Heut schlaf ich nicht allein!
Von Maureen Child
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Über dieses E-Book
Kaum hat Angela den Tanz mit dem attraktiven Dan absolviert, wird sie von allen Seiten gewarnt, ja die Fingervon ihm zu lassen. Dan sucht immer nur flüchtige Affären! Dass diese Auskünfte Angela noch viel stärker animieren, den heißen Flirt mit Dan fortzusetzen, ahnt keiner. Offensichtlich will er heute Nacht genau wie sie nur eins: lustvollen Sex. Die ansonsten so brave junge Witwe genießt jede Stunde in seinen Armen - das ganze Wochenende verlassen sie kaum das Bett. Eigentlich sollte dieses Abenteuer am Montagmorgen beendet sein, doch Angelas Sohn Jeremy macht ihnen einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Gerade als Dan das Haus verlassen will, kommt er heim und lädt ihn zum Frühstück ein...
Maureen Child
Da Maureen Child Zeit ihres Lebens in Südkalifornien gelebt hat, fällt es ihr schwer zu glauben, dass es tatsächlich Herbst und Winter gibt. Seit dem Erscheinen ihres ersten Buches hat sie 40 weitere Liebesromane veröffentlicht und findet das Schreiben jeder neuen Romance genauso aufregend wie beim ersten Mal. Ihre liebste Beschäftigung neben dem Schreiben ist das Reisen; bevorzugt mit ihrem Mann und ihren Eltern. Eine lange Autofahrt mit drei Personen, die verschiedene Karten lesen und dem armen Fahrer, Maureens gestresstem Ehemann, die unterschiedlichen Richtungen zurufen, ist unvergleichlich! Aber natürlich bietet das Reisen auch gute Recherchemöglichkeiten für weitere Romances. Wenn Maureen zu Hause ist, kümmert sie sich um den Haushalt, in dem es sehr lebhaft zugeht; es gilt, sich um zwei fast erwachsene Kinder, deren Freunde und einen völlig verwirrten Golden Retriever namens Abbey zu kümmern. Abbey hat Angst vor dem Wind; sie weiß, dass es da draußen ist, kann es aber nicht sehen und weigert sich, das Haus zu verlassen, wenn es stürmisch ist. Also bleibt Maureen nicht anderes übrig, als Abbey an windigen Tagen draußen die Pfote zu halten...
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Buchvorschau
Heut schlaf ich nicht allein! - Maureen Child
IMPRESSUM
Heut schlaf ich nicht allein! erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2000 by Maureen Child
Originaltitel: „The Next Santini Bride"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1141 - 2001 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Camilla Kneschke
Umschlagsmotive: jenyhanter/GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733727512
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Wie ist das nur möglich, dass ein Mann so gut aussieht?" Angela Santini Jackson deutete auf einen Mann, der auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand.
Ihre Schwester, Marie Garvey, beugte sich zu ihr und flüsterte: „Er ist wirklich attraktiv, was?"
Das war eine Untertreibung. Der Mann war ungefähr einsneunzig groß und ausgesprochen muskulös. Seine Wangenknochen waren stark ausgeprägt, seine Augen hellgrün und glänzend, und sein Gesicht war gebräunt.
Angela fand, dass er auf einem Plakat hätte abgebildet sein können, mit der Unterschrift: „Lassen Sie Ihre Tochter nicht in die Nähe dieses Mannes." Unwillkürlich musste sie bei diesem Gedanken lächeln. Gerade in diesem Moment sah der Fremde in ihre Richtung, und ihre Blicke trafen sich. Es war Angela peinlich, dass er sie dabei erwischt hatte, wie sie ihn beobachtet hatte. Ihr wurde klar, dass sie nur zwei Möglichkeiten hatte: sich schnell abzuwenden und so zu tun, als wäre nichts gewesen, oder ihm direkt in die Augen zu sehen.
