Wenn die Liebe nie vergeht
Von Sarah Morgan
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Über dieses E-Book
Floras große Liebe Conner MacNeil ist zurück auf Glenmore Island! Und aus dem jugendlichen Draufgänger von einst ist ein wirklich guter Arzt geworden. Als er Flora endlich küsst, scheinen alle ihre Mädchenträume wahr zu werden. Nur warum wendet Conner sich danach so brüsk von ihr ab?
Sarah Morgan
Sarah Morgan is a USA Today and Sunday Times bestselling author of contemporary romance and women's fiction. She has sold more than 21 million copies of her books and her trademark humour and warmth have gained her fans across the globe. Sarah lives with her family near London, England, where the rain frequently keeps her trapped in her office. Visit her at www.sarahmorgan.com
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Buchvorschau
Wenn die Liebe nie vergeht - Sarah Morgan
IMPRESSUM
Wenn die Liebe nie vergeht erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Sarah Morgan
Originaltitel: „The Rebel Doctor’s Bride"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA ARZT
Band 21 - 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Ralf Kläsener
Umschlagsmotive: shutterstock_Arthur-studio10
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751505055
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
Alle starrten ihn an.
Er konnte die Blicke auf seinem Rücken spüren, während er an der Reling der Fähre stand, die Beine leicht gespreizt, um den Wellengang abzufedern. Er schaute zu der Küstenlinie hinüber, die langsam größer wurde.
Das Geraune und die argwöhnischen Blicke verfolgten ihn, seit er mit seinem Motorrad auf die Fähre gefahren war, von der Sekunde an, als er den Helm abnahm und sie sein Gesicht sehen konnten.
Unter den Passagieren befanden sich auch mehrere Touristen, die ein paar Urlaubstage in der wilden Natur und der rauen Landschaft der schottischen Insel Glenmore verbringen wollten, aber die meisten waren Einheimische.
Und die Einheimischen wussten, wer er war. Selbst nach zwölf Jahren Abwesenheit hatten sie ihn gleich wiedererkannt – so wie er sich an jeden von ihnen erinnerte.
Ihre Gesichter hatte er in seinem Unterbewusstsein gespeichert, die wie Narben auf seiner Seele lagen.
Vielleicht hätte er sie begrüßen sollen. Die Inselbewohner waren gesellige Menschen. Ein Lächeln oder ein „Hallo" hätte vielleicht der erste Schritt einer Annäherung sein können. Aber sein Mund war zu einem Strich zusammengepresst, und seine Augen strahlten eine eisige Kälte aus.
Das war der Kern des Problems. Nachdenklich musterte er die schroffen Felsen, die die Küstenlinie der Insel seit Jahrtausenden umrahmten. Er war ein Einzelgänger, und es kümmerte ihn nicht, was sie über ihn dachten. Die Meinung der anderen hatte ihn nie interessiert. Und er hatte sich nie zu ihnen zugehörig gefühlt, obwohl er auf der Insel geboren war, die ihm in den ersten achtzehn Jahren seines Lebens wie ein Gefängnis vorkam.
Nun fielen vereinzelt schwere Regentropfen vom bleigrauen Himmel und trieben die Passagiere unter Deck. Er aber blieb an der Reling stehen, während er auf die Felsenküste starrte, die im Regen nur noch verschwommen zu sehen war. Die Insel hatte in ihrer Geschichte grausame Zeiten erlebt, als die Wikinger sie eroberten und eine Schreckensherrschaft errichteten.
Die Bewohner der Insel glaubten, dass Glenmore eine Seele habe, eine Persönlichkeit. Sie waren davon überzeugt, dass die ständig wechselnde Witterung dort Ausdruck ihrer Stimmungsschwankungen sei.
Mit einem zynischen Lächeln sah er zum Himmel empor. Wenn an der Meinung der Inselbewohner etwas dran war, dann hatte der Felsbrocken heute ausgesprochen schlechte Laune.
Als die Fähre sich der Hafenbucht näherte, drängten sich ihm die Erinnerungen an seine Jugend auf. Erinnerungen an wilde Jugendjahre, an Zorn und Trotz. Seine Vergangenheit war eine endlose Kette von missachteten Vorschriften, bewussten Grenzverletzungen, ausgelebten Untugenden und zu vielen verführten Mädchen. Und das alles hatte eine Atmosphäre öffentlicher Missbilligung geschaffen, die immer feindseliger geworden war.
