Wildes, wunderbares Wien: Traumwelt 3 – Erotikroman
Von Annabelle Herzog
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Mikes Finger teilten das Dreieck und berührten ihr Inneres. Sie streichelten die seidige Feuchte, und Rena glaubte, vor Verlangen zu bersten.
Endlich legte Mike sich über sie, und sie öffnete ihre Beine noch mehr. Seine braunen Augen blickten sie an, als er in sie eindrang. So war es immer. Er wollte sie sehen, während es in ihrem Schoß pochte und pulsierte, während er immer tiefer in sie glitt,
Da schob sich plötzlich einen Schatten zwischen sie. Ein schemenhaftes Gesicht tauchte auf. Und der Liebesrausch zerplatzte.
Mit einem Keuchen fuhr Rena hoch in ihrem Bett. Wieder hatte sie von Mike geträumt und den Sex erlebt, den sie beide so genossen hatten. Bis die andere kam.
Sie war die Schönste in diesem Festsaal voll tanzender Paare. Mark lehnte an einer der Säulen und blickte Lisa an. Warum war sie ihm nur so fremd geworden?
Still saß sie auf ihrem samtbezogenen Sessel, während sich die anderen Frauen in den Armen der Männer zum Walzertakt wiegten. War sie enttäuscht, dass er sie nach den ersten Tänzen nicht mehr aufgefordert hatte?
Ihr fein geschnittenes Gesicht unter der dunklen Lockenpracht war ohne Regung. In den graugrünen Augen, in die er sich damals, vor so vielen Jahren, zuerst verliebt hatte, entdeckte er Traurigkeit. Das konnte er nicht ertragen.
Rasch ging er zur Bar. Er stellte zwei Gläser Champagner auf das Tischchen und setzte sich zu seiner Frau. Lisa lächelte ihn an. Es war ein fragendes Lächeln.
»Du vernachlässigst mich«, sagte sie leise. »Ausgerechnet an unserem zehnten Hochzeitstag.«
»Aber du weißt doch, dass ich kein guter Tänzer bin.«
Er ließ sein Glas an ihres klingen.
»Trinken wir beide einen Schluck Champagner, ohne die anderen.«
Mark betrachtete die fröhliche Gästeschar, die Lisas Onkel in sein Palais außerhalb Wiens eingeladen hatte. Er sah die wehenden bunten Röcke der Abendkleider, hörte Gesprächsfetzen und Gelächter. Und stellte fest, dass er nicht so glücklich war, wie er sein sollte.
Er blickte auf den schmalen Ring an Lisas Hand. Die Brillanten glitzerten. Als sie sein Geschenk morgens auf ihrem Frühstücksteller gefunden hatte, war sie ihm in die Arme gesunken.
»Liebst du mich noch?«, fragte Lisa jetzt plötzlich.
Er sah überrascht und erschrocken zu ihr.
»Aber natürlich. So wie immer.«
Es war eine Lüge. Was er für sie empfand, wusste er nicht
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Buchvorschau
Wildes, wunderbares Wien - Annabelle Herzog
Traumwelt
– 3–
Wildes, wunderbares Wien
Annabelle Herzog
Sie war die Schönste in diesem Festsaal voll tanzender Paare. Mark lehnte an einer der Säulen und blickte Lisa an. Warum war sie ihm nur so fremd geworden?
Still saß sie auf ihrem samtbezogenen Sessel, während sich die anderen Frauen in den Armen der Männer zum Walzertakt wiegten. War sie enttäuscht, dass er sie nach den ersten Tänzen nicht mehr aufgefordert hatte?
Ihr fein geschnittenes Gesicht unter der dunklen Lockenpracht war ohne Regung. In den graugrünen Augen, in die er sich damals, vor so vielen Jahren, zuerst verliebt hatte, entdeckte er Traurigkeit. Das konnte er nicht ertragen.
