Schlau erklärt: Depression
Von Dietmar Schlau
()
Über dieses E-Book
Dennoch ist Depression gesellschaftlich immer noch ein Tabuthema. Ihr haftet der Makel an, es sei gar keine richtige Krankheit, eher eine Charakterschwäche.
Dieses Buch vermittelt in komprimierter Form psychologisches Fachwissen, Diagnoserichtlinien und Hilf- und Therapiemöglichkeiten für die Volkskrankheit Depression.
Dieses Buch entstand aus persönlichen Erfahrungen des Autors in seiner Arbeit als Therapeut von Depressionspatienten, sowie aus Lehrunterlagen des Autors als Dozent von Psychotherapeuten. Es vermittelt - didaktisch aufbereitet - einen schnellen und konkreten Einblick in die Thematik der Depression. Es ist sowohl für angehende Fachkräfte geeignet, als auch für interessierte Laien, Patienten und Angehörige auf der Suche nach einer geeigneten Therapiemaßnahme.
Mehr von Dietmar Schlau lesen
Schlau erklärt: Systemische Familientherapie Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Partner-Fitting: Warum unterschiedliche Persönlichkeiten in Partnerschaften glücklicher sind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraumdeutung für Aufgeweckte: Wie Sie mit dem Traum-Code alle Träume enträtseln können. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Schlau erklärt
Ähnliche E-Books
Endlich ohne Depression-So besiegen Sie selbst Ihre Depression-Mit Tipps aus der Praxis Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5Wie man Angst, Schlaflosigkeit und Panikattacken Kontrollieren Kann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWorauf Kinder und Jugendliche ein Recht haben: Kinderrechte, Demokratie und Schule: Ein Manifest Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAdolf Hitler: Eine zen-buddhistische Betrachtung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKunsttherapie in der Onkologie. Visionäre Klinische Sozialarbeit bei Frauen mit Diagnose Mammakarzinom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeitschrift Polizei & Wissenschaft: Ausgabe 1/2023 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Kindeswohlgefährdung: Wahrnehmen – Bewerten – Intervenieren: Beiträge aus Recht, Medizin, Sozialer Arbeit, Pädagogik und Psychologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichte, Pädagogik und Psychologie der geistigen Behinderung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer schweigt, stimmt zu: Über den Zustand unserer Zeit. Und darüber, wie wir leben wollen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFM4 Wortlaut 19. Privat: Der FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb. Die besten Texte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Dienste des Rechts: Der oberste Richter der DDR erinnert sich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntschieden für dich: Freiheit und Abhängigkeit in der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeitgeistwandel: Vom Aufbruch der Neuzeit zum Aufbruch ins planetarische Zeitalter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenManagement im Öffentlichen Dienst: Der Königsweg für eine moderne Verwaltung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Liebe: schlicht + ergreifend Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen30 Minuten für Veranstaltungs-Dramaturgie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kunst, recht zu behalten: Wie man in Diskussionen die Oberhand gewinnt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenModerne Kommunikation: Virtuelles Chaos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch bin nicht komisch, mein Kopf funktioniert nur anders: Mein offener Umgang mit psychischer Gesundheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrei und natürlich Märchen und Geschichten erzählen: Wie Sie zu Hause schon mit dem freien Erzählen von Märchen und Geschichten beginnen können. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStrafen, prügeln, missbrauchen: Gewalt in der Pädagogik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo verhunzen wir unsere Sprache: Unsere so schöne und ausdrucksstarke deutsche Sprache lassen wir in den letzten 60 Jahren gewaltig verlottern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKinderarmut bekämpfen - Armutskarrieren verhindern: Ausgabe 3/2019 - Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBorderline-Wie alles begann-Meine Lebensgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGenossen, wir müssen alles wissen!: DDR-Alltag im Spiegel der Stasi-Akten. Ein Lesebuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKindeswohlgefährdungen – Jugendämter und Schulen: Leitfaden für eine verbesserte Zusammenarbeit der Schnittstelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas neue Normal: Wie die Pandemie unser Leben verändert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer gelbe Bus: Was geschah wirklich am Breitscheidplatz in Berlin (am 19. Dezember 2016) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Corona-Lüge - demaskiert: Beweise, Fakten, Hintergründe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Psychologie für Sie
