Julia findet ihr Glück: Der kleine Fürst 288 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Sie spürten die Explosion im Rücken, die Druckwelle wirkte wie ein mächtiger Schub, so dass sie mit dem verletzten Jungen, den sie aus dem Flugzeug geborgen hatten, unsanft auf dem Boden landeten. Die nächsten Druckwellen strichen über sie hinweg, aber nun wurde es heiß und wahnsinnig laut. Christian sah sich vorsichtig um, als die Druckwellen nachließen, und kam eilig wieder auf die Füße. »Wir müssen weg hier!« Er schrie, um das Prasseln des Feuers zu übertönen. Stephanie warf nur einen kurzen Blick zurück. Nie würde sie den Anblick des brennenden Flugzeugs im Sternberger Wald vergessen! Hastig griff sie erneut nach den Beinen des Jungen, dann stolperten sie weiter Richtung Felsplateau, an das sich eine kleine Lichtung anschloss, die das Feuer hoffentlich eine Weile aufhielt. Ihnen beiden kam es so vor, als würde der Junge mit jeder Sekunde schwerer. Zu Beginn war er ihnen beinahe leicht vorgekommen, er war ja auch sehr schlank, aber nun schien er mit jedem Schritt an Gewicht zuzulegen. Er war nach wie vor bewusstlos, falls er überhaupt noch lebte. Sie hatten sich die Zeit nicht mehr genommen, noch einmal zu hören, ob sein Herz noch schlug. Sie kämpften sich durchs Unterholz, längst war ihre Kleidung zerrissen, ihre Gesichter waren schmutzig, und sie hatten Kratzer überall dort, wo ihnen widerspenstige Äste im Weg gewesen waren, aber darauf achteten sie nicht. Immerhin ließ der Lärm nach, je weiter sie sich vom Feuer entfernten, und auch die Hitze war bald nicht mehr so bedrohlich wie zu Beginn, als sie dem Flugzeug noch ganz nahe gewesen waren. »Wir sind gleich da!«, keuchte Christian, der voranging. »Da ist schon die Lichtung!« Stephanie war froh, denn ihre Kräfte ließen jetzt rasch nach. Es war schon anstrengend gewesen, den Jungen aus dem Flugzeug zu holen – außerdem hatte sie Angst um Christian. Sie konnte sich schließlich denken, was dieses Unglück für ihn bedeutete, waren doch seine Eltern bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen.
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Buchvorschau
Julia findet ihr Glück - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 288 –
Julia findet ihr Glück
... und doch steht sie vor einem Rätsel
Viola Maybach
Sie spürten die Explosion im Rücken, die Druckwelle wirkte wie ein mächtiger Schub, so dass sie mit dem verletzten Jungen, den sie aus dem Flugzeug geborgen hatten, unsanft auf dem Boden landeten. Die nächsten Druckwellen strichen über sie hinweg, aber nun wurde es heiß und wahnsinnig laut. Christian sah sich vorsichtig um, als die Druckwellen nachließen, und kam eilig wieder auf die Füße.
»Wir müssen weg hier!« Er schrie, um das Prasseln des Feuers zu übertönen.
Stephanie warf nur einen kurzen Blick zurück. Nie würde sie den Anblick des brennenden Flugzeugs im Sternberger Wald vergessen! Hastig griff sie erneut nach den Beinen des Jungen, dann stolperten sie weiter Richtung Felsplateau, an das sich eine kleine Lichtung anschloss, die das Feuer hoffentlich eine Weile aufhielt.
Ihnen beiden kam es so vor, als würde der Junge mit jeder Sekunde schwerer. Zu Beginn war er ihnen beinahe leicht vorgekommen, er war ja auch sehr schlank, aber nun schien er mit jedem Schritt an Gewicht zuzulegen. Er war nach wie vor bewusstlos, falls er überhaupt noch lebte. Sie hatten sich die Zeit nicht mehr genommen, noch einmal zu hören, ob sein Herz noch schlug.
Sie kämpften sich durchs Unterholz, längst war ihre Kleidung zerrissen, ihre Gesichter waren schmutzig, und sie hatten Kratzer überall dort, wo ihnen widerspenstige Äste im Weg gewesen waren, aber darauf achteten sie nicht. Immerhin ließ der Lärm nach, je weiter sie sich vom Feuer entfernten, und auch die Hitze war bald nicht mehr so bedrohlich wie zu Beginn, als sie dem Flugzeug noch ganz nahe gewesen waren.
»Wir sind gleich da!«, keuchte Christian, der voranging. »Da ist schon die Lichtung!«
Stephanie war froh, denn ihre Kräfte ließen jetzt rasch nach. Es war schon anstrengend gewesen, den Jungen aus dem Flugzeug zu holen – außerdem hatte sie Angst um Christian. Sie konnte sich schließlich denken, was dieses Unglück für ihn bedeutete, waren doch seine Eltern bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Er träumte oft davon, hatte er ihr einmal erzählt – und nun erlebte er etwas Ähnliches hautnah. Ein wahr gewordener Albtraum.
Auf der Lichtung empfing sie beinahe kühle Luft, aber es wehte ein leichter Wind, und sie wussten, was das bedeutete: Der Wind fachte das Feuer weiter an, es würde sich schnell ausbreiten, wenn es nicht gelöscht wurde. Sie hasteten weiter, verließen die Lichtung, erreichten das Felsplateau und konnten den Jungen endlich behutsam ablegen.