Rasch ging er zur Bar. Er stellte zwei Gläser Champagner auf das Tischchen und setzte sich zu seiner Frau. Lisa lächelte ihn an. Es war ein fragendes Lächeln.
»Du vernachlässigst mich«, sagte sie leise. »Ausgerechnet an unserem zehnten Hochzeitstag.«
»Aber du weißt doch, dass ich kein guter Tänzer bin.«
Er ließ sein Glas an ihres klingen.
»Trinken wir beide einen Schluck Champagner, ohne die anderen.«
Mark betrachtete die fröhliche Gästeschar, die Lisas Onkel in sein Palais außerhalb Wiens eingeladen hatte. Er sah die wehenden bunten Röcke der Abendkleider, hörte Gesprächsfetzen und Gelächter. Und stellte fest, dass er nicht so glücklich war, wie er sein sollte.
Er blickte auf den schmalen Ring an Lisas Hand. Die Brillanten glitzerten. Als sie sein Geschenk morgens auf ihrem Frühstücksteller gefunden hatte, war sie ihm in die Arme gesunken.
»Liebst du mich noch?«, fragte Lisa jetzt plötzlich.
Er sah überrascht und erschrocken zu ihr.
»Aber natürlich. So wie immer.«
Es war eine Lüge. Was er für sie empfand, wusste er nicht mehr.
Jetzt trat Lisas Onkel zu ihnen.
Alois Schönauer war an diesem Abend bester Laune. Die Augen in seinem geröteten Gesicht funkelten, und sein üppiger weißer Schnurrbart schien sich zu kräuseln, als er sie anlachte. Man sah ihm seine 64 Jahre nicht an.
»Warum sitzt ihr hier so still herum?«, fragte er. »Gleich spielen sie den Kaiserwalzer. Da müsst ihr doch tanzen.«
Gehorsam erhob sich Mark und machte eine altmodische kleine Verbeugung vor Lisa.
Ihr Onkel sah es mit Wohlgefallen.
Er beobachtete das Paar, das jetzt unter dem funkelnden Kronleuchter tanzte. Mark hatte den Arm um Lisas schmale Taille geschlungen. Sie lag eng an ihn geschmiegt in seinen Armen und drehte sich schwungvoll zu den Walzerklängen. Ihr weißes langes Seidenkleid schwang um sie herum. Sie hatte den Kopf zurückgelegt, und die dunklen Locken kreisten über ihren nackten Schultern.
Lisa sieht aus wie unsere Kaiserin Sissi, dachte Alois Schönauer. Aber sie soll ein glücklicheres Liebesleben haben. Dafür hatte er etwas getan, das die Familie in Aufruhr versetzen würde.
Seine Nichte überlegte in diesen Augenblicken, wie sie ein paar Stunden später ihren Mann verführen würde. Sie fühlte die Wärme seiner Hand durch die dünne Seide ihres Kleides, und ihre Haut begann zu prickeln. Sie presste sich beim Tanzen enger an ihn, sog seinen Duft ein und konnte es kaum noch erwarten, nackt mit ihm im Bett zu liegen, ihn endlich wieder tief in sich zu fühlen.
Da trat er ihr auf den Fuß. Sie schrie leise auf und blieb stehen.
»Entschuldige«, sagte Mark und führte sie rasch zu ihrem Tisch zurück. Er war froh, nicht mehr tanzen zu müssen. Zum ersten Mal in zehn Ehejahren war ihm Lisas Nähe unangenehm gewesen.
Als sie sich setzte, raschelte ihr Seidenkleid. Ein Hauch ihres frischen Parfums streifte ihn. Und plötzlich fürchtete er sich vor den Erwartungen, die sie an diese Nacht hatte.
Immer noch spielte die Kapelle den Kaiserwalzer. Lisa fragte sich, warum ihr Mann den Tanz so schroff abgebrochen hatte. Sie blickte zu ihm. Sein Gesicht war verschlossen und sah fast kantig aus.