When: Der richtige Zeitpunkt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen30 Minuten Power-Gedächtnis Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Endloses Bewusstsein: Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5Du bist das Placebo: Bewusstsein wird Materie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBewährte Techniken der Manipulation: Dunkle Psychologie in der Praxis. Wie gerissene Menschen immer das bekommen, was sie wollen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWerde übernatürlich: Wie gewöhnliche Menschen das Ungewöhnliche erreichen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Lieblosigkeit macht krank: Was unsere Selbstheilungskräfte stärkt und wie wir endlich gesünder und glücklicher werden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜberwältigendes bewältigen: KörperPsychotherapeutische Methoden in der Traumatherapie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnruhe im Kopf: Über die Entstehung und Heilung der Aufmerksamkeitsdefizitstörungen ADHS Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeilpraktiker für Psychotherapie: Kompakttrainer mit den wichtigsten Prüfungsthemen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin neues Ich: Wie Sie Ihre gewohnte Persönlichkeit in vier Wochen wandeln können Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöpfer der Wirklichkeit: Der Mensch und sein Gehirn - Wunderwerk der Evolution Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Hass, Wut, Gewalt und Narzissmus Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Kleines Lexikon der Analytischen Psychologie: Definitionen. Mit einem Vorwort von Verena Kast Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTräume, was du träumen willst: Die Kunst des luziden Träumens Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Speed Reading: Schneller lesen – mehr verstehen – besser behalten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Narzissmus: Dem inneren Gefängnis entfliehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMenschenkenntnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sinn des Lebens: Klassiker der Psychotherapie Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Hypnose lernen - Praxishandbuch: für tiefe Trance, Selbsthypnose, Blitzhypnose und die sichere Anwendung im Alltag Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wenn der Körper nein sagt: Wie verborgener Stress krank macht – und was Sie dagegen tun können. Internationaler Bestseller übersetzt in 15 Sprachen. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine ruhelose Seele: Die Geschichte einer bipolaren Störung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die 16 Persönlichkeitstypen im Überblick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tiefenpsychologie nach C.G.Jung: Eine praktische Orientierungshilfe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Schlau erklärt
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Schlau erklärt - Dietmar Schlau
Copyright
1. Einführung
In der psychologischen Literatur wird Depression formal als psychische Störung bezeichnet. Das ist natürlich fachgerecht, doch spiegelt dieser technische Begriff nicht das Leid wider, unter dem ein an Depression erkrankter Mensch leidet.
Depressionspatienten haben Schmerzen, seelische Schmerzen. Die gehen einher mit Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Verzagtheit, Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Antriebsminderung, existentieller Angst, Schuldgefühlen, Schlafstörungen und vielen mehr. Und obwohl die meisten von uns diese Gefühle ansatzweise kennen, kann die Aufzählung der Begriffe kaum vermitteln, wie stark die Patienten leiden, und wie festgefügt die Symptome sind.
Deshalb erfahren Betroffene immer wieder, dass ihre Krankheit nicht ernst genommen wird. Das intuitive Empfinden lässt uns eher an Willensschwäche, Lustlosigkeit, Faulheit und dergleichen denken, wenn wir als Außenstehende mit Depression konfrontiert werden. Da kommen dann schon mal Sätze wie: Man muss nur wollen. Stell’ dich nicht so an. Hinfallen ist keine Schande, nur das Liegenbleiben.
Solche Aussagen sind nicht nur fachlich falsch, sondern auch kränkend und verletzend.
Versuchen wir es mit einem analogen Beispiel: Sie besuchen einen querschnittsgelähmten Patienten im Krankenhaus. Er liegt im Bett, seine Nerven zu den Gliedmaßen sind durchtrennt, natürlich kann er sich nicht bewegen. Nun will jemand, dass er aufsteht und sagt ihm: Man muss nur wollen. Stell’ dich nicht so an. Hinfallen ist keine Schande, nur das Liegenbleiben.
