Du darfst ihn nicht heiraten!: Der kleine Fürst 311 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Isa«, rief Johannes Schmal erschrocken, »du hättest nicht herkommen sollen! Wenn dich nun jemand gesehen hat?« Die schmale junge Frau mit den langen dunkelblonden Haaren und dem frischen, offenen Gesicht war außer Atem. »Mich hat niemand gesehen, Jo!« versicherte sie. Dann nahm sie seine Hand und zog ihn eilig in den kleinen Pavillon, hinter dem er das letzte Laub zusammengerecht hatte, bis sie so plötzlich aufgetaucht war. Sie umschlang ihn mit beiden Armen, ihr Kuß war stürmisch. Wie hätte er ihr widerstehen sollen? Zu Beginn zögerte er noch, wollte sie sanft zurückschieben, ihr noch einmal sagen, wie unvorsichtig es war, sich hier zu küssen, wo nur zufällig jemand vorbeikommen mußte, um sie zu sehen. Aber er war jung und sehr verliebt, die Leidenschaft war stärker als er, und so erwiderte er ihre Küsse und hielt sie so fest in den Armen, als wollte er sie nie wieder loslassen. »Ich hatte solche Sehnsucht nach dir«, flüsterte sie. »Ich konnte einfach nicht länger warten, Jo! Du bist doch nicht böse?« Zärtlich strich er ihr die Haare aus dem erhitzten Gesicht. »Dir könnte ich niemals böse sein, Isa«, sagte er weich. »Niemals. Ich liebe dich mehr als mein Leben.«
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Fürstenkrone Classic
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Buchvorschau
Du darfst ihn nicht heiraten! - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 311 –
Du darfst ihn nicht heiraten!
…denn diese Liebe ist unmöglich, Isabelle
Viola Maybach
»Isa«, rief Johannes Schmal erschrocken, »du hättest nicht herkommen sollen! Wenn dich nun jemand gesehen hat?«
Die schmale junge Frau mit den langen dunkelblonden Haaren und dem frischen, offenen Gesicht war außer Atem. »Mich hat niemand gesehen, Jo!« versicherte sie. Dann nahm sie seine Hand und zog ihn eilig in den kleinen Pavillon, hinter dem er das letzte Laub zusammengerecht hatte, bis sie so plötzlich aufgetaucht war. Sie umschlang ihn mit beiden Armen, ihr Kuß war stürmisch.
Wie hätte er ihr widerstehen sollen? Zu Beginn zögerte er noch, wollte sie sanft zurückschieben, ihr noch einmal sagen, wie unvorsichtig es war, sich hier zu küssen, wo nur zufällig jemand vorbeikommen mußte, um sie zu sehen. Aber er war jung und sehr verliebt, die Leidenschaft war stärker als er, und so erwiderte er ihre Küsse und hielt sie so fest in den Armen, als wollte er sie nie wieder loslassen.
»Ich hatte solche Sehnsucht nach dir«, flüsterte sie. »Ich konnte einfach nicht länger warten, Jo! Du bist doch nicht böse?«
Zärtlich strich er ihr die Haare aus dem erhitzten Gesicht. »Dir könnte ich niemals böse sein, Isa«, sagte er weich. »Niemals. Ich liebe dich mehr als mein Leben.«
Glücklich schmiegte sie sich an ihn. »Und ich liebe dich, Jo! Niemand wird uns jemals trennen können.«
Ein Schatten glitt über sein Gesicht, den sie nicht sah, da sie die Augen geschlossen hielt. Nun schob er sie doch von sich. »Geh jetzt wieder, Isa. Es ist zu gefährlich.«
Ein letzter Kuß noch, ein letztes ›Ich liebe dich‹, dann huschte Isabelle von Veldern hinaus und lief auf verschlungenen Wegen zu der großen Villa zurück, die sie mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester Antonia bewohnte.
Johannes wartete einen Augenblick, dann verließ auch er den Pavillon, schloß sorgfältig die Tür hinter sich und setzte seine Arbeit fort. Es waren kaum zwei Minuten vergangen, als plötzlich Isabelles Vater auftauchte, Carl Freiherr von Veldern. »Ach, da sind Sie ja, Jo«, sagte er betont beiläufig.
Es entging Johannes nicht, daß die Augen seines Arbeitgebers suchend umherhuschten. Ihm wurde heiß. Ahnte Carl von Veldern etwas von seiner Beziehung zu Isabelle? Er zwang sich, äußerlich völlig gelassen zu bleiben, obwohl alles in ihm bebte. Die Furcht vor Entdeckung begleitete sie, seit sie sich das erste Mal ihre Liebe gestanden hatten, Isabelle und er. Ihre Eltern waren sehr konservativ eingestellt – niemals hätten sie einer Verbindung ihrer Jüngsten mit einem Gärtner zugestimmt.
»Viel ist es jetzt nicht mehr«, sagte er in ruhigem Tonfall und wies auf das Laub. »Ich dachte mir, daß ich bald anfangen sollte, Pläne fürs Frühjahr zu machen und die Geräte zu warten.«
Carl von Veldern hatte sich endlich davon überzeugt, daß niemand in der Nähe war. »Ich suche Isabelle. Sie haben sie nicht zufällig gesehen?« fragte er.
