67. Dein Zärtlicher Blick
Von Barbara Cartland
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67. Dein Zärtlicher Blick - Barbara Cartland
1 ~ 1886
Als der Zug in die Victoria Station dampfte, verspürte Ilita den plötzlichen Impuls, sich an Schwester Angelica festzuklammern.
Doch schon allein den Gedanken fand sie albern. Im Konvent hatte sie Schwester Angelica, die für die Wäscherei zuständig war, nie gemocht. Sie hatte den Mädchen die langweilige Kunst des Nähens beigebracht, wozu auch Flicken und Stopfen gehörte.
Aber jetzt waren ihr faltiges Gesicht und die bebrillten Augen das einzige, was ihr vertraut erschien, während vor ihr nur die Angst vor der ungewissen Zukunft lag.
»Wenn doch nur Papa hier wäre, dann wäre es wunderbar, wieder in England zu sein«, dachte Ilita und spürte wieder den Schmerz, der selbst jetzt noch, nach anderthalb Jahren, unweigerlich alle Gedanken an ihren Vater begleitete.
Dann sprang ihre Reisebegleiterin, die Tochter des italienischen Botschafters im Court of St. James, auf und rief: »Ich kann Mama sehen! Sie steht auf dem Bahnsteig. Oh, Schwester Angelica, bitte, öffnen Sie das Fenster!«
»Alles zu seiner Zeit, mein liebes Kind!« erwiderte Schwester Angelica. »Wenn deine Mutter gekommen ist, um dich abzuholen, dann kannst du ganz sicher sein, daß sie dich auch finden wird.«
Doch das italienische Mädchen hörte gar nicht zu. Ilita überlegte, ob wohl jemand gekommen war, um sie abzuholen, oder ob man nur einen Diener geschickt hatte.
Es schien unglaublich, daß die einzige Verwandte, die sie bei ihrer Rückkehr nach England gewiß sehen würde, eine Tante war, die sie nur einmal in ihrem Leben getroffen hatte, und von der sie den Eindruck hatte, daß sie weder sie noch ihren Vater mochte.
»Vielleicht freut sie sich jetzt, mich zu sehen«, versuchte sie sich zu trösten.
Aber ihr Instinkt sagte ihr, daß das alles andere als wahrscheinlich wäre.
Die ganze Zeit über, während der Zug sie von Florenz nach England gebracht hatte, hatte Ilita über alles nachgedacht, was geschehen war, hatte versucht sich auszumalen, wie es anders hätte kommen können.
Hätte das Schicksal nicht so überaus grausam zugeschlagen, würde sie jetzt vielleicht mit ihrem Vater nach Darrington Park fahren.
Stattdessen war ihr Vater tot, genau wie sein jüngerer Bruder, der sechste Earl von Darrington.
Jetzt gab es nur noch einen kleinen Jungen in der Schule, der die Familientradition fortführen sollte.
Ilita wußte, es war ihrem Vater niemals in den Sinn gekommen, daß er jemals das riesige Haus in Buckinghamshire und den Titel erben könnte, auf den die Familie immer äußerst stolz gewesen war.
Als zweitältester Sohn, mit einem Vater, der noch immer ein jugendlicher Mann war, und einem Bruder, der nur zwei Jahre älter war als er, hatte Marcus Darrington-Coombe beschlossen, mit dem kleinen Einkommen, das ihm sein Vater gewährte, die Welt zu erforschen.
Er hatte ein Mädchen geheiratet, das ebenso abenteuerlustig war wie er, und zusammen hatten sie Berge bestiegen, Teile Asiens besucht, die auf keiner Karte verzeichnet waren, waren Flüsse hinaufgefahren, in denen es von Krokodilen nur so wimmelte, und hatten mit dem Optimismus von Amateurforschern, die nichts unmöglich finden, Wüsten durchquert.
Als Ilita geboren wurde, behinderte sie diese Reisen nicht; sie wurde einfach mitgenommen.
