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The One Eyed Bandits
The One Eyed Bandits
The One Eyed Bandits
eBook266 Seiten3 Stunden

The One Eyed Bandits

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Über dieses E-Book

Jade hat ein ganz normales Leben. Sie ist beliebt, hat viele Freunde und fühlt sich in ihrer Umgebung wohl.

Doch dann ändert sich alles...
Eines Tages taucht der geheimnisvolle Damon mit den smaragdgrünen Augen auf und ihr Leben wird völlig auf den Kopf gestellt. Sie möchte ihn unbedingt näher kennen lernen, doch Damon hält sie auf Abstand, obwohl sein Interesse für sie offenkundig ist.

Weshalb tut er das?, fragt sie sich. Und welches seltsame Geheimnis umgibt ihn?
Desto schweigsamer und mysteriöser er ist, umso mehr sucht sie seine Nähe.

Dann plötzlich geschehen seltsame Dinge. Jade wird auf dem Heimweg von einem Raben angegriffen und in ihrer sonst so friedlichen Kleinstadt wird eine alte Frau ermordet.
Dann hat sie seltsame Träume. Träume, die ihr Angst machen...Ein dunkler Mann mit einer Augenklappe verfolgt sie. Und wer ist die wunderschöne rothaarige Frau, die mit Damon zu tun hat?

Und dann erfährt Jade das Unfassbare. Damon ist ein Magier aus einer anderen Dimension. Eine Dimension in der sich weiße Falken und einäugige Banditen bekriegen.

Und sie brauchen Jade`s Hilfe. Denn sie ist der Schlüssel...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum9. Juni 2014
ISBN9783847692904
The One Eyed Bandits

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    Buchvorschau

    The One Eyed Bandits - Kendra Li

    1.Kapitel

    „Miss Jade Martin!"

    Jade schreckt aus ihren Gedanken hoch und blickt direkt in die Augen ihres Lehrers Herrn Buchholz, der sie jetzt tadelnd mustert.

    „Sie kennen doch bestimmt die Lösung für Parabel-Gleichung zwei." Er hält ihr die Kreide entgegen. Eine stille Aufforderung, sie möge an die Tafel kommen und der Klasse vorrechnen.

    „Tut mir leid, stottert Jade und ihr Kopf läuft rot an. „Ich befürchte, ich muss passen.

    „Auf-passen wäre allerdings besser. Er lächelt nicht allzu freundlich, doch zumindest lächelt er. „Haben wir uns verstanden?

    „Ja, Herr Buchholz." Jade nickt eifrig und mit angehaltenem Atem. Als er sich einem anderen Schüler zuwendet, entweicht die Luft aus ihren Lungen und sie macht ein erleichtertes Gesicht.

    Ein blondes Mädchen, deren Lippen sich amüsiert kräuseln, wendet sich Jade zu und tätschelt ihr kameradschaftlich die Schulter. „Nimm`s nicht so schwer. Das ist uns allen schon mal passiert." Jade nickt und lächelt dem Mädchen dankbar zu. Ihr Name ist Lillian und sie ist Jade`s beste Freundin.

    Als die Schulglocke läutet, stopfen die meisten Schüler ungeduldig ihre Bücher in die Taschen und verlassen den Raum beinahe fluchtartig, als wären sie jahrelang in Gefangenschaft gewesen und würden nun der langersehnten Freiheit entgegen sehen. Jade und Lillian folgen der Menschentraube langsam.

    „Na, das war ja mal wieder aufregend," sagt das Mädchen mit den blonden Locken jetzt und es ist offensichtlich, dass sie es nicht so meint.

    „Ja, aufregend trocken," verbessert Jade ihre Freundin.

    „Du sagst es."

    „Oh, hey. Jade," ruft ein Junge hinter ihnen, holt sie ein und läuft jetzt vor ihnen her. Allerdings rückwärts, damit er Jade voll in die Augen sehen kann. Es handelt sich um Jeff, der schon seit vier Jahren in sie verknallt ist, was schon lange kein Geheimnis mehr ist.

    In diesen vier Jahren hat er schon etliche Versuche gestartet, sie zu einem Date einzuladen, was sie immer wieder freundlich, aber bestimmt, abgelehnt hat.

