Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Im Schatten der Träume
Im Schatten der Träume
Im Schatten der Träume
eBook157 Seiten2 Stunden

Im Schatten der Träume

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Hanna ist ein 16-jähriges Mädchen, das seit ihrem vierten Lebensjahr im Waisenhaus lebt. Von Kindheit an richtet sie ihr Leben nach ihren Träumen, die hauptsächlich in einer Fantasiewelt spielen. Das führt nicht immer zu den richtigen Entscheidungen.
Findet sie zur Wirklichkeit zurück?

Das vorliegende Buch wurde im Rahmen des Jugendkulturpreises Sachsen-Anhalt 2014 mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum13. März 2015
ISBN9783738678307
Im Schatten der Träume
Autor

Swaantje Tantzen

Swaantje Tantzen, geboren am 01.05.1998, ist Schülerin am Norbertusgymnasium in Magdeburg. Mit 15 Jahren kam sie auf die Idee einen Jugendroman zu verfassen.

Ähnlich wie Im Schatten der Träume

Ähnliche E-Books

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Im Schatten der Träume

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Im Schatten der Träume - Swaantje Tantzen

    Epilog

    Kapitel 1

    Seit meinem 4. Lebensjahr hatte ich keine Familie mehr. Meine Eltern waren auf wundersame Weise verschwunden. Das ganze Land hatten die Polizisten nach ihnen abgesucht und hatten doch nichts gefunden.

    Vater hatte mir immer vor dem Schlafen Geschichten über magische Wesen erzählt. Von großen und prächtigen Pferden mit Flügeln, deren Anführer ein riesig großer Hengst war - Akiotorus. Er hatte seine Herde schon durch etliche Kriege gegen die mächtigen Lediftilus geführt, die seit Anbeginn versuchten, das Himmelreich zu stürzen und ihren Anführer Klahmin als König von Eflatron, der Hauptstadt Himmelreichs, zu ernennen. Somit hätten sie Kontrolle über die Erde der Menschen und Teile des Universums.

    Sie wurden von kleinen Gnomen unterstützt, den Grundula, welche sich mit Hilfe eines Tranks, der nur einmal im Jahr am Übergang vom Sommer zum Winter gebraut werden durfte, für eine Stunde unverwundbar machen konnten. Zum Glück wirkte er nur bei den kleinen Grundula und nicht bei den Lediftilus, die eine Mischung aus Wolf und Geier waren, sonst wäre Himmelreich schon längst gestürzt worden, Tod und Schrecken würden herrschen.

    Die Menschen auf der Erde bekamen jedoch nie etwas von den Kämpfen über Himmelreich mit. Sie wussten nicht einmal, dass es die geflügelten Pferde, die Pegasus und die Lediftilus überhaupt gab. Ein mancher erzählte Legenden und es gab viele Märchen über sie, doch kaum einer wusste von ihrer Existenz.

    In den Legenden war jedoch oft verzeichnet, es gäbe Menschen, die von ihnen ausgewählt wurden und als Hüter in Himmelreich dienen sollten. Viele behaupten, es wäre der größte Schwachsinn, den sie je gehört hätten. Andere aber wollten nur ihren Fantasien glauben und wurden bei den Fantasielosen oft als Irre bezeichnet.

    Ich war eine von denen, die einen Glauben an Himmelreich besaßen, doch ich hatte es Gott sei Dank keinem unter die Nase gerieben und wurde deshalb nicht gleich als Irre abgestempelt. Ich traute mich auch gar nicht, dieses Thema anzusprechen. Es hatte sowieso keinen Zweck und löste nur Streit innerhalb der Gesellschaft aus.

    In manch einer Nacht träumte ich von Himmelreich und meinen Eltern, die in meinen Gedanken auserwählt wurden, Diener zu sein. Sie sprachen zu mir und erklärten mir das Leben in Himmelreich. Meist kamen sie angeflogen. Ja, sie selber. Jeder von ihnen war eine Art Zentaur mit menschlichem Oberkörper und Kopf aber dem Unterleib eines Pegasus. Sie waren etwas kleiner als andere Pegasus, doch ich fand sie umwerfend schön.

    Kapitel 2

    Ich träumte eigentlich ständig von Ereignissen, die ich als besonders schön empfand oder welche, die noch passieren sollten. Manchmal bildete ich mir ein, so etwas wie eine Seherin zu sein, die in die Zukunft blicken kann. Doch das war wahrscheinlich ebenfalls nur einer meiner Träume, die ich als besonders empfand. Und einer dieser besonderen Träume war, einmal wieder mit meinen Eltern und meinem Bruder Weihnachten zu feiern, wie wir es früher immer getan hatten, bevor meine Eltern verschwanden und mein Bruder im Alter von 10 Jahren an Krebs starb.

    Viele Leute behaupteten, es wäre purer Zufall gewesen, dass mein Bruder eine Woche nach dem Verschwinden meiner Eltern starb, doch ich hatte das Gefühl, es gäbe einen Zusammenhang. Peter hatte mir immer sehr viel bedeutet. Er war mein großer Bruder und ein Vorbild für mich. Jetzt gab es ihn nicht mehr und ich verbrachte mein Leben allein im Waisenhaus.

