihm angefangen.

    Aber das konnte man ja nachholen...

    Nirgendwo entdeckte sie eine Telefonzelle. Auf keinen Fall würde sie zu Jim Davis zurückkehren, um sich von dort ein Taxi zu rufen.

    Es war nur ein paar Minuten Wegstrecke. Dann würde sie eben laufen. Außerdem konnte sie dabei ihren Zorn abreagieren.

    Obwohl es kurz nach zehn war, waren die Straßen wie leergefegt. Die Kälte trieb die Menschen in die Häuser.

    Von Zeit zu Zeit fuhr ein Auto an ihr vorbei, dann herrschte wieder Stille.

    Aus den Augenwinkeln nahm Phyllis Parker eine Bewegung wahr. Sie fuhr herum.

    Ein Schrei blieb ihr in der Kehle stecken.

    Vor ihr stand ein Skelett. Es hielt eine Sense in den Händen. . Ihre Knie wurden weich und begannen zu zittern. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie das schreckliche Wesen an.

    Noch bevor sie sich bewegen konnte, zuckte die Sense hoch. Die Klinge beschrieb einen Halbkreis und sauste dann genau auf sie zu.

    Sie spürte noch einen alles verzehrenden Schmerz am Hals, dann sank sie in den schwarzen Schacht des Todes.

    Gierig saugte Tartok ihre Seele in sich auf. Er hatte sein erstes Opfer gefunden.

    *

    Chiefinspektor Stevenson bekam die Nachricht in seinem Büro in Scotland Yard Building. Er hatte schon länger gearbeitet, um fällige Berichte zu schreiben. Gerade war er fertig, als das Telefon klingelte.

    In der

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