Skandal um den italienischen Millionär
Von Tara Pammi
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Über dieses E-Book
"Du bist Vater!" Der Millionär Leandro Conti traut seinen Ohren nicht. Obwohl er die schöne Alexis sieben Jahre nicht gesehen hat, erkennt er sie sofort: Die eine Nacht mit ihr ist unvergesslich. Und nun ihre schockierende Enthüllung, ausgerechnet am Abend seiner Verlobung, die er aus Geschäftsgründen eingehen wollte. Ein Skandal - aber es kommt noch schlimmer: Alexis verweigert ihm jeden Kontakt mit seiner Tochter. Doch da hat sie die Rechnung ohne seinen stählernen Willen gemacht. Er will seine Erbin kennenlernen - das Kind der Liebe …
Tara Pammi
Tara schreibt sexy Romanzen mit anbetungswürdigen Helden und sexy Heldinnen. Ihre Heldinnen sind manchmal laut und rebellisch und manchmal schüchtern und nerdig, aber jede von ihnen findet ihren perfekten Helden. Denn jede Frau verdient eine Liebesgeschichte! Tara lebt in Texas mit ihrem ganz persönlichen Helden und zwei Heldinnen in der Ausbildung. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, kann man sie beim Versagen in der Küche oder beim Netflix-Serienmarathon antreffen.
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Buchvorschau
Skandal um den italienischen Millionär - Tara Pammi
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Tara Pammi
Originaltitel: „The Surprise Conti Child"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2284 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: SAS
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733708375
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Leandro Conti.
Voller Ehrfurcht und Erstaunen geraunt, wehte der Name durch den exklusiven Mailänder Nachtclub und ließ Alexis Sharpe mitten in der verschwitzten Menge auf der Tanzfläche abrupt erstarren.
Dass Alex überhaupt in diesen Club hereingekommen war, verdankte sie ihrer neuen Freundin Valentina Conti. Eine Freundschaft, die ganz spontan entstanden war. Als Alex, die mit dem Rucksack durch Italien reiste, die überschwänglichen, wenngleich auch harmlosen Nachstellungen eines Kellners hatte abwehren müssen, war Tina ihr zu Hilfe gekommen. Und hatte offensichtlich entschieden, dass sie Alex mochte.
Valentina, weltgewandt und reich, war so weit entfernt von Alex wie Mailand von Brooklyn, aber Alex hatte sich Tinas herzlicher Großzügigkeit nicht verschließen können. Die Unterschiede zwischen ihnen hatten sie nie gestört … bis sie Tinas älteren Bruder kennengelernt hatte.
Leandro Conti, CEO von Conti Luxury Goods.
Ein sündhaft attraktiver italienischer Magnat.
Grüblerisch, Respekt gebietend, nahezu allgewaltig, schaute er auf den kläglichen Rest von ihnen herab, als schwebe er in höheren Sphären.
Zumindest für eine zur Durchschnittsbevölkerung gehörende Zwanzigjährige aus Brooklyn sah es so aus.
Die Wahrscheinlichkeit, dass er in diesem Nachtclub auftauchte, war ebenso hoch gewesen wie eine UFO-Sichtung. Sämtliche Party-Girls strichen sich nun aufgeregt das Haar zurück und zupften ihre eng anliegenden Kleider zurecht. Sie alle hofften darauf, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
Dagegen hatte Alexis keine Chance, dennoch riskierte sie einen Blick. Und in ihrem Magen flatterte es.
In schwarzem Hemd und dunkler Jeans, die perfekten Züge wie gemeißelt, stellte Leandro sich an den Rand der Tanzfläche, ließ den schiefergrauen Blick über die zuckende Menge schweifen … und verwarf jedes einzelne Gesicht.
Wie sehr sie sich wünschte, ihm würde auffallen, dass sie keine Frau war, die leicht abgetan werden konnte. Diesen Wunsch hatte sie noch nie zuvor verspürt.
Schon ihr ganzes Leben lang fand sie sich damit ab, dass sie nichts Besonderes war und ignoriert wurde, sogar von ihren Eltern. Die Reise nach Italien war nichts weiter als Flucht, nachdem sie eine weitere Absage auf eine Bewerbung erhalten hatte. Da war ihr klargeworden, dass ihr die notwendigen Attribute für eine große Karriere wie die ihrer Freunde fehlten und ihre Zukunft in einem langweiligen Job im Reformhaus ihres Vaters lag.
„Ein Sommer in Italien, weil du mal wieder abgelehnt worden bist?, hatte ihre Mom nur resigniert gesagt – so als hätte sie nichts anderes von ihrer Tochter erwartet. „Jetzt wird Versagen also schon belohnt, ja?
Ihre Worte hatten Alex verletzt. Vermutlich war das der Grund, weshalb sie den Tapetenwechsel gebraucht hatte. Eine Art Rebellion gegen die Art Leben, die sie noch weniger als durchschnittlich machte. Wertlos.
Seltsam, aber bei Leandro Contis Anblick fühlte sie sich frei und kühn. Sie wollte ihm als etwas Besonderes erscheinen.
