The Hunter's Daughter: The Twisted Kingdom 7
Von Mia Kingsley
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Über dieses E-Book
"Ein Mal. Nur ein Mal möchte ich ein normales Familientreffen haben. War es wirklich so viel verlangt, zum Brunch zu gehen? Hannah, tu was."
"Warum soll ausgerechnet ich etwas tun?"
"Du bist die Älteste."
"Und? Ich sitze hier genauso gefesselt wie ihr. Meinst du vielleicht, ich habe irgendwelche magischen Kräfte, nur weil ich zufällig die Älteste bin?"
"Falls du welche hast, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sie einzusetzen. Zum Beispiel, um die Bombe vor unserer Nase zu entschärfen."
"The Hunter's Daughter" baut auf den Geschehnissen aus "The Twisted Kingdom" Band 1-5 sowie "The King's Son (The Twisted Kingdom 6)" auf und spielt etwa 30 Jahre später.
Alle Bände der Reihe sind bereits erschienen.
Empfohlene Lesereihenfolge:
The Twisted Princess (The Twisted Kingdom 1)
The Twisted King (The Twisted Kingdom 2)
The Twisted Empire (The Twisted Kingdom 3)
Catching The Hunter (The Twisted Kingdom 4)
Loving Miss Killer (The Twisted Kingdom 5)
The King's Son (The Twisted Kingdom 6)
The Hunter's Daughter (The Twisted Kingdom 7)
Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache.
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Buchvorschau
The Hunter's Daughter - Mia Kingsley
KAPITEL 1
JEREMIAH
Knappe zwei Stunden wartete ich – für den Fall, dass Gwen zurückkam. Erst dann packte ich und gab Anderson Bescheid, dass Gwen vermutlich auf dem Weg nach Hause war.
Als ich um zehn Uhr morgens am McCarran International landete und mein Handy einschaltete, hatte ich zahllose entgangene Anrufe von Anderson.
»Was ist los?«
»Gwen ist auf Hawaii in die Maschine gestiegen, die vor vier Stunden in Vegas gelandet ist.«
»Und?«, fragte ich ungehalten, während ich das Terminal durchquerte.
»Sie hat den Flughafen seitdem nicht verlassen.«
»Was ist mit ihrem Handy?«
»Kurz nach der Landung angeschaltet, wenige Minuten später wieder abgeschaltet worden. Der letzte Standort war kurz vor dem Ausgang, der zu den Taxireihen führt.«
»Weißt du, wo Davey Shaw ist?«
»Als ich zum Flughafen gefahren bin, war er mit Hunter und deinem Vater im Kingdom.«
»Natürlich.« Ich rollte mit den Augen. »Du kannst Feierabend machen. Ich werde Gwen schon finden.«
Ich legte auf, verließ den Flughafen und nahm ein Taxi. Die ganze Fahrt über versuchte ich, meine Wut in den Griff zu bekommen. Mit eher mäßigem Erfolg. Als ich vor dem Kingdom stand, befand mein Puls sich jenseits von Gut und Böse.
Ich stieß die Tür auf, jemand begrüßte mich, doch ich nahm es kaum zur Kenntnis. Stattdessen ging ich mit großen Schritten zu meinem Büro. Verlier nicht die Kontrolle, ermahnte ich mich selbst. Bleib ruhig.
Ich öffnete die Tür und Davey sagte: »Sieh an, das Turteltäubchen ist zurück.«
So viel zu meinem Vorsatz. Ich stürzte mich auf ihn, packte sein Hemd und stieß ihn gegen die Wand, ehe ich meinen Unterarm gegen seine Kehle stemmte. »Wo ist Gwen?«
»Jeremiah«, sagte mein Vater mit einem warnenden Unterton in der Stimme.
Ohne ihn zu beachten, erhöhte ich den Druck auf Daveys Kehle. Er hob unbeeindruckt eine Augenbraue. »Woher soll ich das wissen?«, röchelte er.
