Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Verwegener Deal mit dem verführerischen Milliardär
Verwegener Deal mit dem verführerischen Milliardär
Verwegener Deal mit dem verführerischen Milliardär
eBook178 Seiten2 Stunden

Verwegener Deal mit dem verführerischen Milliardär

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Ruby muss den erfolgsverwöhnten Milliardär Lucas Rothwell davon überzeugen, ihr sein Anwesen als Hochzeitslocation zur Verfügung zu stellen. Die Zukunft ihrer Event-Agentur steht auf dem Spiel! Da macht Lucas ihr einen verwegenen Vorschlag: Sie begleitet ihn auf seine griechische Insel, im Gegenzug gewährt er ihr die Bitte. Entgegen jeder Vernunft genießt Ruby sieben Tage und sieben Nächte voller Leidenschaft. Doch was geschieht, wenn die Woche vorbei ist? Ihr törichtes Herz sehnt sich nach mehr, aber Lucas verschweigt ihr etwas Dramatisches …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum23. Aug. 2022
ISBN9783751509893
Verwegener Deal mit dem verführerischen Milliardär
Autor

Melanie Milburne

Eigentlich hätte Melanie Milburne ja für ein High-School-Examen lernen müssen, doch dann fiel ihr ihr erster Liebesroman in die Hände. Damals – sie war siebzehn – stand für sie fest: Sie würde weiterhin romantische Romane lesen – und einen Mann heiraten, der ebenso attraktiv war wie die Helden der Romances. Und tatsächlich: Sie liest nicht nur Liebesromane, sie schreibt sogar selbst welche. Und ihr ganz persönlicher Held? In den verliebte sie sich schon nach der zweiten Verabredung, und bereits sechs Wochen später war sie heimlich mit ihm verlobt. Damit ihr Mann sein Medizinstudium beenden konnte, zogen sie nach Schottland. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes wählten sie Tasmanien, diese wunderschöne Insel vor der Küste Australiens, als ihren Wohnsitz. Als ihre beiden Jungs eingeschult wurden, setzte sie ihr Pädagogik-Studium fort und machte ihren Universitätsabschluss. Zu einer ihrer letzten Prüfungen gehörte ein Vortrag über literarische Theorien mit Schwerpunkt auf dem Bereich Liebesromane. Gerade las sie in dem Klassenzimmer, das sie mit Herzen und Rosen dekoriert hatte, einen Absatz aus einem romantischen Roman vor, da flog die Tür auf, und sie traute ihren Augen nicht: Vor ihr stand ihr Mann, von dem ich annahm, dass er zu dieser Stunde im Arztkittel im OP stehen würde, im Smoking. Ihre Blicke trafen sich, dann kam er zu ihr, riss sie in seine Arme, küsste sie leidenschaftlich und verließ wortlos den Raum. Ihr Professor gab ihr eine gute Note, und ihre Mitstudentinnen sahen sie eifersüchtig an. Nun versteht jeder, dass es ihr Schicksal ist, Liebesromane zu schreiben. Doch sie hat noch eine zweite Leidenschaft: Sport. Und zwar sowohl Langstreckenlauf als auch Schwimmen. In dieser Disziplin hält sie sogar einige Rekorde, und das, obwohl sie erst als Erwachsene schwimmen gelernt hat. Ein Tipp von Melanie: Sie sehen also, ein Versuch lohnt sich. Auch wenn Sie glauben, etwas nicht zu können, versuchen Sie es einfach! Sagen Sie niemals: Das kann ich nicht. Sagen Sie: Ich kann es versuchen. Und nun wünsche ich Ihnen, dass Sie ebenso viel Spaß beim Lesen meiner Romane haben wie ich, wenn ich sie schreibe.

Mehr von Melanie Milburne lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Verwegener Deal mit dem verführerischen Milliardär

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Verwegener Deal mit dem verführerischen Milliardär

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Verwegener Deal mit dem verführerischen Milliardär - Melanie Milburne

    IMPRESSUM

    JULIA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg

    © 2022 by Melanie Milburne

    Originaltitel: „Cinderella’s Invitation to Greece"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    in der Reihe: MODERN ROMANCE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 2558 08/2022

    Übersetzung: Petra Pfänder

    Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten

    Veröffentlicht im ePub Format in 08/2022 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783751509893

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

    Werden Sie Fan vom CORA Verlag auf Facebook.

    1. KAPITEL

    Ein Schwarm Schmetterlinge flatterte in Ruby Penningtons Bauch, als sie die von Hecken gesäumte Auffahrt von Rothwell Park hinauffuhr.

    Sie kam immer mit gemischten Gefühlen „nach Hause" auf das große Landgut in den Mooren von Yorkshire Moors, aber besonders schlimm war es, wenn sie wusste, dass Lucas Rothwell zu Hause war. Doch sosehr sie sich auch danach sehnte, ihre Großmutter wiederzusehen, war sie diesmal gekommen, um Lucas zu treffen.

