Die Geisterbande und der Fluch der Santa Maria
Von Dennis Weiß
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Buchvorschau
Die Geisterbande und der Fluch der Santa Maria - Dennis Weiß
Einige Worte
Die GEISTERBANDE
und der Fluch der Santa Maria
Band 8
Idee: Dennis Weiß
Text: Dennis Weiß
©Dennis Weiß 2018/ 2019
Nun ist es schon der achte Teil einer mittlerweile langen Geschichte, die bisher kein Ende finden will. Ich hoffe, dass es auch diese Mal für den Leser spannend wird und freue mich, dass die Bücher bisher gelesen werden.
Ich habe mit dem Schreiben begonnen, um meine Kreativität auszuleben und ich denke, dass man dies in meinen Geschichten merkt. Dabei gibt es unterschiedliche Orte, Zeiten, Perspektiven und Personen.
An dieser Stelle gilt mein Dank an meine wunderbare Familie, die mich immer unterstütz und mir die Zeit gibt, um diese Werke zu realisieren. Zudem vielen Dank an die Leser!
Epilog
Tjalf betrachtete ein Bild an der Wand. Es handelte sich um einen Bauernhof, der von Bäumen und Pflanzen, wohl mitten im Sommer, umgaben war. Tjalf hatte es etliche Male angesehen, aber nie so genau betrachtet. Es waren eher zufällige Momente, die das Bild trafen, aber meist waren er und seiner Freunde dabei, die Welt vor der Unterwelt zu schützen. Erst in diesen Moment, als er auf dem Sessel Platz genommen hatte und über alles nachdachte, fiel sein Blick auf dieses Bild.
Eigentlich fand er es hässlich. Kinder in seinem Alter konnten mit dem Alten nichts anfangen. Bei diesen Gedanken, schoss es ihn wie ein Blitz durch seinen gesamten Körper: Er war ja kein Junge mehr, sondern, zumindest optisch, ein junger Mann. Es war, als habe er seine Kindheit und seine Jugend verpasst. Und nun, in diesem Augenblick, der unendlich schien, starrte er auf dieses Gemälde, ohne zu wissen, wer es gefertigt hatte.
Für ihn wirkte das Bild nicht nur alt, sondern es spiegelte die Normalität wieder. Sein Leben ist seitdem er Peter kennengelernt hatte, keineswegs normal verlaufen. Es war eine Geschichte, die so verrückt klingt, dass er sie selbst nicht einmal glauben würde, wenn er sie nicht an eigenem Leib gespürt hätte. Tjalf lebte kein normales Leben. Es war ein Leben voller Geister, Monstern und Unterweltwesen. Und er hatte es überstanden. Es machte sich ein Gefühl von Leere breit. Luzifer war besiegt, wie auch Larvaster. Was noch kommen möge, wagte er nicht vorauszusagen. Es würde definitiv etwas kommen, denn das hatte er aus dem Leben mit dem Wissen, dass es Übernatürliches gibt, gelernt: Es wird immer das Böse geben!
Und vielleicht hatte es sogar seinen Sinn?
„Na, alles okay bei dir? fragte Peter uns hockte sich zu seinem Freund, „du wirkst so nachdenklich.
Tjalf ließ seinen Blick auf das Gemälde. Er hätte den Geisterjungen anschauen können, aber aus irgendeinem Grund konnte er es nicht. Es war keine Magie im Spiel, sondern vielmehr dieser Moment des Gedankenversinkens, der ihn verharren ließ.
„Es ist alles gut, antwortete er, „es war nur alles ein bisschen viel in letzter Zeit.
„Das kann ich verstehen, es geht mir nämlich genauso", pflichtete Peter Tjalf bei.
„Das glaube ich", sprach Tjalf.
Just in diesem Moment klingelte es an der Tür und Tjalf erwachte aus seinen Gedanken und wurde sofort in Alarmbereitschaft versetzt. Er war es gewohnt, wenn es an dieser Tür klingelte oder auch klopfte, dass es in der Regel keine guten Botschaften oder gar nur der Briefträger war. Tjalfs gesamte Aufmerksamkeit verlagerte sich auf diese Tür. Innerlich brauten sich die Energien zusammen, die Mereg ihm verliehen hatte.