    Warum? Jade hat keine Ahnung warum. Sie weiß nur, dass sie nichts mit Jeff anfangen kann und das trotz seines fantastischen Aussehens, seiner blonden Haarpracht und den leuchtend blauen Augen. Sein Oberkörper ist durchtrainiert und sein Lächeln für viele Mädchen unwiderstehlich.

    Doch nicht für Jade. Leider, denkt sie oft genug. Warum kann man sein Herz nicht einfach programmieren, so wie es einem gefällt? Dann wäre Liebe nicht so kompliziert. Sie seufzt.

    „Hi Jeff," sagt sie jetzt und zwingt sich zu einem freundlichen Lächeln.

    „Hi. Er lächelt sie etwas dümmlich an, was aber auch unglaublich süß aussieht. „Ich wollte mal fragen, ob du nicht Lust hast später mit uns allen ins Mozart zu gehen. Wir wollen dort nach Schulschluss noch ein bisschen abhängen. Ich lad dich auf ne Cola ein. Na, wie sieht`s aus?

    „Also, ich..."

    Bevor Jade auch nur weitersprechen kann, schneidet Lillian ihr einfach das Wort ab, indem sie dazwischenfährt. „Natürlich kommt sie. Das heißt, wir kommen," verbessert sie sich schnell.

    „Echt? Jeff sieht aus als würde er jeden Moment einen Luftsprung machen wollen. Doch dann gleitet sein Blick unsicher zu Jade. „Du kommst also?

    Jade atmet einmal tief durch und setzt ein charmantes Lächeln auf. „Sieht wohl so aus," sagt sie und knufft dabei unauffällig ihre Freundin in die Rippen, die sich ein Kichern nicht ganz verkneifen kann.

    „Cool, meint er enthusiastisch. „Na, dann bis später. Er hebt zum Abschied kurz die Hand und verschwindet dann um die nächste Ecke.

    „Was sollte das denn jetzt, Lil?" faucht Jade ihre Freundin an.

    „Ach komm schon. Ich will doch bloß, dass du dich ein bisschen amüsierst." Lillian macht ein unschuldiges Gesicht.

    „Von wegen. Glaub nur nicht, ich wüsste nicht, was du vorhast."

    „Ich weiß nicht, was du meinst."

    Jade verdreht die Augen und begibt sich zu ihrem Spind. Dort gibt sie die Zahlenkombination ein, öffnet die Tür und quetscht ihre Bücher auf das obere Regal. Lillian steht daneben und grinst amüsiert.

    „Was?" fragt Jade jetzt genervt als sie ihrer Freundin misstrauisch mustert.

    Lillian lacht. Sie hat ein herzförmiges Gesicht, freche graublaue Augen, die leicht schräg zueinander stehen und lustige Sommersprossen auf der Nase, die einen ganz leichten Knick aufweist.

    Sie ist einen ganzen Kopf größer als Jade und auch ansonsten könnten die beiden Mädchen nicht unterschiedlicher sein. Während Jade klein, schmal und zierlich ist und dadurch schutzbedürftig wirkt, ist Lillian hingegen schlank, aber muskulös und erinnert ein bisschen an eine Amazone.

    Ihr Markenzeichen sind ihre schulterlangen und goldenen Engelslocken. Jade hingegen hat mahagonibraunes Haar, das so glatt ist, dass man sich beinahe darin spiegeln könnte.

    Alles in allem ist Lilian eine charismatische Persönlichkeit mit einem recht resoluten Auftreten. Das ist auch der Grund, weshalb Jungs eher einen größeren Bogen um sie machen, als sie zu einem Date einzuladen. Sie ist einfach zu stark, denkt Jade.

    „Komm schon, sei nicht sauer, Süße. Ich will dir doch nur helfen," meint Lillian jetzt.

    Jade schnauft verächtlich. „Du willst mich wohl eher verkuppeln."

    „Na und wenn schon. Lil zuckt die Achseln. „Der arme Kerl folgt dir jetzt schon seit vier Jahren mit seinem Hundeblick. Willst du ihn denn nicht endlich mal erlösen?

    „Du tust ja geradeso als würde ich ihn absichtlich quälen, empört sich Jade und als ihre Freundin nicht sofort antwortet, kneift sie die Augen eng zusammen und mustert Lillian misstrauisch. „Denkst du das etwa?

