Der Fremde mit der Maske
Von Louise Allen
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Über dieses E-Book
Es gibt nur einen Ausweg: Wenn Sarah ihre Jungfräulichkeit verliert, muss sie den verhassten Sir Jeremy nicht heiraten! Sie flieht und begegnet einem maskierten Fremden. Wird er ihr ihren Wunsch erfüllen?
Louise Allen
Louise Allen lebt mit ihrem Mann – für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden – in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.
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Buchvorschau
Der Fremde mit der Maske - Louise Allen
Louise Allen
Der Fremde mit der Maske
IMPRESSUM
HISTORICAL COLLECTION erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2009 by Melanie Hilton
Originaltitel: „Disrobed And Dishonored"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICAL COLLECTION, 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Barbara Kesper
Fotos: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733764111
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Norfolk, im Juli 1816
Sanft klopfte der Mann mit der Maske seinem ziemlich hässlichen grauen Jagdpferd den Hals. „Geduld, Tolly. Einmal noch, dann kriegst du Hafer, und ich bekomme ein Dutzend Flaschen feinsten alten Brandys."
Das Pferd schnaubte und drehte die Ohren lauschend seinem Reiter zu. Jonathan rückte sich bequemer im Sattel zurecht und kniff die Augen gegen den letzten hellen Lichtstreifen am Horizont schützend zusammen. Es war nun nach acht, und seit einer halben Stunde hatte kein Fahrzeug mehr die Straße passiert, die die Dörfer Saint’s Mary Mead und Saint’s Ford mit dem Marktflecken St. Margaret’s verband. Bis dahin hatte reger Verkehr geherrscht, sodass die Einlösung der Wette vom letzten Abend ein Leichtes gewesen war. Er schob eine Hand in seine Tasche und zog die Ausbeute hervor, alles Andenken an jeweils einen Kuss, den von den ersten fünf vorbeikommenden Frauen zu erlangen er gewettet hatte.
Da gab es eine Daunenfeder aus dem leeren Eierkorb eines Bauernmädchens, das seinen Kuss unter Kichern und mit Hingabe erwidert hatte. Hier das aus Stroh geflochtene Püppchen stammte von einer ältlichen Dame im Eselswagen, die ihre fast geleerten Körbe heimbrachte und fröhlich blinzelte, während sie ihn neckend ins Kinn kniff. Dann ein Briefchen Stecknadeln von einer hageren alten Jungfer, die zutiefst errötete, als er ein Küsschen auf ihre trockene, papiergleiche Wange hauchte. Und da das Zettelchen mit dem schriftlichen Versprechen auf ein rotes Kätzchen (der Sprössling einer garantiert guten Mäusejägerin), das ihm eine Farmersfrau gab, während sie vor Lachen japste und ihm ihr rundes rotes Gesicht in freudiger Erwartung entgegenreckte.
Jonathan steckte das winzige Püppchen an sein Revers, schob die Feder hinter sein Hutband und fragte sich, welche seiner Haushälterinnen er am ehesten mit einem Kätzchen beglücken könnte. Sein Spaß an diesem abendlichen Sport ließ langsam nach. In einer Stunde sollte er sich mit seinen Freunden zum Dinner im ‚Goldenen Löwen‘ treffen, um die Früchte seines Erfolgs vorzuweisen, und die Chancen, dass das dafür notwendige fünfte weibliche Wesen vorbeikam, schwanden zusehends.
Tolly hob den Kopf und spitzte die Ohren. „Ah, Hufschlag, pflichtete Jonathan ihm bei. „Ein einzelnes Pferd, also vermutlich ein Mann.
Er drängte den Grauen durch eine Lücke in der dichten Hecke am Wegesrand, zog die ungeladene Pistole, legte sie über seine Schenkel und wartete.
„Schändliches, heuchlerisches Vieh", murmelte Sarah Tatton zum wiederholten Male und zügelte ihre Stute, bis sie Schritt ging. Ungeduldig wischte sie sich die Tränen von den Wagen. Nun, da ihre anfänglich kochende Wut abzukühlen begann und sich langsam etwas wie Panik in ihr regte, war es mitnichten angenehm, nur mit einem Abendkleid angetan im Damensattel durch die Landschaft zu galoppieren.
Wie hatte sie so sanftmütig, so vertrauensvoll unschuldig sein können? Achtzehn Monate hatte sie brav auf dem Lande gehockt und ihre hausfraulichen Fähigkeiten vervollkommnet, während ihr Papa überall herumtrompetete, welch gute Partie er für seine Tochter ergattert hatte. Und was brachte ihr diese Partie ein? Ihr Wäscheschrank war makellos, ihre Vorratskammer bewundernswert, sie konnte auf dem Piano eine Sonate spielen und bei Dinnergesellschaften selbst noch die heikelste Konversation meistern. Und nun, endlich, endlich, hatte sich ihr Verlobter herabgelassen, im väterlichen Haus zu erscheinen, um den Verlauf der Hochzeitsfeierlichkeiten zu besprechen.
Sir Jeremy Peters mochte nur mäßig gut aussehen und auch nicht den glänzendsten Geist besitzen, doch er war, wie jedermann ihr während ihrer zweiten Saison versichert hatte, wirklich ein