Er stand auf und begab sich zu der Tür, die er dann öffnete. Er erkannte sofort, dass es sich um Claas handelte.
„Claas? fragte Tjalf und war überrascht, den alten Seemann zu sehen, „was machst du hier?
„Ich brauche eure Hilfe", antwortete Claas und ging ins Haus.
Die Mission
„Dann komme doch erstmal rein", bat Tjalf und Claas betrat das Haus.
Er sah natürlich einige Bekannte, aber Piet, den Hausgeist konnte er nicht mehr erblicken, da dieser sich nicht zu zeigen wagte. Als Geist konnte er sich für das Menschenauge unsichtbar machen.
„Was machst du denn hier?" fragte Bartholomäus begrüßend, denn er mochte derartige Überraschungen nicht.
Sie bedeuteten meist Ärger. Es kam niemals jemand vorbei und überbrachte positive Nachrichten, sodass die Welt wieder zu einem besseren Ort hätte werden können. Es war schon schlimm genug, dass sie, also die Geisterbande gerade einmal der Hölle entkommen und dass Tjalf von diesem Dämon besessen war, nein jetzt musste dieser Seemann durch die Tür kommen!
„Es tut mir leid, entschuldigte sich Claas, „aber ich weiß nicht, wer mir helfen kann und da fiel mir ein, dass ihr euch mit dem Übernatürlichem auskennt…
„Und was sollen wir für dich tun?" wollte Bartholomäus genervt wissen.
Darauf konnte Claas jedoch nicht näher eingehen, denn Hanna und der Professor begrüßten ihn zunächst. Professor Lux hielt dabei einen Sicherheitsabstand, da er noch immer fürchtete, der Zombie in ihm würde ausbrechen. Claas bemerkte dies, konnte es aber nicht zuordnen. Er dachte, es sei der natürliche Abstand, den manche Menschen einhalten, wenn sie auf Fremde treffen.
„Hey Claas, sagte Hanna, „was gibt es?
Auch sie roch den Braten. Er roch nach einer Mission. Das war ihr klar. Und aus irgendeinem Grund wollte sie diese Aufgabe, denn sie wollte nicht darüber nachdenken, was noch alles passiert war. Irgendwie waren hatten sie es vollbracht, Luzifer und den Rest der Schergen zu vernichten und damit sollte das Kapitel doch abgeschlossen sein. Der Gedanke klang zu schön, um wahr zu sein. Aber in diesem Augenblick wollte sie diesem Seebären helfen.
„Meine Tochter", begann Claas und fing an zu weinen.
Er wollte eigentlich stark bleiben, aber in dem Augenblick, als er über seine Tochter sprechen wollte, brachen alle Dämme und er selbst zusammen. Tjalf hielt ihn reflexartig fest, sodass er nicht auf die Erde fiel.
„Danke", schluchzte der Seemann.
„Kein Problem, sprach Tjalf, „nun setz‘ dich erstmal hin und erzähle uns alles in Ruhe.
Bartholomäus Blick konnte keiner wahrnehmen, aber er war voll von Skepsis. Es musste eine Falle sein, so wie es stets der Fall war. Hanna dagegen verspürte mehr und mehr den Drang, Claas ihre Unterstützung anzubieten.
Dann berichtete er ihnen von der Kiste, dem Inhalt, dem Tod seiner Frau und dass seine Tochter sich noch auf der Santa Maria aufhalten solle. Dabei weinte er immerzu und unterbrach seine Geschichte, ehe er fertig war und Stille einkehrte.
„Was ist eine Santa Maria?" fragte Peter, der sich bisher zurückgehalten hatte.
„Ein Schiff", antwortete Claas.
„Aber nicht irgendein Schiff, ergänzte Professor Lux, „es ist ein ehemaliges Schiff des Freibeuters Franz Störtebeker.