    „Vielleicht ein ganz klein wenig," gibt Lil zahnpasta-lächelnd zu.

    „Was?" Jade ist entsetzt.

    „Naja. Du hast da so eine sadistische Ader..."

    „Also, jetzt reicht`s langsam."

    „`Tschuldige. Hab nichts gesagt. Ihre Freundin hält kapitulierend die Hände hoch. Doch dann lächelt sie wieder. „Mensch, Jade. Der Typ ist im Footballteam.

    „Na und?"

    „Mann, du könntest durch ihn in die Upper Class katapultiert werden."

    „In die was?"

    „Na beliebt sein. Begehrt. Berühmt."

    „Wohl eher berühmt berüchtigt."

    „Na und wenn schon. Sie winkt schulterzuckend ab. „Hauptsache du bist erst einmal ein Teil davon. Stell dir vor, wir sitzen dann mit den Cheerleadern an einem Tisch und den süßen Jungs aus der Footballmannschaft. Sie seufzt mit verträumtem Blick. „Mike, der mich noch nie beachtet hat wird mich dann endlich bemerken und....."

    „Also ich steche jetzt mal lieber die Nadel in deine rosarote Seifenblase, bevor das Ganze völlig aus dem Ruder gerät. Hallo! Erde an Lillian." Jade wedelt vor dem Gesicht ihrer Freundin herum.

    Lillian zieht die Nase kraus. „Du bist ätzend."

    „Ich weiß. Aber hör mal, fängt Jade jetzt an. „Ich bin weder interessiert am Tisch dieser hirnlosen, blondierten Mädchen, die sich Cheerleader nennen, zu sitzen, noch bin ich begeistert von der Idee berühmt berüchtigt zu sein. Also schmink`s dir ab.

    Lillian seufzt theatralisch. „Du bist ein hoffnungsloser Fall."

    „Also nichts Neues," sagt Jade und seufzt.

    „Hey, so hab`ich`s nicht gemeint," ereifert sich ihre Freundin sofort.

    „Ich weiß. Jade fährt sich müde mit der Hand über die Augen. „Hör mal, wir sollten uns lieber beeilen. Frau Dietrich sieht es ungern, wenn wir zu spät kommen.

    „Oh Mist. Frau Dietrich, stöhnt das blonde Mädchen auf. „Das hatte ich völlig verdrängt.

    „Also los."

    „Miss Martin, ruft jemand hinter den Mädchen her, woraufhin sie sich beide umdrehen und Herrn Buchholz entgegen sehen, der zu ihnen eilt. Keuchend bleibt er vor den beiden Mädchen stehen. „Hier, sagt er und drückt Jade einen kleinen Stapel Blätter in die Hand.

    „Was ist das?" will Jade wissen und guckt etwas verwirrt.

    „Das sind Themenvorschläge für ein Referat."

    „Referat?"

    „Ja. Er kratzt sich etwas verlegen hinterm Ohr. „Wir wissen beide, dass deine Noten in letzter Zeit ziemlich in den Keller gesackt sind. Ich dachte, ich gebe dir eine zweite Chance, sie wieder aufzuwerten. Du kannst dir ein Thema aussuchen, das dich interessiert und darüber dann ein Referat halten.

    Jade guckt wie ein Auto und starrt ihn nur sprachlos an.

    Grundsätzlich mag sie ihn, obwohl Mathe ihr nun wirklich nicht gerade liegt. Aber Herr Buchholz hat mehr als einmal bewiesen, dass er Lehrer geworden ist, um seinen Schülern zu helfen, nicht, um sie zu quälen. Trotzdem fühlt sie sich von seinem Angebot etwas überrumpelt.

    „Äh...Herr Buchholz, ich..."

    „Du kannst es dir ja überlegen, fällt er ihr ins Wort und lächelt freundlich. „Gib einfach bescheid, wenn du dir sicher bist. Mit diesen Worten macht er auf dem Absatz kehrt und verlässt die beiden Mädchen, die ihm verblüfft hinterher sehen.

    „Mann. Was war das denn?" staunt Lillian.

    „Ich habe keine Ahnung."

    „Anscheinend will er dir helfen."

    „Anscheinend," bestätigt Jade trocken.

    „Ist das nicht süß?"

    „Sehr süß."

    „Ist dir eigentlich schon einmal aufgefallen, wie attraktiv er ist?"

