Pikante Verführung in Monte Carlo
Von Caitlin Crews
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Über dieses E-Book
Selbstverständlich wird Sophie gehorsam den langweiligen Earl heiraten, den ihr Vater für sie ausgesucht hat. Sie kennt schließlich ihre gesellschaftliche Pflicht als Tochter und Erbin. Doch ihre Junggesellinnenparty in Monte Carlo ändert alles: Sie landet mit dem feurigen Renzo im Bett, der sie lustvoll ihre strenge Erziehung vergessen lässt. Zwar steht Sophie kurz darauf trotzdem als Braut in züchtigem Weiß vor dem Altar. Aber da stürmt ihr heißblütiger italienischer Liebhaber in die Kirche und entführt sie - der Skandal ist perfekt!
Caitlin Crews
Caitlin Crews wuchs in der Nähe von New York auf. Seit sie mit 12 Jahren ihren ersten Liebesroman las, ist sie dem Genre mit Haut und Haaren verfallen und von den Helden absolut hingerissen. Ihren Lieblingsfilm „Stolz und Vorurteil“ mit Keira Knightly hat sie sich mindestens achtmal im Kino angeschaut. Genau wie die Liebesromane an den unterschiedlichsten Orten in der Welt spielen, hat auch Caitlin Crews die exotischsten Schauplätze bereist. Sie unternahm eine Rucksacktour durch Zimbabwe, war auf Safari in Botswana und besuchte weit abgelegene Dörfer in Nambibia. Gerne würde sie einmal in Prag, Dublin, Paris, Rom, Griechenland oder auf Hawaii leben. In dem Schreiben über all diese fremden Städte und Länder erfüllt sich für sie der Traum einer Auswanderung. Momentan lebt Caitlin zusammen mit ihrem Ehemann, der als Comic-Zeichner arbeitet, und einem ganzen Zoo von Tieren in Kalifornien.
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Buchvorschau
Pikante Verführung in Monte Carlo - Juliane Zaubitzer
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2018 by Caitlin Crews
Originaltitel: „The Bride’s Baby of Shame"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2379 - 2019 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Juliane Zaubitzer
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733712051
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Renzo Crisanti hasste England.
Er war weder Fan von London, das förmlich überquoll von Pendlern, Touristen und roten Doppeldeckerbussen, noch gefiel es ihm auf dem dauerverregneten Land. Er bevorzugte seine Heimat Sizilien mit den Bergen und dem weiten Blick aufs Mittelmeer. Für jemanden, der es aus der Armut zu einem weltweit erfolgreichen Rennfahrer gebracht hatte, war England zu nüchtern, zu grau.
Zwar hatte er seine Karriere beendet, das änderte jedoch nichts daran, dass er Sizilianer war und somit ungeeignet für das, was die Engländer Sommer nannten.
Selbst an einem Abend wie diesem, Ende Juni, war es kalt und regnerisch.
Zu dieser Jahreszeit hielt er sich lieber in seinem kleinen Bergdorf in der Nähe von Taormina auf, überragt vom prächtigen Ätna, dazu strahlender Sonnenschein und in der Ferne das warme Meer.
Stattdessen fuhr er durch die Hügellandschaft in der Nähe von Winchester, so weit draußen auf dem Land, dass es kaum Beleuchtung gab. Zwar ragte über der mittelalterlichen Stadt eine Kathedrale auf, aber Renzo bevorzugte trotzdem die raue Landschaft Siziliens. Die übertrieben gepflegten Gärten lösten Beklemmungen bei ihm aus.
Er wünschte, er hätte vor ein paar Wochen auf sein Bauchgefühl gehört.
Denn Renzo hatte vom ersten Moment an gewusst, dass Sophie Carmichael-Jones nichts als Scherereien bringen würde. Seine innere Stimme hatte ihn gewarnt, doch er hatte sie ignoriert.
Renzo war zum jährlichen Autorennen in Monaco gewesen, allerdings nicht als Fahrer. Er hatte seine Karriere vor einigen Jahren auf dem Höhepunkt beendet und seine Berühmtheit genutzt, um eine Handvoll exklusiver Clubs und Hotels sowie ein Weingut in Sizilien zu gründen. Und wo ließ sich dafür besser Werbung machen als in Monaco? Er war gerade mit Freunden etwas trinken, als Sophie ihm ins Auge fiel.
Sie überstrahlte alle anderen. Zwar trug sie ein metallic-farbenes Kleid, doch das war nicht allein die Quelle des Lichts. Es kam aus ihrem Innern.
Renzo war der Umgang mit schönen Frauen durchaus vertraut. Er zog sie förmlich an und betrachtete sich als Kenner. Doch die hier… Ihr dunkles Haar war locker zum Zopf gebunden. Ein paar Strähnen hatte sich gelöst und schimmerten im Licht rötlich. Ihre Lippen waren sirenenrot, ihre Brauen dunkel, und sie trug große glitzernde Ohrringe, die trotz ihrer Größe zweifellos echt waren. Sie war elegant. Stilvoll. Endlose Beine, die ihr etwas Fohlenhaftes verliehen, und ein bezauberndes, unverkennbar aristokratisches Gesicht.
