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50 Alle Zärtlichkeit für dich
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eBook168 Seiten2 Stunden

50 Alle Zärtlichkeit für dich

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Über dieses E-Book

Lord Melburne war von seiner derzeitigen Mätresse zutiefst gelangweilt, sowie von Lady Romaynes Versuchen, ihn dazu zu verlocken, sie zu heiraten. Seine plötzliche Verstrickung in die Geschicke der schönen Clarinda jedoch war alles außer langweilig. Doch Clarinda brachte ihren Haß auf ihn deutlich zum Ausdruck, obwohl er nicht wußte, aus welchem Grund sie so fühlte. Sie wollte es ihm nicht sagen, nicht einmal als er sie vor dem sicheren Tod und den Machenschaften eines satanischen Clubs rettete. Erst als er sich Hals über Kopf in sie verliebte, sollte er die Wahrheit erfahren.
SpracheDeutsch
HerausgeberM-Y Books
Erscheinungsdatum14. Feb. 2016
ISBN9781782139072
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    Buchvorschau

    50 Alle Zärtlichkeit für dich - Barbara Cartland

    1.

    Lord Melburne gähnte.

    Dabei merkte er, daß er nicht müde war, sondern sich langweilte. Der Anblick der diskret verschleierten, rundlichen Putten auf dem Kaminsims, die rosafarbenen, mit seidenen Borten und Quasten verzierten Satinvorhänge und überhaupt der ganze, stark duftende und überheizte Raum ödete ihn an.

    Sein Blick glitt über seinen Anzug aus feinstem blauen Stoff, der auf einem Stuhl lag, und seine weiße Musselinkrawatte, die achtlos auf die überfüllte Frisierkommode zwischen Fläschchen, Lotionen, Salben und Parfüms geworfen worden war. Der Gedanke, daß er aufstehen und diese Sachen anziehen sollte, ließ ihn nochmals gähnen.

    „Du bist müde, mon cher", sagte eine sanfte Stimme neben ihm.

    Er sah zur Seite, in zwei dunkle Augen, die zu ihm aufschauten, und zwei rote, herausfordernd gespitzte Lippen und wußte, daß auch sie ihn langweilten.

    Es war ein unglücklicher Augenblick für Seine Lordschaft, als er entdeckte, daß seine Mätresse ihn nicht mehr interessierte. Als sie so neben ihm lag, trug sie nur ein Rubin-Collier, für das er eine Unmenge Geld ausgegeben hatte, und rote Satinschuhe, die farblich zu den Steinen paßten.

    Er konnte sich kaum noch vorstellen, daß er sie vor nicht mehr als einem Monat heiß umworben hatte. Dabei hatte es eine nicht unerhebliche Rolle gespielt, daß die betreffende Dame - Mademoiselle Liane Defroy - gezögert hatte, sich zwischen dem Marquis of Crawley und Sir Henry Stainer zu entscheiden.

    Vielleicht hatte der Marquis die höhere gesellschaftliche Stellung, aber Sir Henry Stainer war zweifellos der Reichere. Beide waren außerordentlich großzügig, beide gehörten dem Freundeskreis des Prince of Wales an und hielten sich oft in Carlton House auf.

    Daß Lord Melburne diesen beiden Liane sozusagen vor den aristokratischen Nasen weggeschnappt hatte, hatte nicht nur ihn befriedigt, sondern auch den Prince of Wales zum Lachen gebracht - er erklärte ihn für unwiderstehlich, sobald es um die Liebe ginge.

    Mit gerunzelter Stirn dachte Lord Melburne nun, daß es eben diese Unwiderstehlichkeit war, die das Leben so unglaublich langweilig machte. Der Kampf war immer zu kurz, der Sieg immer der Gleiche.

    Er machte eine Bewegung, um aufzustehen, aber Lianes kleine Hände griffen nach ihm.

    „Non, non! rief sie. „Steh nicht auf. Es ist noch früh, und wir haben uns noch so viel zu sagen.

    Ihre Lippen waren den seinen nah, und er spürte den Duft ihres Parfüms überdeutlich. Er hatte es schon vorher für zu süß gehalten, jetzt verstärkte es nur sein Gefühl des Abscheus.

    Er schüttelte ihre Arme ab und erhob sich.

    „Ich muß früh zu Bett gehen, bemerkte er und griff nach seiner Krawatte. „Ich fahre morgen aufs Land.

    „Aufs Land? wiederholte Liane mit erhobener Stimme. „Aber warum? Warum läßt du mich allein? Das ist verrückt! London ist so lustig, es gibt so viel, um sich zu amüsieren. Warum willst du fort?

    Seine Lordschaft band sich die Krawatte mit der geübten Hand eines Mannes, der sich hervorragend ohne die Hilfe eines Dieners anzukleiden versteht.

    „Ich muß einen alten Freund meines Vaters besuchen, antwortete er. „Ich wollte schon letzte Woche reisen, aber du hast mich gegen mein besseres Wissen überredet, in London zu bleiben.

    „Das ist unmöglich!" protestierte Liane und setzte sich auf.

