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The Twisted King: The Twisted Kingdom 2
The Twisted King: The Twisted Kingdom 2
The Twisted King: The Twisted Kingdom 2
eBook229 Seiten4 Stunden

The Twisted King: The Twisted Kingdom 2

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Über dieses E-Book

All Hail The King
Sie haben uns nicht gewarnt, bevor sie meinen Vater getötet haben.
Sie haben nicht gefragt, bevor sie mir mein Königreich wegnahmen.
Sie haben gedacht, ich sei tot.
Jetzt bin ich zurück, um mir zu holen, was mir gehört.
Ohne Rücksicht auf Verluste.
Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. "The Twisted King" ist der zweite Teil der "The Twisted Kingdom"-Reihe und kann nicht ohne das Vorwissen aus Band 1 gelesen werden. Alle Bände der Reihe sind bereits erschienen.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum4. Juli 2018
ISBN9783963705267
The Twisted King: The Twisted Kingdom 2

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    Buchvorschau

    The Twisted King - Mia Kingsley

    KAPITEL 1

    Dafür, dass ich fast zwanzig Jahre auf diesen Augenblick hingearbeitet hatte, fühlte ich mich erstaunlich ruhig. Zugegebenermaßen hatte ich nicht genau auf diesen Moment gewartet, aber er war ein wichtiger Zwischenschritt in meinem Plan, Teodoro Gaitán zu zerstören.

    Das sollte keineswegs beschönigend klingen. Letztlich würde ich Gaitán töten. Nur sollte der Weg dorthin für ihn so brutal, qualvoll und unangenehm wie möglich werden. Ein Mann mit Familie bot so viel Angriffsfläche. Es war beinahe lächerlich einfach.

    Ich hatte seine Organisation infiltriert, seinen Geldhahn so gut wie zugedreht und ihm die Geliebte ausgespannt. Damit war ich noch immer weit davon entfernt, am Ziel oder auch nur im Ansatz befriedigt zu sein.

    Ich massierte meinen kleinen Finger, während ich die Treppe nach unten lief. Trotz all der Zeit schmerzte er recht oft. Gaitán hatte ihn mir gebrochen, als er versucht hatte, mich umzubringen. Ich plante, mich für jede Narbe, jeden Knochenbruch und jeden beschädigten Körperteil ausgiebig zu revanchieren.

    Mit einem Blick auf meine geballte Faust – ein Produkt jahrelanger Physiotherapie – entspannte ich mich und musterte Dean.

    Er wippte nervös auf seinen Fußballen und hatte mich offensichtlich nicht kommen hören.

    »Ist sie hier?«, fragte ich und lächelte, als er zusammenzuckte.

    »Ja, Boss.«

    »Irgendwelche Schwierigkeiten?«

    »Sie war ein bisschen hysterisch.« Er zuckte mit den Achseln.

    »Angesichts der Umstände verständlich. Wenn etwas ist, sage ich Bescheid.«

    Mit einem Nicken zog er sich zurück und ich atmete tief ein, bevor ich die Tür zum Esszimmer aufstieß. Endlich hatte ich den letzten Schlüssel zu meinem Glück in meiner Gewalt. Gaitáns Tochter.

    Es würde ihn innerlich auffressen, wenn er herausfand, was ich getan hatte. Und ich würde dafür sorgen, dass er es mitbekam.

    Schon als ich ihren Hinterkopf sah, meldete sich mein Bauchgefühl. Irgendetwas stimmte nicht. Ich umrundete ihren Stuhl und betrachtete das weinende, schluchzende Häufchen Elend. Unwillig packte ich ihr Kinn und zwang sie, mich anzuschauen. Sie starrte mich an wie das Kaninchen die Schlange.

    Ich ließ sie los. »Dean!«

    Er kam so schnell herein, die Vermutung, dass er an der Tür gelauscht hatte, lag nahe.

