Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

113 Ein Lord aus Schottland
113 Ein Lord aus Schottland
113 Ein Lord aus Schottland
eBook215 Seiten2 Stunden

113 Ein Lord aus Schottland

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Lord Alistair McDonon wird unerwartet der Erbe des Clans der McDonon nachdem seine beiden Brueder in einem tragischen Angelunglück sterben. Doch er hasst Schottland und fühlt sich wohl in London, das er ungern verlässt. Außerdem widerstrebt es ihm, die für ihn ausgesuchte Braut zu heiraten, die zuvor mit seinem Bruder verlobt war. Er trifft Arina Beverley und überzeugt sie, seine Frau zu spielen, womit sie einverstanden ist, weil es ihr hilft die Pflege für ihre kranke Mutter zu finanzieren. Kann aus dem Spiel echte Liebe werden?
SpracheDeutsch
HerausgeberM-Y Books
Erscheinungsdatum14. Apr. 2015
ISBN9781788672122
113 Ein Lord aus Schottland

Ähnlich wie 113 Ein Lord aus Schottland

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Romanzen für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für 113 Ein Lord aus Schottland

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    113 Ein Lord aus Schottland - Barbara Cartland

    Anmerkung der Verfasserin

    Eheschließung durch eine Erklärung vor Zeugen war als sogenannte »irreguläre Heirat« in Schottland legal, bevor das entsprechende Gesetz im Jahre 1949 aufgehoben wurde. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts spielte das Hochland gegenüber dem restlichen Teil Schottlands eine gewisse Sonderrolle. Diese Eigenständigkeit war nicht zuletzt eine Folge des Feudalismus, einer eigenen Sprache und einer unterschiedlichen Kleidung.

    Während der 35 Jahre, in denen unter anderem der Kilt, (der traditionelle Schottenrock der Männer), das Plaid (ein Umhang aus kariertem Schottentuch), Pfeifenmusik und natürlich der Dudelsack verboten waren, gingen die Hochlandbewohner dazu über, als Ersatz für den Dirk, ihren traditionellen Dolch, einen Stock bei sich zu tragen. Schließlich setzte sich ein kürzeres Messer durch, der Skean Dhuy, der klein genug war, um ihn in einer Tasche zu verstecken oder ihn oben in den Kniestrumpf zu schieben. Die keltische Renaissance zu Beginn des 19. Jahrhunderts erhielt dann neuen Auftrieb durch Sir Walter Scott, und als sich König Georg IV. im Jahre 1822 entschloß, sein Königreich im Norden zu besuchen, trug er das traditionelle Schottentuch mit dem Muster der Stuarts.

    1803

    Lord Alistair McDonon saß beim Frühstück.

    Daß es fast zwölf Uhr mittags war, galt nicht als außergewöhnlich in den Kreisen der Gesellschaft, in denen er verkehrte und sich allgemeiner Beliebtheit erfreute.

    Am Abend zuvor war er Gast bei einem Abendessen gewesen, das der Prince of Wales im Carlton House gegeben hatte, und danach hatte er mit einer Reihe weiterer Lebemänner noch weitergefeiert und. das neueste Tanzlokal besucht, wo die hübschesten und verlockendsten leichten Mädchen Londons paradierten.

    Und als sei das alles noch nicht genug, waren er und seine Freunde schließlich in einem sehr teuren »Vergnügungsetablissement« am Haymarket gelandet, wo Lord Alistair es dann doch bedauerte, daß er schon zu viele Gläser französischen Weins getrunken hatte.

    Im Großen und Ganzen war es ein normaler Abend gewesen.

    Aber er forderte auch am nächsten Morgen seinen Preis, und Lord Alistair winkte ab, als sein Kammerdiener ihm ein hervorragend zubereitetes Gericht mit Kalbsbries und frischen Pilzen servieren wollte, und er entschied sich stattdessen für Toast und Brandy.

    Er dachte jedoch nicht an seinen trockenen Hals oder an seine Kopfschmerzen; seine Gedanken weilten bei den Reizen Lady Beverleys.