In einem Korb auf dem Rücken eines Kamels wurde sie in den Schlaf gewiegt, wurde Berge hochgeschleppt in einem Korb, der an einem Yak befestigt war, und lernte von fremden Speisen zu existieren, die andere Kinder vielleicht umgebracht hätten.
Sie hatten nur wenig Geld, aber viel Spaß, und Ilita konnte sich erinnern, daß ihre Kindheit stets von Lachen und Liebe erfüllt gewesen war.
Dann, vor drei Jahren, als sie fünfzehn gewesen war, hatte das Schicksal zugeschlagen.
Sie waren auf dem Schiff von einer Reise nach Afrika zurückgekehrt und in Neapel gelandet, und sowohl ihr Vater als auch ihre Mutter wurden von einem merkwürdigen Fieber gepackt, das die Ärzte nicht erkannten und nicht behandeln konnten.
Ihre Mutter starb sehr schnell, noch ehe sie begriffen hatten, wie krank sie war. Ilita und ihr Vater konnten sich nicht vorstellen, wie das Leben ohne sie weitergehen sollte.
Tatsächlich war es Ilita, die dann den stärkeren Willen zeigte. Sie zwang ihren Vater zu essen und sorgte dafür, daß er sich wieder für seine Umgebung interessierte, und daran Anteil nahm - Ausgrabungen in Pompeji, die Entdeckung einer römischen Villa in Capri - und langsam wurde er ein wenig normaler.
Einige Monate lang war er geschwächt durch das Fieber, das seine Frau getötet hatte, und in dieser Zeit tauchte unerwartet Ilitas Patentante, Mrs. Van Holden, auf.
Sie war eine enge Freundin ihrer Mutter gewesen, und als sie hörte, daß sie in Neapel waren, kam sie von Rom herüber, wo sie zu der Zeit wohnte, um ihnen zu sagen, wie schrecklich traurig sie über ihren Verlust war.
»Ich habe Elizabeth geliebt«, erklärte sie mit Tränen in den Augen, »und wenn wir einander auch nur sehr wenig gesehen haben, seit ich einen Amerikaner geheiratet habe, so kann ich doch den Gedanken kaum ertragen, daß sie nicht mehr auf dieser Welt ist, die sie schön gemacht hat, einfach, weil sie auf ihr lebte.«
Als sie mit Ilita und ihrem Vater in dem ungepflegten Garten des billigen Hotels saß, in dem sie sich eingemietet hatten, erzählte sie von den Tagen, als sie und Elizabeth, die im selben Alter gewesen war, im Buckingham Palace eingeführt worden waren, wie sie dachten, sie würden die Welt erobern, weil sie so jung und glücklich waren.
»Und weißt du, was geschah?« fragte Mrs. Van Holden Ilita lächelnd. »Deine Großmutter war ganz sicher, daß deine Mutter eine brillante Partie machen würde, weil sie so schön war. Ich habe immer gelacht und erklärt, alle Prinzen, Herzoge und Marquis der englischen Aristokratie würden bei ihr Schlange stehen!«
Ilita, die die Antwort bereits kannte, fragte höflich:»Was ist passiert, Patin?«
»Sie hat auf einem Ball deinen Vater gesehen«, antwortete Mrs. Van Holden, »und sich verliebt! Danach hätte jeder König, selbst der Schah von Persien persönlich, vor ihr auf die Knie fallen können, sie hätte ihn nicht einmal bemerkt!«
»Und ich war in sie genauso verliebt! Sie war die schönste Frau, die ich in meinem ganzen Leben gesehen hatte«, warf Ilitas Vater ein, und man konnte den Schmerz aus seiner Stimme hören.
