Die Traumhochzeit: Der kleine Fürst 379 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Er ist so still«, wisperte Baronin Maria zu Hirtenberg ihrem Mann zu. »Weißt du, was er hat?« Moritz zu Hirtenberg schüttelte den Kopf, auf seinem Gesicht lag ein angespannter Zug. »Er wird aufgeregt sein, das ist doch normal am Tag seiner Hochzeit, Maria.« »Schon«, murmelte sie, »nur sollte man doch meinen, dass es eine schöne Aufregung ist, finde ich. Aber er sieht ja beinahe aus, als ginge er zu einer Beerdigung.« Sie verstummte, als ihr Sohn Lorenz den Wagen erreichte und einstieg. Er war ein schlanker Dunkelhaariger mit einem Gesicht, das von klugen braunen Augen beherrscht wurde. Seine Wangenknochen traten heute, so schien es, noch mehr hervor als sonst. Er war leichenblass, unter seinen Augen lagen tiefe Schatten, aber er bemühte sich um ein Lächeln, als er die Blicke seiner Eltern auf sich ruhen sah. Am Steuer nahm Lorenz' bester Freund Albert von Laarweiler Platz. Er wirkte vergnügt wie immer und schien sich auch um den Bräutigam keine Sorgen zu machen. »Zieh nicht so ein Gesicht, Lorenz«, sagte er, als er den Motor anließ. »Ich habe dich gewarnt, dich schon so früh in Fesseln legen zu lassen, aber du wolltest ja nicht auf mich hören. Jetzt bist du dran, Alter!« Er versuchte nur, mit seinen Bemerkungen die Stimmung ein wenig zu entkrampfen. In Wahrheit war Albert ein glühender Bewunderer von Lorenz' Braut Lara von Kessel.
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Die Traumhochzeit - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 379 –
Die Traumhochzeit
Viola Maybach
»Er ist so still«, wisperte Baronin Maria zu Hirtenberg ihrem Mann zu. »Weißt du, was er hat?«
Moritz zu Hirtenberg schüttelte den Kopf, auf seinem Gesicht lag ein angespannter Zug. »Er wird aufgeregt sein, das ist doch normal am Tag seiner Hochzeit, Maria.«
»Schon«, murmelte sie, »nur sollte man doch meinen, dass es eine schöne Aufregung ist, finde ich. Aber er sieht ja beinahe aus, als ginge er zu einer Beerdigung.«
Sie verstummte, als ihr Sohn Lorenz den Wagen erreichte und einstieg. Er war ein schlanker Dunkelhaariger mit einem Gesicht, das von klugen braunen Augen beherrscht wurde. Seine Wangenknochen traten heute, so schien es, noch mehr hervor als sonst. Er war leichenblass, unter seinen Augen lagen tiefe Schatten, aber er bemühte sich um ein Lächeln, als er die Blicke seiner Eltern auf sich ruhen sah.
Am Steuer nahm Lorenz’ bester Freund Albert von Laarweiler Platz. Er wirkte vergnügt wie immer und schien sich auch um den Bräutigam keine Sorgen zu machen. »Zieh nicht so ein Gesicht, Lorenz«, sagte er, als er den Motor anließ. »Ich habe dich gewarnt, dich schon so früh in Fesseln legen zu lassen, aber du wolltest ja nicht auf mich hören. Jetzt bist du dran, Alter!«
Er versuchte nur, mit seinen Bemerkungen die Stimmung ein wenig zu entkrampfen. In Wahrheit war Albert ein glühender Bewunderer von Lorenz’ Braut Lara von Kessel. Einmal hatte er sogar gesagt: »Schade, dass sie sich nicht in mich verliebt hat …« Jedenfalls konnte keine Rede davon sein, dass er seinen Freund vor einer allzu frühen Heirat gewarnt hatte.
Tatsächlich bemühte sich Lorenz erneut um ein Lächeln, aber er sagte noch immer keinen Ton. Als das Schweigen gar zu drückend wurde, fing Albert an, vor sich hin zu summen. Ernsthafte Sorgen machte er sich nicht, er hielt es für normal, dass man aufgeregt war, wenn man heiratete – und dann noch eine Frau wie Lara!
Die Kirche kam bald in Sicht. »Da wären wir schon!«, sagte Albert. »Pünktlich auf die Minute. Die Braut ist noch nicht da, wie es sich gehört.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »In zehn Minuten wird sie hier sein, wir haben also noch ein bisschen Zeit.«
Einige Schaulustige standen auf dem Kirchenvorplatz, aber viele waren es nicht. Lara und Lorenz legten beide keinen Wert auf öffentliche Aufmerksamkeit, sie wollten ihre Hochzeit nur mit Verwandten und engen Freunden feiern und kein Medienereignis daraus machen, darin waren sie sich von Anfang an einig gewesen.
»Hast du die Ringe, Albert?«, fragte Maria zu Hirtenberg.
»Ja, klar«, antwortete Albert und klopfte auf seine Brusttasche. »Sicher hier verwahrt, direkt über meinem Herzen.« Er schenkte Lorenz’ Mutter sein treuherzigstes Lächeln. Seine blonden Haare hatten sich auch heute, da er als Trauzeuge am Altar stehen würde, nicht bändigen lassen. Widerspenstig standen sie in alle Richtungen ab, während seine blauen Augen nach Bekannten suchten. Er stieß Lorenz in die Seite. »Was will der denn hier?«, raunte er seinem Freund zu und machte eine unauffällige Kopfbewegung.
