Bitte, mach mich glücklich
Von Ryanne Corey
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Über dieses E-Book
Schön, reich und begehrt - das war die eine Seite von Starmodel Maxie Calhoon. Einsamkeit, Stress und Depressionen ist die andere. Und als der ehrgeizige Reporter Connor die jetzt zurückgezogen lebende Maxie um ein Interview bittet, lehnt sie dankend ab: Für kein Geld der Welt würde sie die Freiheit ihrer wiedergewonnenen Anonymität aufgeben! Doch einen so aufregenden Mann wie Connor Garrett schickt man nicht einfach fort. Und dass sie dem Interview schließlich doch zustimmt, hat verschiedene Gründe. Einer davon ist der Kuss, mit dem Connor heißes Begehren in ihr weckt ...
Ryanne Corey
Ryanne Corey hat sich für ein ungewöhnliches und mutiges Lebenskonzept entschieden. Vor einigen Jahren ist sie von einer Großstadt in der sie aufgewachsen ist, in die Berge in Idaho, einem Bundesstaat in den USA gezogen. Mit jedem Tag den sie dort verbringt kommt sie den Bären, Elchen und Pumas näher als den Menschen. Ryanne erlebt in ihrer Bergromantik ein großartiges Abenteuer und ermutigt ihre Leser, Lebensveränderungen als Chance zu begreifen. Als Chance für einen Neuanfang der das Leben mit wunderbaren Erlebnissen anreichern kann. Ryanne hat in den 15 Jahren ihrer Karriere 20 Liebesromane geschrieben – und hat für ihr Schaffen als Autorin eine Auszeichnung erhalten. Dabei begann ihre Karriere mit einer Art Panne. Vor ihrer Karriere hatte Ryanne immer den Traum eine Autorin zu sein, aber sie traute sich nie jemanden ihre Manuskripte zum lesen zu geben. Doch dann wagte sich Ryanne etwas, was ihre Karriere ins Rollen brachte. Sie schrieb einem Agenten ein Exposé ihres Romanes, den sie geschrieben hat. Sie bekam prompt eine Antwort, dass der Verlag sehr an diesem Roman interessiert ist und gerne den Roman lesen will. Das Dilemma war, das Ryanne den Roman noch gar nicht geschrieben hatte. In drei Wochen schaffte es Ryanne den Roman zu vervollständigen und hatte sogleich Erfolg. Heute lebt Ryanne Corey mit ihren drei Labradors in einem Blockhaus in den Rocky Mountains. Sie betrachtet sich selbst als glücklichen Menschen, der nicht nur einen Traum hat sondern seinen Traum hat wahr werden lassen.
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Buchvorschau
Bitte, mach mich glücklich - Ryanne Corey
IMPRESSUM
Bitte, mach mich glücklich erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2000 by Tonya Wood
Originaltitel: „Lady with a Past"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY
Band 936 - 2001 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Eleni Nikolina
Umschlagsmotive: GettyImages_bernardbodo
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733759483
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Connor Garrett gab gern zu, dass er sich mit Begeisterung verwöhnte. Es lag ihm viel an leiblichen Genüssen, er erfreute sich an seinen zahlreichen Kreditkarten, deren Limit irgendwo in den Sternen lag, schickte seine Sachen, einschließlich seiner Unterwäsche, zur Reinigung und besaß prachtvolle Häuser an beiden Küsten. Allerdings konnte er sich nicht mit seiner Mikrowelle anfreunden, aber das machte kaum etwas aus, da seine Haushälterinnen – für jedes Haus je eine tüchtige grauhaarige Dame – sich die wenigen Male, da er wirklich einmal zu Hause aß, um das Kochen kümmerten. Mit Ausnahme seines Mikrowellenherds konnte er sich tatsächlich an nichts in der jüngsten Vergangenheit erinnern, was seine sorglose Existenz gestört hätte.
Bis jetzt.
Zuerst einmal hatte er seine fast ein Meter neunzig in einen sehr irritierenden Mietwagen zwängen müssen. Er war zu groß für das kleine Sportauto, das am Jackson Hole Airport so ansprechend ausgesehen hatte. Das ließ ihm nun keine andere Wahl, als mit offenem Sonnendach zu fahren, was das Problem ja wunderbar gelöst hätte – wenn es nicht zu regnen begonnen hätte. Sein dichtes goldblondes Haar war auf dem besten Weg, nicht nur feucht, sondern pitschnass zu werden.