Eine starke Hand legte sich auf meine Schulter und zog mich von Davey weg. Als ich mich umdrehte, starrte Hunter mich mit unbewegter Miene an. »Was soll das heißen, du weißt nicht, wo Gwen ist?«
Davey zupfte sein Hemd zurecht und rieb über seinen Hals. »Sag nicht, sie ist dir weggelaufen.«
Sofort war ich bereit, erneut auf ihn loszugehen. »Sie ist mir nicht weggelaufen. Sie hat sich in Luft aufgelöst – oder besser gesagt in blauem Rauch. Das kam mir doch vage bekannt vor.«
Die gesamte Aufmerksamkeit im Raum richtete sich auf Davey. »Ups. Ja, das habe ich ihr wohl beigebracht. Allerdings hat sie mir hoch und heilig versprochen, den Trick nur im Notfall anzuwenden.«
»Im Notfall also?«, wiederholte Hunter und wandte sich zu mir.
Ich presste die Lippen aufeinander und legte die Finger an die Schläfen. Genau aus diesem Grund war ich mit Gwen bis nach Hawaii geflogen – ich war noch keine zehn Minuten zurück und bereit, sie alle umzubringen.
»Wir hatten einen Streit und Gwen hat maßlos überreagiert.«
Hunter ballte eine Faust und seine Knöchel knackten laut. »Was für einen Streit?«
»Wie wäre es, wenn wir uns jetzt erst einmal setzen und ruhig über alles reden?«, schlug Dad vor. »Hast du versucht, Gwen anzurufen, Jeremiah?«
»Wow, was für ein revolutionärer Gedanke. Wäre ich bloß selbst darauf gekommen!«
Er verzog das Gesicht. »Ich nehme an, das heißt ja. Wärst du jetzt bitte so freundlich, uns zu erzählen, was passiert ist?«
»Es ist alles makellos gelaufen, bis mir beim Abendessen herausgerutscht ist, dass ich sozusagen für Gwens bisheriges nicht existentes Liebesleben verantwortlich bin.«
Davey lachte lauthals. »Ich fürchte, du hast dir dein eigenes Grab geschaufelt.«
»Danke für dein Mitgefühl«, knurrte ich. »Wenn du nicht wärst, wäre sie mir niemals so leicht entwischt.«
»Dann hätte sie einen anderen Weg gefunden. Sorry, aber ich habe kein Mitleid mit dir.« Davey verschränkte die Arme.
»Was hast du denn genau gemacht?«, wollte Hunter wissen.
Ich warf ihm einen verdrießlichen Blick zu. »Mir ist klar, dass du das nicht hören willst, allerdings ist deine Tochter eine verdammt verführerische und extrem attraktive Frau. Meinst du vielleicht, dass nur mir das aufgefallen ist? Ich beschäftige zwei Männer, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als Gwen im Auge zu behalten. Hätte ich das nicht getan, wäre sie schon längst mit irgendeinem Versager zusammen, der ihr nicht gewachsen ist.«
Mein Vater legte den Kopf schräg. »Ich weiß nicht, ob ich stolz oder besorgt sein soll.«
»Ach bitte. Als ob einer von euch als Maßstab für Normalität und Anstand zu gebrauchen wäre. Wie zur Hölle finde ich jetzt Gwen wieder?«
»Du könntest Jonah fragen«, sagte Davey. »Er weiß immer, wo Gwen ist. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er dir hilft, wenn ich eure Prügelei bedenke.«
»Welche Prügelei?« Dad kniff die Augen zusammen.
»Unsere beiden Helden haben sich auf dem Jahrmarkt um Gwen geprügelt.« Davey deutete mit dem Daumen auf mich.
»Du hast Jonah verprügelt?« Dad klang fassungslos.
»Nein, wir haben uns miteinander geprügelt.«
Hunter seufzte. »Das ist irgendwie … erbärmlich. Der Junge ist wie alt? 16?«
»17«, korrigierte Davey.
»Ihr wart nicht dabei. Er hat angefangen, ich wollte mich nicht provozieren lassen, aber …« Ich brach ab, weil das Gespräch mir langsam zu blöd wurde. Warum war ich auf einmal der Depp vom Dienst?