Wie schon vor zwei Wochen, als er sich zusammen mit seinem Bruder Luca und mehreren Freunden zu ihnen auf die Veranda am Seeufer zum Dinner gesellt hatte. Er hatte sich einen Stuhl herangezogen und sich neben sie gesetzt. Nachdem er sich bei seiner Schwester nach den Fortschritten ihres verstauchten Knöchels erkundigt hatte, richtete er die schiefergrauen Augen auf Alex.
„Und, Miss Sharpe, außer dass Sie Tina vorhalten, ein großes Baby zu sein … wie gefällt Ihnen Ihre Italienreise bisher?"
Alex machte sich Vorwürfe, dass sie an jenem Abend die Geduld mit Valentina verloren hatte, doch die Selbstverständlichkeit, mit der er sich neben sie setzte, raubte ihr die Sprache. Sein Akzent sowie der intensive Blick, mit dem er sie musterte, jagten ihr ein Prickeln über den Rücken und erschienen ihr wie eine Liebkosung, auch wenn es höchstens fünf Sekunden dauerte.
Hitze schoss ihr in die Wangen. „Warum nennen Sie mich nicht Alex, so wie die anderen auch?" Der Mann schien entschlossen, ihr nicht einmal das zu gönnen.
Valentina, so hellsichtig wie herzlich, hatte Alex davor gewarnt, sich Hoffnungen auf den älteren Bruder zu machen – und damit eigentlich das Gegenteil erreicht. Alex war umso entschlossener, Leandros Interesse zu erregen.
„Warum kürzen Sie Ihren Namen zu einer männlichen Form ab?" Sein Blick glitt über sie – über die kleinen festen Brüste unter dem verwaschenen College-Sweatshirt, hinunter zu ihren langen Beinen in den Capri-Shorts und dann noch weiter abwärts zu ihren Lieblingsturnschuhen. Vier Wochen in Gesellschaft von Valentina und ihren Freunden, die stets das Bild der verkörperten Eleganz boten, und zum ersten Mal wünschte Alex sich, sie würde etwas Schickeres tragen.
Seine Mundwinkel bogen sich leicht nach oben, und alles in Alex zog sich zusammen. „Legen Sie es bewusst darauf an zu verstecken, was Sie sind?" Eine Bemerkung, die nur für ihre Ohren bestimmt war.
Und sie bis in ihr Innerstes traf. Stimmt das? Achte ich absichtlich nicht auf mein Äußeres, damit die Welt sich gar nicht erst die Mühe macht, mich zurückzuweisen?
Sie erwiderte seinen Blick mit einer Unerschrockenheit, die sie nie bei sich vermutet hätte. „Ich weiß nicht, was Sie meinen."
Leandro beugte sich zu ihr, sein warmer Atem strich über ihr Ohr. „Ein Rat vom Bruder Ihrer Freundin, Miss Sharpe: Sie sollten Männer nicht mit diesem Blick ansehen. Er richtete sich wieder auf, und seine Augen weiteten sich unmerklich. „Es sei denn natürlich, Sie wissen genau, welche Waffen Sie da einsetzen.
Damit ging er, ohne sich noch einmal umzudrehen, und ließ Alex verlegen und erniedrigt und schäumend vor Wut zurück. Er wusste, dass sie an ihm interessiert war, und hatte sie mit nur wenigen Worten, aber äußerst effektiv abgewiesen. Ihr war nicht einmal eine Erwiderung eingefallen, weil ihr Verstand in seiner Nähe immer komplett aussetzte.
So wie jetzt auch. In dem dämmrigen Licht des Clubs stand sie hier inmitten der sinnlich tanzenden Paare und starrte ihn an. Er war Meter entfernt von ihr, und dennoch spürte Alex die Wirkung seiner Anziehungskraft. Als wäre er ein Schwarzes Loch, in das sie hineingezogen wurde.
Hat er dich nicht schon genug erniedrigt, fragte eine kleine warnende Stimme in ihrem Hinterkopf. Alex klammerte sich an sie wie an einen Rettungsring und wandte sich ab. Sie brauchte keinen arroganten Italiener, der ihr den Urlaub vermieste und ihr vor Augen führte, wie minderwertig sie war. Mit diesem Gefühl schlug sie sich bereits jeden Tag ihres Lebens herum. Bei diesem Italiensommer ging es darum, von all dem wegzukommen, eine andere Alexis zu sein als Alexis, die Versagerin. Sie war das genaue Gegenteil ihres Bruders Adrian, der ein solcher Überflieger gewesen war. Es ging darum zu leben, bevor sie als die personifizierte Enttäuschung ihrer Eltern wieder zurückkehrte.
Da sie möglichst schnell von der Tanzfläche wegkommen wollte, stolperte sie prompt mit den Stilettos. Doch ein muskulöser Arm um ihre Taille bewahrte sie vor Schlimmerem.
„Grazie mille", bedankte sie sich atemlos mit einem der beiden italienischen Sätze, die sie bisher gelernt hatte.
„Nur, weil Valentina Ihnen ein Paar Contis überlässt, müssen Sie sie nicht tragen, wenn Sie kaum in Stilettos stehen können."
Beim Klang der tiefen Stimme schoss ihr Kopf herum.
