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Einen Armen wollte sie nicht: Heimat-Heidi 38 – Heimatroman
Einen Armen wollte sie nicht: Heimat-Heidi 38 – Heimatroman
Einen Armen wollte sie nicht: Heimat-Heidi 38 – Heimatroman
eBook103 Seiten1 Stunde

Einen Armen wollte sie nicht: Heimat-Heidi 38 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

»Ist die Nanni net da?« Vroni Brunner, die Tochter des Hochegg-Bauern sah ihren Vater fragend an. Der saß am Tisch und las in der Tageszeitung. Er sah nicht einmal auf, als er den Kopf schüttelte, Antwort gab er keine. »Weißt auch net, wo sie ist?« Vronis Blick verriet, daß sie ärgerlich war. Ihr Vater schüttelte noch einmal den Kopf, dann legte er die Zeitung weg und sah seine Tochter an. »Was willst denn von dem Madel?« fragte er schließlich. »Ich will heut' abend hinauf zum Bergerhof«, antwortete die Vroni, »da ist Tanz und sie soll mir mein Dirndl herrichten.« »Aha«, erwiderte ihr Vater, »und warum richtest es dir net selbst her?« Einen Moment stockte das Gespräch, weil die Vroni mit dieser Frage offensichtlich nicht gerechnet hatte. »Wieso haben wir ein Madel, wenn es net dazu da ist, mir bei der Arbeit zur Hand zu gehen?« fragte sie dann. »Also arbeiten tut die Nanni genug«, erwiderte ihr Vater, »das weißt du auch.« »Aber jetzt, wo ich sie brauch', ist sie net da.« Die Vroni war groß und eher stabil gebaut, wobei sie aber eine gute Figur hatte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Juli 2020
ISBN9783740968069
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    Buchvorschau

    Einen Armen wollte sie nicht - Stefanie Valentin

    Heimat-Heidi

    – 38 –

    Einen Armen wollte sie nicht

    Stefanie Valentin

    »Ist die Nanni net da?« Vroni Brunner, die Tochter des Hochegg-Bauern sah ihren Vater fragend an.

    Der saß am Tisch und las in der Tageszeitung. Er sah nicht einmal auf, als er den Kopf schüttelte, Antwort gab er keine.

    »Weißt auch net, wo sie ist?« Vronis Blick verriet, daß sie ärgerlich war.

    Ihr Vater schüttelte noch einmal den Kopf, dann legte er die Zeitung weg und sah seine Tochter an.

    »Was willst denn von dem Madel?« fragte er schließlich.

    »Ich will heut’ abend hinauf zum Bergerhof«, antwortete die Vroni, »da ist Tanz und sie soll mir mein Dirndl herrichten.«

    »Aha«, erwiderte ihr Vater, »und warum richtest es dir net selbst her?«

    Einen Moment stockte das Gespräch, weil die Vroni mit dieser Frage offensichtlich nicht gerechnet hatte.

    »Wieso haben wir ein Madel, wenn es net dazu da ist, mir bei der Arbeit zur Hand zu gehen?« fragte sie dann.

    »Also arbeiten tut die Nanni genug«, erwiderte ihr Vater, »das weißt du auch.«

    »Aber jetzt, wo ich sie brauch’, ist sie net da.« Die Vroni war groß und eher stabil gebaut, wobei sie aber eine gute Figur hatte. Sie hatte blonde Haare, sah nett aus, aber meistens sah sie jedoch eher streng drein.

    »Herrschaftseiten«, fuhr ihr Vater sie da an, »was redest denn so lang um den heißen Brei herum? Nimm dir dein Gewand und richt’ es selbst her. Wenn du es gleich getan hättest, dann wärst längst fertig und würdest dich net so explizieren müssen.«

    Vroni verließ wütend die Küche, wo ihr Vater meistens saß, auch an Sonn- und Feiertagen, weil der Brunner-Franz sich in der Küche nun einmal wohl fühlte.

    Die Vroni stapfte mit heftigen Schritten die Treppe hinauf und verschwand in ihrer Wohnung, die ihr Vater nach ihren Vorstellungen hatte ausbauen lassen. Sie bewohnte dort drei Zimmer, hatte eine separate eigene kleine Küche und ein sehr großes Bad, das man durchaus als luxuriös bezeichnen konnte.

    Am Schrank des Schlafzimmers hingen drei Dirndl. Sie zog den Rock aus, auch die Bluse und stieg in das erste Dirndl, das sie jedoch gar nicht anziehen konnte, weil es ihr zu eng ge­worden war, was jedoch im Grund genommen nur fein umschrieb, daß die Vroni üppigere Formen bekommen hatte, denn enger geworden war das Dirndl im Lauf der Jahre schließlich nicht.

    »Kruzitürken«, murmelte sie, »das darf doch net wahr sein. Ich kann doch net schon wieder zugenommen haben…!«

    Sie stieg wieder aus dem Dirndl und stieg in das nächste. Da paßte sie zwar hinein, aber es saß äußerst eng, so daß die Vroni nicht atmen durfte. Als sie ganz langsam Luft einsog, platzte an der Seite eine kleine Naht.

