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60 die heimliche geliebte
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eBook182 Seiten2 Stunden

60 die heimliche geliebte

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Über dieses E-Book

Der Marquis von Ruckford war nicht nur reich, ein herausragender Sportsmann und ein Kunstkenner, sondern auch ein gutaussehender Junggeselle, der keinesfalls heiraten wollte bevor ihm nicht der Sinn danach stand. Vanessa war eine arme Malerin, die ihr Geheimnis vor der modischen Welt des Londons des Prinzregentens geheim hielt. Als Ruckford sie aus den Klauen Sir Julius Stones rettete, warnte er sie daβ schöne Frauen oft schrecklichen Gefahren ausgesetzt seien. Seine Worte würden wahr werden, denn Vanessa sollte viele Risiken eingehen um den Prinzregenten zu retten bevor die Lippen Ruckfords von den ihren Besitz nehmen würden.
SpracheDeutsch
HerausgeberM-Y Books
Erscheinungsdatum14. Feb. 2016
ISBN9781782139591
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    Buchvorschau

    60 die heimliche geliebte - Barbara Cartland

    1.

    Der Marquis von Ruckford ließ sich von seinem Kammerdiener aus seiner faltenlos sitzenden Abendjacke helfen, die Weston legerer geschnitten hatte, als er das für den Prinzen von Wales getan hätte, weil der Marquis jedes Gefühl, beengt zu sein, verabscheute.

    Das Schlafzimmer in der Poststation war groß und recht gemütlich. Ein helles Feuer brannte im offenen Kamin, und Seine Lordschaft stellte befriedigt fest, daß das breite, vierpfostige Bett mit der dicken Matratze alle Ansprüche erfüllte, die er in Bezug auf Bequemlichkeit stellen mochte.

    Auf seinem gutgeschnittenen Gesicht zeigte sich ein leichtes Stirnrunzeln, als aus der Ferne Stimmengewirr und Gelächter an sein Ohr drang, was ihn schon den ganzen Abend gestört hatte.

    „Ich habe das Gasthaus noch nie so lärmend erlebt, bemerkte er irritiert zu seinem Kammerdiener. „Vielleicht hätten wir besser daran getan, bei Lord Lincoln zu übernachten.

    „Ausgerechnet heute hat ein Boxkampf stattgefunden, erwiderte dieser. ,,Die Börse soll zweitausend Guineen betragen haben, wobei erhebliche Summen auf den Lokalmatador gesetzt wurden.

    „Hat er wenigstens gewonnen?" fragte der Marquis nur mäßig interessiert.

    Da er selbst als ausgezeichneter Amateurboxer galt, hatte er für Boxkämpfe nichts übrig, wenn sich nicht bekannte Champions gegenüberstanden.

    „Angeblich soll die Angelegenheit sehr unbefriedigend verlaufen sein, erklärte der Kammerdiener. „Trotz seiner hochgepriesenen Qualitäten lag der Gegner des Lokalhelden nach einer knappen halben Stunde besiegt auf dem Boden. Ein Großteil der Zuschauer glaubt daher Grund zu der Klage zu haben, den weiten Weg für nichts und wieder nichts gemacht zu haben.

     „Das war wohl kaum anders zu erwarten, stellte der Marquis fest. „Leider halten sich als Folge davon viel zu viele lärmende Menschen in der Poststation auf.

     „Sie sind dabei, sich gegenseitig unter den Tisch zu trinken, Mylord. Nach Aussage des Wirts hat er nie zuvor einen solchen Umsatz gehabt."

    Der Marquis entgegnete nichts. Einerseits entsprach es nicht seiner Gewohnheit, mit seinem Diener zu klatschen, andererseits war er müde, da er bereits in den frühen Morgenstunden Lord Hargraves’ Schloß in Huntingdonshire verlassen hatte.

    Nachdem er sich mit Hilfe seines Kammerdieners seiner restlichen Kleidungsstücke entledigt und sich mit warmem Wasser gewaschen hatte, das mit ein paar Tropfen Eau de Cologne angereichert worden war, beherrschte ihn nur ein Gedanke, wie dankbar ihm der Prinz von Wales sein mußte, daß er ihm die beschwerliche Reise abgenommen hatte. Dadurch hatte er allerdings Gelegenheit erhalten, ein Paar Kastanienbrauner auszuprobieren, die er vor zwei Monaten im Tattersall erworben und bisher lediglich in den Hyde Park geführt hatte.