Sie entschied sich dafür, nicht zurückzuweichen. Immerhin war dies ein freies Land. Eine Frau hatte doch das Recht, anzusehen, wen sie wollte, oder?
Eine oder zwei Minuten vergingen. Sie beobachteten einander schweigend. Um sie herum gingen Leute hin und her. Sie befanden sich im Hinterzimmer des Restaurants Bayside Crab Shack. Das Dinner am Vorabend der Hochzeit von Angelas jüngster Schwester war fast vorüber, und nun hatten das Brautpaar und die Gäste Zeit, sich zu unterhalten. Angela hörte Gesprächsfetzen, ohne wirklich etwas wahrzunehmen. Sie wusste, dass ihre Schwester Marie mit ihr redete, aber auch deren Stimme war eher ein störendes Hintergrundgeräusch für sie.
Alles, was sie sah, war dieser Mann. Seine Augen. Die Art, wie er mittendrin stand und doch von der Menge getrennt zu sein schien. Es war, als befände er sich in seiner eigenen Welt und würde sie, Angela, mit hineinziehen.
Sie bewegte sich unruhig auf ihrem Stuhl, kämpfte gegen das warme und seltsame Gefühl in ihrem Inneren an und war immer noch unfähig, sich abzuwenden.
Es kam ihr vor wie eine Szene aus einem dieser alten Filme, in denen Held und Heldin sich durch einen mit Menschen gefüllten Raum hindurch Blicke zuwerfen und der Rest der Welt unscharf wird, weil der Regisseur sich nur auf die Stars konzentriert.
Bei diesem absurden Gedanken zerbrach endlich der Zauber, in dessen Bann sie sich befunden hatte. Sie lächelte unwillkürlich, und als sie das tat, lächelte der Mann ebenfalls und hob seine Bierflasche in einem stillen Gruß, als wollte er damit ihren Augenflirt beenden.
Angela schluckte und nickte ihm zu. Sie hoffte, dass diese Geste gelassen und kühl wirkte. Als sie sah, dass er sich abwandte, drehte sie sich wieder zu ihrer Schwester um, die inzwischen dazu übergegangen war, sie mit dem Ellbogen zu stoßen. „Was tust du denn da?", fragte sie.
„Komisch, das wollte ich dich auch gerade fragen." Marie blickte zu dem hochgewachsenen Mann hinüber, der jetzt mit Ginas Verlobtem Nick redete.
„Was meinst du damit?" Angela nahm eine Platzkarte und fächelte sich damit Luft zu. Sie fühlte sich immer noch erhitzt.
„Was genau habt ihr beide, du und Mr. Wonderful, da drüben, gerade getan?"
Angela legte die Karte wieder weg und richtete sich kerzengerade auf. „Wir haben gar nichts getan", behauptete sie, obwohl sie das selbst nicht vollkommen glaubte. Für ein paar Sekunden hatten sie sich sehr intensiv angesehen, und da hatte sie das Gefühl gehabt, als wäre etwas wie … Elektrizität zwischen ihnen. Himmel, dachte sie und griff nach ihrem Weinglas. Sie trank einen Schluck und hoffte, dass die kalte Flüssigkeit gegen die Hitze in ihrem Inneren helfen würde.
„Für mich sah das anders aus", murmelte Marie.
„Dann hast du etwas Falsches gesehen. Um das Thema zu wechseln, deutete Angela auf ihre jüngste Schwester. „Sieh sie dir nur an. Sie glüht ja geradezu.
Gina Santini lächelte dem Mann zu, der am nächsten Tag ihr Ehemann werden würde, und Nick Paretti beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie.
„Sie ist glücklich", stellte Marie fest.
„Ich hoffe, das bleibt sie, flüsterte Angela. Dann sagte sie lauter: „Trotzdem ist es kaum zu fassen, dass Gina heiratet. Es ging alles so schnell.