»Bitte, klär mich auf«, spottete Davey. »Was hat er gemacht – abgesehen davon, dass er auch auf Gwen steht?«
»Was?«, fragten Hunter und mein Dad wie aus einem Mund.
»Er hat einen Hamster in meine Tasche geschmuggelt, obwohl er weiß, dass ich die Viecher hasse. Das war böswillige Absicht.«
Daveys Mundwinkel zuckten. »Weil du dich so fair um Gwen bemüht hast?«
Ich zeigte ihm gerade den Mittelfinger, als plötzlich die Tür aufflog. Jonah kam herein und stützte Jackson, der ein blutiges Handtuch an seine Schläfe presste.
»Was ist passiert?« Davey ging zu seinem Sohn und zog behutsam die Hand mit dem Tuch zur Seite, um sich die Wunde anzusehen. »Warum seid ihr nicht zum Krankenhaus gefahren und habt mich angerufen?«
»Weil ich das nicht wollte«, erwiderte Jackson. »Drei Männer sind in unser Haus eingebrochen. Sie haben Juliette entführt.«
Ruhig tupfte Davey die Wunde sauber. »Erzähl mir alles von vorn.«
Jonah führte Jackson zu den Stühlen vor meinem Schreibtisch. »Wir drei waren um zehn Uhr vor dem Bellagio verabredet. Als sie nicht aufgetaucht sind und keiner von beiden ans Telefon gegangen ist, bin ich nach Hause gefahren. Das Fenster zum Dachboden war eingeworfen, Jackson lag bewusstlos auf dem Küchenfußboden. Der ganze Raum war verwüstet.«
»Sie kamen von oben, zwei von ihnen sind sofort auf Juliette losgegangen. Wir hatten keine Zeit, zu reagieren«, murmelte Jackson. Es war offensichtlich, dass er sich schuldig fühlte und glaubte, versagt zu haben, weil er seine Schwester nicht hatte beschützen können.
»Hast du sie gesehen?«, fragte ich.
»Ja. Zwei von ihnen waren blond, der dritte hatte dunkle Haare und eine kleine Narbe auf der Wange. Sie waren alle zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß.«
Hunter atmete durch. »Sie haben keine Masken getragen?«
»Nein.«
Er tauschte einen Blick mit mir und anschließend Davey. Es war kein gutes Zeichen, wenn es sie nicht kümmerte, ob sie erkannt wurden oder nicht.
»Was machen wir jetzt?«, fragte Jonah.
»Wir machen gar nichts. Du bringst deinen Bruder zum Krankenhaus, damit seine Wunde genäht werden kann, und dann fahrt ihr nach Hause.«
»Ich muss nicht genäht werden. Ich will helfen.«
»Nein.« Davey klang hart.
»Dad …«, begann Jonah.
»Ich habe Nein gesagt.«
»Jackson könnte in der Tat helfen.« Ich drehte mich um. »Dad, gib mir das Tablet aus der obersten Schublade.«
Er reichte es mir, und wenig später hatte ich das Überwachungsvideo aus dem Kingdom gefunden, das ich suchte. Die Beschreibung der Männer hatte mich an den Besuch der vier selbst ernannten apokalyptischen Reiter erinnert. Ich zeigte Jackson die Screenshots ihrer Gesichter. »Sind das die Typen?«
»Ja. Also drei von ihnen. Der da war nicht dabei.« Er zeigte auf Pale.
»Du kennst die Männer?«, fragte Davey, als hätte ich ihn an den Feind verraten.