    Dicke Wolken jagten über den Himmel, und Regen peitschte über das Moor, der Wind pfiff und heulte wie eine Sirene, die bevorstehendes Unheil ankündigte.

    Ruby stellte den Wagen in der Nähe der alten Ställe ab.

    Sei nicht nervös. Sei nicht nervös.

    Sei nicht nervös.

    Aber die im Geiste gesungene Aufmunterung half ihr nicht weiter. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch hatten sich inzwischen in Fledermäuse verwandelt. Es war unmöglich, in Gegenwart von Lucas Rothwell nicht nervös zu sein.

    Wie lange hatte sie ihn nicht mehr gesehen? Jahre. Normalerweise kam sie nur nach Hause, wenn sie genau wusste, dass er nicht da war.

    Aber diesmal war es anders.

    Sie musste ihn sehen.

    Sobald Ruby aus dem Auto stieg, peitschte der schneidende Wind ihr die Haare ins Gesicht, und eisiger Regen prasselte auf ihre Haut. Aber dieses wilde und launische Wetter der Yorkshire-Moore war genau das, was sich ihre prominente Kundin aus Amerika für ihre Hochzeit wünschte.

    Es würde die wichtigste Hochzeit werden, die Ruby bisher veranstaltet hatte, und sie schuldete es ihren besten Freundinnen und Geschäftspartnerinnen, das Schloss als Veranstaltungsort zu mieten. Sie führte ihr Geschäft Happy End Hochzeiten mit Harper und Aerin durchaus erfolgreich, aber diese Hochzeit würde ihnen mehr Berichterstattung in den Medien bringen, als sie sich je erträumt hatten.

    Ruby strich sich die Haare mit der Hand aus dem Gesicht und ging auf den prachtvollen Eingang des Schlosses zu. Mit seinen vielen Türmchen war das jahrhundertealte Anwesen die perfekte Kulisse für eine Märchenhochzeit.

    Sie musste Lucas überzeugen. Wenn Ruby sich etwas vorgenommen hatte, erlaubte sie sich nicht, ans Scheitern zu denken. Scheitern hatte ihre drogenabhängige Mutter ihr vorgelebt, und Ruby würde ihrem Beispiel nicht folgen.

    Außerdem verließen sich ihre Freunde und Geschäftspartner auf sie, auf keinen Fall würde Ruby sie enttäuschen.

    Bevor sie ihren Schlüssel ins Schloss stecken konnte, öffnete sich die Tür einen Spalt. „Ruby, was machst du denn hier?"

    Der entsetzte Gesichtsausdruck ihrer Großmutter war nicht gerade die Begrüßung, die Ruby erwartet hatte. Es war Monate her, seit sie in Rothwell Park gewesen war. Und obwohl ihre Großmutter nicht gerade überschwänglich war, freute sie sich doch bestimmt ein klitzekleines bisschen über ihren Besuch?

    „Ich habe dir schon vor Wochen gesagt, dass ich am Feiertagswochenende zu Besuch komme."

    Ihre Großmutter warf einen verstohlenen Blick über die Schulter. Ohne die Haustür zu öffnen, flüsterte sie durch den Türspalt: „Jetzt ist kein guter Zeitpunkt. Lucas Rothwell ist hier und wünscht keine Besucher im Haus."

    Ruby rollte im Geiste mit den Augen über die übertrieben ehrfurchtsvolle Art ihrer Großmutter. Und was die Anwesenheit von Lucas betraf … nur darum hatte Ruby den ganzen Weg von London auf sich genommen.

    Ihre Großmutter hatte vor einigen Wochen erwähnt, dass er an diesem Wochenende in Yorkshire sein würde, nachdem er monatelang beruflich zwischen Griechenland und Italien hin und her gependelt war.

    „Warum? Hat er eine seiner Supermodel-Freundinnen mitgebracht?"

    Es wäre nicht das erste Mal, dass sie Lucas mit einer seiner glamourösen Geliebten begegnete. Ruby hatte ihre Kindheit und Jugend damit verbracht, so zu tun, als wäre sie nicht eifersüchtig, dass er sie nie so ansah wie diese schönen Frauen.

    Aber als unscheinbare Enkelin der Haushälterin war sie für Lucas stets unsichtbar gewesen. Mit zehn Jahren war Ruby bei ihrer Großmutter im Schloss eingezogen, nachdem ihre Mutter ins Gefängnis gekommen war.