    „Wie bitte?" Jade meint sich verhört zu haben.

    „Na, er sieht doch nicht schlecht aus. Oder?"

    „Keine Ahnung." Jade runzelt nachdenklich die Stirn. Der sportlich schlanke Herr Buchholz mit den haselnussbraunen Augen und dem gelockten Haarschopf mag vielleicht tatsächlich ganz nett aussehen. Für sie ist das jedoch völlig irrelevant.

    „Er ist mein Lehrer, Lil. Und deiner übrigens auch," erinnert sie.

    „Na und?"

    Jade seufzt. „Es ist hoffnungslos."

    „Er hat einen richtig süßen Po in dieser Jeans heute, findest du nicht auch?"

    „Okay. Das reicht jetzt." Sie packt ihre Freundin am Arm und zerrt sie mit sich.

    „Hey, wohin denn so eilig?"

    „Zwei Worte: Frau Dietrich."

    Lillian reißt die Augen auf. „Oh Gott, Jade! Musste das denn sein? Meine Libido hat sich soeben von Hundert auf Null verflüchtigt. Das ist ja lebensgefährlich."

    Das Mozart befindet sich von der Schule aus zwei Straßen weiter und erinnert wohl eher an ein Pub als an ein Restaurant. Bei dem Namen Mozart denkt man womöglich an Eleganz und Luxus, doch stattdessen herrscht hier eine gemütliche und heimelige Atmosphäre vor.

    Dunkelbraunes Laminat verschmilzt harmonisch mit beigefarbenen Wänden und dunkelbraunen Möbeln. An der Wand hängen bunt bemalte Leinwände. Stellenweise sind Klinkersteine gesetzt worden und vermitteln eine rustikale Wärme.

    Hinten in der Ecke steht eine Theke, wo man Kaffee, Tee oder Softdrinks bestellen kann.

    Jade und Lillian treten ein. Lautes Gelächter schallt ihnen entgegen. Die Luft ist stickig und der Raum völlig überfüllt. Jazzige Musik tönt aus den an der Decke angebrachten Lautsprechern.

    Jade entdeckt viele ihrer Mitschüler, die lachend und schäkernd an Tischen verteilt sitzen und sich lautstark mit den anderen unterhalten.

    Und über allem hängt der Geruch von Kaffee, Schokolade und Schweiß. Eine skurrile Mischung, findet Jade und sie verzieht das Gesicht.

    Am liebsten würde sie wieder kehrt machen. Lillian, die ihre Gedanken ahnt, gibt Jade einen kräftigen Schubs und bedeutet ihr weiter zu gehen.

    Klaglos setzt Jade einen Fuß vor den anderen und sieht sich suchend um. Doch sie muss nicht lange fahnden, denn da ruft eine ihr bereits vertraute Stimme: „Jade, hier sind wir."

    Jeff winkt wie wild mit der Hand hin und her, steht dann eifrig von seinem Stuhl auf und kommt ihnen lächelnd entgegen. Gekonnt manövriert er sich durch die engen Gassen, zwischen Tischen und Stühlen hindurch.

    „Ist er nicht süß, schmachtet Lillian amüsiert. „Ganz verrückt ist er nach dir.

    „Halt die Klappe," sagt Jade in leisem Singsang zu ihrer Freundin und während sie Jeff lächelnd entgegen sieht. Dieser bleibt jetzt vor den Mädchen stehen und hat nur Augen für Jade.

    „Na, was möchtest du trinken?" fragt er.

    „Hallo Jeff," begrüßt Lillian ihn spitz und ist ein bisschen beleidigt, dass sie so völlig von ihm ignoriert wird.

    „Hi Lil." Jeff sieht sie kurz an, aber sein Blick gleitet sofort wieder zu Jade.

    Lillian verdreht die Augen und macht einen tiefen Seufzer. „Okay, ihr zwei Hübschen. Ich begebe mich dann mal zu den anderen."

    „Eine gute Idee, sagt Jeff ermunternd. „Mike ist auch da.

    „Ich bin ja nicht blind," ruft Lillian schon von weitem, woraufhin Jade lachen muss.

    „Also? Wollen wir dir was bestellen?"

    „Gerne." Jade bemüht sich um Begeisterung. Sie folgt Jeff, der langsam vorangeht.