Doch ihre braunen, mit Gold durchwirkten Augen hatten so traurig ausgesehen.
Ihre Blicke hatten sich getroffen, dort im Casino von Monte Carlo. Renzo war vom Tisch aufgestanden und auf sie zugegangen, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken.
Mitten in der Menge hatte er nur Augen für sie. Sie hatte die Luft angehalten. Er hatte gesehen, wie ihre Wangen sich röteten. Und er hatte gewusst, dass sie die elektrisierende, intensive Chemie zwischen ihnen ebenfalls spürte.
„Verrate mir zwei Dinge", hatte er gesagt, als wären sie allein. Dass halb Europa um sie versammelt stand, war ihm herzlich egal. „Erstens, wie heißt du? Und zweitens, warum bist du so traurig? Das hier ist Monte Carlo, cara. Traurig zu sein ist hier verboten."
„Ich bin gar nicht traurig", erwiderte sie nach einer kurzen Pause, und irgendwie überraschte es ihn nicht, dass sie Engländerin war. Obwohl sie ihm auf Italienisch geantwortet hatte, sprach sie mit unverkennbarem Akzent. „Das wäre ein zu starkes Gefühl für meine Lage. Resigniert trifft es eher."
„Du bist viel zu jung und viel zu schön, um resigniert zu sein."
Sie verzog die bezaubernden Lippen zu einem Lächeln, und Renzo wünschte sich nichts sehnlicher, als diese roten Lippen zu küssen. Hier und jetzt.
„Du wirkst viel zu niveauvoll für so ein plattes Kompliment."
Renzo war wie im Fieberrausch. Rückblickend war das die einzige Erklärung. Er hatte einfach ihre Hand genommen, und es war, als würde ein Blitz zwischen sie fahren.
Beide hatten bei der Berührung schwer geatmet.
Er spürte seinen eigenen Herzschlag, sah ihren Puls an ihrem Hals im selben, drängenden Rhythmus schlagen, und für einen Moment vergaß er seinen berüchtigten Charme. „Ich brauche dich, cara. Mir ist egal, wer du bist. Ich will dich. Ich will jeden Zentimeter deiner Haut schmecken, immer wieder, bis ich dich auch in der dunkelsten Nacht wiedererkennen würde. Ich will dich in meinem Mund schmecken. Ich will alles – und dann will ich es nochmal. Und nochmal. Bis von uns nichts mehr übrig ist."
„Ich halte nichts von sinnlosen Opfern", erwiderte sie, doch ihre Stimme klang heiser.
„Es wird dir gefallen."
Ihr lief ein Schauer über den Rücken. Leicht schwankend sah sie über die Schulter in die Menge, ehe sie sich ihm wieder zuwandte.
Verlangen, mehr noch, Hingabe stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Renzo hatte keine Zeit verloren. Er nahm ihre Hand und führte sie zum Hinterausgang, wo er, ungestört von Fans und Fotografen, seinen Wagen holen konnte. Wenige Augenblicke später rasten sie davon zu seiner Villa in den Hügeln, hoch über dem glitzernden Monaco und der Côte d’Azur.
„Ich bin Renzo Crisanti", hatte er sich vorgestellt. „Und du hast mir deinen Namen immer noch nicht verraten, bellissima."
Sie hatte neben ihm gesessen und diese stille Intensität wahrer Schönheit ausgestrahlt – ähnlich wie die Autos, die er liebte und die er mit derselben Sorgfalt behandelte, wie er sie behandeln würde. Mit derselben Leidenschaft, die ihn an die Spitze des Rennsports katapultiert hatte.
Es gab einen Grund, warum Renzo nie einen Unfall gehabt hatte. Und daran wollte er heute Nacht nichts ändern, nicht einmal für diese geheimnisvolle Frau, nach der er sich verzehrte, obwohl bis auf eine kurze Berührung ihrer Hände bisher nichts zwischen ihnen vorgefallen war.
Es war, als hätte es in seinem Leben nie eine andere Frau gegeben.
„Du kannst mich Elizabeth nennen", hatte sie geantwortet.
Das war die erste Lüge, die sie ihm aufgetischt hatte, und bei Weitem nicht die letzte …
Noch immer in Gedanken versunken, hielt er am Straßenrand vor einer alten Scheune. Er stellte den Motor aus, stieg aus dem tiefer gelegten Sportwagen und zupfte an den Fingerspitzen der Handschuhe, die er aus alter Gewohnheit trug. Der Motor machte Geräusche, als wollte er sich beschweren, dass die Fahrt schon zu Ende war. Renzo schlug den Kragen seiner Lederjacke gegen die durchdringende Feuchtigkeit hoch und sah ungeduldig auf die Uhr.
Denn er hatte ein Hühnchen mit der Frau zu rupfen, die er hier mitten im Nirgendwo so spät in der Nacht in einem fremden Land treffen wollte.
Als würde er einem Rufe folgen. Als wäre er, Renzo Crisanti, so leicht beeinflussbar, dass er für eine Frau, mit der er längst geschlafen hatte, quer durch Europa reisen würde.