»Und ich habe mich ebenfalls verliebt«, erzählte Mrs. Van Holden, als wollte sie sich nicht länger mit Gedanken aufhalten, die sie unglücklich machten. »Aber meine Familie war entsetzt, weil er Amerikaner war! Er war Attaché an der amerikanischen Botschaft in London, und nachdem wir geheiratet hatten, gingen wir zusammen nach Amerika zurück. Ich kann ganz ehrlich sagen, daß ich eine sehr glückliche Frau gewesen bin.«
Eine kleine Pause entstand, ehe sie hinzufügte:»Leider war ich nicht, wie deine Mutter, mit einem Kind gesegnet.«
»Das tut mir leid«, sagte Ilitas Vater.
»Mir auch«, erklärte Mrs. Van Holden, »und deshalb möchte ich sehr ernst mit dir über mein Patenkind reden, Marcus.«
Mit großen Augen starrte Ilita Mrs. Van Holden an.
»Ich nehme an, es ist dir klar, daß sie ebenso schön werden wird wie ihre Mutter! Deshalb ist es sehr wichtig für sie, daß sie, ehe sie in England debütiert, ein Mädchenpensionat besucht.«
»Ich weiß nicht, wovon du redest!« hatte Ilitas Vater in verwirrtem Ton ausgerufen. »Ich habe Ilita nie als konventionelle Debütantin gesehen!«
»Das ist dann allerdings sehr selbstsüchtig von dir!« schalt Mrs. Van Holden. »Natürlich muß Ilita ihre Chance haben, genau wie Elizabeth und ich die unsere hatten.«
Sie seufzte, ehe sie fortfuhr:»Auch, wenn sie den Bällen, Empfängen und dem Glanz der Londoner Gesellschaft, die vornehmer ist als irgendwo sonst in der Welt, den Rücken kehren sollte, so muß sie doch zumindest die Wahl haben und wissen, welche Art von Leben sie in Zukunft vorziehen würde.«
»Ich möchte mit Papa zusammen sein!« erklärte Ilita hastig.
»Auch ich möchte meine Tochter bei mir haben«, fügte ihr Vater hinzu, wobei er den Arm um ihre Schultern legte.
»Du hast sie fast sechzehn Jahre lang gehabt«, gab Mrs. Van Holden zu bedenken, »und nun, mein Lieber, darfst du in ihr nicht mehr nur das Kind sehen, sondern eine junge Frau, die eines Tages eine Ehefrau und Mutter sein wird.«
Ilita fühlte, wie sich der Arm ihres Vaters schützend fester um ihre Schultern legte, und der Ausdruck in seinem Gesicht verriet ihr, daß ihm die Gedanken, die Mrs. Van Holden angeschnitten hatte, nie zuvor in den Sinn gekommen waren.
Sie redeten und stritten den ganzen Nachmittag lang über Ilitas Zukunft, und die Diskussion wurde noch fortgesetzt, als sie mit Mrs. Van Holden in dem größten und teuersten Hotel von Neapel dinierten, in dem sie abgestiegen war.
Obwohl sie mit ihrem Vater so viel gereist war, hatte Ilita nur selten das Innere der Luxushotels gesehen, die sie sich nicht leisten konnten. Daher fühlte sie sich in einem Zelt, das hastig in einer Oase aufgeschlagen worden war, oder in einer Hütte irgendwo in einem obskuren indischen Dorf viel wohler.
Sie machte sich Sorgen, weil sie, im Vergleich zu Mrs. Van Holden und den anderen Gästen im Restaurant, ausgesprochen schlecht gekleidet war. Selbst ihr Vater, so gut er auch aussah, schien sich in seinem Abendanzug neben den anderen Herren im Raum nicht sehr wohl zu fühlen.
»Ich habe gründlich über alles nachgedacht, Marcus«, erklärte Mrs. Van Holden, als sie mit dem Essen fertig waren. »Ich habe beschlossen, daß mein Geschenk an meine Patentochter, das ohnehin schon überfällig ist - denn ich hatte keine Ahnung, wo Ihr Euch an ihren letzten beiden Geburtstagen herumgetrieben habt - aus fünfzehn Monaten Ausbildung in der bekanntesten, angesehensten und wichtigsten Schule in Florenz bestehen soll.«
Ilita stieß fast hörbar den Atem aus.
