Lust auf Liebe wie noch nie
Von Jamie Denton
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Über dieses E-Book
Verführerische Berührungen auf ihrer Haut, hungrige Lippen auf ihrem Mund - noch nie zuvor hat Sunny solche Lust auf Liebe verspürt wie bei Duncan! Seit die junge FBI-Agentin mit dem Detektiv zusammenarbeitet, will sie ihn am liebsten jede Nacht in ihrem Bett. Doch was wird aus ihrer erotischen Affäre, wenn der Fall geklärt ist?
Jamie Denton
Jamie Denton schmiss ihre lange Karriere als Rechtsanwaltsfachangestellte hin, um ihrer Leidenschaft fürs Schreiben nachzugehen. Der Impuls dazu war, dass ihr allererster Versuch sofort fruchtete: Harlequin Books kaufte Jamies Manuskript vier Tage vor Weihnachten 1994. Seitdem war Jamie Denton nicht mehr zu stoppen: Sie schrieb weiter, mit großem Erfolg und mittlerweileüber drei Millionen verkauften Exemplaren ihrer Romane in mehreren Sprachen. Sie ist nicht nur auf Bestsellerlisten zu finden, sondern Preisträgerin mehrerer namhafter Ausschreibungen, darunter der RITA-Award, der Laurel Wreath Award und 2004 Best Contemporary Romance of the year von Affair de Coeur. Doch so gut es hierbei läuft, Jamie bewahrt sich auch ihre geliebten Hobbys. Sie schult ihre Kreativität zum Beispiel mit Stickarbeiten oder kleinen Nähprojekten für eines ihrer siebzehn Enkelkinder. Gerne probiert sie auch neue Kochrezepte aus, mit denen sie seit fast vierzig Jahren ihren Ehemann erfreut. Natürlich findet man sie genau so oft mit einem guten Buch (natürlich einer Romance) eingekuschelt zwischen ihren beiden faulen, verzogenen äh, verwöhnten Golden Retrievers.
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Buchvorschau
Lust auf Liebe wie noch nie - Jamie Denton
IMPRESSUM
Lust auf Liebe wie noch nie erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2004 by Jamie Ann Denton
Originaltitel: „Absolute Pleasure"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY SEXY
Band 24 - 2006 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Christian Trautmann
Umschlagsmotive: GettyImages_LuckyBusiness
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733753740
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY
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1. KAPITEL
„He, Mac!, rief FBI-Agent Jack Caruso aus dem weißen Van, in dem sein Kollege und er Überwachungen durchführten. „Sag mal, wie frustriert muss eine Frau sein, um eine halbe Million für Sex auszugeben?
Special Agent Sunny MacGregor ertappte sich dabei, dass sie über Carusos Frage ernsthaft nachdachte, während sie aus ihrem Wagen stieg und zu den beiden Kollegen ging, die zum jüngsten Tatort des „Verführers" beordert worden waren. Obwohl sie sich nicht in die gleiche Kategorie wie das Opfer, mit dem sie sprechen sollte, einstufte, war sie anscheinend schon zu lange abstinent, da sie sich nicht mehr an ihre letzte Nacht mit einem Mann erinnern konnte. Allerdings hieß das nicht, dass sie so verzweifelt war, für Sex zu bezahlen.
„Ich bin hier, um an dem Fall zu arbeiten, erklärte sie Caruso, als sie die offenen Hecktüren des Vans erreicht hatte. „Nicht, um über das Opfer zu urteilen.
Natürlich hatte sie eine Meinung dazu, wollte sie aber lieber nicht ihren Kollegen mitteilen, die vor dem schmiedeeisernen Tor des Wilder-Anwesens Wache schoben.
Carusos Partner, Walt Weidman, ein Grünschnabel, stieg aus dem Van. „Ich muss Ihren Ausweis sehen, Mac."
„Du meine Güte, Weidman, beschwerte Caruso sich. „Sie leitet doch die Ermittlungen!
Weidman ignorierte Caruso. „Tut mir Leid, Mac. Ich muss mich nach den Vorschriften richten."