    So richtige Freunde hatte ich innerhalb des Waisenhauses nie. Sogar die Mädchen, mit denen ich ein Zimmer teilte, waren für mich nie mehr als Zimmergenossinnen. Zum Glück war unser Waisenhaus nicht so eines, in dem eine Schule integriert war. Deshalb ging ich auf das Alberto-Gymnasium in der Stadt, welches ca. 730 Schüler unterrichtete, von denen die meisten mir wie Fremde vorkamen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte.

    Mir fiel es immer schon sehr schwer, mich an Personen zu binden. Deshalb hatte ich nur wenige, aber dafür sehr gute Freunde. Es war für mich echt hart sie in den Ferien nicht sehen zu können, denn im Waisenhaus hatte ich keinen, mit dem ich richtig reden konnte und mochte.

    Und so hoffte ich jedes Mal auf ein frühzeitiges Ende der Ferien, denn sie fehlten mir alle so sehr: Anastasia, Elina, Sofie und Marie. Jedoch vermisste ich jemanden noch mehr als alle anderen, sogar mehr als meine Eltern.

    Kapitel 3

    Niklas - er ging in die Oberstufe so wie ich. Jeden Tag hatte ich ihn seit der 5. Klasse gesehen, mich mit ihm unterhalten, mit ihm und anderen abgehangen, oder wir hatten einfach nur den Schultag über uns ergehen lassen. Nie zuvor hatte ich solch einen starken Bezug zu jemandem aufgebaut wie zu ihm. In seiner Nähe fühlte ich mich einfach sicher und lebendig.

    Ich tat komische Sachen und war meist, nachdem wir uns irgendwie unterhalten hatten, nicht mehr fähig richtig zu denken. Oft ließ ich dann nur meinen Träumen freien Lauf und erfand meine eigene Traumwelt. Dieses besondere Gefühl von Nähe hatte ich noch nie in mir gespürt, doch es war offensichtlich: Ich hatte mich verliebt.

    Und das nicht zu knapp. Ich glaube es war so heftig, da sich über die Jahre die ganze Liebe in mir gestaut hatte. Jeden Tag wurde es schlimmer und mittlerweile hatte ich es doch tatsächlich geschafft, meine Gefühle für fast ein ganzes Jahr in mir einzusperren, doch langsam wurde es anstrengend. Eines Tages hatte sogar mein ganzer Körper angefangen zu zittern, als ich mit ihm quer durch die Schule zum nächsten Raum ging und die alltäglichen lästigen Träume machten sich breit:

    Wir gingen gemeinsam über den Schulhof und außer uns war niemand weiter draußen. Es war kalt, doch in mir schien ein Feuer zu brennen, welches nie erlöschen konnte. Mein Herz raste wie ein Pferd im Galopp. Seltsam. Normalerweise hatte ich immer so sehr Angst etwas Falsches zu sagen, oder ungeschickt zu handeln, doch diese Angst war plötzlich verschwunden. Die Zeit schien still zu stehen und obwohl wir liefen, bewegten wir uns nicht einen Zentimeter weiter. Mein Traum schien entschlossen, mich dazu zu zwingen, Niklas die alles entscheidende Frage zu stellen und mir blieb nichts anderes übrig, als ihm meine Gefühle zu gestehen und ihn zu fragen, ob er nicht mit mir zusammen sein wolle. Zum Glück verspürte ich keine Angst und erzählte einfach drauflos: „Niklas, ich muss dir was unheimlich Wichtiges sagen, das mir schon lange im Kopf herumschwirrt. Ich habe mich aber nie getraut, es dir zu erzählen. „Na dann, was ist denn so wichtig? Oh, ich liebte seine offene Art, wie er jedem neuen Ereignis die Chance gab, sich zu bewähren. „Nun ja, weißt du… die letzten Jahre hatte ich es nie so gespürt, doch jetzt schon. Verstehst du... ich habe mich wohl ein bisschen in dich verguckt." Und dann kam das erste Mal, dass er mir direkt in die Augen sah.

    Irgendwie kam er mir jetzt gruselig vor, denn ich hatte das Gefühl, in meine eigenen Augen zu schauen. Und das ließ mich erschaudern. Meine Augen waren besonders, denn sie waren tief dunkel und das Braun ging in das Schwarz der Pupille über. Ich war mir bis dahin eigentlich ziemlich sicher, die Einzige mit solch schönen Augen zu sein, doch anscheinend hatte ich die letzten Jahre nie richtig hingesehen. Ich war so fasziniert, dass ich total vergaß, was ich eigentlich sagen wollte. „Ist das dein voller Ernst, oder verarschst du mich nur?, fragte er lachend und schubste mich ein wenig mit der Schulter an und holte mich somit aus meiner Schockstarre wieder in das Geschehen zurück. „Ich meine es komplett ernst. Mit so etwas mache ich keine Scherze; dazu sind wir Menschen viel zu verletzlich, antwortete ich. „Bin ich echt so attraktiv?", wunderte sich Niklas. Er schien es immer noch nicht richtig zu realisieren.