»Nein. Sie waren hier, weil sie angeblich für mich arbeiten wollten. Alles an ihnen hat nach Ärger gerochen, deshalb habe ich sie weggeschickt. Danach habe ich Informationen eingeholt, weil mein Bauchgefühl keine Ruhe gegeben hat. Sie haben sich als die vier Reiter der Apokalypse vorgestellt und behauptet, ihre Namen wären White, Red, Black und Pale. Die drei, die Juliette entführt haben, sind Charles Matthews, Robert Cisco und Gregory Rabon. Alle waren hochkarätige Soldaten und danach beim FBI, CIA und NSA angestellt.«
Jonah fragte: »Was wollen sie mit Juliette?«
»Ich kann nur vermuten, dass dieser Pale der Anführer ist und die anderen bloß die Handlanger«, antwortete ich. »Über ihn habe ich keinerlei Informationen finden können. Keine Ahnung, was in seinem Kopf vor sich geht.«
»Wo fangen wir mit der Suche an?«, wollte Dad wissen, als sein Handy klingelte. »Das ist deine Mum«, sagte er, ehe er den Anruf entgegennahm. »Es ist gerade schlecht, Darling …«
Mein Magen krampfte sich zusammen, weil ich selbst bis hier hören konnte, wie aufgebracht meine Mutter war, und Dad wurde mit jeder Sekunde blasser.
»Wann?«, fragte er schließlich. »Ich rufe dich sofort zurück.« Er legte auf. »Hannah und Maya sind verschwunden. Sie waren mit Aurelia zum Brunch verabredet und sind beide nicht aufgetaucht. Aurelia ist zurück ins Parkhaus gegangen, hat unterwegs noch einmal versucht, Hannah anzurufen, und das Handy klingeln gehört. Es lag zusammen mit Hannahs Handtasche auf dem Boden neben Mayas Wagen. Im Wagen war nichts als ein einzelner High Heel, auf der Fensterscheibe war Blut.«
Meine Kehle schnürte sich zu. »Großer Gott. Sie haben alle. Sie haben auch Gwen.«
»Was?«, polterte Hunter. »Du hast gesagt, sie würde sich vor dir verstecken.«
»Anderson sollte sie vor dem Flughafen abfangen. Er sagte, dass Gwen bereits vor vier Stunden angekommen ist, aber den Flughafen nicht verlassen hat. Ich dachte, sie hätte ihn gesehen und sich an ihm vorbeigeschlichen.«
»Das können wir nicht mit Sicherheit sagen«, murmelte Hunter.
Mir war klar, dass er es nicht wahrhaben wollte, allerdings ließ sich das kalte Gefühl in meiner Magengrube nicht ignorieren. »Ruf Gretchen an und frag, ob deine Tochter nach Hause gekommen ist. Versuch es auf Gwens ausgeschaltetem Handy. Wir wissen beide, dass diese Typen vermutlich keine halben Sachen machen. Wenn sie Juliette, Maya und Hannah haben, dann haben sie auch Gwen.«
KAPITEL 2
GWEN
07:52:21
Mein Mund war so schrecklich trocken. Als ich mich aufrichten und meine Haare nach hinten wischen wollte, hinderte mich ein starker Zug an den Handgelenken. Ich blinzelte, bis ich klar sehen konnte. Meine Knöchel waren genau wie meine Taille und meine Hände an einen Stuhl gefesselt.
Der Boden dieses Raums kam mir nicht bekannt vor – grüne Fliesen, von denen einige gesprungen waren.
Ich sammelte Speichel in meinem Mund, um ihn zu schlucken. Mein Hals fühlte sich an, als hätte ihn jemand mit Schmirgelpapier bearbeitet. Nachdem ich ein paar tiefe Atemzüge genommen hatte, um nicht in Panik zu geraten, hob ich den Blick. Ungefähr zwei Meter von mir entfernt stand ein niedriger Tisch, auf dem ein flacher Kasten thronte. Unter normalen Umständen hätte ich es für eine Versandbox oder eine Aufbewahrungskiste gehalten, doch der rote Timer, der an der Seite langsam heruntertickte, machte mich nervös.
Noch sieben Stunden und achtundvierzig Minuten bis zur … Detonation?