Sunny zog ihren Dienstausweis aus der Innentasche ihres marineblauen Blazers und reichte ihn Weidman. „Lassen Sie sich von Jack nicht ärgern, sagte sie zu dem jungen Polizisten. „Er ist eine Nervensäge, solange er nicht ein paar Kannen von der schwarzen Tinte, die er Kaffee nennt, runtergekippt hat.
„Ja, und danach ist er eine aufgedrehte Nervensäge."
Sie verkniff sich ein Grinsen und schaute sich um, ehe sie sich wieder an Caruso wandte. Er saß auf einer gepolsterten Sitzbank im Van vor den Monitoren diverser Geräte und überwachte die unmittelbare Umgebung, wobei er im Kontakt mit einem zweiten FBI-Van auf der anderen Seite des Anwesens blieb. „Habt ihr irgendetwas Ungewöhnliches gehört oder gesehen?"
Caruso griff nach der Packung Zigaretten neben sich. „Ich bin morgens um drei schon auf Friedhöfen gewesen, auf denen mehr los war. Die Labortechniker sind vor einer Stunde gegangen. Die konnten uns auch nichts sagen."
Sunny sparte sich die Bemerkung, dass das Rauchen in Dienstfahrzeugen strikt untersagt war. Gewöhnliche Überwachungen konnten schon öde sein, aber den Tatort eines gewaltfreien Verbrechens zu beobachten, war eine Strafe, die manchmal von Vorgesetzten verhängt wurde. Da sie in ihrer Zeit im Außendienst beim FBI mit Caruso zusammengearbeitet hatte, nahm sie an, dass er derjenige war und nicht Weidman, der ihren alten Vorgesetzten Gib Russell verärgert hatte.
Caruso zündete das Feuerzeug an. Weidman gab Sunny ihren Ausweis zurück und warf dem älteren Kollegen einen missbilligenden Blick zu. „Muss du hier drinnen rauchen?"
Caruso blies ihm eine Qualmwolke ins Gesicht und stieg aus dem Wagen. „Geh und lies eine Bedienungsanleitung oder so was, knurrte er. Zu Sunny sagte er: „Von wegen Nervensäge! Du solltest mal eine Stunde mit diesem Jammerlappen verbringen, dagegen bin ich der reinste Sonnenschein.
Er beschattete seine Augen vor der grellen Julisonne. „Und wen hast du verärgert, dass dir dieser verdammte Fall aufgehalst wurde?"
Sunny strich sich eine lockige Strähne hinters Ohr und straffte die Schultern. „Ich habe darum gebeten, dass mir dieser Fall zugeteilt wurde."
Caruso zog an seiner Zigarette und lachte rau. „Du bist noch immer die reinste Masochistin. Es gibt Therapien dafür."
Bis jetzt hatte es landesweit sieben ähnliche Betrugsfälle gegeben. Nur weil Sunny um die Ermittlung gebeten hatte, hieß das nicht, dass sie masochistisch war. Was sie vor allem wollte, war die Aufmerksamkeit ihres Vorgesetzten, des Leiters der Abteilung für gewaltlose Verbrechen.
Ein großer schwarzer Geländewagen, der den Kies der Auffahrt aufwirbelte, hielt sie davon ab, Caruso die Meinung zu sagen. Der Wagen wurde langsamer und stoppte, da Caruso sich ihm in den Weg stellte. Er wechselte ein paar Worte mit dem Fahrer, die Sunny nicht verstehen konnte.
„Wahrscheinlich ein Reporter, bemerkte Weidman angewidert, zog ein weißes Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Wir warten schon den ganzen Vormittag darauf, dass sie anrücken.
„Ein Betrugsfall, bei dem eine reiche Erbin von einem geschickten Betrüger um eine halbe Million Dollar in bar und Besitztümern gebracht wurde und in dem das FBI ermittelt, ist ein gefundenes Fressen für die Reporter." Sunny machte sich jedoch deswegen keine Sorgen, da sie Erfahrung im Umgang mit der Presse hatte.