»Ich habe mich beim amerikanischen Botschafter und bei zwei angesehenen Italienern erkundigt, und sie alle sagten mir, daß der St.-Sophia-Konvent, der sowohl eine Schule als auch ein geschlossener Orden ist, der eleganteste und wichtigste Konvent in ganz Europa ist.«
»Oh, bitte«, rief Ilita, »ich will nicht zur Schule gehen!«
»Das solltest du aber«, erwiderte Mrs. Van Holden.
Ihre Stimme klang ein wenig rauh, doch sie lächelte, als sie fortfuhr:»Ich weiß, das Leben mit deiner geliebten Mutter, die sehr intelligent und belesen war, ist an sich schon Ausbildung genug, und natürlich hast du auch Fremdsprachen gelernt, wo du so viel mit deinem Vater gereist bist.«
Sie machte eine Pause.
»Aber es gibt noch andere Dinge, die eine junge Dame der Gesellschaft wissen muß, und aus genau diesem Grunde besuchen die jungen Mädchen der Aristokratie, ganz gleich, ob sie aus Italien, Frankreich oder England sind, für gewöhnlich ein Jahr lang ein Mädchenpensionat, ehe sie wie Schmetterlinge in die Welt hinausschweben.«
Ilita hatte gelacht, weil sie es komisch fand, die Dinge so auszudrücken, aber ihre Patentante hatte gesagt:»Ich verspreche dir, liebes Kind, daß du ein sehr schöner, vielgepriesener Schmetterling werden wirst, wenn du erscheinst. Und da deine liebe Mutter nicht in der Lage sein wird, dich im Buckingham Palace einzuführen, werde ich von Amerika herüberkommen, um das zu tun, und ich werde dafür sorgen, daß du unterstützt wirst, wenn nicht von einem deiner Verwandten, dann von einem der meinen. Und ich werde den feinsten und aufregendsten Ball für dich geben, den London je gesehen hat!«
Ilita, der das alles ein wenig Angst machte, schob unter dem Tisch ihre Hand in die ihres Vaters, ihn stumm bittend, nicht einzuwilligen.
Aber sie hatte da bereits schon gewußt, daß er Mrs. Van Holden recht geben würde, und daß dies sich ihre Mutter auch für sie gewünscht hätte.
Danach ging alles so schnell, daß Ilita überhaupt keine Zeit zum Nachdenken mehr blieb.
Ehe sie überhaupt begriff, was geschah, befand sie sich bereits in dem Konvent in Florenz und im Besitz einer ganz neuen Ausstattung von Kleidern, die ihre Patentante für sie gekauft hatte. Obwohl sie versuchte, sich an ihren Vater zu klammem, ging er gleich wieder.
»Wohin gehst du, Papa?«
»Ich bin eingeladen worden, einige neue Ausgrabungen in der Türkei zu inspizieren.«
»Oh, Papa, laß mich mitkommen!« flehte Ilita.
»Wir werden später zusammen verreisen, wenn du frei bist, um das zu tun«, versprach er ihr.
»Aber du fährst doch nicht ab, ohne dich von mir zu verabschieden?«
»Nein, natürlich nicht. Ich werde noch etwa einen Monat brauchen, um alles vorzubereiten, und ich komme noch einmal nach Florenz, ehe ich abreise. Natürlich werde ich dir genau mitteilen, wohin ich fahre, damit du mich immer erreichen kannst, sollte irgendetwas passieren.«
Ilita wollte noch sagen, ihr würde nichts passieren, aber es täte ihr weh zu wissen, daß er so weit fort von ihr sein würde.
Sie wußte sehr gut, daß es häufig unmöglich für ihn war, mit der Außenwelt zu kommunizieren, wenn er auf einer Forschungsreise war.
Aber als er dann kurz vor seiner Abreise in die Türkei zu ihr gekommen war, hatte er ganz andere Neuigkeiten für sie, als sie