Bitter lachte er auf, als er an die bedrückende Situation in seinem Elternhaus dachte. Sein Vater war nicht einmal in der Lage gewesen, mit sich selbst fertig zu werden. Um den Sohn hatte er sich nicht gekümmert. Als die Mutter schließlich ohne Abschied wegging, war der Sohn so selten wie möglich nach Hause gekommen.
Während die Fähre anlegte, war aus dem Regen ein Wolkenbruch geworden. Er klappte den Kragen seiner Lederjacke hoch und ging zu seinem Motorrad hinüber. Er hätte den Helm aufsetzen und so den feindseligen Blicken entgehen können. Aber stattdessen drehte er sich zu den gaffenden Leuten um, als wollte er ihnen Gelegenheit geben, sich noch einmal sein Gesicht einzuprägen. Ja, er wollte, dass sie ganz genau wussten – er war wieder da!
Mit einer geschmeidigen Bewegung schwang er seinen durchtrainierten, athletischen Körper auf das Motorrad. Einen Moment lang traf sich sein Blick mit dem des Skippers. Er wusste genau, was der alte Jim in diesem Augenblick dachte – dass der Ärger an diesem Morgen auf die Insel zurückgekehrt war. Die Nachricht würde sich in Windeseile verbreiten. Wie zur Bestätigung schnappte er ein paar Fetzen der Unterhaltung der Leute auf. Arrogant, wild, unmöglich, genau wie früher. Aber er sieht verdammt gut aus …
Er lächelte, als er den Helm auf den Kopf drückte. Zum Glück gab es eine Menge Frauen, die arrogante, wilde, unmögliche und gut aussehende Männer mochten.
Er wusste, was als Nächstes geschehen würde. Die Neuigkeit von seiner Ankunft würde schnell die Runde machen. Noch bevor dieser Tag vorbei war, würde jeder Bewohner der Insel wissen, dass Conner MacNeil mit der Morgenfähre angekommen war.
Der „böse Junge" war wieder zurück.
1. KAPITEL
„Das Wartezimmer ist bis auf den letzten Platz voll. Und dann haben noch fünf Patienten um einen Hausbesuch gebeten. Flora legte Logan ein Rezept zum Unterzeichnen auf den Schreibtisch. Er sieht müde aus, dachte sie. „Ich habe mit allen am Telefon gesprochen und hatte nicht den Eindruck, dass einer von ihnen ernsthaft krank ist. Also habe ich sie überzeugt, herzukommen. Das erspart dir bei diesem Wetter, auf der Insel herumzufahren.
Logan schaute auf das Rezept. „Ohrentropfen?"
„Für Pam King. Sie hat eine Infektion. Ihr Gehörgang ist verstopft, aber die Tropfen werden ihr helfen. Ich habe mir erlaubt, einige der Patienten selbst zu untersuchen, damit die Liste für dich nicht zu lang wird. Natürlich nur diejenigen, die leichte Beschwerden haben."
„Flora Harris, du bist ein Phänomen. Logan unterschrieb das Rezept. „Dass ich dich überzeugen könnte, bei mir in der Praxis als Krankenschwester zu arbeiten, war das Beste, was mir je eingefallen ist. Als Kyla und Ethan gekündigt hatten und ich plötzlich ohne Krankenschwester und zweiten Arzt dastand, dachte ich, das wäre das Ende.
„Ich kann das Problem aber nicht völlig lösen. Du musst unbedingt bald einen Arzt finden, der Ethan ersetzt. Wie steht es mit der Suche?"
„Frag mich nach dem Mittagessen noch einmal. Dann kann ich vielleicht mehr sagen. Ich erwarte einen Bewerber mit der Morgenfähre."
„Oh, das ist ja fantastisch, seufzte Flora erleichtert. „Ist sie oder er gut?
„Es ist ein Mann. Und er ist hervorragend qualifiziert."
Erwartungsvoll sah Flora Logan an. „Und …?"
„Was ‚und‘?"
„Willst du mir nicht mehr über unseren neuen Kollegen verraten?"
„Nein. Logan tippte etwas in die Tastatur seines Computers und schaute angestrengt auf den Bildschirm. „Wie gefällt dir eigentlich Glenmore?
, wechselte er abrupt das Thema. „Ich habe dich noch gar nicht danach gefragt, obwohl du jetzt schon länger als einen Monat hier bist. Ist alles in Ordnung? Du hast Evannas Strandhaus gemietet, stimmt’s?"
Haben wir nicht eben noch über den neuen Arzt gesprochen?, wunderte sich Flora. Warum wich Logan ihr aus?