Sofort legte Stephanie ihr Ohr an seine Brust und stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Er lebt jedenfalls noch.«
Christian hatte sich auf einen Felsen gesetzt, er saß weit vornüber gebeugt, das Gesicht in den Händen verborgen. Sie setzte sich neben ihn, schlang beide Arme um ihn, ohne etwas zu sagen. Es gab nichts, was sie hätte sagen können, um die Bilder aus seinem Kopf zu vertreiben.
Ein Geräusch ließ sie aufhorchen, auch Christian hatte es gehört. Er sprang auf, spähte in Richtung Lichtung, doch das braune Bündel, das gleich darauf erschien, kam nicht von der Lichtung, sondern es kaum direkt aus dem Wald. In langen Sprüngen hetzte Togo näher, er hatte sie längst erspäht.
»Togo!«, schrie Christian. »Togo!«
Der junge Boxer sprang ihn an, leckte ihm Gesicht und Hände, begrüßte auch Stephanie, schnüffelte kurz an dem regungslos da liegenden Jungen und kehrte zu Christian zurück. Diesem liefen Tränen über die Wangen. »Du verrückter Hund!«, sagte er. »Der Wald brennt, und du läufst uns nach? Was hast du dir dabei gedacht? Hattest du etwa Angst um uns?«
Togo konnte sich vor Freude noch immer nicht lassen, aber er fing an zu bellen und lief ein Stück auf den Waldrand zu, als wollte er sagen: »Nun kommt schon, wir müssen hier weg!«
»Wir können den Jungen nicht hier lassen, Togo, und wir schaffen es nicht, ihn zum Schloss zu tragen, er ist zu schwer. Außerdem wissen wir nicht, in welche Richtung sich das Feuer ausbreiten wird. Es könnte sein, dass es uns den Weg zum Schloss abschneidet.«
Togo winselte, lief aber erneut auf den Waldrand zu. Die Feuersäule war von hier aus gut zu sehen, aber noch schien das Feuer keine unmittelbare Bedrohung für das Felsplateau zu sein. Doch das war einem Hund mit guter Spürnase natürlich nicht zu vermitteln.
Stephanie zog ihre Jacke aus und deckte den Jungen damit zu. »Wir müssen ihm etwas unterlegen, Chris, er fühlt sich kalt an.«
Auch Christian zog seine Jacke aus und schob sie vorsichtig unter den Oberkörper des Jungen.
In das ferne Prasseln des Feuers mischte sich nun ein weiteres Geräusch. Sie blickten unwillkürlich nach oben, denn von dort schien es zu kommen. Zunächst konnten sie nichts erkennen, dann jedoch sahen sie gleich drei Hubschrauber, die sich dem Sternberg näherten. Einer war ein Rettungshubschrauber, die anderen schienen Löschmittel zu versprühen.
Stephanie griff nach ihrer Jacke, mit der sie gerade erst den Jungen zugedeckt hatte und fing an, sie zu schwenken. Sie war nicht sicher, ob man sie von oben überhaupt sehen konnte, aber es schadete sicherlich nicht, wenn sie versuchte, auf sich aufmerksam zu machen.
Und tatsächlich: Der Rettungshubschrauber kam näher, blieb über ihnen in der Luft stehen und senkte sich dann ganz allmählich ab. Als er landete, war es Stephanie, die vor Erleichterung anfing zu weinen.
*
»Das ist aber nett, dass Sie mich mal wieder besuchen, Frau Doktor«, sagte Emilia von Hohenbrunn, als Julia von Saalburg ihr Zimmer betrat. »Sie haben also immer noch Nachtdienst.«
Die junge Frau mit der hellbraunen Lockenmähne nickte. »Ja, und es scheint so, als würde es auch heute Nacht wieder lebhaft zugehen.«
»Ich habe Hubschrauber und Sirenen gehört – ist etwas passiert?«
Julia wusste um die engen Beziehungen der alten Dame zu den Schlossbewohnern, schließlich war ihre Enkelin die Freundin des kleinen Fürsten. Entsprechend vorsichtig äußerte sie sich. Herzinfarktpatienten mussten vor Stress geschützt werden, so weit das möglich war. Und Stress bedeutete es für Emilia von Hohenbrunn sicherlich, wenn sie erfuhr, dass auf dem Sternberg ein Privatflugzeug abgestürzt und explodiert war, so dass sich im dortigen Wald jetzt ein Feuer ausbreitete. Außerdem hatte sie das Gerücht gehört, dass Stephanie von Hohenbrunn und der kleine Fürst sich auf einem Ritt in jenem Teil des Waldes befunden hatten, in dem das Flugzeug abgestürzt war. Solche Gerüchte wären Gift für die Gesundheit der Patientin gewesen.
»Ja, ein Privatflugzeug ist in der Nähe abgestürzt – oder zumindest hat es eine Bruchlandung gegeben. Der Pilot ist auf dem Weg zu uns«, sagte sie. »Deshalb muss ich auch gleich in die Notaufnahme, aber ich wollte vorher wenigstens kurz bei Ihnen vorbeischauen.«
»Das ist sehr lieb von Ihnen. Der Pilot hat also überlebt?«
»Ja, so sieht es bis jetzt jedenfalls aus.«
»Wenn Sie alles hinter sich haben und etwas Ruhe in der Notaufnahme eingekehrt ist, kommen Sie mich doch noch einmal besuchen«, bat Emilia. »Die Nächte werden mir immer so lang, ich kann im Moment leider