    Neben ihm auf dem Tisch lag ein exotisch parfümiertes Schreiben, in dem sie ihm mitteilte, sie wünsche ihn am gleichen Nachmittag um vier Uhr bei sich zu sehen.

    Der Ton des Schreibens war herrisch, so daß das Ganze eher ein Befehl war als eine Bitte, aber das war verständlich bei einer Schönheit, die die Herzen der stets kritischen Londoner Beau Monde im Sturm erobert hatte.

    Als Witwe eines reichen und vornehmen Grundbesitzers im Norden Englands war sie ein Jahr nach dessen Tod nach London gekommen, und eine ältliche Tante hatte sie diskret als Anstandsdame begleitet.

    Da sie über einen makellosen Ruf und hinreichend blaues Blut verfügte, wurde sie selbst von den sittenstrengsten Gastgeberinnen ohne weiteres akzeptiert.

    Ein neues Gesicht sorgte stets für Aufregung in einer Welt, in der es schöne Frauen im Überfluß gab, seit der Prince of Wales den Reizen der bezaubernden Schauspielerin Mrs. Robinson verfallen war und seit Georgiana, die Herzogin von Devonshire, die Gesellschaft in ihren Bann geschlagen hatte.

    Eine Schönheit war der anderen gefolgt, und alle wären »unvergleichlich« gewesen, wie man in den Clubs von St. James sagte, aber jetzt war nahezu jeder Gentleman der Meinung, daß Olivia Beverley sie alle in den Schatten stellte.

    Und sie war auch außergewöhnlich mit ihren dunklen Augen, in denen der gleiche violette Schimmer wie auf ihrem tiefschwarzen Haar zu liegen schien, mit ihrer Haut, die an Magnolien erinnerte, und ihren Gesichtszügen, die mit einer griechischen Göttin wetteifern konnten, wie Lord Byron erklärt hatte.

    Selbst der verwöhnteste Lebemann legte ihr sein Herz zu Füßen, und obwohl Lord Alistair es nicht schätzte, nur einer von vielen zu sein, erlag auch er ihr schließlich.

    Vielleicht weil er schwerer einzufangen war als die übrigen, würdigte ihn Lady Beverley ihres Lächelns, und schließlich stand ihm, wenn er sie besuchte, nicht nur die Tür ihres Hauses offen, ihre Arme taten es auch.

    Lord Alistair war trotz der Tatsache, daß er als Beau und Dandy galt, ein kluger Mann.

    Ihm war durchaus klar, daß seine Liebesaffäre mit Olivia Beverley ein Geheimnis bleiben mußte, von dem vor allem die unermüdlichen Gerüchtemacher nichts erfahren durften.

    Als dritter Sohn eines schottischen Clan-Oberhauptes hatte er keine Aussichten, jemals den Herzogstitel zu tragen, und er wußte, daß Olivia große Dinge anstrebte.

    Der Herzog von Torchester führte sie in die Oper, und der Marquis von Harrowby, einer der reichsten Grundbesitzer Englands, fuhr mit ihr in seiner Kutsche durch die Londoner Parkanlagen.

    Eins stand jedoch außer Frage: Wenn sie allein waren, fand Olivia Alistair McDonon als Liebhaber unwiderstehlich, und ihre Leidenschaft füreinander hatte sich noch verstärkt, vielleicht weil die strikte Geheimhaltung ihre Begegnungen um so aufregender machte.

    Es war ungewöhnlich, daß Olivia ihn am hellichten Tag zu sich rief.

    Während er einen weiteren Schluck von seinem Brandy nahm, überlegte er, was sie ihm wohl mitteilen wollte.

    Er hatte das unangenehme Gefühl, sie könnte ihm vielleicht sagen, daß Torchester oder Harrowby die magischen Worte ausgesprochen hatten, die sie hören wollte, und daß sie jetzt die Absicht hatte zu heiraten.

    Wenn er sie verlieren sollte, wäre das ärgerlich dachte Lord Alistair, und er würde sie während ihrer Flitterwochen mit Sicherheit vermissen.

