eBook161 Seiten2 Stunden
Nie wieder allein im Paradies
Von Kate Hewitt
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Über dieses E-Book
Im Schatten der Palmen träumt Rhia vom großen Glück mit Lukas Petrakides. Und dann macht ihr der attraktive Grieche tatsächlich einen Heiratsantrag! Doch Rhia zögert noch, denn der kühle Milliardär möchte nur eine Zweckehe …
Autor
Kate Hewitt
Aufgewachsen in Pennsylvania, ging Kate nach ihrem Abschluss nach New York, um ihre bereits im College angefangene Karriere als Schauspielerin weiter zu verfolgen. Doch ihre Pläne änderten sich, als sie ihrer großen Liebe über den Weg lief. Bereits zehn Tage nach ihrer Hochzeit zog das verheiratete Paar nach England, wo Kate unter anderem als Schauspiellehrerin, Redaktionsassistentin und Sekretärin jobbte, bis bald darauf ihr erstes Kind auf die Welt kam. Kate, die mit 13 Jahren zum ersten Mal einen Liebesroman von Mills & Boon gelesen hatte und seither jede Romance begeistert verschlang, die sie in die Hände bekam, übte sich nun während ihrer Zeit als Mutter selbst an der Schriftstellerei. Als ihre Tochter ein Jahr alt war, der erste Erfolg: Sie verkaufte ihre erste Kurzgeschichte an das britisches Magazin „The People’s Friend“ Für sie gehören Eifer und Ausdauer genauso zum Schreiben wie Fantasie und Leidenschaft: „Schreibe jeden Tag“, rät sie allen Hobbyautoren, „und wenn es nur 10 bis 15 Minuten sind!“ Neben dem Schreiben liebt sie zu lesen, reisen und zu stricken. Unheimlich gerne würde sie auch ein Musikinstrument erlernen. Sollte es in ihrer Schreibkarriere einmal schlechter laufen, könnte sie sich auch einen Job als Kinderbibliothekarin vorstellen. Kate lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern im lieblichen Cotswolds in England und genießt das Landleben in vollen Zügen. Das Familienleben mit all seinen kleinen Gewohnheiten hat bei ihr dabei oberste Priorität. „Es ist so einfach, in Eile und beschäftigt zu sein – besonders mit fünf Kindern! – darum ist es umso wichtiger, sich so oft wie möglich zusammenzusetzen und über alle möglichen Dinge zu reden, die nichts mit dem Job oder unseren To-Do-Listen zu tun haben. Diese Augenblicke mit meinem Mann sind der Ausgleich, den ich brauche – und die uns das Gefühl geben, noch immer genauso jung und verliebt zu sein wie damals.“
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Buchvorschau
Nie wieder allein im Paradies - Kate Hewitt
IMPRESSUM
Nie wieder allein im Paradies erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Kate Hewitt
Originaltitel: „The Greek Tycoon’s Convenient Bride"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 287 - 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Michaela Rabe
Umschlagsmotive: peepo / iStock
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733717711
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Er stand im Schatten und beobachtete sie.
Hinter einer Palme verborgen, sah Lukas Petrakides, wie die junge Frau ihr Hotelzimmer verließ und auf den hellen Sandstrand zuging. Die dichten dunklen Locken wehten ihr ins Gesicht, und sie hatte die Arme um sich geschlungen. Wie verletzlich sie wirkte.
Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihm jemand über den Weg laufen würde, als er die Suite verlassen hatte – rastlos und voller Pläne für sein neues Luxusresort im französischen Languedoc.
Der Wind und die Wellen, die sich schimmernd am Ufer brachen, und über ihm der Himmel, an dem unzählige Sterne wie Diamanten glitzerten, beruhigten ihn ein wenig, und so hatte er sich die Schuhe ausgezogen und die Hosenbeine aufgerollt, um durch den puderfeinen Sand zu schlendern.
Dabei fand er sie.
Er wusste nicht, warum er sich zu ihr hingezogen fühlte. Sie war schlank, bewegte sich anmutig, eine begehrenswerte Schönheit.
Trotzdem spürte er den Kummer, der von ihr ausging.
Ihr Kopf war gesenkt, die Schultern nach vorn gezogen. So sah jemand aus, der Schmerzen hatte oder eine schwere Last trug.
Unwillkürlich verspürte er das Bedürfnis, zu ihr zu gehen und sie anzusprechen.
Lukas machte einen Schritt auf sie zu, hielt inne. Wenn man ihn hier entdeckte, würde es unangenehme Fragen geben, Komplikationen, die er sich nicht leisten konnte.
Er musste auf seinen Ruf achten. Wie immer. Also blieb er, wo er war, und verfolgte sie nur mit Blicken, als sie zum Ufersaum ging.
Die Wellen leckten an ihren nackten Füßen, während sie aufs Meer hinausschaute. Unerwartet warf sie einen besorgten Blick über die Schulter, hin zu der Glasschiebetür ihres Zimmers. Als warte dort jemand auf sie.