Sie sah, wie der Fahrer des Geländewagens ausstieg. Zusammen mit Caruso kam er auf sie zu. Sunny starrte den Neuankömmling fasziniert an. Gewöhnlich waren ihr Intelligenz und Tiefe wichtiger als Attraktivität und Muskelkraft, doch in diesem Fall zog sie ernsthaft in Erwägung, eine Ausnahme zu machen. Nicht, dass sie etwa sexuell frustriert war. Oh nein, keineswegs!
Das weiße Hemd mit den feinen Nadelstreifen betonte die breiten Schultern und die schmale Taille des Mannes. Die Ärmel waren aufgekrempelt und gaben den Blick frei auf gebräunte muskulöse Unterarme. Seine Krawatte war gelockert, der oberste Hemdknopf offen. Er trug eine gebügelte Khakihose und wirkte zwar ordentlich gekleidet, aber auch ein wenig zerzaust, und zwar auf eine durchaus anziehende Art.
Während sie ihn betrachtete, fragte sie sich, wann sie so oberflächlich geworden war, dass sie dermaßen auf Äußerlichkeiten abfuhr. Wahrscheinlich in dem Moment, als ihr klar wurde, dass sie seit Monaten nicht mehr mit einem Mann im Bett gewesen war.
Sein schwarzes Haar glänzte in der hellen Vormittagssonne. Sunny musste sich zusammenreißen. Nur half der Anblick seines markanten Gesichts nicht gerade, sie aus dem Zustand lüsterner Bewunderung zu reißen, ebenso wenig wie seine blaugrauen Augen, mit denen er sie ansah, nachdem er die Sonnenbrille abgenommen hatte.
Der Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht. Er schob die Sonnenbrille in die Brusttasche seines Hemdes. „Duncan Chamberlain", stellte er mit einer tiefen, aufregenden Stimme vor, die ein sinnliches Prickeln auf Sunnys Haut auslöste. Oder wurde dieses Prickeln durch seinen festen Händedruck ausgelöst?
Sie wusste es nicht, aber es spielte auch keine Rolle. Kurz nachdem sie FBI-Agentin geworden war, hatte sie feststellen müssen, dass ihr Job die meisten Männer einschüchterte. Wenigstens einmal wollte sie einen Mann kennen lernen, der ihre 9 mm Glock, die sie im Schulterhalfter trug, ignorierte und sie als Frau sah.
Andererseits würde es die Sache erheblich erleichtern, wenn sie endlich mal einen Mann fände, der ihr Interesse länger als zwei Minuten weckte. Für ein sexy Exemplar wie Duncan Chamberlain wäre das sicher kein Problem.
„Sunny MacGregor. Sie zog ihre Hand zurück. „Agent Caruso haben Sie ja schon kennen gelernt. Dies ist Agent Weidman
, erklärte sie und deutete auf Carusos Partner, der aus dem Van gestiegen war.
Duncans Lippen zuckten erneut, als wäre er amüsiert. Sie bemerkte es, weil sie ohnehin auf seine sinnlichen Lippen starrte und sich unwillkürlich fragte, ob sie so wundervoll schmeckten, wie sie aussahen.
„Sie sind Agent MacGregor?, fragte er und schaute Bestätigung suchend zu Caruso. „Sie ist Mac?
Caruso grinste. „Sie ist es."
Die Amüsiertheit der Männer gefiel ihr ganz und gar nicht, obwohl sie sich in den sechs Jahren, seit sie beim FBI war, daran gewöhnt hatte. Es gab eben nicht viele ein Meter sechzig große Frauen bei der Bundespolizei.
„Special Agent MacGregor", korrigierte sie ihn. Ein relativ neuer Titel, für den sie hart gearbeitet hatte. Der Aufstieg in die Abteilung für gewaltlose Verbrechen vor zwei Jahren war nach ihrer erfolgreichen Beteiligung an einem schwer zu lösenden Fall möglich gewesen. Für Sunny war die Beförderung ein weiterer Schritt hin zu ihrem eigentlichen Ziel – die Aufnahme ins Eliteteam der FBI-Profiler.