    Doch mit einem Anflug von Zynismus um die Mundwinkel sagte er sich auch, daß Olivia sich zweifellos erneut nach seinen Küssen sehnen würde, wenn der mit dem Titel einer Marquise oder Herzogin verbundene Reiz des Neuen erst einmal verflogen war.

    »Warum sind meine Gefühle dir gegenüber anders als bei allen anderen Männern?« hatte sie ihn in der vorletzten Nacht wehmütig gefragt.

    Er hatte nach einem Abendessen im Richmond House in ihrem Schlafzimmer auf sie gewartet; der Marquis hatte sie nach Haus begleitet und sie bis zur Haustür gebracht, wo sie ihm immer nur erlaubte, ihre Hand zu küssen.

    Lord Alistair hatte das Haus in der Park Street schon vorher durch die Gartentür betreten, zu der er einen Schlüssel besaß.

    Die Verandatür des Salons war angelehnt gewesen, und als die Dienerschaft zu Bett gegangen war, hatte er sich nach oben geschlichen und sich auf dem mit Seide bezogenen Bett an die spitzenbesetzten Kissen gelehnt.

    Der Duft des französischen Parfüms, das Olivia immer benutzte, hing in der Luft, und er war es durchaus zufrieden, auf sie zu warten, da er wußte, wenn sie käme, dann wäre da wieder nur die Leidenschaft, die sie beide verzehrte.

    Und als sie dann tatsächlich kam, mußte sie sich ihm einfach in die Arme werfen, und eine lange, lange Zeit verging, ohne daß Worte nötig waren ...

    Erst als die Kerzen neben dem Bett heruntergebrannt waren und zu tropfen begannen und der erste sanfte Schimmer der Morgendämmerung heraufzog, waren sie wieder in der Lage, miteinander zu reden.

    »Du bist sehr schön!« sagte Lord Alistair.

    Er drückte sie mit einem Arm fest an sich und berührte mit der anderen Hand ihr seidenweiches dunkles Haar.

    Er hatte ihr die Haarnadeln beinahe grob herausgezogen, so daß das Haar ihre nackten Schultern bedeckte, und jetzt kam es ihm ebenso weich vor wie ihre Haut und hielt ihn stärker gefangen als selbst Ketten es je vermocht hätten.

    »Wie war der Abend?« fragte er.

    »Langweilig!« Olivia zog einen Schmollmund. »Alle waren überaus distinguiert, und der Herzog war womöglich noch langweiliger als sonst.«

    »Ich bin froh, daß ich nicht eingeladen war.«

    »Das einzige, woran ich denken konnte«, fuhr sie fort, »war, daß ich dich noch sehen würde, aber ich habe nicht gewußt, daß die Zeit so langsam verstreichen kann! Immer wieder habe ich auf die Uhr geschaut und gemeint, sie wäre stehengeblieben.«

    »Harrowby hat dich nach Haus gebracht?« erkundigte sich Lord Alistair. »Hat er denn nun endlich die Katze aus dem Sack gelassen?«

    »Das hätte er getan, wenn ich ihn nur ein bißchen mehr ermutigt hätte«, erwiderte Olivia selbstgefällig, »aber ich habe befürchtet, daß er dadurch nur mein Zusammensein mit dir hinauszögern würde.«

    »Ich fühle mich geschmeichelt!«

    »Warum bist du nicht eifersüchtiger?« fragte sie plötzlich, und in ihrer Stimme klang Verärgerung mit. »Alle anderen Männer, die ich kenne, der Herzog und Arthur Harrowby eingeschlossen, wären rasend vor Eifersucht und bereit, dich zu erschießen, wenn sie wüßten, wo ich in diesem Augenblick bin.«

    Lord Alistair lächelte leicht belustigt.

    »Warum sollte ich irgend jemanden beneiden?«

    »Ich liebe dich! Ich liebe dich, Alistair!« rief Olivia und wandte ihm ihr Gesicht zu. »Bist du dir eigentlich klar darüber, daß du mir nie gesagt hast, du würdest mich lieben?«

    »Ich dachte immer, das wäre auch ohne Worte offensichtlich«, erwiderte Lord Alistair ausweichend.

