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Wo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman
Wo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman
Wo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman
eBook99 Seiten1 Stunde

Wo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Ich brauche Hilfe in der Küche, Frau Baronin«, erklärte Marie-Luise Falkner. Die junge Frau, die über die Küche von Schloß Sternberg herrschte, hatte Baronin Sofia von Kant um diese Unterredung gebeten. »Eine gute zweite Kraft, die mir zur Hand geht. Allein schaffe ich die Arbeit einfach nicht mehr.« »Ich weiß, Frau Falkner. Die Frage ist nur, wo wir eine gute Hilfsköchin oder einen Hilfskoch finden sollen«, erwiderte die Baronin seufzend. »Sie wissen doch, wie schwierig es heutzutage ist, gutes und zuverlässiges Personal zu finden.« »Darf ich einen Vorschlag machen?« »Natürlich dürfen Sie das, Frau Falkner. Haben Sie etwa schon jemanden im Auge?« »Nein, leider nicht. Aber Sie könnten es mir überlassen, mich umzuhören. Ich würde Ihnen dann zu gegebener Zeit ein paar Vorschläge machen. Sie müssen sich nicht selbst darum kümmern, das wollte ich damit nur sagen. Ich weiß ja, daß Sie im Augenblick andere Dinge im Kopf haben.« Marie-Luise senkte den Kopf mit den dunklen Locken, bei den letzten Worten hatte ihre Stimme angefangen zu zittern. »Das ist in der Tat so«, bestätigte Sofia.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Aug. 2022
ISBN9783740998011
Wo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Wo bist du, Adriana? - Viola Maybach

    Der kleine Fürst

    – 304 –

    Wo bist du, Adriana?

    Wird Graf Arndt seine große Liebe wiederfinden?

    Viola Maybach

    »Ich brauche Hilfe in der Küche, Frau Baronin«, erklärte Marie-Luise Falkner. Die junge Frau, die über die Küche von Schloß Sternberg herrschte, hatte Baronin Sofia von Kant um diese Unterredung gebeten. »Eine gute zweite Kraft, die mir zur Hand geht. Allein schaffe ich die Arbeit einfach nicht mehr.«

    »Ich weiß, Frau Falkner. Die Frage ist nur, wo wir eine gute Hilfsköchin oder einen Hilfskoch finden sollen«, erwiderte die Baronin seufzend. »Sie wissen doch, wie schwierig es heutzutage ist, gutes und zuverlässiges Personal zu finden.«

    »Darf ich einen Vorschlag machen?«

    »Natürlich dürfen Sie das, Frau Falkner. Haben Sie etwa schon jemanden im Auge?«

    »Nein, leider nicht. Aber Sie könnten es mir überlassen, mich umzuhören. Ich würde Ihnen dann zu gegebener Zeit ein paar Vorschläge machen. Sie müssen sich nicht selbst darum kümmern, das wollte ich damit nur sagen. Ich weiß ja, daß Sie im Augenblick andere Dinge im Kopf haben.« Marie-Luise senkte den Kopf mit den dunklen Locken, bei den letzten Worten hatte ihre Stimme angefangen zu zittern.

    »Das ist in der Tat so«, bestätigte Sofia. »Seit dem Tod meiner Schwester und meines Schwagers hat sich so vieles hier auf Sternberg verändert, daß ich manchmal denke, wir werden es nie schaffen, wieder ein ganz normales Leben zu führen. Und wenn ich mir den kleinen Fürsten ansehe…«

    Sie verstummte, aber Marie-Luise wußte auch so, was sie hatte sagen wollen. ›Der kleine Fürst‹ war Baronin Sofias Neffe Prinz Christian von Sternberg, der zukünftige Fürst, der seine Eltern vor kurzem durch ein schreckliches Unglück verloren hatte. Den liebevollen Spitznamen ›der kleine Fürst‹ hatte er schon als Kind bekommen – im Gegensatz zu seinem Vater, der natürlich ›der große Fürst‹ gewesen war. Nun gab es nur noch Christian, der mit dem Tag seiner Volljährigkeit das Erbe seines Vaters antreten würde – viel früher als erwartet. Ihm blieben noch drei Jahre, er war vor nicht langer Zeit erst fünfzehn geworden.

    »Er ist schmal geworden«, sagte Marie-Luise.

    »Schmal und blaß. Ich mache mir große Sorgen um ihn«, erwiderte die Baronin. »Gelächelt hat er seit dem Unglück noch kein einziges Mal, glaube ich. Kommt er denn gelegentlich noch zu Ihnen in die Küche, Frau Falkner? Ich weiß doch, daß das immer ein großer Anziehungspunkt für ihn und meine beiden war.«

    Baronin Sofia und ihr Mann Friedrich hatten zwei Kinder, die zwölfjährige Anna und den sechzehnjährigen Konrad. Für Christian waren sie wie Geschwister. Seit dem Tod seiner Eltern war er zur Familie von Kant in den Westflügel gezogen, zuvor hatte er mit Fürstin Elisabeth und Fürst Leopold im Ostflügel von Schloß Sternberg gelebt.