Außerdem entdeckte er die ärgerliche Angewohnheit der Wildtiere in Wyoming, die Autobahn zu benutzen, als wäre sie ihr eigener Privatweg. Er hatte Elche und eine erschreckende Anzahl von Stinktieren gesehen, die lässig genau auf der Mittellinie dahinschlenderten. An so etwas war er nicht gewöhnt aus Los Angeles, und die einzigen wild lebenden Tiere, die sich in den New Yorker Straßen aufhielten, waren die Taxifahrer.
Aber seine schlechte Stimmung hatte weniger mit den Fahrbedingungen zu tun als mit einer gewissen Frau, die die Welt nur als „Glitter Baby" kannte. Connor suchte nach ihr, und das bereits seit zehn Tagen. Sie wollte nicht gefunden werden, und bis jetzt machte sie das Rennen.
Er warf einen Blick auf das regenbesprenkelte Foto auf dem Beifahrersitz. Es war ein betörendes Bild, ein Schnappschuss von einer superschlanken Frau mit stark geschminkten veilchenblauen Augen und Kaskaden herrlichen blonden Haars. Ihre Haut war zart und hell, fast durchscheinend, und es war schwer zu sagen, wo sie endete und wo ihr hauchdünnes elfenbeinfarbenes Kleid begann. Ihre vollen Lippen schimmerten feucht, hatten einen sexy schmollenden Zug und wirkten wie für die Sünde gemacht. Eine Zeit lang war ihr Gesicht das berühmteste überall in den USA gewesen.
„Wo, zum Teufel, haben Sie sich versteckt, Lady?, murmelte Connor vor sich hin. „Wie kann jemand mit einem solchen Gesicht spurlos vom Erdboden verschwinden?
Er wandte seine Aufmerksamkeit gerade rechtzeitig wieder der Straße zu, um zu verhindern, dass das Leben eines dieser langsamen Stinktiere ein abruptes Ende fand. Connor hatte es satt, ständig unterwegs zu sein. Er hatte es satt, in Motels abzusteigen, die „Zum freundlichen Bob" hießen. Und ganz besonders missfiel ihm, in winzigen Flugzeugen, die wie aus Silberpapier wirkten, über riesengroße Berge zu fliegen. Mittlerweile hatte er das ungute Gefühl, auf verlorenem Posten zu sein, aber er weigerte sich aufzugeben. Denn das würde bedeuten, dass er eine Niederlage zugab, und gerade in diesem speziellen Fall konnte er es sich nicht leisten zu versagen.
Das Handy in seiner Jackentasche piepte. Nur sein Assistent Morris Gold besaß diese Nummer.
„Ich höre, Morris. Hattest du Erfolg in Texas? Ich weiß, dass es ein großer Staat ist. Nein, ich will nicht stattdessen Alan Greenspan für die Show interviewen. Ich hab dir doch schon gesagt, dieses Interview ist für die Woche vor den Wahlen gedacht und muss etwas Besonderes sein. Seit zwei Jahren ist es niemandem gelungen, diese Frau zu finden. Es wäre ein Wahnsinnscoup, wenn ‚Private Eye‘ das schafft." Es folgte eine kurze Pause, nur unterbrochen vom Geräusch der Regentropfen, die auf die Ledersitze fielen.
„Nein, Morris, ich will dir das Leben nicht schwer machen. Ich habe einen verdammt guten Grund dafür, mich so ins Zeug zu legen, aber du brauchst ihn nicht zu kennen. Was soll das heißen, ich fange an, von ihr zu träumen? Nein, man kann sich nicht in ein Foto verlieben. Ich bin Experte in Sachen Liebe, ich kenn mich da aus. Du denkst nicht mehr klar, alter Junge. Ruf mich an, wenn du etwas herausbekommen hast, okay?"
Connor warf das Handy frustriert auf den Beifahrersitz. Seit über sechs Jahren war er ein sehr erfolgreicher Fernsehjournalist, aber noch nie hatte er sich einer so großen Herausforderung stellen müssen.