    Schon als er es aussprach, wußte er, daß Olivia enttäuscht war, weil er nicht mehr sagte.

    Aber aus einer unerklärlichen Marotte heraus hatte er es sich zur Regel gemacht, niemals einer Frau seine Liebe zu erklären, bevor er sicher war, daß die Gefühle, die er für sie empfand, etwas ganz anderes waren als die wilde Leidenschaft, die man auch mit einem anderen, treffenderen Wort beschreiben konnte.

    Er wußte auch, daß er sich nicht nur in diesem Punkt, sondern in manch anderer Hinsicht von seinen Zeitgenossen unterschied.

    Für Gentlemen war es Mode geworden, Gedichte zu schreiben, in denen sie vor allem die von ihnen bewunderten Damen besangen, und selbst diejenigen, die sich nicht zu Versen aufschwingen konnten, schrieben in beredten Worten endlos über ihre Liebe.

    Es war jetzt durchaus üblich, von »Liebe« und »Verliebtsein« zu sprechen, selbst wenn von leichten Mädchen oder von »Weiberröcken«, wie man das nannte, die Rede war.

    Vielleicht lag es an der guten Erziehung, die Lord Alistair genossen hatte, daß er es unmöglich fand, die englische Sprache in einem Zusammenhang zu entwürdigen, der für ihn etwas ganz anderes bedeutete.

    Aber was auch immer der Grund war, er hatte jedenfalls noch nie einer Frau erklärt, daß er sie liebe, und so war es unvermeidlich, daß diese Unterlassung bemerkt und übelgenommen wurde.

    »Sag mir, daß du mich liebst«, bat Olivia ihn inständig, »und sag mir, daß es dir das Herz brechen würde, wenn ich einen anderen heirate.«

    »Ich bin nicht sicher, ob ich überhaupt eins habe«, entgegnete Lord Alistair. »Jedenfalls hat eine ganze Reihe hübscher Frauen die Überzeugung geäußert, daß man bei meiner Erschaffung vergessen hat, meinem Körper ein solches Organ einzusetzen.«

    »Oh Alistair, wie kannst du nur so grausam sein!« rief Olivia. »Du vermittelst mir das Gefühl, daß du nur mit mir spielst, und da ich dich bis zum Wahnsinn liebe, macht mich das zutiefst unglücklich!«

    »Das bezweifle ich«, meinte Lord Alistair. »Aber warum kümmerst du dich um Worte? Taten sind viel effektiver und ganz sicher viel befriedigender.«

    Bei diesen Worten umschloß seine Hand, mit der er ihr Haar gestreichelt hatte, sanft ihren weißen Hals.

    Für einen Augenblick leistete sie ihm Widerstand, weil sie sich darüber ärgerte, daß er nicht auf ihre Bitten reagierte.

    Dann aber entfachte die besitzergreifende Wildheit seines Kusses das fast schon erloschene Feuer in ihrer Brust zu neuer Glut, und als die Flammen immer höher schlugen und schließlich denen glichen, die in ihm loderten, wurde alles Denken unmöglich, und es blieb nur das Gefühl brennender, unstillbarer Leidenschaft.

    Gestern hatte Lord Alistair Olivia nicht gesehen, aber er hatte gewußt, daß sie den Herzog und den Marquis irgendwann nachmittags und abends treffen wollte, und er war so gut wie sicher, daß sie einen der beiden auch heiraten würde.

    Das Wappen mit der herzoglichen Krone war zwar recht verlockend, aber der Marquis andererseits war sehr wohlhabend und zudem der attraktivere von den beiden.

    Beide aber waren, überlegte Lord Alistair nachdenklich, aufgeblasen und nur von ihrer eigenen Wichtigkeit überzeugt.

    Wäre Olivia erst einmal mit einem der beiden verheiratet und würde dann im Schmuck der Familienjuwelen die Tafel zieren, dann wäre sie nur noch ein weiteres Besitzstück, das man lobte, weil es einem gehörte, und das man aus dem gleichen Grund auch eifersüchtig bewachte.

