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Im Schatten der schönen Schwester: Der kleine Fürst 334 – Adelsroman
Im Schatten der schönen Schwester: Der kleine Fürst 334 – Adelsroman
Im Schatten der schönen Schwester: Der kleine Fürst 334 – Adelsroman
eBook97 Seiten1 Stunde

Im Schatten der schönen Schwester: Der kleine Fürst 334 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

Prinzessin Desiree von Lenau nippte an ihrem Champagner, während sie den Tanzenden zusah. Es war ein schönes Bild, das sich ihren Augen bot: Festlich gekleidete Paare bewegten sich zu einem langsamen Walzer elegant über das spiegelblanke Parkett des alten Ballsaals von Schloss Valsheim. Wenn sie die Augen ein wenig zusammenkniff, sah sie ein Gemälde mit lauter verwischten Konturen vor sich. Wirklich sehr schön. Es wurde der achtzigste Geburtstag der Fürstin Tatjana von Valsheim gefeiert, Desiree gehörte mit ihrer Schwester Ludmila und ihren Eltern zu den handverlesenen Gästen. Eine leise Stimme riss sie aus ihren Gedanken. »Du hast überhaupt noch nicht getanzt, Desiree, so lange ich hier bin. Ich übrigens auch nicht. Wollen wir es beim nächsten Walzer zusammen versuchen?« Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte sie sich zu Graf Philipp zu Rothleben um, denn er war es, der sie angesprochen hatte. »Hallo, Phil«, sagte sie. »Ich habe dich schon gesucht, bist du später gekommen?« Er nickte. Seine Stimme wurde noch leiser, als er hinzusetzte: »Eigentlich hätte ich mich gern gedrückt, du weißt ja, dass Tanzveranstaltungen nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen ge­hören, aber meine Eltern meinten, die alte Fürstin wäre tödlich beleidigt, wenn ich ohne triftigen Grund ihrem Geburtstagsball fernbliebe – und ein triftiger Grund ist mir leider nicht eingefallen.« »Ich tanze gern mit dir«, erwiderte sie mit liebevollem Lächeln. Philipp war ihr bester Freund und Vertrauter. Mit ihm konnte sie über alles reden, so wie er ihr anvertraute, was ihn bewegte. Deshalb wuss­te sie auch, warum er »Tanzveranstaltungen«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Mai 2023
ISBN9783987577512
Im Schatten der schönen Schwester: Der kleine Fürst 334 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Im Schatten der schönen Schwester - Viola Maybach

    Der kleine Fürst

    – 334 –

    Im Schatten der schönen Schwester

    Desiree findet endlich ihren Weg

    Viola Maybach

    Prinzessin Desiree von Lenau nippte an ihrem Champagner, während sie den Tanzenden zusah. Es war ein schönes Bild, das sich ihren Augen bot: Festlich gekleidete Paare bewegten sich zu einem langsamen Walzer elegant über das spiegelblanke Parkett des alten Ballsaals von Schloss Valsheim. Wenn sie die Augen ein wenig zusammenkniff, sah sie ein Gemälde mit lauter verwischten Konturen vor sich. Wirklich sehr schön. Es wurde der achtzigste Geburtstag der Fürstin Tatjana von Valsheim gefeiert, Desiree gehörte mit ihrer Schwester Ludmila und ihren Eltern zu den handverlesenen Gästen.

    Eine leise Stimme riss sie aus ihren Gedanken. »Du hast überhaupt noch nicht getanzt, Desiree, so lange ich hier bin. Ich übrigens auch nicht. Wollen wir es beim nächsten Walzer zusammen versuchen?«

    Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte sie sich zu Graf Philipp zu Rothleben um, denn er war es, der sie angesprochen hatte. »Hallo, Phil«, sagte sie. »Ich habe dich schon gesucht, bist du später gekommen?«

    Er nickte. Seine Stimme wurde noch leiser, als er hinzusetzte: »Eigentlich hätte ich mich gern gedrückt, du weißt ja, dass Tanzveranstaltungen nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen ge­hören, aber meine Eltern meinten, die alte Fürstin wäre tödlich beleidigt, wenn ich ohne triftigen Grund ihrem Geburtstagsball fernbliebe – und ein triftiger Grund ist mir leider nicht eingefallen.«

    »Ich tanze gern mit dir«, erwiderte sie mit liebevollem Lächeln. Philipp war ihr bester Freund und Vertrauter. Mit ihm konnte sie über alles reden, so wie er ihr anvertraute, was ihn bewegte. Deshalb wuss­te sie auch, warum er »Tanzveranstaltungen« nicht liebte: Philipp hatte vor einigen Jahren Kinderlähmung bekommen. Der Kunst der Ärzte war es zu verdanken, dass davon nichts zurückgeblieben war außer einer Schwächung und leichten Verkürzung seines rechten Beins, die man, wenn es ihm gut ging, überhaupt nicht bemerkte. War er jedoch müde, dann hinkte er leicht. Tanzen ermüdete ihn besonders schnell. Einmal hatte er ihr gestanden, dass er seine Behinderung nirgends so deutlich spürte wie in einem Tanzsaal. Kein Wunder also, dass er Bälle seit seiner Krankheit mied, wo es nur möglich war. Dabei war er vorher ein sehr guter Sportler gewesen und obwohl er weiterhin ritt, schwamm und sich beim Krafttraining quälte, konnte er an seine früheren Leis­tungen natürlich nicht mehr anknüpfen.