Glitter Baby hatte die launenhafte Modewelt acht Jahre lang dominiert. Bereits zu Beginn ihrer Karriere im zarten Alter von vierzehn Jahren hatte sie eine beeindruckende Mischung von Unschuld und Sinnlichkeit ausgestrahlt, die Frauen vor Neid erblassen und Männer um Luft ringen ließ. Als sie sich plötzlich vor zwei Jahren mit nur zweiundzwanzig von ihrem ungemein lukrativen Job zurückzog, gab sie nichts über ihre Zukunftspläne bekannt. Obwohl er sein Team in alle Richtungen ausgeschickt hatte, konnte er kaum Informationen darüber bekommen, wer diese Frau wirklich war, warum sie verschwunden war und wohin.
Sie wurde in Redfern in Wyoming als Frances Calhoon geboren. Ihr Vater hatte dort bis zu seinem Tod vor sechs Jahren eine Farm betrieben. Ihre Mutter war fortgezogen, aber keiner der Nachbarn in Redfern wusste, wohin. Ende der Geschichte. Connor hatte einen untrüglichen Sinn dafür, was das Publikum sehen wollte, und die wahren Gründe für das Verschwinden eines Topmodels boten die nötigen Zutaten für eine wirklich brisante Show. Ganz abgesehen davon, dass er ein Versprechen erfüllen musste.
Aber zuerst musste er sie finden.
Jeder Hinweis, den seine Leute bekamen, wurde verfolgt. Jemand gab vor, sie auf einer Gesundheitsfarm in Palm Beach gesehen zu haben. Ein anderer behauptete, sie habe siebzig Kilo zugenommen und wäre ins Kloster gegangen, während ein weiterer meinte, sie habe auf den Philippinen einen Tätowierungssalon eröffnet. Er selbst verfolgte gerade einen Anhaltspunkt, dem zufolge sie kürzlich auf einer Viehauktion in Wyoming gesehen worden war. Er blieb hartnäckig auf ihrer Spur, machte sich aber keine besonderen Hoffnungen. Rinder und Topmodels passten irgendwie nicht zusammen.
Wieder und wieder ertappte er sich dabei, dass er einen schnellen Blick auf ihr Foto warf. Die Kamera hatte sie geradezu göttlich festgehalten und machte offensichtlich, warum sie eine selbst für die Modewelt so erstaunliche Berühmtheit erlangt hatte. Im Gegensatz zu anderen Models, die meistens etwas langweilig Glattes hatten, blitzten in ihren Augen Feuer und Fantasie. Diese Mischung aus Fee und Sirene war ein machtvolles kommerzielles Aphrodisiakum.
Connor fragte sich, wie es sein mochte, sie in den Armen zu halten.
Nach einer unruhigen Nacht in einem kleinen Motel in Oakley, Wyoming, besuchte Connor, seiner Routine folgend, Cafés und Geschäfte, zeigte sein Foto von Frances Calhoon und hörte sich permanent die gleichen Antworten an. „Klar weiß ich, wer das ist. Aber hier in der Gegend hab ich sie noch nie gesehen. Wenn er zufällig mit einem Vertreter des männlichen Geschlechts über dreizehn sprach, folgte der Zusatz: „Ich wünscht, ich hätte.
Da Connor selbst eine gewisse Berühmtheit besaß, trug er seine übliche Verkleidung, die aus Sonnenbrille und tief über sein goldblondes Haar gezogene Baseballmütze bestand. Unerkannt verfolgte er sein Ziel und bemerkte nicht die weiblichen Blicke, die seinem schlingernden, völlig ungezwungenen Gang folgten und die wehmütig auf seinen breiten Schultern und den gut sitzenden Jeans verweilten. Seit seiner Collegezeit als Footballstar hatten Frauen Connors gutes Aussehen entschieden zu schätzen gewusst. Als eine Knieverletzung seine vielversprechende Profikarriere zerstörte und ihn im Unklaren über seine Zukunft ließ, hatte er den Sprung ins kalte Wasser gewagt und ein Jobangebot seines Patenonkels Jacob Stephens angenommen. Jacob, der Boss eines Kabelfernsehsenders, hatte ihm versichert, dass er das Zeug dazu habe, Berühmtheiten und jeden anderen zu interviewen, der eine Schlagzeile wert war.