    Plötzlich wurde ihm klar, wie trostlos das Leben einer Frau wurde, wenn sie sich verheiratete.

    War ihr Mann bedeutend genug, dann war sie einfach ein Anhängsel, und man erwartete von ihr nicht, in ihrem Denken und Fühlen irgendeine Unabhängigkeit zu entwickeln.

    Er konnte sich an eine bezaubernde Frau erinnern, mit der ihn eine kurze, aber sehr befriedigende affaire de coeur verbunden hatte.

    Sie hatte ihm damals gesagt: »Die Männer der Beau Monde sind alle gleich! Sie begehren eine Frau in der gleichen Weise wie sie ein wertvolles Bild, eine Sèvres-Vase oder ein außergewöhnliches Pferd begehren. Aber sobald sie das wertvolle Stück erworben haben, halten sie schon wieder Ausschau nach etwas Neuem, um es ihrer Sammlung einzuverleiben!«

    »Du unterschätzt dich«, hatte Lord Alistair damals protestiert, wie das von ihm erwartet wurde.

    Gleichzeitig wußte er jedoch, daß sie eigentlich recht hatte; er allerdings besaß keine Sammlung, der er eine schöne Frau hätte hinzufügen können.

    Er hatte genug Geld, um bequem leben und die Kosten aufbringen zu können, die für einen Gentleman in der extravagantesten und leichtlebigsten Gesellschaft ganz Europas recht beträchtlich waren.

    Aber er besaß keine Ländereien, deren Pachterträge ihm ein üppiges Jahreseinkommen garantiert hätten, er hatte allerdings auch kein großes Haus zu unterhalten, und somit beschränkten sich seine Ausgaben auf die Kleidung, die er trug, seinen kleinen Haushalt in London und die beiden Pferde, die er für seine Kutsche benötigte.

    Trotzdem genoß er ein luxuriöses Leben in den Häusern seiner Freunde.

    Jede Gastgeberin brauchte einen alleinstehenden Herrn, vor allem einen so gutaussehenden und distinguierten wie Lord Alistair, und aus diesem Grunde häuften sich die Einladungen, die ihn in seiner bequemen, aber vergleichsweise bescheidenen Wohnung in der Half-Moon Street erreichten.

    Das war auch der Grund dafür, daß er den ruhigen und anspruchslosen Sekretär wirklich brauchte, den er für zwei Stunden täglich zur Erledigung seiner immer umfangreicher werdenden Korrespondenz beschäftigte.

    Mit einem Sekretär, der seine Termine arrangierte, dem Kammerdiener, der ihm aufwartete, und einem erfahrenen Koch, der seine Mahlzeiten zubereitete, wenn er daheim war, führte Lord Alistair ein beneidenswertes Leben.

    In England gab es kein Haus, in dem er nicht willkommen war, und die besten Jagd und Springpferde standen ihm zur Verfügung, falls er sie benötigen sollte.

    Und was vielleicht noch wichtiger war, in all den großen Häusern, in die man ihn einlud, gab es immer auch eine schöne Frau, die voller Eifer dafür sorgte, daß er auch nachts nicht einsam blieb.

    »Ich weiß, Sie sind kein reicher Mann«, hatte der Prince of Wales vor ein paar Wochen zu ihm gesagt, »aber verdammt noch mal, Alistair, ich glaube, Sie führen ein besseres Leben als ich.«

    Lord Alistair, hatte gelacht.

    »Ich denke, Sire, Sie könnten sehr viele Männer finden, die nur allzu bereit wären, mit Ihnen zu tauschen.«

    »Würden Sie das tun?« hatte der Prince of Wales spitz gefragt.

    Und Lord Alistair hatte den Kopf geschüttelt.

    »Nein, Sire, aber ich kenne auch besser als die meisten anderen die vielen Sorgen, mit denen Sie sich herumschlagen müssen, und die Schwierigkeiten, denen Sie in Ihrem Privatleben ausgesetzt sind.«

    »Das

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1