    Ich atmete noch einmal tief durch und: „Ja, für mich schon. Und deshalb wollte ich dich fragen, ob wir nicht vielleicht mehr sein wollen als nur Freunde? Puh, endlich hatte ich es geschafft und die Situation kam mir vielversprechend vor. Doch er senkte nur den Blick und sagte: „Sorry, aber es geht leider nicht. Und schon war er losgelaufen, ohne mir noch eine weitere Frage zu beantworten oder mir wenigsten auf Wiedersehen zu sagen. Die Zeit lief wieder weiter. Ich stand allein auf dem Schulhof und es fing plötzlich an zu regnen. Erst hatte ich nicht richtig gecheckt, was gerade geschehen war, doch als es mir klar wurde, rannen schon die Tränen über mein Gesicht - vollkommen perplex über die Situation, die sich gerade abgespielt hatte.

    Solche Träume hielten mich immer davon ab, etwas zu riskieren und ich hatte das Gefühl sie zeigten mir die Gegenwart. Auf jeden Fall holten sie mich jedes Mal zurück in mein eigenes Ich. Und dann kamen mir zweifelnde Gedanken:

    Klar, warum sollte er dich mögen? Du bist viel zu schüchtern und etwas Besseres als all die Mädchen dort draußen bist du auch nicht.

    Und so lebte ich meist mit meinen schlechten Gedanken allein, die sogar das vertrieben, was mir in dem Augenblick am wichtigsten war.

    Kapitel 4

    Ein mächtiger Lediftilus schwang sich vor mir in die Lüfte. Ich lag auf dem Rücken, meine Schulter brannte und als ich nachsah, erblickte ich eine riesige Bisswunde, welche so stark blutete, wie ich es noch nie gesehen hatte. Um mich herum war eine große Blutlache und langsam aber sicher wurde mir klar, dass ich nun sterben sollte.

    Immer höher stieg der Lediftilus und schaute währenddessen auf mich herab, so, als würde er wollen, dass ich mich nicht vom Fleck bewegte. Dabei hätte ihm doch klar sein müssen, wie schwer es wäre mit solch einer Bisswunde an der Schulter zu fliegen.

    Moment mal, fliegen? Wie zum Teufel hätte ich das tun sollen, ich kann doch gar nicht fliegen. Merkwürdig. Aber mir blieb keine Zeit mehr darüber nachzudenken, denn als ich in den Himmel sah, blieb mir fast das Herz stehen. Der Lediftilus hatte seine Flugrichtung geändert und kam nun im Sturzflug auf mich zugerast. Er sperrte seinen riesigen Schnabel, der aussah wie von einem Geier, auf und ihm entglitt ein Mark erschütternder Schrei, der mich dazu zwang mir die Ohren zuzuhalten. Ich schrie mit der letzten Kraft, die mir geblieben war. Es wirkte, als würden wir uns gegenseitig anschreien.

    Plötzlich streckte der Lediftilus seine Flügel aus und verlangsamte sein Tempo. Doch sein Aufprall auf meiner Brust reichte, dass mir schwarz vor Augen wurde und ich spürte nur noch, wie er seinen Schnabel in mein weiches und zartes Fleisch rammte. Es war ein fast unerträglicher Schmerz und wieder schrie ich.

    „Hanna!...Hanna!" Ich schreckte auf und saß wach auf der Matratze in Sofies Zimmer. Mir war heiß und mein Schlafanzug war verschwitzt, so sehr hatte mich der Albtraum geplagt. Ich war froh, dass ich diese Nacht bei Sofie schlief, denn im Waisenhaus wäre ich wahrscheinlich von Frau Lopingen geweckt worden, was ich als weniger schön empfunden hätte.

    Wir starrten uns an. „Was ist denn los?, fragte sie. „Du hast plötzlich geschrien. Davon bin ich aufgewacht und dann hab ich dich geweckt. Hattest du wieder einen Albtraum? „Ja, aber ich glaub es geht wieder."

    Das einzig Gute dieser Albträume war, dass jeder von ihnen nur einmal von mir geträumt wurde. Zumindest hatte ich noch nie einen doppelt geträumt und erst recht nicht sofort nachdem ich wieder schlief.

    Sofie schien sich echt Sorgen um mich zu machen: „Willst du nicht, bevor wir wieder schlafen, etwas trinken? ...Ich meine, du siehst vollkommen fertig aus. Wie schön, dass sie sich immer um mich kümmerte und um ihr nicht noch mehr Sorgen zu bereiten, sagte ich: „Ja, aber können wir währenddessen ein wenig das Fenster aufmachen? Sie schien einverstanden. Also gingen wir in die Küche, tranken beide ein Glas Wasser. Als wir wieder in unseren Betten lagen, sagte Sofie noch etwas erfreut: „Gott sei Dank sind meine Eltern dieses Wochenende nicht zu Hause, sonst hättest

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1