    Die Rubine an ihrem Hals funkelten im Kerzenlicht.

    „Hast du die Gesellschaft morgen abend vergessen, zu der wir alle eingeladen sind, das ganze Corps de Ballet? Es wird sehr lustig und vergnügt und wird dir bestimmt gefallen."

    „Das bezweifle ich", antwortete der Lord und zog seinen Mantel an.

    Er blieb einen Augenblick stehen und sah auf sie hinab, auf ihr langes, pechschwarzes Haar, das ihr bis zur Taille reichte, das kleine, aparte Gesicht mit der Stupsnase und dem großen Mund, der ihm noch vor ein paar Wochen so einladend erschienen war. Sie war eine kluge Tänzerin, die ihre wenigen Talente geschickt auszunutzen wußte.

    Aber nun fragte er sich, wie er jemals ihr Geplapper, ihre gekünstelten Handbewegungen und die kokette Art, mit der sie sich bemühte, geheimnisvoll zu wirken, ertragen hatte.

    In Wirklichkeit gab es kein Geheimnis. Das hatte Lord Melburne erkannt.

    Sie schaute zu ihm auf und stellte wieder einmal fest, wie gut er aussah.

    Es war nicht nur sein Äußeres, dachte sie, wie so viele Frauen vor ihr, das so anziehend war; nicht nur das markante Kinn oder die grauen Augen, die so durchdringend blickten.

    Nein, Liane begriff plötzlich, daß es die zynischen Linien waren, die von der Nase zum Mund liefen, der Schwung der Lippen, die selbst in glücklichen Momenten spöttisch zu lächeln schienen, und das Blinzeln seiner Augen, die diesen Eindruck Lügen straften, wenn man es am wenigsten erwartete.

    Ja, er war unwiderstehlich! Mit einem Lächeln streckte sie ihm die Arme entgegen.

    „Bleib nicht zu lange fort, sagte sie leise. „Ich warte auf dich, Cheri. Das möchtest du doch, oder?

    „Ich bin nicht - sicher", antwortete Lord Melburne langsam, und während er sprach, merkte er schon, daß er einen Fehler gemacht hatte.

    Die Szene, die nun folgte, war laut, unerfreulich und doch nicht zu vermeiden. Er verließ Liane, die hysterisch in die Kissen schluchzte, und fragte sich, warum er nie in der Lage war, eine Affäre so ruhig zu beenden wie andere Männer seiner Bekanntschaft. Bei ihnen war es leicht - eine bloße Frage von Geld, vielleicht noch einen oder zwei Diamanten - aber nie ein böses Wort.

    Bei ihm gab es immer Tränen, Proteste und das unvermeidliche „Was habe ich getan? - Warum bedeute ich dir nichts mehr? - Gibt es eine andere?".

    Er kannte diese Fragen nur zu gut.

    Es war schön gewesen, eine Tänzerin zu haben, mit der man in den Park fahren konnte, sie mit einem eigenen Wagen und Dienern auszustatten und von ihr zu erwarten, daß sie treu blieb bis zum Ende der Liaison. Aber wenn dieses Ende bei anderen Männern freundschaftlich und unkompliziert war, so war es für Lord Melburne leider ganz anders.

    Immer gab es Tränen und herzzerreißende Briefe, Bitten um Erklärung und Weigerungen, an sein Desinteresse zu glauben.

    Als er aus dem Haus trat, wartete der diskrete, geschlossene Wagen auf ihn, den er für nächtliche Besuche dieser Art zu nehmen pflegte. Der Kutscher war überrascht, Seine Lordschaft so früh zu sehen und zog mit einem Ruck die Zügel an. Der junge Lakai sprang, nachdem er die Wagentür hinter Seiner Lordschaft geschlossen hatte, auf und flüsterte dem Kutscher dabei zu: „Ich wette, das ist zu Ende."

    „Das kann nicht sein, antwortete der Kutscher. „Er war nicht länger als einen Monat mit ihr zusammen.

    „Trotzdem ist es vorbei, sagte der Lakai voller Überzeugung. „Ich weiß, wie er aussieht, wenn er gesagt hat ,Schluß‘ - und es ist Schluß! Die vorletzte hatte er nach drei Monaten satt, meinte er mit einem Seufzer. „Ich frage mich, was ihn immer so schnell langweilt."

    In der Kutsche stellte sich Seine Lordschaft dieselbe Frage. Warum fand er plötzlich - und meistens unerwartet - eine Frau nicht länger begehrenswert?

    Es hatte ihm gefallen, Liane seinen Freunden vorzuführen. Er war mit ihr in Spielhallen, bei Mott’s und in Vauxhall Gardens gewesen. Ihm war es so vorgekommen, als verblaßte neben ihr jede andere Frau. Sie war fröhlich, amüsant, voller Lebensfreude und von einer Vitalität, die jeden ansteckte, der mit ihr sprach.

    „Du bist ein verdammt glücklicher Kerl", hatte Sir Henry Stainer gesagt, und der Neid in der Stimme seines Freundes war äußerst befriedigend gewesen.