Ihr Freund? Ihr Mann?
Ein Geliebter?
Es geht dich nichts an.
Wäre er ein anderer, Lukas würde zu ihr gehen, Hallo sagen, ein Gespräch beginnen.
Kein Flirt, nein, nur eine Unterhaltung, Momente, die man miteinander teilte. Etwas Echtes, Warmes, Lebendiges.
Die Sehnsucht danach war kaum zu beherrschen. Er schüttelte den Kopf. Nein, ausgeschlossen, das käme nicht infrage.
Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen, während er sie betrachtete. Sie ließ die Arme sinken und hob das Gesicht zum Himmel. Sanftes Mondlicht beschien ihre Züge, und der Wind presste das dünne Sommerkleid an ihren Körper. Sie war schmal, fast knabenhaft, und dennoch weckte der Anblick sein Verlangen.
Ein Verlangen, dem er nicht nachgeben würde. Als einziger Sohn seines Vaters, einziger Erbe des Petrakides-Vermögens, trug er zu viel Verantwortung, als dass er sie leichtfertig abschütteln könnte, um sich mal eben eine Affäre zu gönnen.
Und zu mehr als einer flüchtigen Beziehung wäre er niemals bereit.
Ein harter Ausdruck trat in seine grauen Augen. Lukas glaubte, einen Seufzer gehört zu haben, aber vielleicht war es auch der Wind gewesen. Wahrscheinlich hatte er es sich nur eingebildet.
Die junge Frau drehte abrupt den Kopf, und Lukas atmete scharf ein, wich zurück, tiefer in den Schatten. Hatte er ein Geräusch gemacht, und sie hatte es gehört?
Ihr Blick richtete sich auf die Schiebetür ihres Zimmers. Nein, sie hatte Lukas nicht gesehen. Irgendjemand dort drinnen hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Ein Mann?
Ihre Schultern sanken herab, und sie eilte mit leicht gesenktem Kopf wieder hinein.
Lukas rührte sich nicht, bis sie verschwunden war. Wieder fragte er sich, warum sie so traurig ausgesehen hatte.
Die Glastür schloss sich mit einem leisen Klick. Lukas unterdrückte das wehmütige Gefühl, das ihn zu packen drohte, und kehrte in seine Räume zurück.
1. KAPITEL
Rhiannon Davies, von allen nur Rhia genannt, blickte prüfend in den Spiegel, ehe sie sich der Kinderfrau zuwandte.
„Also … es dauert nicht lange. In spätestens zwei Stunden bin ich wieder hier. Unsicher betrachtete sie die Kleine, die auf dem Fußboden saß und am Schlüsselbund kaute, während sie Rhia mit großen dunklen Augen ansah. „Sie wird bald müde sein und schlafen wollen.
Die stämmige Französin nickte nur und bückte sich, um Annabel hochzunehmen. Dabei hielt sie sie mit einer Selbstverständlichkeit sicher in den Armen, die Rhia sich noch nicht erworben hatte.
„Ich glaube nicht, dass sie weinen wird." Wieder war ein knappes Nicken die einzige Antwort.
Seit zwei Wochen befand Annabel sich in Rhias Obhut, und das Mädchen hatte so gut wie nie geschrien. Dabei war ihre Welt auf den Kopf gestellt worden, nachdem sie sich an ein neues Zuhause und eine neue Mutter gewöhnen musste. Und doch hatte Annabel die Veränderungen still über sich ergehen lassen. Rhia vermutete, dass das arme Würmchen unter Schock stand.
Deshalb bist du ja hier, sagte sie sich fest und ignorierte den Stich, den ihr der Gedanke versetzte.
Sie war nach Frankreich gereist, in dieses elegante Resort, zu Lukas Petrakides, um Annabel Halt und ein echtes Zuhause zu geben. Und die Liebe, die sie verdiente.
Das Kind schob die winzige Faust in den Mund, und Rhia erinnerte sich wieder an den Moment, als sie Annabel zum ersten Mal gesehen hatte.
Vorher hatte sie nie mit Babys zu tun gehabt. Bis eine blasse und aufgeregte Leanne ihr Annabel in die Arme gedrückt hatte. Nimm sie.
Instinktiv hatte sie sie an sich gepresst, um sie nicht fallen zu lassen. Wahrscheinlich zu fest, denn Annabel war aufgewacht und fing aus Leibeskräften an zu brüllen.
„Bis nachher, mein Schatz." Zögernd strich Rhia über die seidige Kinderwange. Annabel zuckte nicht mal mit der Wimper.
Besser so, dachte sie, dann fällt es uns nicht so schwer, wenn wir uns wieder trennen müssen.
Trotzdem musste sie plötzlich gegen Gefühle ankämpfen, die ihr die Kehle zuschnürten. Rhia nahm sich zusammen. Sie war entschlossen, Annabel eine Zukunft zu sichern, in der sie Geborgenheit erfahren und glücklich sein würde.