    »Doch, sie kommen schon noch ab und zu«, antwortete Marie-Luise. »Aber Prinz Christian hat keinen Appetit mehr, das wissen Sie ja selbst. Wie ein Vögelchen pickt er an den Speisen herum, und nicht einmal seine Lieblingsgerichte machen ihm Appetit. Aber ich denke, das wird sich im Laufe der Zeit wieder ändern. Das Unglück liegt ja noch nicht lange zurück. Wir alle trauern um das Fürstenpaar – aber niemand von uns hat, wie Prinz Christian, seine Eltern verloren. Er hat den schlimmsten Verlust erlitten.« Sie hielt inne und sagte erschrocken: »Verzeihung, Frau Baronin, ich wollte damit nicht sagen, daß Sie weniger trauern.«

    »Das weiß ich, Frau Falkner. Ich habe Sie schon richtig verstanden. Ich werde nie über den Verlust hinwegkommen, den diese Todesfälle uns zugefügt haben, aber ich habe immer noch meinen Mann und meine Kinder, die mir Kraft und Halt geben. Ich fürchte, der Prinz hat zumindest in dunklen Stunden das Gefühl, ganz allein auf dieser Welt zu sein.«

    Nie zuvor hatte die Baronin ein so persönliches Gespräch mit einer Angestellten geführt, aber das brachte diese besondere Zeit wohl so mit sich: Der Schock um den Tod des Fürstenpaares hatte alle Schloßbewohner enger zusammenrücken lassen, und Sofia war froh darüber.

    »Aber er hat Sie und Ihre Familie«, erwiderte Marie-Luise leise. »Und, wenn ich das so sagen darf: Er hat uns, die Angestellten. Wir stehen alle hinter ihm, und wir sind bereit, alles zu tun, um ihm über diese schwere Zeit hinwegzuhelfen.«

    »Ich danke Ihnen, Frau Falkner«, sagte Sofia. Sie mußte das Thema wechseln, wenn sie nicht, wie so oft in den vergangenen Wochen, die Fassung verlieren wollte. Ihre Schwester Elisabeth und sie hatten ein sehr enges Verhältnis zueinander gehabt – sie konnte es noch immer nicht fassen, daß sie nie wieder mit Lisa reden, mit ihr zusammen lachen, streiten, etwas planen würde. ›Nie wieder‹, diese beiden Worte hatten seit dem Unglück einen bedrohlichen Klang für sie bekommen.

    Energisch wandte sie sich wieder dem anstehenden Problem zu. »Zurück zu Ihrer Hilfsköchin, Frau Falkner, oder auch zu Ihrem Hilfskoch. Ich bin damit einverstanden, daß Sie sich erst einmal umhören, Sie müssen schließlich mit ihr oder ihm auskommen. Sie wissen, welche Referenzen wir erwarten.«

    »Ja, natürlich«, erwiderte Marie-Luise. »Die Entscheidung liegt letzten Endes bei Ihnen, aber ich mache mich dann jedenfalls mal auf die Suche. Man hört ja von so einigen Leuten, die Stellen suchen – und auf Sternberg möchten viele gern arbeiten.«

    Diese Bemerkung zauberte ein schwaches Lächeln auf das Gesicht der Baronin. »Es ist schön, das zu hören«, sagte sie.

    Marie-Luise erhob sich, denn damit war das Gespräch beendet. »Danke, daß Sie heute Zeit für mich hatten, Frau Baronin.«

    Sofia sah ihr nach, bis sie den Salon verlassen hatte. Sie war froh, daß die junge Köchin jetzt hier das Regiment führte, denn seitdem hatte sich die Qualität des Essens auf Sternberg stark verbessert. Marie-Luise Falkner beherrschte die moderne Küche und hatte es sogar geschafft, aus Sofias Sohn Konrad, der eine heimliche Schwäche für Hamburger und Pommes frites hegte, fast so etwas wie einen Feinschmecker zu machen.

    Sie sah, daß die Sonne sich ihren Weg durch die Wolken bahnte und beschloß, noch kurz zum Familienfriedhof hinüber zu gehen, wo ihre Schwester und ihr Schwager die letzte Ruhe gefunden hatten. Es war ihr ein Bedürfnis, stille Zwiesprache mit Elisabeth zu halten, denn immerhin vertrat sie jetzt bei ihrem Sohn die Mutterstelle. Manchmal, wenn sie fürchtete, etwas falsch zu machen, trug sie Elisabeth das Problem vor – und nicht selten verließ sie die Grabstätte in der Gewißheit, daß ihre Schwester guthieß, was sie tat. Als sie ihrem Mann davon erzählt hatte, war sie verwundert gewesen, daß er sie nicht etwa belächelt, sondern nur gesagt hatte:

    »Es ist gut, daß du mit ihr sprichst, Sofia.«

    Ja, dachte sie jetzt, als sie sich etwas überzog, denn draußen war es empfindlich kalt geworden, es ist gut, daß ich mit ihr spreche. Und sie spricht auch mit mir, wenn auch nicht mehr so wie zuvor. Aber ich spüre, daß sie in der Nähe ist und auf uns alle acht gibt. Dieses Gefühl war ihr von Beginn an ein

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