Probehalber zerrte ich an meinen Fesseln, die nicht nachgaben. Mir wurde schlecht. Denk, Gwen, denk nach. Ich war in den Flieger gestiegen und hatte beinahe den gesamten Flug verschlafen, bevor wir in Vegas gelandet waren. Nachdem ich den Schildern zum Taxistand gefolgt war, hatte mich ein vermeintlicher Mitarbeiter des Flughafens in einer gelben Sicherheitsweste angesprochen und mich darauf hingewiesen, dass die Taxis aufgrund von Bauarbeiten auf der anderen Seite des Gebäudes hielten. Er hatte mir die richtige Richtung gezeigt und mich ein paar Schritte begleitet.
Ich seufzte, als die Erinnerung mich einholte. Er war mir gefolgt und hatte mich gepackt. Ich hatte keine Chance gehabt, mich zu wehren, weil er sofort einen Lappen auf meinen Mund gepresst hatte.
Wie hatte es mir passieren können, entführt zu werden? Ich fühlte mich immens dumm.
Ständig hatte ich meinem Vater und jetzt auch Jeremiah versichert, dass ich sehr gut auf mich allein aufpassen konnte – doch wie es aussah, war ich dazu überhaupt nicht in der Lage. Zum ersten Mal war ich ohne Jeremiahs Stalker-Team unterwegs und geriet sofort in Gefahr.
Ich kämpfte gegen die Tränen an, die roten Zahlen des Timers verschwammen vor meinen Augen. Wenn mir nicht bald etwas einfiel, hatte ich ein riesiges Problem.
Obwohl ich nach wie vor wütend auf Jeremiah war, sehnte ich mich nach ihm. Wusste er, dass ich verschwunden war? Würde Dad nach mir suchen, wenn er dachte, ich wäre mit Jeremiah im Urlaub?
Ein Schluchzen stieg in meiner Kehle auf, als die Tür geöffnet wurde. Ich drehte den Kopf so schnell in die Richtung des Geräuschs, dass mir schlecht wurde.
Ein Mann betrat den Raum und richtete eine Pistole auf mich – eine unnötige Maßnahme, da ich mich ohnehin kaum rühren konnte. Ich suchte nach den passenden Worten, so etwas wie »Wo bin ich?«, »Wer sind Sie?« oder »Was wollen Sie von mir?«, aber nichts davon wollte mir über die Lippen kommen.
Zwei weitere Männer kamen herein. Jeder von ihnen hatte jeweils eine Frau dabei, deren Gesichter hinter schwarzen Stoffkapuzen verborgen waren. Mein Herz klopfte schneller, weil ich die feuerroten Jimmy-Choo-Pumps erkannte, die ich schon so oft an Maya bewundert hatte.
Ohne ein Wort zu sagen, brachten die Männer Maya und ihre Schwester Hannah, nahm ich an, zu den leeren Stühlen, die mir gegenüber auf der anderen Seite der Bombe standen. Sie wurden genauso gefesselt wie ich, bevor die Typen ihnen die Kapuzen abnahmen. Hannah blinzelte ins Licht, Maya hatte eine kleine Platzwunde auf der Stirn. »Gwen? Geht es dir gut?«
Ich nickte bloß.
Die Männer zogen sich zurück und verriegelten die Tür hinter sich.
»Was ist passiert?«
»Was machst du hier?«
»Wo sind wir?«
Wir redeten alle durcheinander, bis Hannah tief durchatmete. »Eine nach der anderen.«
»Ich war mit Jeremiah auf Hawaii und weil wir einen Streit hatten, bin ich abgehauen. Sie haben mich am Flughafen erwischt. Ich habe es nicht kommen sehen.«
Maya verzog das Gesicht. »Wir auch nicht. Wir waren mit Mum zum Brunch verabredet und hatten gerade einen Parkplatz gefunden, als sie mit einem schwarzen Transporter vorgefahren sind. Es ging so schnell, dass ich mich kaum wehren konnte.«
Hannah sah sich um. »Ich schätze, die gute Nachricht ist, dass es nicht lange dauern wird, bis unser Verschwinden auffällt. Die schlechte ist, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, wo wir sind.«
»Ist das hier vielleicht ein altes Schwimmbad oder ein Krankenhaus? Die Fliesen erinnern mich an irgendetwas,