    Ihre Großmutter schüttelte den Kopf, hielt die Tür aber immer noch halb geschlossen. „Er ist alleine, aber …"

    „Großartig … ich muss unbedingt mit ihm reden. Ruby lächelte und schob die Tür ein Stück weiter auf, dann beugte sie sich hinunter, um ihrer Großmutter einen schmatzenden Kuss auf die Wange zu geben. „Nicht, dass es nicht immer schön wäre, dich zu sehen, fügte sie hinzu.

    „Hör auf, Ruby."

    Die Großmutter wedelte unwirsch mit der Hand, als wollte sie ein lästiges Insekt verscheuchen, aber Ruby wusste, dass es liebevoll gemeint war. Ihrer Großmutter fiel es ebenso schwer, Zuneigung zu zeigen wie sie zu erhalten, und obwohl Ruby sich als Kind mehr Zärtlichkeit und liebe Worte gewünscht hatte, fühlte sie sich darum nicht weniger geliebt.

    Ihre Großmutter hatte sie aufgenommen und großgezogen, und dafür würde sie ihr ewig dankbar sein. Rothwell Park war das erste echte Zuhause gewesen, das Ruby gekannt hatte.

    Hier hatte sie Sicherheit gefunden, im Gegensatz zu dem chaotischen Leben bei ihrer Mutter, zwischen flohverseuchten Betten und Drogenschulden.

    Als Ruby eingetreten war, schloss ihre Großmutter hinter ihr die Tür. Ihr Gesichtsausdruck wirkte immer noch besorgt.

    „Er hat mir ausdrücklich gesagt, dass ich an diesem Wochenende keine Fremden ins Haus lassen soll." Das Flüstern hallte gespenstisch durch die große Eingangshalle.

    „Ich bin ja wohl kaum eine Fremde."

    Ihre Großmutter rang aufgeregt die Hände, sie sah zur großen Treppe, als erwartete sie, dass Lucas herunterkam, um sie auf der Stelle zu feuern. „Du kannst nicht hierbleiben. Er wird es nicht erlauben."

    Ruby verzog das Gesicht. „Ach, sei doch nicht so dramatisch, Gran. Natürlich wird er es erlauben. Hier war jahrelang mein Zuhause. Außerdem habe ich Geschäftliches mit ihm zu besprechen. Wo ist er?"

    Ihre Großmutter schluckte sichtbar. „In der Bibliothek. Ich wollte ihm gerade seinen Tee bringen. Aber …"

    „Ich übernehme das für dich."

    Warum Lucas seinen Tee nicht selbst holen konnte, verstand sie nicht, aber sie wollte nicht mit ihrer Großmutter darüber streiten. Beatrice Pennington war noch eine Haushälterin der alten Schule.

    Lucas’ Eltern Claudia und Lionel Rothwell hatten sie und ihre Großmutter hin und wieder zu Weihnachten und anderen Anlässen eingeladen, aber Beatrice hatte stets darauf geachtet, die Unterscheidung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufrechtzuerhalten.

    Ruby hatte still und heimlich rebelliert, indem sie ein Versteck gefunden hatte, von dem aus sie die großen Dinnerpartys beobachtete, die Claudia und Lionel veranstalteten. Die Rothwells hatten in einer ganz anderen Welt gelebt, und Ruby war fasziniert gewesen von ihrem glamourösen und extravaganten Leben.

    Als ihre Großmutter die Teekanne auf ein Tablett stellte und dabei vor Schmerz zusammenzuckte, vergaß Ruby ihre Erinnerungen. „Hast du dir den Arm verletzt?, fragte sie besorgt. „Lass mich mal sehen.

    „Es ist nichts", wehrte ihre Großmutter ab.

    Ruby nahm der alten Dame die Kanne aus der Hand und stellte sie zurück. Dann drehte sie das Handgelenk ihrer Großmutter um.

    „Gran, das muss behandelt werden", rief sie beim Anblick der entzündeten Brandwunde aus.

    Ihre Großmutter zog das Handgelenk aus Rubys Griff. „Ach was. Da hatte ich schon viel Schlimmeres."

    „Vielleicht, aber du bist jetzt älter, und Wundinfektionen können im Handumdrehen gefährlich werden. Du solltest wirklich einen Arzt aufsuchen. Vielleicht brauchst du eine Hauttransplantation oder so etwas. Wenn ich mit Lucas gesprochen habe, kann ich dich zum Arzt fahren."

    „Ich brauche keinen Arzt, wehrte ihre Großmutter mit entschlossener Stimme ab. „Und jetzt bringe ich ihm den Tee, bevor er eiskalt ist.

    Frustriert schüttelte Ruby den Kopf und warf dann einen Blick auf das Tablett. „Oh, lecker, Honigkuchen. Den habe ich seit Monaten nicht mehr gegessen." Sie griff nach einer zweiten Tasse und einem zweiten Teller und stellte beides auf das Tablett.

    Ihre Großmutter wirkte entsetzt. „Was machst du da?"