»Was ist los, Mark?«, fragte sie. »Du hast zwar zwei linke Füße, aber früher tanztest du doch gern.«
Er schien sie nicht gehört zu haben. Seine Blicke schweiften über die anderen. Jetzt blieben sie an einer jungen Frau hängen, die auf sie zukam. Sie war ganz in Rot gekleidet. Auch Lisa sah zu ihr und lächelte unwillkürlich.
Ihre Schwester Steffi war an diesem Abend entschieden glücklicher als sie. Sie ging eingehakt mit ihrem neuen Freund Chris und strahlte vor lauter Verliebtheit.
»Onkel Alois, was für ein toller Ball!«, rief sie begeistert.
Er blickte das Kind seiner Schwester so wohlwollend an wie vor wenigen Minuten Mark.
»Eigentlich gehst du doch lieber in die Disco.«
»Aber ich bin doch schon 33 Jahre alt, geschieden und Geschäftsfrau«, sagte sie fast empört.
Ihr Onkel lachte. Es klang nachsichtig, aber auch stolz.
Steffi hatte eines der Friseurgeschäfte ihres Exmannes als Abfindung bekommen und führte es erfolgreich.
Schade, dass seine Schwester nicht mehr erlebt hatte, wie tüchtig ihre Töchter waren. Sie und ihr Mann waren in jungen Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Er hatte ihre Kinder großgezogen.
Er blickte von einer Nichte zur anderen. Lisa, die fünf Jahre jüngere der beiden, war sensibler und empfand tiefer. Auch in ihrer Ehe gab es Probleme. Aber anders als bei Steffi durfte es nicht zur Scheidung kommen. Auf keinen Fall.
»Wir treffen uns morgen wie verabredet zum Frühstück bei mir«, sagte er energisch.
Mark unterdrückte ein Seufzen. Er hatte dieses Treffen absagen wollen. Aber Lisas Onkel war sein Chef. Er arbeitete als Geschäftsführer in Alois Schönauers Tuchfabrik. Der war in letzter Zeit sehr launisch. Immer wieder hatten ihn Anwälte aufgesucht. Irgendetwas lag in der Luft.
Wusste Lisa davon? Nachdenklich blickte Mark in ihr schmales Gesicht unter den langen Locken. Sie sah an diesem Abend blass aus.
Ihre Schwester wirkte dagegen frisch und energiegeladen. Das fransig kurz geschnittene Haar stand ihr gut, fand Mark. Er mochte seine Schwägerin. Um ihre Lippen schien immer ein optimistisches Lächeln zu spielen.
»Danke, dass Chris bei dir übernachten kann«, sagte sie zu ihrem Onkel und zwinkerte dem neuen Mann in ihrem Leben übermütig zu.
»Die Gästezimmer im oberen Stockwerk warten auf euch.«
Steffi lachte, und Alois Schönauer wusste, was in dieser Nacht passieren würde. Erstaunlich, wie schnell sie über ihre Scheidung hinweggekommen war.
Er warf noch einen Blick auf seine Nichte, ehe er sich wieder den anderen Gästen zuwandte. Sie ist sinnlicher als Lisa, dachte er und irrte sich wie nur wenige Male zuvor in seinem langen Leben.
Er ahnte nichts vom sehnsüchtigen Verlangen seiner älteren Nichte. Im Getümmel der Gäste vergaß er Lisa für kurze Zeit. So bemerkte er auch nicht, wie sie sich immer wieder um die Aufmerksamkeit ihres Mannes bemühte, wie sie ihm Blicke zuwarf und einmal verstohlen nach seiner Hand fasste.
Unwillkürlich entzog sich Mark ihrem Griff. Es gab Lisa einen Stich, und plötzlich bekam sie Kopfschmerzen. Sie stand auf und schob sich durch die tanzenden und plaudernden Gäste zur Treppe, die ins obere Stockwerk führte.