„Was führt Sie denn hierher, Mr. Chamberlain?", erkundigte sie sich.
Er zog eine Brieftasche aus der Hüfttasche und nahm eine Visitenkarte heraus. „Meine Firma wurde von Miss Wilders Versicherung beauftragt."
Er gab ihr die Karte, und wieder ließ sein Lächeln Sunny erschauern. Um ihre Fassung wiederzugewinnen, konzentrierte sie sich auf die schlichte Karte.
„Und nennen Sie mich bitte Duncan", fügte er hinzu.
Seinem Akzent nach tippte Sunny auf Texas oder Oklahoma.
Weidman spähte über ihre Schulter, um die Karte lesen zu können. „Womit hat man Sie beauftragt?", wollte er wissen.
„Mit der Auffindung des letzte Woche gestohlenen Besitzes von Miss Wilder. Duncan ließ seinen ganzen Charme spielen. „Agent Caruso meinte, um Zutritt zum Anwesen zu bekommen, brauche ich die Zustimmung des Beamten, der die Ermittlungen leitet. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich hier ein wenig umsehe?
Trotz seines sexy Lächelns erwachte Sunnys Misstrauen. Ihrer Erfahrung nach waren solche Wiederbeschaffungsfirmen nicht gerade seriös. Sie standen in dem Ruf, die gestohlenen Besitztümer manchmal auf äußerst fragwürdige Art zurückzuholen. Das Letzte, was sie brauchte, war ein selbst ernannter Wiederbeschaffungsexperte, der ihre Ermittlungen störte, noch dazu einer, der sich den Zugang zum Tatort zu erschleichen versuchte.
„Ich bin hier, um mit dem Opfer zu sprechen, sagte sie. „Da der Fall heikel ist, bin ich nicht sicher, ob Miss Wilder Publikum möchte.
Im Grunde wollte Sunny das Gespräch nicht gern in seinem Beisein führen. „Besonders wenn es sich um einen Mann handelt."
Der Wind frischte auf und fuhr raschelnd durch die Blätter in den Bäumen, ohne jedoch echte Kühlung zu bringen. Eine Haarsträhne fiel Duncan in die Stirn.
„Das ist verständlich. Ich denke, je weniger das Opfer die Demütigung noch einmal durchleben muss, desto besser. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Kommen Sie schon, Mac. Sie wollen doch nicht, dass ich bettle?
Sie bezweifelte, dass ein so attraktiver Mann wie Duncan Chamberlain jemals um irgendetwas betteln musste, schon gar nicht bei einer Frau. Die Zusammenarbeit mit privaten Ermittlern war nichts Ungewöhnliches, außerdem standen Sunny und er in gewisser Weise auf der gleichen Seite. Spielte es da eine Rolle, dass dies nicht der einzige Grund war, weshalb sie in Erwägung zog, ihn bei der Befragung des Opfers dabei sein zu lassen?
„Na schön, lenkte sie ein. „Um der Zusammenarbeit willen gestatte ich es, vorausgesetzt, das Opfer hat nichts dagegen.
Sie gab sich Mühe, die harte Ermittlerin herauszukehren. „Aber ich führe die Befragung durch. Sollten Sie das vergessen, lasse ich Sie rausschmeißen."
Trotz ihrer Drohung wurde sein Lächeln breiter. „Sie werden gar nicht merken, dass ich da bin", versprach er.
Sunny bekam Herzklopfen. In Anbetracht ihrer Reaktion auf ihn bezweifelte sie es stark, dass sie seine Anwesenheit vergessen würde. Aber dass ihre sexuelle Lust nach langer Zeit erwacht war, musste noch längst nicht heißen, dass sie ihr nachgeben würde, oder? Die Vorstellung war allerdings faszinierend.
„Ich muss Ihren Ausweis sehen", verkündete Weidman.
Während Weidman Duncans Daten in sein sorgfältig geführtes Notizbuch eintrug, erinnerte Sunny Caruso daran, keine Informationen an die Presse zu geben, falls diese auftauchte.
Weidman händigte Duncan den Ausweis wieder aus, und Sunny ging zu Fuß