„Vielleicht ist es ansteckend. Marie hob ihre linke Hand und betrachtete ihren weißgoldenen Ehering. „Erst ich, dann Gina, dann …
Sie sah ihre Schwester an.
„Oh nein. Angela hob beide Hände und kreuzte die Zeigefinger, als wollte sie einen Vampir abwehren. „Das habe ich schon hinter mir.
Marie stöhnte. „Um Himmels willen, Angela, bloß weil du beim ersten Mal den Falschen erwischt hast, heißt das doch nicht, dass du immer Pech haben musst."
„Vielen Dank für diesen Rat. Angela nickte ihr zu. „Aber wenn es dir nichts ausmacht, halte ich mich in Zukunft lieber von solchen Entscheidungen fern.
Es war nicht das erste Mal, dass sie ein derartiges Gespräch führten, und Angela hatte heute Abend keinerlei Interesse daran. Wenn ihre Schwestern heiraten wollten, wünschte sie ihnen Glück und hoffte aufrichtig, dass ihre Ehen besser verlaufen würden, als es bei ihrer eigenen gewesen war.
Erinnerungen stiegen in ihr auf, und Angela schob sie schnell in die dunkle Ecke zurück, in der sie sich gewöhnlich befanden. Dies war nicht die richtige Zeit, um an den Schmerz und das Unglück zu denken, aus denen ihre Ehe bestanden hatte. Heute Abend wünschte sie sich, dass Gina genauso glücklich werden würde wie Marie es war.
Plötzlich erklang ein vertrautes Lied. „Ich liebe diesen Song, sagte Marie. „Ich schätze, ich werde meinen Ehemann suchen und ihn zwingen, mit mir zu tanzen.
Angela blieb allein zurück und trank ihren Wein. Es waren Momente wie dieser, in denen es ihr am meisten ausmachte, ein Single zu sein. Überall um sie herum waren Paare, die sich unterhielten, tanzten oder lachten. Sogar ihr achtjähriger Sohn Jeremy redete mit dem einzigen anderen Kind im Raum, einem kleinen Mädchen, das er normalerweise wie die Pest gemieden hätte.
Sie beobachtete ihn lächelnd. Das einzig Gute, das aus ihrer Ehe mit Bill Jackson entstanden war, war dieser Junge. Und nur seinetwegen wäre sie bereit gewesen, all das noch mal durchzumachen.
„Wem mag wohl dieses Lächeln gelten?", fragte eine tiefe Stimme neben ihr.
Angela zuckte zusammen und blickte dann in die grünen Augen, die ihr inzwischen schon irgendwie vertraut waren. Aber es war eine Sache, diesen Mann aus sicherer Entfernung anzustarren, und eine ganz andere, wenn er so dicht neben ihr stand, dass sie sein Rasierwasser wahrnehmen konnte.
Und er roch wirklich gut.
Sie räusperte sich, richtete sich ganz gerade auf und hoffte, dass dieser Mann ihre Gedanken nicht lesen konnte. „Meinem Sohn." Sie deutete auf den Jungen, der dem offensichtlich gelangweilten Mädchen anscheinend gerade erklärte, wie man beim Baseball einen Ball traf.
„Ein netter Junge."
„Danke." Angela stand auf, da sie nicht dauernd zu dem Mann hochblicken wollte. Als sie stand, merkte sie, dass sie auch jetzt noch den Kopf ein wenig zurücklegen musste, um ihn anzusehen.
„Sie sind Angela, oder?", fragte er und lächelte wieder.
Sie nickte, und etwas in ihrem Inneren zog sich zusammen. Er wusste ihren Namen. Woher? Wen hatte er nach ihr gefragt?
„Ich bin Dan Mahoney."
„Hi." Sie ärgerte sich über ihre wenig geistreiche Antwort.
„Ich arbeite mit Nick zusammen", fuhr Dan fort.
„Dann sind Sie also auch ein Marine."