Seine Finger schmerzten, und er löste die Fäuste, zu denen er sie unbewusst geballt hatte.
Erst hielt er es für einen Schatten, der sich von einem der Herrenhäuser in der Ferne den Hang hinabbewegte. Ihre Wegbeschreibung war eindeutig gewesen. Die Landstraße bis zu der kleinen Nebenstraße, die durch hügelige Felder und Hecken vorbei an stattlichen Herrenhäusern führte. Doch als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, erkannte er Sophie.
Sophie, die Renzo ihre Unschuld geschenkt hatte, ohne ihn vorzuwarnen.
Sophie, die sich selbst in jener heißen, unglaublich sinnlichen Nacht in Monaco als Elizabeth ausgegeben hatte.
Sophie, die ihn angelogen hatte. Ihn.
Sophie, die sich davongestohlen hatte, als er noch schlief. Die ihn mit nichts zurückgelassen hatte – nicht einmal ihrem wahren Namen. Bis sie beschloss, ihn auf schmählichste Weise zu enthüllen, indem sie ihm einen Zeitungsartikel zukommen ließ.
Über Sophie Carmichael-Jones, Tochter einer reichen britischen Familie, die einen Earl heiraten sollte.
Sophie, seine Sophie, würde morgen die Frau eines anderen sein.
Renzos Kiefer schmerzte. Er zwang sich, Kiefer und Fäuste zu entspannen. Dabei war er, geschäftlich und privat, bekannt für seine Besonnenheit. Es war sein Markenzeichen.
Es war eine Maske, die er sorgfältig kultiviert hatte, um die Wahrheit zu verbergen – dass er in jeder Hinsicht ein echter Sizilianer war, mit entsprechend feurigem Temperament.
Bei dieser Frau kannte er sich selbst nicht wieder.
Sie rutschte fast auf dem nassen Gras am Fuße des Hügels aus, fing sich jedoch.
Hier draußen gab es kein Licht, doch als sie auf ihn zukam, konnte Renzo sie klar und deutlich erkennen. Was er in Monte Carlo zu ihr gesagt hatte, war sein Ernst gewesen.
Er würde sie auch wiedererkennen, wenn er blind wäre.
Ihr Gang. Ihr Duft. Wie sie den Kopf hielt. Der kleine Laut, der ihrer Kehle entwich, wenn er …
Doch dies war nicht der richtige Zeitpunkt für solche Gedanken. Es gab viel zu besprechen, am Tag vor der Hochzeit des Jahres.
Sie trug schlichte Leggings, die sie in hohe Stiefel gesteckt hatte, und etwas, das aussah wie zwei langärmelige Shirts übereinander. Ihre Kleidung schmiegte sich an ihren schlanken Körper und betonte die sanfte Rundung ihres Pos und diese unendlich langen Beine, die er um seine Schultern geschlungen hatte, als er tief in sie eingedrungen war und sie beide zum Stöhnen gebracht hatte. Ihr dunkles, kastanienbraunes Haar sah im Dunkeln aus wie ein schwarzer Vorhang.
Sie blieb vor ihm stehen, und für einen Moment konnte er an nichts anderes denken als an jene Nacht. Sie hatte nackt in seinem Bett gesessen und über etwas gelacht, das er gesagt hatte, während sie sich das Haar hochsteckte.
So unschuldig. So unbewusst sexy. Damals und jetzt, da er sie besser kannte.
So unaufrichtig, erinnerte er sich.
Doch viel stärker in Erinnerung war ihm geblieben, dass sie es dreimal getan hatte.
Es war ein Hunger, den er nicht zügeln konnte, den er nicht wegdiskutieren konnte, der auch danach nicht gestillt war, als er sich anderen Dingen zuwenden wollte. Es war Wochen her, doch da war er wieder, unersättlich und gierig wie in jener Nacht in Monaco.
Schlimmer noch sogar, weil er sie inzwischen gekostet hatte. Weil er wusste, was er verpasste.
Renzo hatte das Gefühl, vor Verlangen nach ihr zu vergehen, und das machte ihn ebenso wütend wie hart.
„Renzo …"
Sie sprach leise und neigte den Kopf zurück, um ihm in die Augen sehen zu können.
Dass ihre Augen traurig waren oder resigniert, war ihm herzlich egal, redete er sich ein.
„Wie schön, dich wiederzusehen, Sophie", sagte er auf Englisch, eine Sprache, in der sie nie zuvor miteinander gesprochen hatten.
Er sah, wie sie schauderte, doch er blieb unbeeindruckt. Er war nur aus einem Grund hier: um sie büßen zu lassen.
„Herzlichen Glückwunsch zu deiner bevorstehenden Hochzeit. Ich habe alles darüber in der Zeitung gelesen, sagte er gedehnt, unfähig, seine Wut zu verbergen. „Morgen ist es so weit, oder?
Sophie war übel.
Sie wollte es auf die schockierenden Neuigkeiten schieben, die sie vor zwei Wochen von ihrem Arzt erhalten hatte, doch sie wusste es besser.
Es lag nicht an dem Fehler, den sie begangen hatte.