Connor entdeckte, dass der Job körperlich und geistig viel anspruchsloser war, als Football spielen. Worauf es im Grunde hinauslief, war, dass er mit schönen Frauen flirtete, mit egozentrischen Männern Erfahrungserlebnisse austauschte und jede Frage stellte, die ihm in den Sinn kam. Manchmal hatte er fast ein schlechtes Gewissen wegen seines großzügigen Honorars, da er sich dafür nie besonders anstrengte. Aber seine Vorgesetzten schienen außerordentlich zufrieden mit seiner Arbeit zu sein.
Um die Wahrheit zu sagen, er war erstaunt über seinen Erfolg. Schließlich wusste er, dass sein Aussehen und sein Stil nicht der Vorstellung entsprachen, die man von einem Fernsehjournalisten hatte. Andere Journalisten wirkten ernst und abgeklärt, er war eher jungenhaft lebendig. Andere waren perfekt gestylt, bevor sie auf Sendung gingen, er ließ keinen mit Puderquaste und Haarspraydose an sich heran. Dennoch erreichte „Public Eye" mit ihm Spitzeneinschaltquoten, was er bescheiden dem sprichwörtlichen Glück der Iren zusprach.
Seine weiblichen Zuschauer waren eher der Meinung, dass sein leicht zerzaustes Haar, die aufregenden braunen Augen und sein lässiges Lächeln in so beliebt machten. Ihm persönlich gefiel das enorme Interesse an seinem Aussehen nicht, aber da er im Allgemeinen ein gutmütiger Mensch war und kein Aufsehen erregen wollte, kassierte er zweimal monatlich seinen Gehaltsscheck und wollte die Glückssträhne genießen, solange sie anhielt. Wenn er sich ab und zu langweilte, sagte er sich, dass wahrscheinlich alle Männer, die nicht beruflich Football spielen konnten, sich langweilten. Und dann betrachtete er noch seine Bankauszüge und fühlte sich gleich besser.
Doch der jetzige Auftrag war etwas Ungewöhnliches und keineswegs langweilig. Normalerweise hätte Connor sich damit begnügt, seine Mitarbeiter die Laufarbeit tun zu lassen. Aber die Zeit wurde knapp, und bisher hatte kein einziger Hinweis zu einem brauchbaren Ergebnis geführt. Damit war dieser Auftrag zu einer Herausforderung geworden, und der ehemalige Quarterback in ihm sehnte sich oft nach einer Herausforderung. Abgesehen davon schuldete er Jacob Stephens großen Dank, und er wollte ihm in der Woche vor den Wahlen die höchsten Einschaltquoten bringen. Sein Patenonkel hatte das und sehr viel mehr verdient.
Als Connor nun an einem Laden vorbeikam, der „Howdy-Do Farm & Feed" hieß, verdrehte er die Augen und wäre fast weitergefahren. Aber dann erinnerte er sich an die Viehauktion, seufzte und zog seine Mütze tiefer in die Stirn. Höchstwahrscheinlich war das nur ein weiterer Schlag ins Wasser, denn seiner Erfahrung nach pflegten berühmte Models keine Viehfutterläden aufzusuchen, aber er wollte es zumindest nicht unversucht lassen.
Es war ein geschäftiger Tag im Howdy-Do, vermutlich wegen der Sonderangebote, die ein Schild vor der Tür verkündete. Die Kunden waren meist Männer mittleren Alters mit O-Beinen vom vielen Reiten und wettergegerbter Haut. Der Geruch nach Düngemitteln hing schwer in der Luft.
Connor nahm seine Sonnenbrille ab, holte Glitter Babys Foto hervor und ging auf den jungen Angestellten an der Kasse zu. „Tut mir leid, Sie zu unterbrechen, sagte er mit einem Lächeln, „aber ich suche jemanden. Haben Sie diese Frau in der Stadt schon mal gesehen?
„Die such ich auch." Der Junge riss ehrfürchtig die Augen auf. „Mein ganzes Leben lang. Verdammt, warum kann nicht mal so eine in unser Geschäft kommen, das will ich echt mal wissen. Mann, hier gibt’s immer nur dieselben Mädchen. Die, mit denen man zur Schule gegangen ist, die man