Rivalen um Franziskas Liebe: Der Bergpfarrer 360 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Sebastian Trenker hatte den Segen gesprochen und drehte sich zu der kleinen Trauergemeinde um. Der junge Bursche, der direkt hinter ihm stand, wischte sich eine Träne aus dem Auge und sah den Geistlichen fragend an. Pfarrer Trenker nickte ihm zu, und Martin Neureuther trat einen Schritt vor. Der Bauernsohn warf den Blumenstrauß in das Grab und sprach ein kurzes Gebet. Der Bergpfarrer reichte ihm die Hand. »Schad', Martin, daß du unter diesen Umständen in die Heimat zurückgekommen bist«, sagte er. »Ich denk', auch deinen Vater hätt's gefreut, wenn du schon früher...« Martin zuckte die Schultern. »Ich weiß net, Hochwürden«, unterbrach er Sebastian. »Sie haben Vater ja gekannt und wissen, wie stur er sein konnte. Ich hab' einige Male versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Leider vergebens. Meine Briefe kamen stets ungeöffnet zurück. ›Annahme verweigert! ‹ stand darauf. Vater hat mir wohl nie verzeihen können, daß ich damals fortgegangen bin.« »Um so besser ist's, daß du jetzt wieder da bist«, erklärte der Geistliche mit Nachdruck.
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Buchvorschau
Rivalen um Franziskas Liebe - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 360 –
Rivalen um Franziskas Liebe
… doch dem Madl wird alles zu viel
Toni Waidacher
Sebastian Trenker hatte den Segen gesprochen und drehte sich zu der kleinen Trauergemeinde um. Der junge Bursche, der direkt hinter ihm stand, wischte sich eine Träne aus dem Auge und sah den Geistlichen fragend an. Pfarrer Trenker nickte ihm zu, und Martin Neureuther trat einen Schritt vor. Der Bauernsohn warf den Blumenstrauß in das Grab und sprach ein kurzes Gebet.
Der Bergpfarrer reichte ihm die Hand.
»Schad’, Martin, daß du unter diesen Umständen in die Heimat zurückgekommen bist«, sagte er. »Ich denk’, auch deinen Vater hätt’s gefreut, wenn du schon früher...«
Martin zuckte die Schultern.
»Ich weiß net, Hochwürden«, unterbrach er Sebastian. »Sie haben Vater ja gekannt und wissen, wie stur er sein konnte. Ich hab’ einige Male versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Leider vergebens. Meine Briefe kamen stets ungeöffnet zurück. ›Annahme verweigert!‹ stand darauf. Vater hat mir wohl nie verzeihen können, daß ich damals fortgegangen bin.«
»Um so besser ist’s, daß du jetzt wieder da bist«, erklärte der Geistliche mit Nachdruck. »Es muß ja weitergehn auf dem Neureutherhof.«
Der Bauernsohn verzog den Mund.
»Ich fürcht’, da wird nix weitergehn, Hochwürden«, antwortete er. »Ich hab’ zwar noch keinen rechten Überblick, aber was ich bisher aus den Büchern herausgelesen hab’, verheißt nix Gutes. Der Hof ist bis unters Dach verschuldet, und ich weiß net, ob ich’s jemals schaffen kann, diesen Schuldenberg abzutragen.«
»Darüber reden wir noch in aller Ruhe«, meinte Sebastian Trenker. »Heut’ hast’ deinen Vater zu Grabe getragen. Da steht dir der Sinn net nach Geschäften. Ich werd’ in den nächsten Tagen auf dem Hof vorbeischau’n, und dann können wir alles bereden und über eine Lösung nachdenken.«
Inzwischen waren die anderen Trauergäste an das Grab getreten und hatten von dem verstorbenen Neureutherbauern Abschied genommen. Sie schüttelten Martin die Hand und bekundeten ihre Anteilnahme. Einige boten gar ihre Hilfe an, wenn Not am Mann sein sollte.
Der Bauernsohn bedankte sich und lud die Leute, Nachbarn und deren Gesinde zumeist, zu einem Umtrunk ins Wirtshaus ein. Er bat den alten Knecht, der schon lange Jahre bei seinem Vater in Diensten gewesen war, vorauszugehen, und wandte sich noch einmal zum Grab um.
»Ja, Vater«, sagte er leise, »da hat Hochwürden wirklich recht. Es ist wirklich schad’, daß ich erst nach Haus’ kommen durfte, als es schon zu spät war für eine Aussöhnung. Dabei hab’ ich mich wirklich bemüht, dir ein guter Sohn zu sein, und auch später, als ich gegangen war, da hab’ ich jeden Tag an dich denken müssen.«
Martin spürte die Tränen in sich aufsteigen und bemühte sich, sie zu unterdrücken. Zu viele hatte er schon geweint in den letzten Tagen. Er blickte auf das Grab seiner Mutter, das gleich neben dem des Vaters lag. Vielleicht, so überlegte er, wäre alles anders gekommen, wenn der Herrgott die Mutter net schon so früh abberufen hätte. Aber wer konnte schon sagen, wann der Zeitpunkt gekommen war? Niemand, und er schon gar nicht, hätte mit dem frühen Tod des Vaters gerechnet. Zeit seines Lebens war er ein kerngesunder Mann gewesen, an dem der Doktor keinen Heller verdiente, wie der Altbauer immer lachend behauptete. Und dann, wie aus heiterem Himmel, war er eines Morgens im Hof zusammengebrochen und nicht wieder aufgestanden. Der alte Josef hatte ihn gefunden und den Arzt gerufen, aber da war es schon zu spät gewesen. Martin erinnerte sich noch gut an die eisige Klaue, die nach seinem Herzen zu greifen schien, als ihn der Anruf des Knechtes erreichte.