    »Es ist net zu fassen«, murmelte sie. »Ich muß einfach mehr darauf achten, daß ich net zu viel nasch’. Und die Nanni kocht einfach zu gut. Ich werd’ ihr einmal die Leviten lesen. So geht es net weiter.«

    Dann zog sie auch dieses Dirndl aus und probierte das dritte.

    Aber auch dabei gab es die gleichen Probleme wie bei den beiden vorigen.

    Vroni atmete hörbar durch, dann biß sie die Lippen aufeinander und sie stapfte wieder wütend nach unten in die Küche, wo sie ihren Vater erneut nach Nanni fragte.

    »Wann kommt sie endlich?« fuhr sie ihren Vater an. »Ich hab’ keine Lust, länger auf sie zu warten.«

    »Jetzt beherrsch’ dich einmal«, erwiderte Franz Brunner. »Erstens weiß ich net, wann sie wiederkommt und zweitens hast du einen Ton an dir, der mir gar net gefällt.«

    »Mir gefällt so manches net«, entgegnete die Vroni, »und deswegen werd’ ich einiges ändern, das ist gewiß. Die Nanni hat in Zukunft ihre festen Zeiten, wo sie da zu sein und net in der Gegend herumzuflanieren hat.«

    Ihr Vater lachte. »Du bist vielleicht launisch. Heut’ fährst die Nanni an, weil sie net da ist, morgen, weil sie dieses und jenes net besorgt hat, und dann ist wieder net recht, daß sie überhaupt da ist. Komm’ einmal von deinem hohen Roß herunter und auf den Boden der Tatsachen. Das würd’ dir guttun.«

    »Was mir guttut, weiß ich selbst«, erwiderte die Vroni heftiger als gewollt.

    »Na, dann ist ja alles in Ordnung«, entgegnete ihr Vater, »mich kannst da ja in Ruh’ lassen.« Er nahm wieder die Tageszeitung zur Hand, der er täglich viel Zeit widmete.

    Vroni fühlte sich wieder düpiert, drehte sich erneut auf dem Absatz um und wollte aus der Küche rauschen. Als sie vehement die Küchentür öffnete, prallte sie mit einem zierlichen Mädchen zusammen, das in beiden Händen Einkaufskörbe hielt, die, das sah man ihr an, sehr schwer waren.

    »Wo kommst du denn her?« fuhr Vroni das zierliche Mädchen an. »Ich steh’ mit meinen Dirndln da, keines paßt mir mehr, und du schwirrst in der Weltgeschicht’ herum. Das gibt ’s in Zukunft nimmer.«

    Marianne Berglehner, die alle jedoch Nanni nannten, trug die schweren Körbe zum Tisch, wuchtete sie dort hinauf und atmete tief durch.

    »Jetzt ist keine Zeit zu verschnaufen«, herrschte die Vroni das hübsche Mädchen an, »tummel dich, daß du mir die Dirndl richtest, zumindest eines muß bis heut’ am Abend fertig sein. Den Tanz im Bergerhof will ich nämlich net versäumen. Wo bist du eigentlich gewesen?«

    »Einkaufen«, antwortete die Nanni.

    »Wieso denn das?« fuhr die Vroni sie daraufhin an. »Einkaufen tu doch immer ich…!«

    »Ja, schon«, Nanni nickte. »aber jetzt bist schon zwei Wochen net einkaufen gewesen und wir mußten einige Sachen dringend haben.«

    »Das hätt’ auch noch Zeit gehabt«, zischte Vroni.

    »Aber du hast mir gestern doch ausdrücklich aufgetragen, daß ich dieses und jenes sofort zu besorgen hätt’«, erwiderte die Nanni. »Ich bin außerdem auf den Bus angewiesen, der sonnabends ja net fährt. Zum Glück bin ich mitgenommen worden.« Dann lächelte sie. »Hin und zurück. Grüßen soll ich auch.«

    »Na, wenn du so bequem gereist bist«, maulte Vroni, »dann brauchst ja jetzt net länger verschnaufen, sondern kannst endlich mitkommen, um mir ein Dirndl zu richten.«

    Am Gesichtsausdruck ihres Vaters sah man deutlich, wie sehr ihm gegen den Strich ging, was Vroni da inszenierte. Er sagte jedoch nichts, so daß Vroni und Nanni schließlich abzogen.

    »Das da würd’ ich am liebsten anziehen…!« Vroni deutete auf eines der Dirndl.

    »Dann zieh’s einmal an«, sagte Nanni.

    »Es ist zu eng«, erwiderte Vroni vorwurfsvoll, »viel zu eng.«

    »Zieh’ es doch mal an«, wiederholte Nanni.

    »Du kochst zu fett…!« Vronis Stimme klang noch vorwurfsvoller.

    »Jetzt hör’ aber auf«, entgegnete Nanni. »Ich koch’ gar net fett. Du kommst doch immer an und sagst, in die Suppe müßt’ ein Schlag Sahne hinein, es würden sonst mehr Augen hinein- als herausschauen. Und wenn ich’s net tu…!«

    »Dann koch’ erst gar keine Suppe net.« Vronis Stimme überschlug sich fast. Denn sie hatte das Dirndl übergezogen und es paßte

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