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BÜCHER | ERZÄHLUNGEN & ROMANE

CECELIA AHERN

Alle Farben meines Lebens

Übersetzt von U. Brammertz, C. Fischer

Im Jahr 2004 machte eine damals erst 23-jährige Irin, Tochter des früheren Ministerpräsidenten Bertie Ahern, von sich reden. Ihr Debütroman „PS, I love you“eroberte weltweit die Bestsellerlisten. Auch 18 Jahre später schreibt Cecelia Ahern Bestseller. Ein Grundthema ist dabei immer wieder der Versuch von Menschen, in Krisenzeiten zu überleben und ihr Gefühlsleben in den Griff zu bekommen. Alice heißt die Protagonistin im neuen Roman, die eine ungewöhnliche Gabe besitzt: Sie definiert Emotionen von Menschen über Farben. Zu Beginn verwirrt sie als Achtjährige eine Rettungssanitäterin, der sie den Zustand ihrer Mutter als „blau“bezeichnet. Blau steht für Trauer, eine Farbe, die zu Alices Mutter passt. Auch später wird Alice ständig mit diesem Phänomen konfrontiert, für das weder Ärzte noch Psychiater eine Erklärung finden. Die Menschen sind für Alice wandelnde Farben, an deren Auren sie auch erkennt, ob diese glücklich oder unglücklich sind. Sie selbst aber scheint nicht von goldenen Farben umgeben. Dann begegnet sie einem Mann, der sich der Farbwahrnehmung von Alice entzieht. Und das wirkt auf Alice magisch – mit Andy beginnt ein neues Kapitel in ihrem Leben. Ahern erzählt von den Höhen und Tiefen ihrer Protagonistin mit Humor und viel Freude am Farbenspiel. (mvs)

Ein unterhaltsamer Roman, der einmal mehr zeigt, dass Cecelia Ahern ein großes erzählerisches Talent besitzt.

PIPER, 368 Seiten, 22 Euro

THOMAS MELLE

Das leichte Leben

Deutsche Originalausgabe

Auf den ersten Blick würden Kathrin und Jan jedes Quartett für sich entscheiden: Ein Haus, Fußbodenheizung, zwei Kinder. Doch trotz alledem kann nichts das Paar über die eigene innere Leere hinwegtäuschen. Um dennoch dem Gefühl, „totes Fleisch“zu sein, zu entkommen, stürzen sich die beiden in Thomas Melles brillantem, neuen Roman „Das leichte Leben“mitunter in Affären und Gang Bang-Partys oder bisweilen Phantasmagorien über einen Beischlaf mit Minderjährigen. Dass sich hierbei eine „Nabokov-Paraphrase“entfaltet, mag mehr als thematische Gründe haben. Sie führt geradewegs zum künstlerischen Kern dieses ingeniösen Werks. Wie schon in seinem provokativen Drama „Ode“(2019), das grotesk das Hin und Her in den identitätspolitischen Debatten der Gegenwart zuspitzt, belässt Thomas Melle, geboren 1975 in Bonn, in seinem aktuellen Werk ebenfalls alles in der Ambivalenz. Er schlägt sich ähnlich dem ungreifbaren Erzählverfahren eines Michel Houellebecq nicht plakativ auf eine ethisch korrekte Seite. Vielmehr knallen in

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