    Lord Hargraves Schloß lag von der Hauptstraße weit entfernt, und die staubigen Wege waren nicht dazu angetan, die Fahrt angenehmer zu machen, genauso wenig wie die Tatsache, daß der Marquis unterwegs hatte zweimal übernachten müssen.

    Wenigstens hatte sich die Reise gelohnt. Er führte ein Bild mit sich, von dem er wußte, daß es das Entzücken Seiner Königlichen Hoheit erregen würde.

    Er hatte kaum einen Fuß in das Schloß gesetzt, als er auch schon begriff, warum Lord Hargraves nach London zurückkehren wollte. Sein Vorschlag, den Marquis von Ruckford zu schicken, um seine Schätze zu begutachten, war von Motiven diktiert worden, die er in seinem wohlformulierten Brief an den Prinzen wohlweislich nicht erwähnt hatte.

    Lord Hargraves hatte dem Marquis seine Tochter mit der Grandezza eines Zauberers vorgestellt, der ein weißes Kaninchen aus einem Zylinder zaubert.

    Wieder einmal sah sich der Marquis einigermaßen irritiert in die Lage versetzt, klarstellen zu müssen, daß sein Interesse Bildern und nicht der Ehe galt.

    Da Miss Emily neunzehn Jahre alt und sehr hübsch war, würde es Lord Hargraves sicherlich nicht schwerfallen, anderweitig einen Ehemann von Rang und Namen zu finden, der zu der dunkeläugigen Schönheit paßte.

    Der Marquis jedenfalls ließ deutlich durchblicken, daß er auf dem Heiratsmarkt nicht zu haben war. Dabei überraschte es ihn nicht sonderlich, daß der Lord ihn für seine Tochter ausersehen hatte. In den letzten Jahren hatten immer wieder die Eltern heiratsfähiger Töchter die Angel nach ihm ausgeworfen. Er war nicht nur ein sehr vermögender, sondern auch ein außerordentlich gutaussehender Mann. Nur mit viel Geschicklichkeit und gelegentlicher Strenge hatte er es verhindern können, allgemein Beau Ruckford genannt zu werden, wobei ihm zugutekam, daß er ein ausgezeichneter Sportsmann war. Erstaunlicherweise wurde er nicht nur von den reizenden Damen bewundert, die seine Gunst suchten, sondern auch von den Mitgliedern seines eigenen Geschlechtes.

    Er gehörte den besten Clubs an, hatte sich bei Duellen mit dem Degen und der Pistole hervorgetan und war mit Abstand der beste Amateurreiter, der je seine eigenen Pferde durchs Ziel gebracht hatte. Und bei alldem spielte er eine bedeutende Rolle im Oberhaus, wo seine Meinung von jedem Politiker geschätzt wurde.

    Der Prinz von Wales fand in ihm einen unentbehrlichen Ratgeber, wenn es sich um Kunstwerke handelte.

    Die Vorliebe des Prinzen für Gemälde alter Meister und Stilmöbel versorgte die Karikaturisten mit endloser Munition gegen ihn. Seine enormen Schulden brachten das Parlament und die Bevölkerung auf, während die Kostbarkeiten, für die er solche Summen ausgab, den Neid jedes Sammlers erregten.

     Carlton House konnte mit seinen Bildern, Spiegeln, Bronzefiguren, Sevres-Porzellan und Gobelins den Vergleich mit Versailles und selbst dem Zarenschloß in St. Petersburg aushalten.

    Der Prinz durchstöberte Woche für Woche die Londoner Antiquitätenläden und kaufte neue Schätze, mit denen er Carlton House schmückte.

    Obwohl zwölf Jahre älter als der Marquis, bezeichnete er ihn als einen seiner engsten Freunde. Die meisten Männer seiner Umgebung zeigten wenig Interesse für sein kostspieliges, aber befriedigendes Hobby oder heuchelten Begeisterung für etwas, wovon sie nichts verstanden, was auf den Marquis nicht zutraf.