    Mit dem Zeigefinger deutete ich auf die gefesselte Frau. »Wer ist das?«

    »Helena Gaitán.«

    »Das weiß ich. Und wen wollte ich?«

    »G-G-Gaitáns Tochter«, stammelte er.

    Am liebsten hätte ich mir durchs Gesicht gewischt. Wenn man nicht alles selbst machte. »Gaitáns jüngere Tochter. Aurelia. Ich wollte Aurelia!« Das Ende des Satzes brüllte ich.

    Er krümmte sich zusammen. »Wir konnten sie nicht finden, Boss. Sie ist in Brasilien. Deshalb dachten wir, Helena wäre ein passender Ersatz.«

    »Für das Denken bin ich zuständig. Wie man an diesem Desaster wohl merkt.« Ich rieb meinen Nasenrücken und dachte nach, wie ich das Chaos richten konnte.

    Helena zwinkerte gegen die Tränen an und musterte Dean. »Wie konntest du nur? Ich dachte, du liebst mich.«

    »Nicht so sehr wie Geld«, entgegnete er.

    Ich konnte nicht leugnen, dass ich angewidert war. Zwar hatte ich ihn genau damit angeworben, als ich von seiner Verlobung mit Helena gehört hatte. Doch da hatte ich andere Pläne für ihn gehabt. Welcher Mann servierte denn seine eigene Verlobte auf einem Silbertablett?

    »Verschwinde.«

    Dean verharrte für meinen Geschmack zu lange an Ort und Stelle. Ich zog eine Augenbraue hoch. »Habe ich mich undeutlich ausgedrückt?«

    Endlich verließ er den Raum, die schwere Tür fiel hinter ihm ins Schloss.

    Ich wandte mich zu Helena und löste ihre Fesseln. »Entschuldige die Verwechslung.«

    »Fahr zur Hölle.«

    »Wow«, sagte ich. »Der Wechsel kam jetzt schnell. Gerade warst du noch ein zitterndes Häufchen Elend.«

    Sie rümpfte die Nase. Vermutlich dachte sie, auf diese Weise tapfer zu erscheinen, nur dass sie eher arrogant wirkte. »Ich werde nicht betteln. Mein Vater …«

    Ich hob die Hand. »Da wären wir schon beim Thema. Dein Vater wird mich umbringen, wenn er mich findet?«

    Ihr Mund klappte zu.

    Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und es war kein freundliches. »Es ist nicht so, als hätte er es nicht bereits versucht.«

    Ihr Blick wanderte zu der Narbe an meinem Hals, und wie immer, wenn jemand sie anstarrte, spürte ich ein Jucken. Es kostete mich viel Kraft, dem Impuls, mich dort zu kratzen, nicht nachzugeben.

    »Warum?«

    Ich legte den Kopf schräg. »Du musst dich klarer ausdrücken. Warum was?«

    »Warum wollte er dich umbringen?«

    »Damit er sich unter den Nagel reißen konnte, was mir gehörte.«

    »Also willst du Rache?« Ihre Stimme wurde schrill, wie Metall, das gegeneinanderrieb.

    »Exakt.«

    »Und was willst du von mir?«

    »Tja.« Ich lehnte mich an die Tischkante und blickte auf sie herunter. »Jetzt wird es problematisch. Von dir will ich gar nichts. Ich wollte deine Schwester. Nun bist du hier und ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was ich mit dir anfangen soll.«

    Je länger ich Helena betrachtete, desto frustrierter wurde ich. Aurelia war das Objekt meiner Begierde, weil ich instinktiv ahnte, dass wir gleich ticken würden. Sie wäre die perfekte Partnerin.

    Zwar hatte ich in den letzten Wochen gegraben, doch war mit leeren Händen zurückgekehrt. Niemand schien zu wissen, warum Gaitán seine damals siebzehnjährige Tochter nach Brasilien ins Exil verbannt hatte. Allerdings saß ich gerade vor einer geradezu makellosen Informationsquelle.