„Oh, ja, Evannas Haus … es ist fantastisch dort. Von meinem Bett aus kann ich das Meer sehen. Aber wem erzähle ich das? Schließlich bist du mit Evanna verheiratet und kennst das Haus vermutlich viel besser als ich."
„Ich war nicht sehr oft dort, gestand er. „Und Evanna ist nach der Hochzeit zu mir gezogen, weil wir dort einfach mehr Platz haben. Aber zurück zu dir. Unterscheidet sich die Arbeit hier sehr von deinem letzten Job in Edinburgh?
„Nicht wirklich. Nur dauert hier alles doppelt so lange, weil die Leute auf Glenmore sich so gern unterhalten. Flora zuckte ein wenig ratlos die Achseln. „Ich habe immer das Gefühl, die Zeit läuft mir davon.
Conner parkte sein Motorrad vor der Praxis und nahm den Helm ab. Der Regen hatte aufgehört, und gelegentlich wagte sich die Sonne zwischen den Wolken hervor. Es war Juli, aber immer noch wehte ein frischer Wind.
Er klemmte sich den Helm unter den Arm und trat in die Empfangshalle der Praxis. Gut gemacht, Logan, dachte er nach einem schnellen Blick in die Runde. Einfache, klare Linien und helle Farben. Viel Licht.
Schon zu dieser frühen Stunde war das Wartezimmer bereits gut besetzt. Als er vorbeiging, wandten sich ihm alle Blicke zu. Er sah, wie die Augen der meisten sich überrascht weiteten.
Ohne sich etwas anmerken zu lassen, ging er am Empfang vorbei zum gegenüberliegenden Behandlungszimmer. In diesem Moment öffnete sich die Tür, und eine Frau kam heraus. Als sie ihn sah, blieb sie wie angewurzelt stehen und starrte ihn mit offenem Mund an.
„Conner MacNeil!" Ihre Stimme klang schrill und brach plötzlich ab. Er schaute sie an, zog eine Augenbraue hoch und registrierte mit einem süffisanten Lächeln ihre Verwirrung.
Wenn es noch irgendeinen Zweifel hätte geben können, wie die Einheimischen auf seine Rückkehr reagierten, dann wusste er jetzt Bescheid.
„Mrs. Graham. Seine Stimme klang kühl und beherrscht. Er wollte schon an ihr vorbeigehen, hielt aber im letzten Moment inne und drehte sich um. „Ich hoffe, Ihr wundervoller Garten blüht und gedeiht. Wenn ich mich recht erinnere, war er im Juli immer besonders schön.
Er hörte, wie sie geschockt nach Luft schnappte. Ja, natürlich erinnerte sie sich wieder an den Nachmittag, als er zum letzten Mal in ihrem Garten gewesen war. Und er erinnerte sich an ihre Tochter …
Mit einem Lächeln auf den Lippen ging er weiter und trat ohne anzuklopfen in das Behandlungszimmer.
„Conner. Logan erhob sich und streckte ihm die Hand entgegen. „Es ist verdammt lange her …
„Für einige hier offenbar nicht lange genug, murmelte Conner. Er war sicher, dass Mrs. Graham immer noch geschockt und wütend auf die Tür starrte, die er hinter sich geschlossen hatte. „Bereite dich auf einiges vor, Logan. Die Einwohner von Glenmore sind gerade dabei, ihre Messer zu wetzen.
Er nahm die ausgestreckte Hand und schüttelte sie.
„Dann hat Kate Graham dein Gesicht gleich wiedererkannt? Das wundert mich, denn du warst, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, splitternackt, als sie dich das letzte Mal sah."
Conner merkte, dass ihn schon wieder der Teufel ritt. „Sie konnte nur mein Gesicht sehen, weil ihre Blumen so hoch standen."
Logan lachte laut auf. „Ich jedenfalls freue mich außerordentlich, dass du hier bist. Du siehst gut aus, Conner."
„Ich wollte, ich könnte das Kompliment zurückgeben, meinte Conner nach einem prüfenden Blick auf sein Gegenüber. „Du warst auch schon mal fitter. Das Leben als Inseldoktor scheint dir nicht zu bekommen. Warum suchst du dir nicht einen ruhigeren Job?
Sein Lächeln zeigte, dass die Bemerkung nicht ganz ernst gemeint war. Conner wusste, was für großartige Arbeit sein Vetter leistete und wie wichtig er für die Insel war.
„Das Leben hier gefällt mir immer noch. Ich habe