    Die Musik endete. Philipp verbeugte sich leicht vor Desiree, bevor er ihr seinen Arm reichte. »Dann wollen wir mal«, sagte er.

    Er war ein gut aussehender Mann mit den dichten blonden Haaren, den klugen grauen Augen und seinem etwas kantigen, sehr einprägsamen Gesicht, aber seine Behinderung hatte Falten um seinen Mund gegraben, und sein früheres übermütiges Temperament hatte er verloren. Er war ruhig geworden, wirkte oft in sich gekehrt und traurig und hatte den Anschluss an seinen früheren Freundeskreis verloren. Desiree wusste, dass das mehr an Philipp als an seinen Freunden lag: Er hatte panische Angst davor, dass jemand ihn bemitleiden könnte, und bevor das passierte, zog er sich lieber gleich ganz zurück.

    Nur mit ihr traf er sich regelmäßig, und dann konnte es passieren, dass der alte Philipp zum Vorschein kam: der junge, temperamentvolle Mann, der Geschichten erzählen konnte wie kein Zweiter, der immer Ideen hatte, was sie unternehmen sollten und der manchmal, trotz seiner fünfundzwanzig Jahre, anderen auch gern noch einen Streich spielte. Aber es war selten geworden, dass sie diesen Philipp zu Gesicht bekam, und nichts bedauerte sie mehr als das.

    »Bist du mit Absicht später gekommen?«, fragte sie, als die Musik wieder einsetzte. Sie tanzten gut zusammen, das war schon immer so gewesen. Wenn sie merkte, dass Philipp müde wurde und Schwierigkeiten mit seinem Bein bekam, stützte sie ihn, so dass er sich weniger anstrengen musste. Sie hoffte immer, dass er es nicht merkte.

    »Ja, natürlich. Je kürzer ich hier bin, desto weniger muss ich tanzen«, erklärte er. »Aber ein paar Pflichttänze muss ich natürlich absolvieren, das lässt sich ja nicht ändern.«

    »Deine Eltern habe ich auch noch nicht gesehen«, wunderte sich Desiree.

    »Die sind auch gar nicht da – deshalb musste ich doch die Einladung annehmen, sozusagen als Repräsentant der Familie«, erklärte er. »Basti hat sich rechtzeitig gedrückt, da blieb nur noch ich übrig.« Philipp hatte einen jüngeren Bruder, Sebastian, mit dem er zusammenwohnte. »Da vorn ist übrigens deine Schwester. Mit wem tanzt sie denn da?«

    »Keine Ahnung«, antwortete Desiree. »Ich glaube, sie hat bisher keinen Tanz ausgelassen, wie üblich. Die Männer reißen sich um sie, du kennst das doch.«

    Er betrachtete sie nachdenklich. »Ja, allerdings«, bestätigte er. »Ich mag deine Schwester ja auch, obwohl sie mir ein bisschen zu aufgedreht und eingenommen von sich selbst ist. Aber eins werde ich nie begreifen: Warum hat sie solchen Erfolg bei Männern? Ich finde dich viel schöner als sie.«

    Desiree errötete. »Unsinn«, wies sie ihn zurecht. »Ich bin in unserer Familie die graue Maus, wie du weißt.«

    »Du bist nicht grau!«, protestierte er. »Nur weil du dich nicht so in den Vordergrund spielst wie Ludmila, heißt das ja noch lange nicht …«

    »Nicht so laut!«, bat sie. »Es muss doch nicht jeder hören, worüber wir uns unterhalten.«

    »Entschuldigung«, murmelte er, »aber das Thema bringt mich wirklich auf die Palme, Desiree.«

    Sie lächelte. »Ja, ich weiß«, sagte sie heiter. »Mich nicht. Mir ist es ganz lieb so, weil es mir nämlich nicht liegt, im Mittelpunkt zu stehen. Ich fühle mich sehr wohl in meiner Haut, Philipp, und ich brauche es für mein Selbstbewusstsein auch nicht, dass ich an jedem Finger zehn Verehrer habe.«

    »Ja, in dem Punkt bist du anders als ich«, erwiderte er, und plötzlich waren seine Augen wieder traurig. »Ich fände nichts schöner, als wenn mir die Frauen wieder nachliefen wie damals, als ich noch …, noch nicht krank gewesen war. Manchmal denke ich, ich werde nie da­rüber hinwegkommen.«

    »Das ist ja auch schwer«, erwiderte sie ruhig. »Aber ich weiß, dass du dich eines Tages zurücklehnen und feststellen wirst: So wie es ist, ist es gut. Das weiß ich so sicher, als wäre es schon passiert.«

    »Du magst ja sehr klug sein, Desiree, aber allwissend bist du nicht. In diesem Punkt jedenfalls irrst du dich, fürchte ich.«

    »Lass uns nicht streiten«, sagte sie sanft. »Der Tag wird kommen, glaub mir das. Schon jetzt ist es nämlich so, dass du nicht nur etwas verloren, sondern auch etwas gewonnen hast – auch wenn du selbst das natürlich nicht so siehst.«

    »Gewonnen?« Er ließ ein kurzes unfrohes Lachen hören. »Und was sollte das sein?«

    »Du warst immer sehr charmant und attraktiv«, antwortete Desiree, »aber zugleich auch unreif und ein bisschen oberflächlich. Das bist du jetzt nicht mehr. Du weißt, wie gern ich dich habe, und ich liebe es, mit dir herumzualbern, was du ja in letzter Zeit nicht mehr so oft tust. Das fehlt mir

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