Leandro Conti! Die flackernden Lichtstrahlen der Discokugel warfen bläuliche Schatten auf sein markantes Gesicht. Immerhin bewirkte die tadelnde Falte auf seiner Stirn, dass sie den Rücken durchstreckte.
„Wollen Sie andeuten, ich wäre nicht gut genug, um Ihre edlen Designerschuhe zu tragen?"
„Keineswegs."
„Sie sind unmöglich, Mr. Conti."
Er musterte sie von Kopf bis Fuß, vor allem das eng anliegende Tanktop, das Valentina ihr geliehen hatte. Es versagte kläglich dabei, Kurven zu betonen, weil sie kaum vorhanden waren. Alexis’ Haut fühlte sich an wie verbrannt.
„Sie spielen die Erwachsene nur. Ohne großen Erfolg, wenn ich das hinzufügen darf."
„Ihnen kann man es auch nie recht machen. Drei Einladungen für die Nacht habe ich bereits, sollte mir danach sein, entgegnete sie schnippisch. „Daher müssen Sie schon entschuldigen, wenn ich nicht viel auf Ihre ungebetene Meinung gebe.
„Mir war nicht klar, dass Sie Ihr Ziel so niedrig ansetzen. Er umfasste ihr Handgelenk. „Hat mein genialer Designer-Bruder Ihnen nicht gesagt, dass die engen Jeans und die neonpinken Turnschuhe perfekt zu Ihnen passen, um das Bild des amerikanischen Mädchens von nebenan zu vermitteln?
Seine herablassende Art ärgerte Alex. „Von all den negativen Charaktereigenschaften, die ich Ihnen zutraue … für einen Snob hätte ich Sie nie gehalten."
„Welche Eigenschaften hatten Sie mir denn zugeschrieben?"
„Arroganz, Zynismus, Gefühlskälte."
Abrupt ließ er sie los, als hätte sie ihn verletzt.
Wieder wankte Alex auf den Zwölf-Zentimeter-Absätzen, und wieder stützte er sie, begleitet von einem gemurmelten Fluch auf Italienisch, den sie glücklicherweise nicht verstand.
„Halten Sie es für eine gute Idee, sich in einem fremden Land, dessen Sprache Sie zudem nicht sprechen, zu betrinken?"
Sein beißender Ton zerriss den sinnlichen Nebel, der sie eingehüllt hatte. Oh, wie wütend er sie machte! Und kühn. Er ließ sie brennen. Als stünde ihre Haut in lodernden Flammen, und sie wünschte sich verzweifelt, er würde das Feuer mit seiner Berührung löschen.
„Ich habe ein Glas Wein getrunken, betonte sie spitz. Nur leider auf leeren Magen, sodass es ihr sofort zu Kopf gestiegen war. „Nicht, dass ich mich vor Ihnen rechtfertigen müsste. Verziehen Sie sich endlich.
„Ich soll mich verziehen?"
Die starke Hand in ihrer Rückenmulde brannte wie Feuer, während er sie mit der anderen an seine harte Männerbrust drückte. Die Männer, die sie bisher kennengelernt hatte, waren harmlose Schuljungen im Vergleich zu Leandro Conti. Alex hatte also wenig Erfahrung, wie sie mit ihm umgehen sollte. „Lassen Sie mich in Ruhe. Sie sind nicht mein Aufpasser."
„Ah, zu Hause bei Ihnen gibt es also jemanden, der auf Sie aufpasst? Meiner Meinung nach erledigen Sie ihre Aufgabe nicht sehr gut."
„In welchem Jahrhundert leben Sie? Im sechzehnten?"
Zwar schien er keineswegs amüsiert, dennoch glitzerten Funken in seinen Augen, und der Zug um seinen Mund wurde milder. „Heißt das, Sie sind gar nicht das kleine Unschuldslamm?"
Sie mühte sich ein Lachen ab, um das Prickeln zu vertreiben. Er roch so gut, wie dunkle Edelschokolade mit einem leicht bitteren Touch. Die, von der man nie genug bekam, obwohl man genau wusste, dass sie nicht gut für einen war. „Sie können wohl nicht anders als beleidigend sein, was?"
„Von mir werden Sie kein Süßholzgeraspel hören, Miss Sharpe. Kaum achtzehn und bleibt in einem fremden Land bei Fremden. Genauso gut könnten Sie sich ein Preisschild um den Hals hängen. Ich würde Valentina niemals erlauben …"
„Ich bin zwanzig, und ich bin nicht Valentina. Seine Bemerkung hatte sie tief getroffen, und eher würde sie sich die Zunge abbeißen, bevor sie zugab, dass er es war, an den sie dachte und dessen Aufmerksamkeit sie erregen wollte. Nach dessen Kuss sie sich sehnte, bevor sie wieder in ihren grauen Alltag zurückkehrte. „Valentina und Luca sind meine Freunde, also …
„Wenn Sie Luca für Ihren Freund halten, sind Sie noch naiver, als ich angenommen hatte." Seine Nasenflügel bebten, und sie fragte sich, ob aus Ärger oder Verachtung.
„Ihnen ist