    Wenig später sitzt sie neben ihm an einem langen Tisch und schaut sich neugierig um. Etliche Leute aus dem Footballteam und aus der Cheerleadertruppe sind zugegen. Sie erblickt ihre Freundin am Kopfende des Tisches. Lillian unterhält sich mit zwei Typen und scheint sich gut zu amüsieren. Der begehrte Mike hingegen sitzt am anderen Ende und unterhält sich mit einem rothaarigen Mädchen, das ihm schöne Augen macht. Hin und wieder wirft Lillian ihm einen hoffnungsvollen Blick aus den Augenwinkeln zu, doch entweder bemerkt Mike das nicht oder er ignoriert es ganz einfach.

    Jade betrachtet Mike interessiert. Was nur findet ihre Freundin an diesem Kerl?

    Zugegeben, er sieht schon ganz gut aus. Sein Gesicht ist für seine siebzehn Jahre sehr markant. Geradezu männlich. Das rothaarige Mädchen flüstert ihm etwas zu, woraufhin er den Kopf schief legt und charmant lächelt. Dunkelbraunes Haar fällt ihm in die Stirn und steht im starken Kontrast zu seinen grauen Augen.

    Etwas Kaltes geht von ihm aus und sie bekommt davon jedes Mal eine Gänsehaut. Sie kann dieses Gefühl nicht abschütteln. Irgendetwas sagt ihr, dass er ein äußerst skrupelloser und gefährlicher Mensch ist, vor dem es sich in Acht zu nehmen gilt.

    Jade wünscht ihrer Freundin stets nur das Beste. Daher würde sie eine Beziehung zwischen den beiden nicht gerade gut finden.

    In diesem Augenblick hebt Mike den Kopf und ihre Blicke treffen sich. Seine Augen bohren sich in ihren Kopf. Schnell sieht Jade weg, doch aus den Augenwinkeln erkennt sie wie er amüsiert grinst. Ekelpaket!

    „Also, erzähl doch mal," hört sie Jeff plötzlich neben sich sagen.

    Jade sieht ihn aufmerksam an. „Was soll ich erzählen?"

    „Du hast mir wohl gerade gar nicht zugehört, was?"

    „Ich muss gestehen, ich war gerade in Gedanken," gibt sie kleinlaut zu.

    „Sehr charmant!" lacht er.

    „Es tut mir leid."

    Er winkt lässig ab. „Macht nichts, du darfst das. Er beugt sich vor und sie weicht automatisch vor ihm zurück. Falls er es bemerkt haben sollte, so lässt er es sich nicht anmerken. „Wie kommt es, dass du mich nicht toll findest?

    „Wie bitte?" Jade reißt perplex die Augen auf.

    „Ich falle gerade mit der Tür ins Haus, das ist mir schon klar. Er greift sich etwas verlegen an den Kopf. „Aber ich dachte, ich versuch`s mal so rum, da ja meine bisherigen Versuche alle fehlgeschlagen sind.

    „Ich...äh... Sie räuspert sich kurz. „Also Jeff, ich denke, dass.....ich nicht zu dir passe.

    Seine Lippen verziehen sich zu einem breiten Grinsen. „Wow. So rum hab ich das noch nie zu hören bekommen. Er nimmt ihre Hand in seine. „Du bist echt süß, meint er. „Warum denkst du, dass wir nicht zusammen passen?"

    „Ich weiß nicht, meint sie etwas hilflos. „Das ist ein Gefühl, Jeff!

    „Willst du mir nicht wenigstens eine klitzekleine Chance einräumen?"

    „Ich halte das für keine so gute Idee."

    Jetzt grinst er frech. „Keine Antwort ist endgültig, Jade. Und ich werde nicht aufgeben. Du willst mich! Du weißt es nur noch nicht."

    Klasse! Ihr Blick schweift hilfesuchend zu Lillian, die gerade fröhlich auflacht.

    „Möchtest du noch etwas trinken," fragt Jeff und weist auf ihr leeres Glas.

    „Ja, sagt sie und steht auf. „Aber jetzt bin ich dran mit bezahlen.

    Er will protestieren, doch sie schüttelt entschlossen den Kopf.

    „Keine Widerrede," sagt sie bestimmt.

    Er hält beide Hände hoch. „Bitte nicht schiessen! Ich ergebe mich. Aber nur unter Protest."