Als sie sich noch einmal umdrehte, sah sie, wie Mark ein Gespräch mit einem alten Freund ihres Onkels begann. Sie ging an den Mahagonitüren der Gästezimmer vorbei und blieb jäh stehen.
Ein Licht fiel auf den Teppichboden des Ganges. Sie hörte Stimmen, ein Keuchen und Seufzen. Plötzlich schlug ihr Herz schnell und fast schmerzhaft. Steffi und Chris liebten sich in diesem Zimmer.
Sie hatten sich fortgestohlen vom Fest, weil sie es nicht mehr aushalten konnten, ohne einander zu berühren, sich zu streicheln und die nackte Haut des anderen zu spüren.
»Küss mich«, stieß Steffi hervor. »Jetzt.«
Es klang rau, wie ein Befehl. So kannte Lisa ihre Schwester nicht. Wie unter einem seltsamen Zwang trat sie näher an die Tür und erstarrte, als sie sich einen Spalt mehr öffnete. Im Schein der Nachttischlampe sah sie Steffi und ihren Chris auf dem Bett liegen. Er hatte den Kopf zwischen ihren weit geöffneten Beinen vergraben und küsste sie dort.
Atemlos sah Lisa, wie er sich hin und her bewegte. Sein nackter Rücken hob und senkte sich. Ihre Schwester umfasste sein Glied mit ihren Lippen. Ihre beiden Hände lagen auf seinem Po. Lisa hörte schnelle Atemzüge. Dann stöhnte Chris plötzlich und zog sich zurück.
»Hör auf, sonst komme ich gleich.«
Voller Scham wollte Lisa weglaufen. Da knarrte die Tür, und sie blieb entsetzt stehen. Am liebsten hätte sie die Augen geschlossen vor dem, was nun passierte.
Die beiden drehten sich auf dem Laken um und küssten sich lange auf den Mund. Dann legte sich Steffi auf den Rücken.
»Nimm mich«, befahl sie wieder.
Mit hämmerndem Herzen sah Lisa zu, wie Chris sich über ihre Schwester schwang. Sie bog sich ihm entgegen, schlang die Beine um seinen Rücken und stieß ein bebendes Seufzen aus, als er in sie eindrang. Er bewegte sich erst langsam in ihr, dann fielen beide in einen schnellen Rhythmus. Als sie aufstöhnten, verschwand die Zeugin dieser aufregenden Liebesszene.
Auf dem Teppichboden des Korridors lief Lisa lautlos zur Treppe. Ihre Kopfschmerzen waren vergessen. Stattdessen erfüllten sie wilde Lust und Schuldgefühle. Sie hatte ihre Schwester beim Sex beobachtet. Warum war sie nicht sofort umgekehrt, als sie die erregten Stimmen hörte? Ihr Herz klopfte immer noch schnell, und ihre Wangen brannten.
Sie blieb noch einen Augenblick stehen und versuchte sich zu beruhigen, ehe sie in den gediegenen Festsaal trat. Erst jetzt bemerkte sie, dass die meisten Gäste inzwischen gegangen waren. Mark unterhielt sich immer noch mit dem alten Freund ihres Onkels.
Alois Schönauer lachte mit ein paar leitenden Angestellten seiner Firma an der Bar. Die Musiker des kleinen Orchesters waren verschwunden.
»Ach, da bist du ja!«, rief ihr Onkel frohgestimmt. »Du wurdest schon vermisst.«
Etwa von Mark? Er schien sie nicht zu bemerken.
Alois Schönauer winkte die Nichte zu sich.
»Trink einen Schluck mit deinem Ziehvater«, sagte er. »Du bist so still heute Abend.«
Er beugte sich zu ihr, und seine Stimme wurde leise. »Mark liebt dich immer noch, glaub mir.«
Lisa fühlte einen Stich. Ihr Onkel hatte erkannt, wie es um ihre