In diesem Fall ist Ihnen das Absurde dieser Ratschläge bewusst, und doch ist die Situation mit Depressionspatienten vergleichbar. Das ‘Nicht-können’ und ‘Nicht-wollen’ eines Depressionspatienten sind Symptome der Krankheit. Es sind keine willentlich beeinflussbaren Größen, sondern sie sind es ja gerade, was durch die Krankheit ‘durchtrennt’ wurde.
Installieren wir als Angehörige und Therapeuten also in unserer Wahrnehmung:
Depression ist eine Krankheit!
Depression ist keine Charakterschwäche! Keine Faulheit, keine Willensschwäche, keine destruktive Grundhaltung. An Depression erkrankte Menschen sind nicht ‘selbst schuld’, und ‘man muss nur wollen’ ist keine wirksame Medizin gegen Depression.
Und bitte – verinnerlichen Sie auch als Betroffene(r) diese Tatsachen. Ein Merkmal, und ein mögliches Symptom, von Depression ist nämlich auch, dass Erkrankte sich selbst als unfähig wahrnehmen. Sie glauben selbst, es fehle ihnen nur an Willenskraft und Biss, um gegen das Leiden zu kämpfen. Sie halten sich selbst für schwach und unwürdig, und erkennen ihre Situation nicht als Krankheit. Sie halten sich auch für wertlos, was dazu führt, dass sie sich nicht in Therapie begeben, weil sie ‘kein Umstände machen wollen’, oder weil sie keine Kosten verursachen wollen. Dem Gesundheitssystem oder dem Arbeitgeber, wenn ein Arzt sie krankschreibt. Sie glauben, sie seien es nicht wert, dass man ihnen hilft. Das ist ein Teufelskreis, denn dadurch wird natürlich die Krankheit schlimmer und das Leid noch größer.
Auch Angehörige sind belastet
Als Angehörige(r) sind Sie in so einem Fall aufgerufen Verantwortung zu übernehmen. Sie müssen eine Hilfe so niederschwellig wie möglich in die Wege leiten. Konkret heißt das, dass Sie einen Arzttermin machen, dass Sie den Patienten in die Sprechstunde fahren. Er selbst kann es nicht. Im Gegenteil, er wird die Krankheit herunterspielen und möchte niemand mit sich und seiner Situation belasten. Lassen Sie sich nicht beirren, drängen Sie wohlwollend und empathisch ihre Hilfe auf. Es macht keinen Sinn Depressionspatienten einzuladen – man muss sie abholen.
Lassen Sie mich auch hier ein analoges Beispiel anführen: Stellen Sie sich vor, Sie kommen an einen Verkehrsunfall bei dem es Verletzte gibt. Die sind alle bewusstlos. Jetzt kommt der Notarzt und ruft: Braucht jemand Hilfe?
Natürlich antwortet niemand, sind ja alle bewusstlos, also fährt der Notarzt guten Gewissens wieder weg.
Diese Situation ist vergleichbar mit Depressionspatienten. Der oft zitierte Satz Wenn er nicht selbst freiwillig in Therapie geht, ist er nicht so weit
, mag für andere Krankheiten gelten. Bei Depression gilt er nicht. Denn das Nicht-für-sich-selbst-sorgen-können ist ja gerade Ausdruck der Krankheit, die es zu heilen gilt. So wie bei einem Querschnittsgelähmten die Nerven, sind bei Depression die Mechanismen defekt, die zur Heilung benötigt werden. Eine Krankheit die sich selbst stabilisiert.
In diesem Buch finden Sie neben psychologischem Fachwissen und Daten zu Depression, auch Erfahrungen und Berichte aus meinen Patientenkontakten in der Therapie.
2. Zahlen und Statistik
Depression ist weit verbreitet, sie ist in Deutschland und anderen Industriestaaten eine VolksKrankheit. Die Zahlen und Statistiken variieren zwar je