„Franz? Hieß der nicht Klaus?" fragte Bartholomäus und war sich ziemlich sicher.
„Sicher, aber Franz war sein eineiiger Zwillingsbruder, wusste der Professor, „und sie wussten es auszuspielen. Nur so gelang es ihm, nach der Hinrichtung noch all seine Kameraden zu passieren und zur Legende zu werden. Aber das wahre Genie war Franz und eben nicht Klaus. Klaus starb am jenen Tag, während Franz weiterleben konnte.
„Aber das sind doch nur Märchen", meinte Hanna.
„So wie wir es sind, entgegnete Professor Lux, „oder meinst du etwa, einer der Menschen glaubt tatsächlich, dass Geister, Zombies, Dämonen oder Diviatoren, Untote oder Luzifer real sind?
„Nee", musste die Seelenfresserin zugeben.
„Meine ich doch, fühlte sich Professor Lux bestätigt, „ich glaube erstmal alles, denn ich habe schon Vieles gesehen.
„Da bin ich anders, mischte sich Bartholomäus ein, „ich glaube erstmal nichts, bevor es mir nicht beweisen wurde. Ich bin doch nicht naiv und denke, dass er ausgerechnet jetzt daherkommt und von uns einen Gefallen will. So wie der Professor einst und Hanna!
Der Diviator musste sich schon arg zurückhalten, um sich nicht von seiner Wut beherrschen zu lassen. Es gelang ihm nur bedingt. Es brodelte in ihm, wenngleich er es unter Kontrolle hatte. Er ging immerhin niemanden in die Gurgel.
„Was willst du damit sagen?" griff Hanna auf, die sich in diesem Moment angegriffen fühlte.
„Das weißt du schon", entgegnete er.
„Das weiß ich eben nicht", konterte sie.
„Genauso wenig wie ich es tue", pflichtete der Professor der Seelenfresserin bei, denn auch er spürte einen Angriff in seine Richtung.
„Jetzt ist doch mal gut, Leute", versuchte Tjalf den aufkommenden Streit zu unterbinden.
„Vielleicht will er uns gar nicht", provozierte Hanna weiter, denn die Verletzung in ihr war tief, gerade nach all den Abenteuern.
Sie dachte stets, dass Bartholomäus ihr verziehen hatte. Nun entpuppte es sich anders- gerade nachdem der Spuk vorbei war. Auch Professor Lux hätte erwartet, dass der Diviator drüber weg wäre. Er war nicht ganz so gekränkt, wie es Hanna war, nahm ihm es aber schon übel.
„Am Ende soll ich den Diviator schützen und das kann ich nicht, wenn er ewig durch euch in eine Falle gelockt wird", regte Bartholomäus sich auf.
„Und dann ist es dir nicht einmal gelungen", ätze Hanna.
Auch sie musste sich beherrschen, dass sie nicht zur Seelenfresserin wurde, denn die Wut übernahm langsam die Kontrolle. Tjalf erkannte dies und stellte sich direkt in den Weg, sodass der Blickkontakt unterbrochen wurde.
„Hanna, hör auf! rief er, „es reicht!
Hanna wollte gerade weiter gegen den Diviator stänkern, als dieser kehrt machte und in die obere Etage des Hauses ging. Als Hanna hinterher wollte, hielt Tjalf sie fest und schüttelte den Kopf.
„Du bleibst hier", sagte er und es klang wie ein Befehlston.
Hanna stoppte. Nicht wegen des Diviators, sondern wegen ihres Freundes. Sie wollte Tjalf nicht verletzen. Der Professor war friedliebender, daher brauchte Tjalf nicht auch ihn zurückhalten. Zudem beobachtet Corax die Situation und hätte im Zweifelsfall beide aufgehalten.
„Soll ich wieder gehen?" fragte Class verunsichert, der nicht verstand, was genau da vor sich ging- aber es roch nach Ärger.
„Nein, bleibe bitte", antwortete Tjalf, „wir hatten eine schwere Zeit und daher hängt der Haussegen ein wenig schief,