    „Ich leiste Lucas beim Tee Gesellschaft."

    „Deinetwegen werde ich noch entlassen." Das Gesicht ihrer Großmutter war von echten Sorgenfalten gezeichnet.

    Ruby nahm das Tablett auf. „Du solltest wirklich ans Aufhören denken, Gran. Du wirst nicht jünger, und das Schloss ist viel zu groß. Du kannst es nicht länger ganz alleine in Ordnung halten."

    „Ich gehe in Rente, wenn ich dazu bereit bin, und keinen Augenblick vorher."

    Ruby hatte gelernt, dass man mit ihrer Großmutter nicht streiten sollte, wenn sie schlecht gelaunt war. Aber das war ein weiteres Thema, über das sie mit Lucas Rothwell reden musste … der Ruhestand ihrer Großmutter.

    „Wenn ich mit Lucas gesprochen habe, helfe ich dir beim Abendessen."

    Die Bibliothek im Erdgeschoss lag mehrere Hundert Meter von der Küche entfernt, was Rubys Sorge über das zunehmende Alter und die Gebrechlichkeit ihrer Großmutter nur noch verstärkte. Die harten Winter in Yorkshire machten ihrer Großmutter mit ihren schmerzenden Gelenken bestimmt zu schaffen.

    Wie lange erwartete Lucas Rothwell noch, dass ihre Großmutter ihn von vorne bis hinten bediente? Obwohl er weniger Zeit als früher in Rothwell Park verbrachte, konnte er doch wohl nicht erwarten, dass eine Frau von über achtzig ihm ohne Hilfe den Haushalt führte.

    Es war nicht zu übersehen, dass das Schloss nicht mehr so gereinigt wurde wie früher. In den Ecken der langen Flure lagen Staubflocken, und Spinnweben hingen wie Spitzen von den Wandlampen und Kronleuchtern. Sie gaben dem Schloss eine gespenstische Atmosphäre.

    Bestimmt konnte sich Lucas ein ganzes Team von Leuten leisten, die sich um sein verdammtes Schloss kümmerten. Als Landschaftsarchitekt hatte er an Großprojekten in ganz Europa gearbeitet und ein Vermögen gemacht. Er beschäftigte alleine drei Gärtner hier. Warum konnte er nicht auch drei Haushälterinnen haben?

    Die Bibliothek befand sich in einem eigenen Flügel mit Blick über die Moore. Die Tür war geschlossen, also stellte Ruby das Tablett auf ein Tischchen und klopfte dann leicht an die Tür. Das Geräusch hallte durch den breiten Korridor.

    „Herein."

    Lucas’ tiefe Stimme sandte einen Schauer über Rubys Arme und ließ die Fledermausflügel in ihrem Bauch wieder flattern. Er konnte manchmal ziemlich herrisch sein, aber sie war kein schüchternes Kind mehr. Jetzt war sie eine erfolgreiche Geschäftsfrau und stolz darauf. Sie würde sich nicht länger durch seine Nähe einschüchtern lassen.

    Ruby drehte den Türknauf, nahm dann das Tablett und stieß die Tür weiter auf, um die Bibliothek zu betreten. Aber irgendetwas ließ sie innehalten. Über dem Raum mit all den Holztäfelungen und den vom Boden bis zur Decke reichenden Regalen voller wertvoller alter Bücher lagen lange gespenstische Schatten.

    Mit dem Rücken zu ihr saß Lucas in einem der beiden Ohrensessel vor den vier hohen schmalen Fenstern. Der Himmel draußen war jetzt dunkelgrau, und Regentropfen pickten wie winzige unsichtbare Schnäbel gegen die Fenster.

    „Wer ist da?" Lucas’ Stimme wurde schärfer. Er erhob sich aus dem Sessel und wandte sich zu Ruby um.

    In einem schwarzen Rollkragenpullover und einer schwarzen Hose wirkte er noch größer als seine beeindruckenden eins neunzig. Und er trug eine dunkle Pilotenbrille. Er legte den Kopf schief und wartete – wie ein Wolf, der versuchte, eine neue Fährte aufzunehmen.

    Der Gedanke sandte einen weiteren Schauer über ihre Haut. Heiße Röte stieg ihr in die Wangen. Würde sie nur nicht so leicht in seiner Nähe erröten. Was hatte Lucas Rothwell nur an sich, dass sie das Gefühl hatte, immer noch ein unbeholfener Teenager zu sein?

    Teilweise lag das an dem peinlichen Vorfall, als sie sechzehn gewesen war. Mehr als teilweise, wenn sie ehrlich war. Wann immer sie in seiner Gegenwart war … was heutzutage Gott sei Dank selten vorkam … konnte sie nicht anders, als an ihren ungeschickten, angetrunkenen Annäherungsversuch auf einer der Rothwell-Partys zu denken. Und

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1