    In jeder anderen Beziehung unterschieden sich die beiden Männer voneinander. Beide hatten ursprünglich sehr gut ausgesehen, doch während der Prinz durch sein ausschweifendes Leben ständig an Gewicht zulegte, was seiner äußeren Erscheinung nicht guttat, wurde der Marquis höchstens noch schlanker, was seine hohen Backenknochen und das kräftige Kinn betonte.

    Die Frauen bezeichneten sein Gesicht als das eines Freibeuters, ein Vergleich, zu dem sein Benehmen ihnen gegenüber geradezu herausforderte.

    Während der Prinz sich vom Leben treiben ließ, hatte der Marquis ganz klare Vorstellungen davon, was er von der Zukunft erwartete. Vor allem in einer Beziehung hatte er einen festen Vorsatz gefaßt, nämlich erst dann zu heiraten, wenn es ihm in seine Pläne paßte.

    Er war sich wohl bewußt, daß ein Mann mit seinem historischen Namen, seinem riesigen Vermögen und seiner gesellschaftlichen Stellung einen Erben haben mußte. Und obwohl er darüber noch zu niemand ein Wort verloren hatte, hatte er bereits eine Braut im Auge, die Tochter des Herzogs von Tealby, dessen Ländereien an die seinen angrenzten. Lady Adelaide Wilmott war der Typ Frau, den der Marquis am Kopfende seiner Tafel sehen wollte. Sie war ruhig und wohlerzogen, und obwohl keine blendende Schönheit, doch von angenehmem Äußeren. Mit ihren aristokratischen Zügen und der stolzen Haltung würde sie den berühmten Ruckford-Familienschmuck mit Würde tragen.

    Zur Zeit war Lady Adelaide Hofdame der Königin, was nach Ansicht des Marquis eine gute Übung für das Leben bedeutete, das sie an seiner Seite führen würde.

    Daß sie schon vierundzwanzig Jahre alt war, kümmerte ihn wenig. Junge Mädchen langweilten ihn zu Tode, und daß Lady Adelaide länger als die meisten ihrer Geschlechtsgenossinnen unverheiratet geblieben war, erschien ihm wie eine Garantie dafür, daß sie um so mehr gemeinsame Interessen hatten.

    Im übrigen genoß er sein Leben, benahm sich aber ungleich dem Prinzen bei seinen Liebesaffären diskret und zurückhaltend, was ihn in den Augen der Damen der eleganten Welt nur zu einem noch erstrebenswerteren Liebhaber machte.

    Es wurden zwar ständig Vermutungen darüber angestellt, wen der Marquis liebte, aber es war schwer, diese Vermutungen bestätigt zu erhalten.

    Abgesehen von den Abenteuern mit Frauen seiner eigenen Klasse hielt der Marquis eine Mätresse aus. Mariabelle Kerrin hatte als Polly Peachum in der Bettleroper Triumphe gefeiert. Als der Marquis sie auf der Bühne sah, erwachte sein Interesse, und er suchte sie nach der Vorstellung in ihrer Garderobe auf. Mariabelle erwies sich nicht nur im Bett als reizende Geliebte, sie besaß auch einen kecken Witz, der den Marquis amüsierte.

    Zunächst war sie, wie nicht anders zu erwarten, unersättlich in ihren Wünschen, dann wurden ihre Forderungen geringer, und er konnte sich des unbehaglichen Gefühls nicht erwehren, daß sie sich ernsthaft in ihn verliebt hatte.

    Sobald eine Frau Besitzansprüche anmeldete oder sich gar an ihn klammerte, fühlte er sich eingeengt und tat alles, um seine Fesseln zu durchschneiden. Diese unvermeidliche Entwicklung hatte noch jede seiner Liebesaffären genommen, und der Marquis fragte sich oft, ob je der Tag kommen würde, wo er der Jäger und nicht der Gejagte war, was er für ziemlich unwahrscheinlich hielt.

    Nach Beendigung seiner Toilette schlüpfte er in ein Nachthemd aus chinesischer Seide, das in der Bond Street speziell für ihn angefertigt worden war, und zog einen bodenlangen Morgenmantel aus Brokat darüber, den er mit einer Seidenschärpe um die schlanke Taille befestigte.

    „Haben Sie noch irgendwelche Wünsche, Mylord?"

    „Nein, danke, Jarvis. Ich möchte morgen früh um acht Uhr geweckt werden, damit ich so bald wie möglich wieder in London bin."