    Sie lächelt und steht auf. Wenig später läuft sie vorsichtig mit zwei bis zum Rand gefüllten Gläsern zwischen den eng beieinander stehenden Tischen hindurch.

    Sie hat schon über die Hälfte des Weges hinter sich, da rammt einer der Umstehenden ihr den Ellenbogen in die Seite. Eine beträchtliche Menge Cola schwappt über den Rand des Glases und direkt auf ein blütenweißes Hemd. Sie japst erschrocken nach Luft und hebt besorgt den Kopf.

    „Oh, tut mir..." Die restlichen Worte bleiben ihr im Hals stecken.

    Sie blickt direkt in ein grünes Augenpaar, das sie intensiv mustert. Die Welt um sie herum verschwimmt. Der eben noch so lautstarke Geräuschpegel tritt in den Hintergrund und wird seltsam dumpf. Wie unter Wasser. Sie weicht zurück und betrachtet ihr Gegenüber jetzt genauer.

    Vor ihr steht ein Mann, um die Mitte zwanzig. Sein Gesicht ist markant und weich zugleich. Eine seltsame Mischung.

    „Hart und sensibel," schießt es ihr durch den Kopf.

    Er hat schwarzes, kurzes Haar, das vorne etwas länger ist und ihm in die Stirn fällt. Seine vollen Lippen verziehen sich zu einem unwiderstehlichen Lächeln.

    Jade`s Herz macht einen Sprung und sie kann nicht umhin zurück zu lächeln. Doch auf einmal wird sie sich der Situation gewahr. Schnell räuspert sie sich. Die Geräusche um sie herum werden wieder laut. Es ist als würde sie aus einem Traum erwachen.

    „Es tut mir so leid, sagt sie jetzt mit etwas kratziger Stimme. „Dein Hemd....

    „Es war nicht deine Schuld, fällt er ihr mit tiefer Stimme ins Wort. Seine grünen Augen mustern sie aufmerksam. „Darf ich? Er nimmt ihr beide Gläser ab und stellt sie achtlos auf einem Tisch ab. „Ich bin Damon. Damon Lacroix." Er streckt ihr die Hand entgegen, die sie sofort ergreift.

    „Ich bin Jade."

    Plötzlich überfällt sie ein seltsames Gefühl. Sie vernimmt Stimmen...aus einer anderen Zeit. Ihre Wangen erhitzen sich. Sie brennen. Ihr schwindelt.

    „Was geschieht mit mir?"

    Sie fasst sich stöhnend an den Kopf. Ihre Stirn ist ganz feucht. Damon kommt ihr entgegen und stützt sie, indem er sie bei den Schultern packt.

    „Bist du okay?" Er mustert sie prüfend. Seine Augen leuchten wie Smaragde. Oder bildet sie sich das nur ein?

    Sie streicht sich mit zitternder Hand die Haare aus dem Gesicht.

    „Ja. Ja, ich bin okay, ich...."

    Lillian kommt ihnen lächelnd entgegen. Sie will unbedingt wissen mit wem Jade da spricht. Der mysteriöse Fremde sieht sehr gut aus. Doch als sie das blasse Gesicht ihrer Freundin erblickt, vergisst sie alle Neugier.

    „Jade, geht es dir nicht gut? Mein Gott, du bist ja leichenblass. Komm setz dich."

    Jade lässt sich auf einen Stuhl sinken. In ihrem Inneren wütet ein Chaos, das keinen Namen hat. Was passiert da nur?

    „Du, sagt Lil zu dem Fremden. „Hol ihr bitte ein Glas Wasser.

    Damon nickt und ist dann auch schon verschwunden.

    „Geht es ihr nicht gut?" fragt Jeff, der plötzlich neben ihnen auftaucht.

    „Sieht sie etwa aus als würde es ihr gut gehen? meint sie schnippisch. Sie fächert sich mit der Hand Luft zu. „Es ist ja auch total stickig hier drin. Kann denn einer mal ein Fenster öffnen?

    „Hier." Damon steht plötzlich vor ihr und hält ihr ein Glas Wasser entgegen, woraufhin sie ihn verblüfft ansieht.

    „Das ging ja schnell."

    „Ich bin eben schnell." Er lächelt geheimnisvoll.

    „Du musst

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