Koste es, was es wolle.
Wieder prüfte sie ihr Spiegelbild. Dunkle Locken, ein blasses Gesicht, von dem sich die Sommersprossen deutlich abhoben, ein schlichter aquamarinblauer Rock, passendes ärmelloses Top. Bescheiden, nichts Auffälliges.
Mit einem unterdrückten Seufzer verließ sie das Zimmer.
Helles Sonnenlicht empfing sie, und vom Meer her wehte eine frische Brise. Das neueste Petra Resort, errichtet inmitten unberührter Natur des Languedoc im Süden Frankreichs, präsentierte sich gepflegt und elegant. Rhia war abends angekommen, sodass sie erst jetzt die bauchigen Terrakottakübel mit blühender Bougainvillea und rankendem Wein, die klaren, mediterranen Farben bewundern konnte.
Es hatte sie ein halbes Monatsgehalt gekostet, am Eröffnungswochenende das billigste Zimmer zu mieten, und wenn nicht ein anderer Gast seine Buchung in letzter Minute storniert hätte, hätte sie gar nichts bekommen.
Rhia holte tief Luft und hoffte inständig, dass sie ihre Reise nicht umsonst gemacht hatte. Für Annabel.
Sie schloss kurz die Augen. Die ganze Geschichte war verrückt, schlicht und einfach verrückt.
Nicht einmal vierzehn Tage war es her, dass Leanne wie ein Wirbelsturm wieder in ihr Leben gefegt kam, um genauso schnell wieder zu verschwinden und heillose Verwirrung zurückzulassen – und Annabel und den Namen ihres Vaters.
Neue Zweifel stiegen in ihr auf. Was sollte sie tun, wenn Lukas sich weigerte, mit ihr zu sprechen? Schlimmer noch, wenn er die Vaterschaft abstritt, die Verantwortung von vornherein ablehnte? Mit ihrem Versuch, ihn telefonisch auf ihre Ankunft vorzubereiten, war sie kläglich gescheitert.
Wir werden Mr. Petrakides ausrichten, dass Sie angerufen haben.
Klar. Die hochmütige Stimme am anderen Ende der Leitung hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, nach ihrer Telefonnummer zu fragen.
Schließlich las sie in der Zeitung, dass in Frankreich von Lukas Petrakides ein weiteres Petra Resort eröffnet werden würde. Das war die Chance, dass Annabel ihren Vater kennenlernte. Ihre Familie.
Jedes Kind brauchte seine Eltern. Echte Eltern, keine Fremden, die es nur aus einer Verpflichtung heraus versorgten.
Daran glaubte sie fest. Annabel sollte eine Familie haben. Welche Rolle sie selbst im Leben des Babys spielen würde, wusste sie nicht. Falls überhaupt. Der Gedanke hatte sie anfangs erschreckt, aber Rhia hatte sich im Griff.
Sie wusste, was es bedeutete, Opfer zu bringen.
Auf der Suche nach der Lounge, wo der Empfang für die Gäste der Ferienanlage stattfinden sollte, durchschritt sie einen Flur nach dem anderen.
Wann immer ein Petra Resort in Betrieb genommen wurde, und mittlerweile waren es sechs, wie sie herausgefunden hatte, ließ Lukas Petrakides, Generaldirektor und Sohn des Unternehmensgründers, es sich nicht nehmen, die ersten Gäste persönlich zu begrüßen.
Seine Fans, dachte Rhia. Sie hatte ein bisschen recherchiert und sich ein Bild von ihm gemacht. Lukas Petrakides galt als zurückhaltender Mann, der nicht nur in den griechischen Medien bewundert wurde. Man bezeichnete ihn als ausgesprochen attraktiv und höflich, lobte seine ausgesuchten Manieren und sagte ihm ein beeindruckendes Charisma nach.
Sie lächelte. Sicher war all das ein bisschen übertrieben, ausgeschmückt von Journalisten, die es mit einer Persönlichkeit zu tun hatten, die weder Schlagzeilen produzierte noch die Gerüchteküche anheizte. Im Gegensatz zu anderen südländischen Tycoons erschien er in der Öffentlichkeit nie mit einem internationalen Model oder Filmsternchen am Arm. Fotos von ihm existierten so gut wie gar nicht. Er ging nicht auf Partys, er trank nicht, und er tanzte nicht.
Anscheinend tat er nichts außer arbeiten.
Bei dem Ruf erschien es Rhia mehr als seltsam, dass dieser Mann, zumindest ein einziges Mal, seine Grundsätze über den Haufen geworfen und mit einer Frau das Wochenende verbracht hatte.
Mit Leanne.
Es war nicht um Liebe gegangen, nur um Sex.
Und das Ergebnis schlief in Rhias Hotelzimmer.
Sie holte bebend Luft, versuchte, sich Mut zu machen. Bisher hatte sie sich keinen Plan zurechtgelegt,
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