    »Ich habe einen Vorschlag.«

    »Nein«, keuchte sie und griff sich mit einer theatralischen Geste an den Hals. »Du wirst mich nicht anrühren.«

    »Warum sollte ich das tun wollen?«

    Nichts an Helena war in meinen Augen attraktiv. Sie war ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, hatte das gleiche Wieselgesicht und eine ausgezehrte Figur. Unter dem Ausschnitt ihres Shirts konnte ich sehen, wie die Haut über dem Brustbein spannte. Außerdem wirkten ihre Wangen eingefallen.

    Nein. Egal, was sie befürchtete, meine Selbstkontrolle war in ihrer Gegenwart nicht im Geringsten gefährdet.

    »Dean wird mir helfen«, erklärte sie. Vermutlich mehr, um sich selbst zu überzeugen, als mich.

    »Bestimmt. Es sei denn, ich biete ihm Geld. Soll ich ihn rufen, damit wir es testen können?«

    Sie wurde kreidebleich und krallte sich an den Stuhllehnen fest.

    »Kein Grund zur Panik, Helena. Ich habe nicht vor, dir irgendwas zu tun oder dich zu vögeln.«

    Es war offensichtlich, dass sie mir nicht ein Wort glaubte.

    »Möchtest du etwas trinken?«

    »Nein.«

    Ich zuckte mit den Achseln. »Deine Entscheidung. Ich habe ein paar Fragen.«

    Helena Gaitán wandte das Gesicht ab. »Ich weiß nichts über die Geschäfte meines Vaters.«

    »Aber du weißt, warum deine Schwester weggeschickt wurde, nicht wahr?«

    »Nicht genau.« Ihre Stimme war leiser geworden.

    Vielleicht, weil sie Aurelia vermisste? Ich kannte sie nicht gut genug, um es beurteilen zu können.

    »Was heißt nicht genau?«

    »Ich war bei dem letzten Streit dabei«, gestand sie zögerlich. »Aber Aurelia ist auch schwierig. Dad hatte gute Gründe.«

    So viel zu meiner Theorie, sie würde ihre Schwester vermissen. Offenbar gab es nicht viel Liebe zwischen ihnen.

    »Und die Gründe wären?«

    »Sie hat sich immer gegen ihn aufgelehnt.«

    »Wie ungewöhnlich für Teenager.«

    Kurz verzog sie das Gesicht und schüttelte dann den Kopf. »Es war anders. Als er ihr ein Kompliment über ihre Haare gemacht hat, ist sie losgegangen, hat eine Schere genommen und sie abgeschnitten, bevor sie ihm den Zopf ins Essen geworfen hat. Aurelia ist … Sie ist rebellisch.«

    Aurelia klang wie die Frau, die ich mir an meine Seite wünschte.

    »Und weiter?«

    »Ich dachte, er würde sie umbringen. Genau habe ich es nicht mitbekommen, weil sie aus dem Raum gerannt ist und er hinterher. Ich glaube, er hat sie gewürgt, aber früh genug aufgehört und dann Brock aufgetragen, sie wegzuschaffen. Es war schlimmer als üblich.«

    »Als üblich? Solche Streitereien waren also normal?«

    Helena zuckte mit den Achseln. Sie war sich augenscheinlich nicht sicher, wie viel sie mir überhaupt erzählen sollte. Mit einer Handbewegung bedeutete ich ihr, fortzufahren.

    »Tagsüber ging es meistens. Nachts … Nachts war es schlimmer.«

    Ich wurde hellhörig, da eine unangenehme Ahnung meine Magengrube füllte. »Nachts?«

    »Mein Zimmer lag neben ihrem. Manchmal habe ich gehört, wie er in ihr Zimmer gegangen ist. Vermutlich, um ihr den Kopf zurechtzurücken. Am Ende hat sie ihn nur noch angeschrien und versucht, ihn zu schlagen.«

    Heiße Wut pulsierte durch meine Adern. Wie konnte sie die Augen nur dermaßen vor der Wirklichkeit verschließen? Ihr musste doch klar sein, was dort vor sich gegangen war.