»Du mußt sofort nach Haus’ kommen«, hatte Josef Rendel gesagt. »Dein Vater ist tot.«
Diese vier Worte hatten sich in seine Seele eingebrannt.
Martin Neureuther schaute auf die Uhr. Es war wohl Zeit, ins Wirtshaus hinüberzugehen, wo die Trauergäste auf ihn warteten. Langsam wandte er sich um und stand unversehens einer Gestalt gegenüber, die ihm auf den ersten Blick bekannt vorkam, und an deren Namen er sich sofort erinnern konnte. Einen Moment sahen sie sich in die Augen, dann lächelte das Madl ihn an.
»Franzi!« sagte Martin. »Bist du’s wirklich?«
Franziska Bruchthaler stand einen Augenblick stumm vor ihm, dann nickte sie.
»Ja, Martin, ich bin’s«, erwiderte sie. »Wie geht’s dir?«
Gleichzeitig schüttelte sie den Kopf.
»Dumme Frage«, fuhr sie fort. »Wie soll’s einem schon gehn, an solch einem Tag!«
Sie nahm seine Hand und drückte sie, und ein liebevolles Gefühl durchströmte ihn.
Der Bauernsohn schien seine Sprache immer noch nicht wiedergefunden zu haben. Stumm stand er da und sah sie an, und in seinem Kopf liefen Bilder ab, die Vergangenes wieder heraufbeschworen.
*
»Nein, nein«, antwortete er endlich, »die Frage ist gar net so dumm. Ich hab’s mich ja selbst schon gefragt.«
Franzi hatte einen Blumenstrauß in der Hand.
»Ich wollt’ zur Beerdigung kommen«, entschuldigte sie sich. »Leider konnt’ ich’s net rechtzeitig schaffen.«
»Schön, daß du trotzdem noch gekommen bist«, beteuerte Martin.
Gemeinsam nahmen sie noch einmal Abschied, dann gingen sie langsam zur Pforte.
»Um deine Frage zu beantworten«, sagte Martin Neureuther, »natürlich würd’s mir bessergehn, wenn ich unter and’ren Umständen heimgekommen wär’. Jetzt muß ich erst einmal den heutigen Tag überstehn, und dann heißt’s die Ärmel hochkrempeln und anpacken. Du weißt wohl, wie’s um den Hof steht, net wahr?«
»Na ja, es ist kein Geheimnis, daß es dem Neureutherhof in der letzten Zeit net so gut ging«, antwortete die Bauerstochter. »Mißernten, Sturmschäden im Bergwald, schlechte Preise für das Vieh – es geht vielen Bauern im Wachnertal net anders. Aber die meisten haben Rücklagen gebildet, für schlechte Zeiten.«
»Ja, nur der Vater net«, nickte Martin. »Von der Hand in den Mund hat er gelebt, und jetzt siehst’, was dabei herauskommt.«
Sie hatten den Kirchhof verlassen und standen unten an der Straße. Franzi reichte ihm die Hand.
»Alles Gute, Martin«, wünschte sie.
Der drückte ihre Hand.
»Kommst’ mich mal besuchen?« fragte er. »Ich denk’, wir haben einiges zu bereden.«
Das Madl zuckte die Schultern.
»Ja, das haben wir wohl«, antwortete es. »Aber das hätten wir wohl schon früher tun müssen. Jetzt ist’s zu spät.«
Einen Moment sah er Franzi stumm an.
»Natürlich«, nickte er schließlich. »Wie hätt’ ich auch annehmen können, daß...«
»Wir können uns trotzdem sehn«, sagte sie hastig, als habe sie Angst, Martin könne ihre Worte von eben so deuten, daß sie gar nichts mehr mit ihm zu tun haben wolle. »Ich ruf’ dich an oder komm’ vorbei.«
»Ich freu’ mich«, sagte Martin und sah ihr nach.
Während Franziska Bruchthaler in ihr Auto stieg, das sie an der Straße geparkt hatte, stand Martin unschlüssig da. Natürlich mußte er zum Wirtshaus, aber viel lieber wäre er jetzt alleine gewesen und hätte in Ruhe über alles nachgedacht.
Das unerwartete Wiedersehen mit Franzi hatte vieles wieder nach oben gebracht, was in all der Zeit verschüttet gewesen war. Sie war seine einstige große Liebe. Ewige Treue hatten sie sich geschworen, und doch hatte es nicht einmal für ein paar Jahre gereicht.
Er winkte ihr noch einmal zu, als der Wagen an ihm vorüberfuhr, dann ging er mit hängenden Schultern zum Wirtshaus hinüber.
Sepp Reisinger hatte die Jagdstube für das Kaffeetrinken hergerichtet. Belegte Semmeln standen auf den Tischen, und Haustöchter servierten die Getränke. Martin nickte den Anwesenden zu und setzte sich zu Josef Rendel.
»Wie wird’s jetzt weitergehn?« wollte der alte Knecht wissen.
Martin sah ihn an und verzog den Mund.
»Wenn ich’s nur wüßt’, Sepp«, antwortete er.
»Also, ich würd’s schon gern wissen, ob ich auf dem Neureutherhof bleiben kann. In meinem Alter ist’s net mehr so leicht, irgendwo unterzukommen.«
»Erst einmal bleibt alles beim