    „Wenn der Verkehr nicht zu dicht ist, dürften Eure Lordschaft einen neuen Rekord aufstellen", sagte der Kammerdiener bewundernd.

    „Das wäre ohne Zweifel befriedigend, gab der Marquis zu. „Lord Derwent prahlt schon seit Jahren, auf dieser Route den Rekord zu halten.

    „Ich bin sicher, daß er sich dessen nicht mehr lange rühmen kann, Mylord", erwiderte Jarvis.

    Er sah sich noch einmal im Schlafzimmer um, ob alles in Ordnung war, konnte aber keinen Fehler entdecken. Das Bett war mit den eigenen Laken des Marquis überzogen, die Decken aus Lammwolle und Daunenkissen lagen an ihrem Platz.

    Eine Matte mit dem Monogramm Seiner Lordschaft bedeckte den Boden, und auf dem Tisch stand eine Flasche Wasser, das aus einer Quelle von seinen Ländereien kam, die schon bei den alten Römern berühmt gewesen war, daneben ein Kristallglas mit seinen Initialen.

    Der Kammerdiener nahm die abgelegten Kleidungsstücke seines Herrn über den Arm, beugte respektvoll den Kopf und ging hinaus auf den Korridor, wo er die Tür hinter sich ins Schloß zog.

    Der Marquis griff nach der „Morning Post" und wollte sich gerade in einen Lehnstuhl vor den Kamin setzen, als ihn ein kalter Luftzug vom Fenster her traf.

    Er legte die Zeitung zur Seite und durchquerte mit großen Schritten den Raum. Rosengemusterte Chintz Vorhänge verbargen ein Rundbogenfenster, von dem man den Garten auf der Rückseite des Gasthauses überblicken konnte. Ein Flügel stand weit offen, den der Marquis schloß und verriegelte, wobei er sich vornahm, nicht zu vergessen, ihn vor dem Zubettgehen wieder zu öffnen.

    Draußen hatten sich die Wolken verzogen, und die Sterne standen an einem klaren Himmel. Die Bäume beugten sich im Wind. Ein weiterer unwirtlicher Tag kündete sich an, der sein Tempo in Richtung London verlangsamen mochte.

    Unten fiel durch die vorhanglosen Fenster goldenes Licht in den Garten. Schatten bewegten sich daran vorbei und wieder erklangen laute Stimmen. Er konnte nur hoffen, daß sie ihn nicht im Schlaf stören würden und kehrte zu seinem Platz am Kamin zurück.

    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür zum Korridor, und eine zierliche weißgekleidete Gestalt kam ins Zimmer, eine Frau. Sie zog die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel im Schloß herum.

    Einen Augenblick lang war er sprachlos, dann trat er resolut ein paar Schritte vor.

    „Ich habe das Gefühl, daß Sie sich im Zimmer geirrt haben", bemerkte er kühl.

    Die Frau fuhr mit einem erschrockenen Ausruf herum und sah ihn an. Sie war sehr jung und sehr hübsch. Große, graugrüne Augen beherrschten ein herzförmiges Gesicht. In ihrem blaßgoldenen Haar, das bis über die Schultern fiel, zeigten sich rötliche Lichter.

     Einen Augenblick lang hatte sie offensichtlich Mühe, ihre Stimme wiederzufinden, dann sagte sie zögernd: „Bitte, entschuldigen Sie, aber ich dachte, das Zimmer wäre leer."

    Der Marquis wollte gerade antworten, als draußen auf dem Gang Schritte erklangen, denen lautes Klopfen folgte.

    Mit dem Ausdruck des Entsetzens streckte sie die Hände aus und berührte ihn am Arm. „Bitte, verstecken Sie mich, flüsterte sie so leise, daß er sie kaum verstehen konnte. „Ich werde Ihnen später alles erklären, nur — verstecken Sie mich.

     Der Marquis hatte nicht den Wunsch, bei einem romantischen Drama mitzuwirken, wobei erschwerend hinzukam, daß das Mädchen nur ein dünnes Nachtgewand und einen weißen Schal darüber trug.

    Er wollte schon sagen, daß er es zu seinem Bedauern ablehnen müsse, an etwas teilzuhaben, was nur eine private Angelegenheit zwischen ihr und der Person vor der Tür sein könne, als das Entsetzen in

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