Er lächelte wieder, und erneut zog sich etwas in ihr zusammen. „Ist das nicht jeder?", fragte er.
„In diesem Raum ist das so ziemlich jeder", räumte sie ein.
Natürlich war das zu erwarten, wenn der Bräutigam ein Gunnery Sergeant war. Sogar Nicks Brüder Sam und John, die für die Feier hierher geflogen waren, waren Marines. Und Nicks Vater war ein Ex-Marine, falls es sowas überhaupt gab. Angela bezweifelte das, da die meisten dieser Männer es bis tief in ihr Inneres zu sein schienen.
Sie warf einen Blick zu den Paretti-Männern hinüber, da sie gerade an sie gedacht hatte. Drei Brüder mit kohlrabenschwarzem Haar, blauen Augen und mehr Muskeln, als Männer eigentlich haben durften. Kein einziger von ihnen löste etwas in ihr aus.
„Angela?" Dan zog ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er stand ziemlich nahe bei ihr, und sie reagierte auf geradezu unheimliche Weise auf ihn, ganz im Gegensatz zu ihrer Gleichgültigkeit den anderen gegenüber.
„Möchten Sie tanzen?", fragte er.
„Tanzen?"
„Ja. Er lächelte. „Sie wissen schon: sich in einem bestimmten Rhythmus durch den Raum bewegen.
Warum benahm sie sich bloß so idiotisch? Lieber Himmel, hatte sie sich in letzter Zeit so sehr abgeschirmt, dass ein Gespräch mit einem attraktiven Mann sie jetzt richtig lähmen konnte?
Anscheinend ja. Sie schluckte hart. Dann atmete sie tief durch und sagte: „Ja, sehr gern."
„Gut." Er nahm ihre Hand und ging mit ihr zu der kleinen Tanzfläche hinüber.
Angela konzentrierte sich auf seine Hand. Es war überraschend aufregend, diese Hand an ihrer zu spüren, Haut an Haut, warme, starke Finger an ihren eigenen. Ihr war nicht klar gewesen, wie ausgehungert nach einer einfachen Berührung sie gewesen war. Und nun verlangten andere Regionen ihres Körpers ebenfalls ein bisschen Aufmerksamkeit, wie sie zu ihrer Überraschung feststellte.
Zwischen den anderen Paaren nahm Dan sie in die Arme und begann, sich zu der Musik mit ihr hin und her zu wiegen. Er hielt ihre rechte Hand in seiner linken, dicht an seiner Brust. Sie spürte seinen Herzschlag unter ihrer Hand, und dieser gleichmäßige Rhythmus beruhigte und erregte sie gleichzeitig. Es ist zu lange her, dachte sie, während sie anfing, sich zu entspannen und seiner Führung zu folgen. Zu viel Zeit war vergangen, seit sie mit jemand anderem als Jeremy getanzt hatte. Zu viel Zeit, seit ein starker männlicher Arm ihre Taille umschlungen hatte, seit sie den Körper eines Mannes an ihrem gespürt hatte.
„Sie sind eine gute Tänzerin", sagte er, und sein Atem streifte ihr Ohr. Sie erschauerte.
„Danke. Sie legte den Kopf ein bisschen zurück, weil sie einfach zu dicht bei ihm war. „Sie sind ein guter Lügner.
Er lachte. „Okay, keiner von uns ist Fred Astaire."
Nein, diese langsamen Bewegungen im Kreis konnte man wohl kaum als großartiges Tanzen bezeichnen, aber das war Angela egal. Es war mehr, als sie seit Jahren erlebt hatte. „Es spielt keine Rolle, meinte sie. „Es ist nett.
„Ja. Dan strich mit der rechten Hand über ihren Rücken. „Das ist es.
Angela erschauerte, schloss die Augen und genoss die Gefühle, die Dan in ihr auslöste. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, die letzten drei Jahre wie eine Nonne zu leben. Offenbar hatte