Lorenz sah in die angegebene Richtung und sofort wieder weg. »Keine Ahnung«, behauptete er.
»Michael von Angern«, murmelte Albert. »Seit wann interessiert der sich denn für Hochzeiten? Will er sich etwa ein neues Geschäftsfeld erschließen?«
»Von wem redet ihr?«, fragte Lorenz’ Mutter.
»Von Michael von Angern«, erklärte Albert.
Moritz zu Hirtenberg zuckte zusammen, als hätte er einen Stromschlag erhalten. »Der ist hier?«, fragte er mit heiserer Stimme.
»Steht da drüben mit einem seiner Bodyguards«, flachste Albert.
Moritz nahm den Arm seiner Frau. »Lass uns hineingehen, Maria«, sagte er. Er war jetzt fast so blass wie sein Sohn, sein Atem ging flach.
»Ja, ich würde auch sagen, Sie sollten hineingehen, wir kommen gleich nach«, erklärte Albert nach einem weiteren Blick auf seine Uhr. »Nicht, dass die Braut vorfährt, und wir stehen noch hier.«
Moritz zog seine Frau eilig zum Kirchenportal.
»Kennt dein Vater den von Angern?«, fragte Albert. »Ich hatte beinahe den Eindruck, als hätte er einen Schrecken bekommen.«
»Woher sollte er ihn kennen?«, fragte Lorenz.
»Auch wieder wahr«, brummte Albert. »Aber was will der Kerl dann hier, kannst du mir das mal erklären?«
Erneut wanderte sein Blick zu dem blonden Mann mit dem breiten Oberkörper, der seinen eleganten Anzug beinahe zu sprengen schien: Er sah darin aus wie verkleidet. Obwohl er nicht sehr groß war, strahlte er die Autorität und Selbstsicherheit des Erfolgreichen aus. Man musste ihn nur ansehen, um zu wissen, dass er kein Mann war, der Widerspruch duldete. Über Michael von Angern waren in der kleinen Stadt viele Gerüchte im Umlauf, aber Genaues über den Ursprung seines sagenhaften Reichtums wusste niemand. Nur eins war sonnenklar: Man legte sich besser nicht mit ihm an.
Ihre Blicke begegneten sich. Ein kaum wahrnehmbares Lächeln blitzte im Gesicht des Anderen auf – ein Lächeln, das Albert Unbehagen bereitete. Er wandte sich ab und schlug vor: »Lass uns hineingehen, Lorenz. Es ist Zeit.«
Lorenz nickte. Den Blick hielt er gesenkt, als er seinem Freund zum Kirchenportal folgte.
*
»Du bist die schönste Braut, die ich jemals gesehen habe«, stellte Lucie von Drewitz voll neidloser Bewunderung fest, als sie neben ihrer Freundin Lara von Kessel in der großen silbernen Limousine Platz genommen hatte, die sie zur Kirche bringen würde. Laras Eltern, Bettina und Otto von Kessel, nickten zu Lucies Worten.
Lara bedankte sich mit einem strahlenden Lächeln. Ihre dunkelroten Haare waren an diesem Tag zu einem eleganten Knoten aufgesteckt worden, sie hatte nur ein ganz zurückhaltendes Make-up geduldet. Ein bisschen Wimperntusche, um ihre schönen grünen Augen zu betonen, etwas Glanz auf die Lippen – das war’s auch schon. Sie trug ihre Sommersprossen auf der Nase mit Stolz, noch nie hatte sie den Wunsch verspürt, sie unter einer Schicht Schminke verschwinden zu lassen. So wirkte sie bezaubernd natürlich – kein Wunder, dass viele Leute stehen geblieben waren, um die überirdisch schöne Erscheinung anzustaunen, als sie an ihnen vorüber zum Auto geschwebt war.
Ihr Kleid war ein Traum aus schwerer, cremeweißer Seide, figurnah geschnitten und mit einem dezenten Ausschnitt versehen. Es war eigens für sie angefertigt worden und saß ihr wie angegossen. Als Schmuck trug sie lediglich ihren Verlobungsring und filigran gearbeitete Ohrringe aus Diamanten und Perlen, die in ihrer Familie seit Generationen weiter vererbt wurden. Einst waren sie ihrer Ur-Ur-Großmutter zur Hochzeit geschenkt worden.
Die Limousine setzte sich in Bewegung, einige Leute winkten ihnen zu.
»Aufgeregt, Kind?«, fragte Bettina von Kessel und griff liebevoll nach der Hand ihrer Tochter.
»Ja, aber es ist eine angenehme Aufregung, Mama«, antwortete Lara mit weichem Lächeln. »Wir haben uns so auf diesen Tag gefreut, Lorenz und ich – und jetzt ist er endlich gekommen. Das ist wie ein Traum.«
»Ich wünschte, mir würde endlich auch der richtige Mann begegnen«, seufzte Lucie. »Warum ist mir bisher noch keiner wie Lorenz begegnet