»Ich meine, daß ich sie vorhin durch den Park hätte laufen sehen«, erwiderte Johannes und fragte sich, woher er die Kaltblütigkeit für diese Aussage nahm. Er war kein guter Lügner, schon in der Schule war er sofort aufgefallen, wenn er einmal die Unwahrheit gesagt hatte – und jetzt stand er hier und log Carl von Veldern dreist ins Gesicht... Ihm wurde flau im Magen.
»Aha«, murmelte der Freiherr. »Nun gut, ich werde sie schon finden.« Er nickte Johannes noch einmal zu und spazierte zurück zur Villa.
Johannes nahm seine Arbeit sofort wieder auf, ohne noch einmal den Blick zu heben. Sah sich Carl von Veldern nach ihm um? Beobachtete er ihn, ob er sich auffällig und verdächtig verhielt? Nicht denken, befahl er sich, mach einfach weiter, als wäre nichts geschehen. Es IST ja nichts geschehen.
Noch nicht.
Ihm wurde klar, in welcher Gefahr sie heute gewesen waren. Wäre Isa nur ein bißchen später gegangen... Er schloß kurz die Augen, denn was dann geschehen wäre, mochte er sich nicht ausmalen. Ihre Situation war ausweglos, das wußten sie beide. Es gab keine gemeinsame Zukunft für sie. Aber allein der Gedanke an eine Trennung brach ihm schier das Herz, und er wußte, daß es Isabelle genauso erging.
Er konnte seine Arbeit beenden, ohne noch einmal gestört zu werden. Sie mußten in Zukunft noch sehr viel vorsichtiger sein, das wurde ihm klar. Offenbar hatte Carl von Veldern Verdacht geschöpft, und das war gefährlich. Er mußte Isabelle warnen.
Als er zu seinen Kollegen zurückkehrte, die mit anderen Arbeiten beschäftigt gewesen waren, blieb er wortkarg. Sie zogen ihn auf, einer sagte sogar: »Du hast wohl Liebeskummer, was, Jo?« Die anderen lachten lauthals, sie hielten das für einen guten Witz.
Johannes zwang sich, in ihr Lachen einzustimmen. Ihr habt ja keine Ahnung, dachte er.
*
»Wo sind die Kinder?« fragte Baron Friedrich von Kant, als er seine Frau Sofia begrüßt hatte. Er setzte sich zu ihr in die gemütliche Bibliothek auf Schloß Sternberg, wo sie vor dem Kamin saß und bei seinem Eintreten gedankenverloren in die züngelnden Flammen des Kamins gestarrt hatte.
»Auf dem Dachboden«, antwortete sie. »Zumindest Anna und Christian. Konny ist wieder mal mit Freunden unterwegs.«
»Auf dem Dachboden?« fragte er verwundert. »Warum denn das?«
Sie schenkte ihm eine Tasse Tee ein, bevor sie nachdenklich antwortete: »Ich glaube, es war Christians Idee. Seit dem Tod seiner Eltern interessiert er sich sehr für die Familiengeschichte. Und als ich erwähnte, daß da oben noch einige Kisten stehen, in denen sich Dokumente befinden, die eigentlich dringend archiviert werden müßten, hat er gesagt, die würde er sich gerne einmal ansehen. Anna hat sich ihm sofort angeschlossen.«
Friedrich setzte die Teetasse ab und griff nach der Hand seiner Frau. »Du machst dir Sorgen, daß Christian sich wieder in seine Trauer vergraben könnte, wenn er alte Briefe liest und Familiendokumente sichtet?«
Sie nickte stumm. Prinz Christian von Sternberg war ihr Neffe, der Sohn ihrer kürzlich gemeinsam mit ihrem Mann Leopold bei einem schrecklichen Unglück ums Leben gekommenen Schwester Fürstin Elisabeth von Sternberg. Seit dem Tod seiner Eltern lebte der Fünfzehnjährige in der Familie von Kant, bei Sofia, ihrem Mann und ihren beiden Kindern Anna und Konrad. Diese waren schon vorher wie Geschwister für ihn gewesen, denn sie wohnten mit ihren Eltern schon lange ebenfalls auf Schloß Sternberg.
»Laß ihn gewähren«, sagte Friedrich nach kurzem Nachdenken. »Vielleicht hilft ihm die Familiengeschichte sogar.«
»Aber er reißt die Wunden doch nur immer wieder von neuem auf!«
»Das wissen wir nicht. Wenn es ihm selbst ein Bedürfnis ist, dann sollten wir das respektieren.«
Sie nickte endlich, wenn auch noch immer nicht ganz überzeugt. »Der kleine Fürst«, murmelte sie. »Weißt du noch, wann jemand ihn das erste Mal so genannt hat?«
Friedrich schüttelte den Kopf. »Nein, ich kann mich nicht daran erinnern.« Er lächelte. »Ob er wohl noch immer so heißen wird, wenn er volljährig und damit zum Nachfolger seines Vaters wird?«
»Am Anfang vielleicht, aber dann nicht mehr. Neulich hat er