    Ein Punkt mehr auf der Liste der Dinge, für die ich Gaitán im wahrsten Sinne des Wortes bluten lassen würde. Ich würde ihn ausweiden und ihn mit seinen eigenen Organen füttern, bis er erstickte, bevor er überhaupt die Möglichkeit hatte, zu verbluten.

    Wahrscheinlich würde Aurelia mir mit dem größten Vergnügen helfen.

    Zwar hatte ich noch keine Ahnung, was ich mit Helena anfangen sollte, aber ich würde Aurelia zu mir holen. Das sah ich jetzt noch klarer als vorher.

    Ich nickte Helena zu. »Siehst du? Das war doch jetzt halb so wild. Ich zeige dir dein Schlafzimmer. Dann kannst du dich zurückziehen.«

    »Was? Ich will nach Hause.« Wieder klang sie wie ein verwöhntes Kleinkind. Sie zog ihre Stimme am Ende des Satzes so unangenehm in die Höhe, dass ich förmlich spürte, wie meine Hoden schrumpften.

    »Das ist im Moment leider nicht machbar. Bis ich eine Lösung gefunden habe, bleibst du hier.«

    »Nein!«

    Ich richtete mich auf. »Doch.«

    »Dean«, brüllte sie. »Dean! Hilfe!«

    Da ich gespannt war, was als Nächstes passieren würde, blieb ich sitzen.

    Die Tür flog auf und Dean kam hereingehastet.

    »Gott sei Dank. Du bist gekommen.« Sie knetete ihre Hände. »Du musst mich retten und nach Hause bringen, Schatz.« Als sie aufstehen und nach ihm greifen wollte, verpasste Dean ihr ohne Vorwarnung eine Ohrfeige.

    Er holte bereits ein weiteres Mal aus, doch ich fing seinen Arm in der Luft ab und verdrehte ihn schmerzhaft auf seinem Rücken. Keine Sekunde später lag Dean mit dem Gesicht nach unten auf der Tischplatte und keuchte hörbar.

    Langsam drückte ich seinen Unterarm höher. Es würde nicht mehr viel brauchen, um das Schultergelenk aus der Pfanne springen zu lassen. Das Geräusch klang erstaunlich harmlos für die Menge an Schmerz, die es verursachen würde. Ein leises Plopp und er würde weinen wie ein Baby.

    »Wenn ich noch einmal mitbekomme, wie du eine Frau schlägst, werde ich dich umbringen. Haben wir uns verstanden?«

    »Ja, Boss«, keuchte er. Schweißperlen standen auf seiner Stirn.

    »Gut. Es gibt unzählige Wege, jemanden dazu zu bringen, das zu machen, was man will. Gewalt sollte immer die letzte Möglichkeit sein.«

    Ich ließ ihn los und wandte mich zu Helena, die sich gegen die Wand presste. Es war offensichtlich, dass meine Worte sie weiter eingeschüchtert hatten, obwohl sie eher beruhigend gemeint gewesen waren.

    Dean richtete sich auf und schüttelte den Arm aus. »Wird nicht wieder vorkommen, Boss.«

    »Das hoffe ich für dich.«

    Helena kämpfte mit den Tränen. »Ich will das nicht.«

    Es war unglaublich anstrengend, dass sie dermaßen hysterisch war. Ich wusste nicht, was sie in ihrem Zuhause miterlebt hatte, aber sie schien davon überzeugt zu sein, ich würde mich innerhalb der nächsten drei Sekunden an ihr vergreifen.

    »Unglücklicherweise bist du hier gestrandet, Helena. Wie ich schon gesagt habe, bin ich nicht an dir interessiert. Beruhige dich und hilf mir, eine Lösung zu finden.«

    Ich ging an ihr vorbei zum Sideboard, um ihr einen Wein einzuschenken. Vielleicht würde der Alkohol ihre flatternden Nerven beruhigen.