    Er fragte sich nun, ob Sir Henry die Verlassene aufnehmen würde. Aber wenn es nicht Stainer wäre, dann gäbe es ein Dutzend andere, die nur zu bereit wären, um die Gunst einer Französin zu werben, die eine ganze Reihe junger Männer aus der Gesellschaft gefesselt hatte.

    Und trotzdem will ich sie nicht länger, dachte Lord Melburne.

    „Zur Hölle mit ihr, sagte er laut. „Zur Hölle mit allen Frauen!

    Er wußte, es war absurd, daß er sich an der Szene schuldig fühlte, die gerade stattgefunden hatte. Er wußte, es war Liane, nicht er, die sich nicht an die Regeln hielt.

    Das Abkommen zwischen einem Gentleman und seiner Mätresse sollte ein reines Geschäft sein. Man genoß die Gesellschaft des anderen; es war die Aufgabe einer Frau, so faszinierend wie möglich zu sein und mit allen erdenklichen Mitteln die größtmögliche Summe für ihre Gunst zu erzielen. Aber es hatte keine Liebe oder verletzte Gefühle zu geben.

    Und doch - wenn es um Buck Melburne ging, wurden alle Regeln vergessen. Schon als kleinen Jungen hatte man ihn Buck genannt. Selbst seine Verwandten konnten sich kaum an seinen richtigen Namen erinnern.

    Es war ein Spitzname, den er bekommen hatte, als er zum ersten Mal in einem Satinanzug mit Kniehosen erschien und diesen bereits im Alter von sechs Jahren so trug, daß ein Freund seines Vaters ausrief: „Er sieht schon jetzt wie ein Geck aus!"

    Der Name war hängengeblieben, und er war zweifellos äußerst passend. Der Prince of Wales kleidete sich wie er, mit einfachen, gut geschnittenen Anzügen und sorgfältig gebundenen Krawatten.

    Und auch aus anderen Gründen war sein Name bekannt: Niemand im ganzen Land konnte einen Wagen so gut lenken wie er; er saß im Sattel wie kein zweiter; er schoß und boxte wie ein Professioneller.

    Buck Melburne war der gefragteste, am meisten beneidete und unwiderstehlichste Mann in London.

    Im Berkeley Square verließ er den Wagen und betrat die Halle seines Londoner Hauses. Er übergab Hut und Stock dem Butler.

    „Ich werde morgen vormittag um halb zehn nach Melburne fahren, Smithson, sagte er. „Bestelle meinen Reisewagen und sage Hawkins, er soll mit dem Gepäckwagen vorausfahren.

    „Sehr wohl, Mylord, antwortete der Butler. „Hier ist eine Nachricht für Eure Lordschaft.

    „Eine Nachricht?" Lord Melburne nahm den Umschlag von dem silbernen Tablett, das ihm der Butler reichte.

    Schon bevor er ihn an sich nahm, wußte er, von wem er kam. Er blickte finster vor sich hin, als er sich zur Bibliothek begab, wo er sich gewöhnlich aufhielt, wenn er allein war.

    Ein Lakai eilte herbei, um ihm die Tür zu öffnen, und er betrat den langen, von Bücherborden gesäumten Raum, der mit seinen Lapislazuli-Säulen und den geschnitzten, vergoldeten Simsen einer der schönsten Räume Londons war.

    „Wein, Mylord?" fragte der Diener.

    „Ich bediene mich selbst", antwortete Lord Melburne.

    Nachdem sich die Tür hinter dem Diener geschlossen hatte, stand Lord Melburne einen Augenblick da und starrte auf den Umschlag in seiner Hand. Er wußte nur zu gut, von wem er war, und er fragte sich, ob dies die Lösung der Probleme wäre, über die er in der Kutsche nachgedacht hatte. Sollte er heiraten? Würde dieser Zustand sich als erfreulicher oder zumindest ruhiger erweisen als der jetzige?

    Langsam, fast zögernd öffnete er den Brief. Lady Romayne Ramseys Handschrift war elegant und weiblich, und doch würde jeder, der etwas von diesen Dingen verstand, bemerkt haben, daß eine gewisse Entschlossenheit aus den feinen Schriftzügen sprach.

    Die Nachricht war kurz.

    „Mein lieber Cousin,

    ich hatte erwartet, Dich heute abend zu sehen, aber ich wurde enttäuscht. Es gibt viele Dinge, über die ich mit Dir sprechen möchte. Komme morgen um fünf Uhr. Dann werden wir allein sein.

    Deine Romayne."

    Obwohl die Nachricht nichts enthielt, was den Ärger Seiner Lordschaft erregen konnte, knüllte er das Blatt Papier zusammen und warf es in die Flammen des Kamins.

    In diesem Moment wurde ihm klar, daß Romayne Ramsey ihn zu heiraten beabsichtigte. Sie hatte ihre entfernte Verwandtschaft zum Anlaß genommen, ihn in ihren engsten Freundeskreis einzubeziehen, lange bevor er selbst wußte, ob

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