    Als ich ihr das Glas hinhielt, schlug sie es mir aus der Hand. Die Scherben glitzerten auf dem Boden, das Rot der Pfütze hob sich deutlich von den hellen Fliesen ab.

    Im gleichen Moment zuckte Helena zurück und hob abwehrend die Arme. Ich musterte den verschütteten Wein und seufzte. Wie es aussah, würde ich mir etwas anderes einfallen lassen müssen, um sie auf meine Seite zu ziehen.

    Hinter meinen Schläfen pochte es. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses Treffen angenehmer verlaufen wäre, wenn mir die richtige Frau gebracht worden wäre.

    Wir befanden uns in einer Patt-Situation. Ich konnte ihr das Verhalten nicht durchgehen lassen, gleichzeitig wollte ich sie aber nicht bestrafen, um ihren falschen Eindruck von mir zu bestätigen.

    »Warum setzt du dich nicht wieder?«, schlug ich vor und deutete auf den Stuhl.

    Es dauerte eine Ewigkeit, bis sie sich aus der Erstarrung löste und wie ein Zombie zum Tisch schlurfte. Ich hatte schon befürchtet, sie wäre mit der Wand verschmolzen.

    »Hilf mir«, wisperte Helena mit Tränen in den Augen.

    Dean schüttelte nur den Kopf.

    Sie ballte die Fäuste. »Du mieses Schwein!«

    Ohne Vorwarnung stürzte sie sich auf ihn. Da ich ihn gute dreißig Kilo schwerer schätzte als sie, ging ich davon aus, dass er klarkommen würde.

    Nur leider unterschätzte ich ihren Gemütszustand.

    Statt wie erwartet gegen seine Brust zu trommeln und zu schluchzen, griff sie zielsicher nach seiner Waffe.

    Ich ging hinter dem Tisch in Deckung. Nur machte Helena keine Anstalten, auf mich zu schießen, was mein Glück war, denn einen wirklichen Schutz bot der Tisch nicht.

    Sie schob sich den Lauf in den Mund und drückte ab. Kein Zögern, ihre Hände zitterten nicht einmal.

    Ihr Blut mischte sich mit dem Wein, und obwohl es Unsinn war, hoffte ich, dass sie nicht in die Scherben gefallen war.

    Dean stand da, das Gesicht und den Anzug voller Blutspritzer, und schien nicht glauben zu können, was passiert war.

    Zuerst verspürte ich Wut. Helenas Tod war unnötig gewesen. Zwar wollte ich ihren Vater umbringen, doch sie war damals erst sieben Jahre alt gewesen. Es gab keinen Grund, sie zu verletzen.

    Die Sekunden verstrichen, bis mir klar wurde, wie ich die unglücklichen Umstände für mich nutzen konnte.

    Deans Gesichtsausdruck zeigte sein Unbehagen, als ich ihn mit einem Lächeln ansah.

    »Bring die Leiche zu ihren Eltern.«

    »Was?« Er schien zu glauben, dass ich den Verstand verloren hatte.

    »Ist das so absurd? Du bist ihr Verlobter. Schaff die Leiche zu ihnen und sag ihnen, dass ich dafür verantwortlich bin. Gerüchteweise hast du gehört, ich hätte es als Nächstes auf Aurelia abgesehen. Wenn ihm wirklich so viel an ihr liegt, wird er sie aus ihrem Versteck holen. Schätzungsweise für die Beerdigung. Sobald sie hier ist, bringst du sie zu mir. So bekommen wir alle, was wir wollen.« Ich wollte mich abwenden, als ich meinen Fehler bemerkte. »Du warst ihr Verlobter, wollte ich sagen. Mein Beileid für deinen Verlust.«

    Damit verließ ich das Esszimmer.

    KAPITEL 2

    JETZT

    Aurelia starrte nach oben, und als ich ihrem Blick folgte, bemerkte ich die Gitterstäbe vor einem der Fenster. Ich wusste, dass sie etwas vor

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